Band: Satan
Album: Life Sentence
Spielzeit: 44:06 Min
Plattenfirma: Listenable Records
Stil: NWoBHM
Veröffentlichung: 29.04.2013
Homepage: www.satanmusic.com
Was haben BLITZKRIEG, SKYCLAD, RAVEN, PARIAH und BLIND FURY gemeinsam? Bei all diesen Bands hat das Line-Up mitgewirkt, welches den NWoBHM Meilenstein "Court in the Act" eingespielt hat.
Vor fast genau 30 Jahren. Die Rede ist natürlich von SATAN. Und anstatt wie üblich einfach eine Super-Special-Mega-Goldrand-Geburtstagsedition dieses Klassikers zu veröffentlichen, zeigen die Engländer wie man solch ein Jubiläum richtig feiert: indem man einfach ein neues Album aus dem Ärmel schüttelt, das auch gleich mal Potential hat ein zukünftiger Klassiker zu werden!
"Life Sentence" nennt sich dieses Werk und knüpft nahtlos an "Court in the Act" an.
Die Jungs haben es einfach immer noch drauf. Brian Ross singt sich die Seele aus dem Leib, dass einem das Herz aufgeht. Das wuchtige Drumming von Sean Taylor und der wummernde Bass von Graeme English verleihen der Musik eine enorme Intensität und Heavyness.
Und was Russ Tippins und Steve Ramsey an Gitarrenarbeit abliefern, ist schlicht und ergreifend genial, göttlich, großartig ... Sucht euch den Superlativ aus, der euch gefällt - passen tut jeder! Die beiden brauchen sich hinter niemandem zu verstecken, im Gegenteil, das Duo spielt viele der "Großen" locker an die Wand!
Die Produktion bildet die Sahnehaube des Klangbilds. Der 80er-Charme wurde erstklassig in eine moderne Produktion verpackt, alle Instrumente kommen voll zur Geltung und die Songs klingen frisch und druckvoll.
Anspieltipps gibt es genau zehn Stück, mehr Songs sind nicht auf dem Album. Kein einziger Song fällt ab, das Album ist wie aus einem Guss, egal ob bei schnellen Bangern der Marke "Cenotaph" oder "Siege Mentality", dem hymnenhaften "Twenty Twenty Five" oder der epischen Halb-Ballade "Another Universe". Auf diesem beeindruckenden Comeback Album passt einfach alles.
Fazit:
Jeder Metalhead, der auf klassischen New Wave of British Heavy Metal Sound steht, wird dieses Album lieben. Hört rein, kniet nieder und kauft dieses Album!
WERTUNG:
Trackliste:
1. Time To Die
2. Twenty Twenty Five
3. Cenotaph
4. Siege Mentality
5. Incantations
6. Testimony
7. Tears Of Blood
8. Life Sentence
9. Personal Demons
10. Another Universe
Chris
Montag, 29. April 2013
ROTTING EMPIRE - Sui Generis
Band: Rotting Empire
Album: Sui Generis
Plattenfirma: Rebirth The Metal Productions
Veröffentlichung: 06.07.2012
Homepage: www.rottingempire.de
Ein bisschen spät sind wir ja schon dran mit dieser Besprechung, immerhin ist diese Platte schon fast ein Jahr erhältlich, aber Botschaften aus dem Untergrund brauchen immer etwas länger. Und das, obwohl der Wohnsitz von Band und Schreiberling grade mal ein paar Kilometer auseinander liegen wie sich herausgestellt hat. Das soll uns aber alles nicht davon abhalten, Euch das Debüt der bayrischen Deather ROTTING EMPIRE vorzustellen – es könnte Euch gefallen.
Death Metal ist aber nur bedingt eine Umschreibung von „Sui Generis“, was soviel bedeutet wie „eine eigene Art bzw. Einzigartig in seiner Charakteristika“ (Schönen Dank an dieser Stelle an meinen Freund, den Wiki-Peter, meine Lateinkenntnisse halten sich leider in Grenzen). Das umschreibt auf jeden Fall schon mal den Umstand ziemlich treffend, dass es neben der Grundausrichtung Death Metal noch jede Menge anderer Elemente im Sound von ROTTING EMPIRE gibt, die von klassischem Heavy Metal über Thrash Metal, groovenden und schleppenden Parts a´la Doom bis hin zu schnellen Blast-Beats reichen, die eher im Black Metal angesiedelt sind. So wild wie sich diese Beschreibung anhört, ist der Mix aber gar nicht und die Stücke bewegen sich oft im Midtempo-Bereich, was für Death Metal auch eher selten ist. Wenn die Jungs aber losgelassen werden, holzen sie alles nieder, was nicht zuletzt dem druckvollen Sound aus den Händen von Robert „Hubi“ Hofmann zu verdanken ist.
