Album: Neigbourhood Threat
Spielzeit: 40:22 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: WTG Records/Epic
Veröffentlichung: 1990
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Das Musikbusiness meint es meist nicht gut mit den schaffenden Künstlern. Dafür sorgen nicht nur geldgeile Manager und Plattenbosse sondern auch immer mehr die Fans selbst. In den Achtzigern war die Welt in Bezug auf die Fans aber noch in Ordnung. Dennoch drohte die Rockszene in Los Angeles zu explodieren. Immer mehr neue Bands kamen in die Stadt und wollten wenigstens ein kleines Stück vom großen Kuchen abhaben. Eine davon waren JOHNNY CRASH, die nicht eigens umziehen mussten, sie waren schon vor Ort. Die Band bestand aus erfahrenen Musikern. Sänger Vicki James Wright war Sänger bei TOKYO BLADE, Drummer Stephen Adamo schwang die Stöcke bei den ROCK CITY ANGELS und die beiden Gitarristen Christopher Stewart und August Worchell zockten bei CHAMPAIGN. Einzig Bassist Andy Rogers war ein relativ unbeschriebenes Blatt. Er stieß erst 1990 zur Band.
Als sich JOHNNY CRASH 1987 gründeten, standen Platten wie GUNS´N ROSES´ „Appetite For Destruction“, BON JOVI´s „Slippery When Wet“, MÖTLEY CRÜE´s „Girls, Girls, Girls“ oder POISON´s „Look What The Cat Dragged In“ relativ frisch in den Regalen. Großtaten anderer Bands waren an der Tagesordnung – es sollten noch viele folgen. Da wollten die gerade neu gegründeten JOHNNY CRASH in nichts nachstehen. Zusammen mit Produzent Tony Platt (AC/DC, KROKUS, MANOWAR, MOTÖRHEAD, FOREIGNER uvm.) ging es in die Ocean Way Studios in der Stadt der Engel, um mit „Neighbourhood Threat“ ein Album aufzunehmen. Den Namen hatten sie einem Song von IGGY POP entlehnt.
Doch die Dinge entwickelten sich nicht so wie erhofft. Zwar hatte der Fünfer in „Hey Kid“ einen kleinen Hit, dessen Video auch auf MTV lief, das Album blieb dennoch weit hinter den Erwartungen zurück. Mit ihrer explosiven Mischung aus AC/DC, FASTER PUSSYCAT und GUNS´N ROSES hätten die Amis durchstarten MÜSSEN. Zeitzeugen berichten von einer genialen Liveperformance und auch die Songs auf „Neigbourhood Threat“ hatten Potential. Neben dem Opener „Hey Kid“ waren vor allem „Axe To The Wax“, „All The Way In Love“ oder „No Bones About It“ (mit Ähnlichkeiten zu den Kollegen X-SINNER) mitreißend gestrickt. Der Sound war auf Massentauglichkeit getrimmt, transportierte die Energie und den Dreck im Sound der Amis dennoch gut.
Nachdem JOHNNY CRASH für kurze Zeit mit MÖTLEY CRÜE und den PRETTY MAIDS auf Tour waren, nahmen sie ein zweites Album in Angriff. Vorher waren noch einige personelle Wechsel nötig. Worchell und Adamo mussten ihren Hut nehmen. Für sie kamen Dizzy Reed und Matt Sorum. Da beide später zu GUNS´N ROSES abwanderten, ließ Axl Rose die Muskeln spielen und verhinderte die Veröffentlichung des bereits fertigen zweiten Albums. Das wurde erst 2008 unter dem Namen „Unfinished Business“ veröffentlicht.
„Neighbourhood Threat“ blieb das einzige Album, das JOHNNY CRASH über ein Majorlabel herausbringen konnten. Schon bald gab Vicki James Wright die Trennung der Band bekannt. Bassist Andy Rogers starb 1992 an einer Überdosis Heroin. So bleiben JOHNNY CRASH nur eine Randnotiz in der Geschichte, obwohl sie – wie viele andere auch – mehr verdient gehabt hätten. „Neighbourhood Threat“ ist und bleibt allerdings ein richtig gutes Album, das auch heute noch kräftig in den Hintern tritt.
Trackliste:
1. Hey Kid
2. No Bones About It
3. All The Way In Love
4. Thrill Of The Kill
5. Axe To The Wax
6. Sink Or Swim
7. Crack Of Dawn
8. Freedom Road
9. Halfway To Heaven
10. Trigger Happy
11. Baby´s Like A Piano
Stefan
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