Dienstag, 4. Januar 2011

STRYPER - To Hell With The Devil (Klassiker der Woche)

Band: Stryper
Album: To Hell With The Devil
Spielzeit: 40:41 min.
Stilrichtung: White Metal, Hardrock
Plattenfirma: Enigma Records
Veröffentlichung: 24.10.1986
Homepage: www.stryper.com

Als “Salvation Through Redemption Yielding Peace, Encouragement and Righteousness” – kurz STRYPER – begann 1984 eine einmalige Mission in der Heavy Metal Welt. 1981 von Gitarrist Oz Fox als ROXX REGIME gegründet, benannten sich die Amis 1984 in STRYPER um und predigten fortan das Wort Gottes auf ihre ganz eigene Art und Weise. Mit der Gitarre in der Hand und damals zeitgemäßer Musik wollten Richard Martinez alias Oz Fox (guitars), Timothy Gaines (bass) sowie die Brüder Michael (vocals) und Robert Sweet (drums) ihre Fans zum christlichen Glauben bekehren. Für das prüde Amerika der Achtziger Jahre eine scheinbar perfekte Symbiose. Bei unserer heutigen Besprechung möchte ich allerdings die christlichen Texte weitestgehend außen vor lassen und mehr auf die Musik an sich eingehen.

Nachdem die Anfänge von STRYPER mit Alben wie „The Yellow And Black Attack“ oder „Soldiers Under Command“ eher härter geprägt waren und zurecht das Prädikat Heavy Metal tragen, verlagerte man für das dritte Album „To Hell With The Devil“ die Gewichte auf mehr Melodie und Eingängigkeit. Auch der Sound war glatter und wuchtiger, ganz in der Tradition der Mid-Achtziger. Auch Frontmann Michael Sweet konnte sich mehr denn je als stimmgewaltiger Gebetsführer präsentieren und hat die Songs auch schon mal mit spitzen Screams verfeinert.

Kommerziell gesehen war dieses Album der größte Erfolg für die gelb-schwarzen Missionare. Sowohl „Calling On You“ als auch „Free“ waren vielgewünschte Hits bei MTV´s „Dial MTV“ und die Ballade „Honestly“ warf mit Platz 23 in den Billboard Charts die höchste Notierung für STRYPER ab. Aber die ganze Platte war vollgepackt mit Highlights, die sich zwar fast allesamt vorwerfen lassen müssen, kommerziell zu sein, aber dennoch auch richtig rocken können. Da hätten wir die beiden äußerst strammen Nummern „The Way“ und „More Than A Man“. Oder das Melodic-Monster „Rockin´ The World“. Aber auch der Titeltrack ist feinster Stoff. Der Sound dieses Silberlings hebt sich von den vorangegangenen Langspielern enorm ab. Und das obwohl anfangs Bassist Tim Gaines ausgebootet wurde, weil man der Ansicht war, dass er für dieses Album nicht der Richtige sei. Schlussendlich wurden die Bassspuren zwar von zwei anderen Musikern eingespielt, ohne Gaines wollte man dann aber doch nicht weitermachen, worauf man ihn wieder in die Band berief.

Auch das Coverartwork brachte einige Kontroversen mit sich. Letztlich wurde auch dieses geändert (bei uns seht Ihr natürlich beide), um weiterem Ärger aus dem Weg zu gehen. Für die Produktion zeichnete sich neben der Band selbst ein gewisser Stephan Galfas verantwortlich, der im Laufe seiner Karriere mit Größen wie CHER, MEAT LOAF oder SAXON gearbeitet hat.

Nach dem großen Erfolg von „To Hell With The Devil“ konnten STRYPER nicht genug nachlegen. Das 1988 erschienene „In God We Trust“ hatte nicht mehr die Durchschlagkraft und auch nicht mehr so viel großartiges Liedgut zu bieten. Für das 1990er Album „Against The Law“ entledigte man sich sogar der typischen gelb-schwarzen „Tracht“ und posierte in ganz normalen Lederklamotten. Musikalisch ist „Against The Law“ ein kompaktes Werk mit einigen ziemlich unterbewerteten Stücken.

Danach lösten sich STRYPER auf, um 2005 mit dem modern angehauchten „Reborn“ wieder auf der Bildfläche zu erscheinen. So richtig in der Spur waren die Amis erst wieder mit dem 2013er Album „No More Hell To Pay“ sowie der Neueinspielung alter Songs namens „Second Coming“, die im gleichen Jahr veröffentlicht wurde. Auch live präsentierte man sich in letzter Zeit sehr stark, was auf „Live At The Whiskey“ nachzuhören ist. „To Hell With The Devil“ aber ist nicht nur das kommerziell erfolgreichste Album von STRYPER sondern auch das durchgängig beste.

Trackliste:

01. Abyss (To Hell With The Devil)
02. To Hell With The Devil
03. Calling On You
04. Free
05. Honestly
06. The Way
07. Sing-Along Song
08. Holding On
09. Rockin´ The World
10. All Of Me
11. More Than A Man

Stefan

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