ROTTING EMPIRE lärmen schon seit dem Jahr 2000 in der Gegend herum, anfangs noch mit den üblichen Schwierigkeiten, die geeigneten Mitstreiter zu finden, aber seit einiger Zeit hat sich mit Danny (vocals), Moritz (lead guitar), Ronny (guitar), Sepp (bass) und Wast (drums) ein festes Line-Up abgezeichnet, das nach 12 Jahren endlich das offizielle Longplay-Debüt eingespielt hat (2007 gab es noch eine Demo-EP). Zum Glück verzichtet man auf behämmerte Synonyme und zeigt damit, dass man in jeder Hinsicht authentisch ist. Das schlägt sich auch in der Musik des Fünfers nieder, auf großartige Sperenzchen wird verzichtet, denn sämtliche Songs atmen den Spirit vergangener Tage (auch beschrieben in „No Core“), könnten aber auch als zeitlos eingestuft werden.
Nach einem nahezu akustischen Intro zeigen sich mit dem Opener „In This Cold Life“ gleich sämtliche Vorzüge von „Sui Generis“: neben des schon erwähnten fetten Sounds verlieren die Songs nie die Nähe zur Melodie und Danny´s Organ ist herrlich variabel. Brutal groovende Passagen wechseln sich mit schnellen Parts ab und offerieren ein schlüssiges Songwriting. Es hat sich also durchaus gelohnt, über so lange Zeit Songs zusammenzutragen und dann mit einem Paukenschlag in die Szene zu krachen. Highlights sind das bedrohliche „Nailed To The Cross“ (das mit einem Groove-Part a´la PANTERA Akzente setzt), der Titeltrack, das schon genannte „In This Cold Life“, „No Core“ oder das prägnante „Southside Terror“. Auch die SACRED REICH Cover-Version „Who´s To Blame“ haben die Jungs gut umgesetzt. Kurioserweise war der Song auf der Promo enthalten, ist aber auf dem Backcover der CD nicht aufgeführt...
Fassen wir doch einmal zusammen: „Sui Generis“ ist ein klassisch gehaltenes Death Metal Album mit starken Songs, das auch mal in andere Gefilde schnuppert, dabei aber immer wie aus einem Guss klingt. Es muss nicht immer ein großer Name sein, der die Fans begeistern kann. Neu ist das zwar alles nicht, was ROTING EMPIRE hier abfeuern – aber verdammt gut!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Intro
2.In This Cold Life
3.Living A Lie
4.No Core
5.Nailed To The Cross
6.In Rememberance
7.Sui Generis
8.Southside Terror
9.Off To War
10.Stalker
11.Total Self Destruction
12.Who´s To Blame
Stefan
Album: Sui Generis
Plattenfirma: Rebirth The Metal Productions
Veröffentlichung: 06.07.2012
Homepage: www.rottingempire.de
Ein bisschen spät sind wir ja schon dran mit dieser Besprechung, immerhin ist diese Platte schon fast ein Jahr erhältlich, aber Botschaften aus dem Untergrund brauchen immer etwas länger. Und das, obwohl der Wohnsitz von Band und Schreiberling grade mal ein paar Kilometer auseinander liegen wie sich herausgestellt hat. Das soll uns aber alles nicht davon abhalten, Euch das Debüt der bayrischen Deather ROTTING EMPIRE vorzustellen – es könnte Euch gefallen.
Death Metal ist aber nur bedingt eine Umschreibung von „Sui Generis“, was soviel bedeutet wie „eine eigene Art bzw. Einzigartig in seiner Charakteristika“ (Schönen Dank an dieser Stelle an meinen Freund, den Wiki-Peter, meine Lateinkenntnisse halten sich leider in Grenzen). Das umschreibt auf jeden Fall schon mal den Umstand ziemlich treffend, dass es neben der Grundausrichtung Death Metal noch jede Menge anderer Elemente im Sound von ROTTING EMPIRE gibt, die von klassischem Heavy Metal über Thrash Metal, groovenden und schleppenden Parts a´la Doom bis hin zu schnellen Blast-Beats reichen, die eher im Black Metal angesiedelt sind. So wild wie sich diese Beschreibung anhört, ist der Mix aber gar nicht und die Stücke bewegen sich oft im Midtempo-Bereich, was für Death Metal auch eher selten ist. Wenn die Jungs aber losgelassen werden, holzen sie alles nieder, was nicht zuletzt dem druckvollen Sound aus den Händen von Robert „Hubi“ Hofmann zu verdanken ist.
