Album: Unseen
Spielzeit: 29:24 min.
Stilrichtung: Groove Progressive Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 08.04.2012
Homepage: www.diagnosisdifferent.de
Bei DIAGNOSIS:DIFFERENT handelt es sich um eine relativ junge Band aus dem Großraum Mönchengladbach, die sich in ihrer kurzen Bandgeschichte bereits einige schlagkräftige Argumente auf die Fahne schreiben kann.
Obwohl die Jungs erst seit Ende 2011 auf den Bühnen der Republik unterwegs sind, konnte man unter anderem einen Opener-Spot in der Bochumer Matrix für Gamma Ray bekleiden und ein knappes Jahr später bereits als Headliner auf dem legendären Berliner Rocktreff Festival agieren.
Gegründet wurde die Band bereits 2007 von Drummer Carlos und Gitarrist Stephan unter dem Namen Sygnz. So richtig Fahrt nahm die ganze Geschichte aber erst Anfang 2011 auf, als mit Sänger Michael, der bereits Textcredits bei Motorjesus sammeln konnte, und Bassist Dominik die fehlenden Kettenglieder gefunden wurden. Die beiden spielten zuvor bei einer lokalen Band namens Cyares und produzierten 1 EP's im Studio von Carlos.
So viel zur Vorgeschichte.
Bereits im letzten Jahr veröffentlichten D:D ihr erstes 3-Track Demo Unseen und obschon die Scheibe bereits 1 ½ Jahre auf dem Buckel hat, möchte ich es nicht versäumen Euch diesen kleinen Geheimtipp mal näher zu bringen.
Die 3 Songs auf Unseen in eine der beliebten Schubladen zu packen ist praktisch gesehen nahezu nicht möglich. Das Grundgerüst bildet leicht progressiver Groove-Metal ohne dabei in die Modern oder Nu-Metal Ecke zu rutschen. Während der Gesang eher in eine ähnliche Richtung geht wie Motorjesus es seit Jahren erfolgreich praktizieren, groovt die Rhythmusabteilung gekonnt durch alle Formen des modernen Metals. Der Gitarrenbereich wirkt dagegen etwas sperriger, erinnert in den langen instrumentalen Passagen der drei überlangen Songs ein bisschen an Dream Theater zur Train of Thoughts-Phase kombiniert mit leicht thrashigen Riffs modernerer Metallica.
Das alles ist angenehm tight auf den Punkt gespielt und trotz aller Frickelei geht der rote Faden nie verloren.
Produktionstechnisch müssen wir uns vor Augen halten, dass es sich bei der Aufnahme um ein selbstproduziertes Demo handelt. Die Soundqualität ist alles in allem sehr gut, allerdings fehlt mir, speziell im Bereich der Leadgitarrensounds, ein bisschen mehr Crisp. Diese klingen im Vergleich zum Rest ein wenig dünn. Das ist sicherlich eine Sache, auf die man bei den nächsten Aufnahmen achten könnte. Insgesamt ist der Sound aber sehr homogen und insbesondere Sänger Michael weiß mit seiner markanten Stimme zu überzeugen.
Mich wundert es ein bisschen, das bei der Qualität des vorliegenden Materials noch keine Plattenfirma angebissen hat. Sollte die Band aber weiterhin auf einem derart hohen Level weitermachen, dürfte diese Akte aber auch bald geschlossen werden.
Als kleinen Tipp kann ich Euch noch das erste offizielle Video der Band ans Herz legen. Mit dem komplett animierten Kurzfilmchen zum Titeltrack Unseen, legte Sannah Inderelst, die Freundin von Basser Dominik, ihren Bachelor of Arts ab.
Fazit: D:D sind eine der Bands für die es, lobenswerterweise, noch keine Schublade gibt. Hörer die sich eine Mischung aus Motorjesus, Dream Theater und Metallica (zur groben Orientierung) vorstellen können, sollten zwingend reinhören.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Arms of Morpheus (9:16)
2. Mystique (9:11)
3. Unseen (10:57)
Frank