ROTTING EMPIRE lärmen schon seit dem Jahr 2000 in der Gegend herum, anfangs noch mit den üblichen Schwierigkeiten, die geeigneten Mitstreiter zu finden, aber seit einiger Zeit hat sich mit Danny (vocals), Moritz (lead guitar), Ronny (guitar), Sepp (bass) und Wast (drums) ein festes Line-Up abgezeichnet, das nach 12 Jahren endlich das offizielle Longplay-Debüt eingespielt hat (2007 gab es noch eine Demo-EP). Zum Glück verzichtet man auf behämmerte Synonyme und zeigt damit, dass man in jeder Hinsicht authentisch ist. Das schlägt sich auch in der Musik des Fünfers nieder, auf großartige Sperenzchen wird verzichtet, denn sämtliche Songs atmen den Spirit vergangener Tage (auch beschrieben in „No Core“), könnten aber auch als zeitlos eingestuft werden.
Nach einem nahezu akustischen Intro zeigen sich mit dem Opener „In This Cold Life“ gleich sämtliche Vorzüge von „Sui Generis“: neben des schon erwähnten fetten Sounds verlieren die Songs nie die Nähe zur Melodie und Danny´s Organ ist herrlich variabel. Brutal groovende Passagen wechseln sich mit schnellen Parts ab und offerieren ein schlüssiges Songwriting. Es hat sich also durchaus gelohnt, über so lange Zeit Songs zusammenzutragen und dann mit einem Paukenschlag in die Szene zu krachen. Highlights sind das bedrohliche „Nailed To The Cross“ (das mit einem Groove-Part a´la PANTERA Akzente setzt), der Titeltrack, das schon genannte „In This Cold Life“, „No Core“ oder das prägnante „Southside Terror“. Auch die SACRED REICH Cover-Version „Who´s To Blame“ haben die Jungs gut umgesetzt. Kurioserweise war der Song auf der Promo enthalten, ist aber auf dem Backcover der CD nicht aufgeführt...
Fassen wir doch einmal zusammen: „Sui Generis“ ist ein klassisch gehaltenes Death Metal Album mit starken Songs, das auch mal in andere Gefilde schnuppert, dabei aber immer wie aus einem Guss klingt. Es muss nicht immer ein großer Name sein, der die Fans begeistern kann. Neu ist das zwar alles nicht, was ROTING EMPIRE hier abfeuern – aber verdammt gut!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Intro
2.In This Cold Life
3.Living A Lie
4.No Core
5.Nailed To The Cross
6.In Rememberance
7.Sui Generis
8.Southside Terror
9.Off To War
10.Stalker
11.Total Self Destruction
12.Who´s To Blame
Stefan
ORCHID - The Mouths Of Madness
Band: Orchid
Album: The Mouths of Madness
Spielzeit: 56:01 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.orchidsf.com
Kaum eine andere Band wird derzeit so gehyped wie ORCHID.
Und das noch nicht mal zu Unrecht. Während der Großteil der momentanen
Vintage-Rock Szene sowas von austauschbar ist, erkennt man ORCHID, nicht
zuletzt dank Sänger Theo Mindell, der wie der junge Ozzy klingt, bereits nach
dem ersten Ton.
War das Debütalbum „Capricorn“ vor 2 Jahren noch eine 1:1 Blaupause
alter Sabbath Großtaten, geht die Band aus San Francisco im Jahre 2013 weitaus
unberechenbarer zu Werke. Zum bekannten Doom-Rock gesellt sich eine
unüberhörbare Portion 70's Psychedilia, ein wenig Blues und sogar etwas
Progrock.
Songs wie „Marching Dogs of War“ oder „Loving Hand of God“
lassen einen auf einem drogenvernebelten Doors Konzert teilhaben, während
„Mountains of Steel“ Southern Rock Elemente verarbeitet. Der Titeltrack oder
„Wizard of War“ stehen wiederum ganz in der Tradition alter Black Sabbath und
Trouble.
Produziert ist die ganze Geschichte natürlich vollkommen
analog, Keyboards oder Pro-Tools gibt es hier nicht. Die Aufnahmen klingen sehr
warm und authentisch.
Kleiner Tipp: Die Scheibe unbedingt mal auf guten Kopfhörern
genießen, denn da offenbart sich die ein oder andere kleinere Spielerei, die
den Sound ungemein bereichert.
Fazit: Obwohl ich ein regelrechter Hasser der aktuellen
Vintage Szene bin, muss ich gestehen, dass ORCHID richtig geil sind. Vielleicht
liegt es daran, dass meine Mutter Anfang der 70er großer Black Sabbath Fan war
und mir dieser Sound quasi in die Wiege gelegt wurde, ich weiß es nicht. Ist
aber auch egal. ORCHID sind echt, ORCHID rocken und ORCHID werden mit
Sicherheit nicht aufzuhalten sein. Black Sabbath dürften es mit ihrem neuen
Album sehr sehr schwer bekommen.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Mouths Of Madness (5:50)
2. Marching Dogs Of War (5:28)
3. Silent One (7:25)
4. Nomad (6:21)
5. Mountains Of Steel (6:56)
6. Leaving It All Behind (7:19)
7. Loving Hand Of God (6:09)
8. Wizard Of War (3:18)
9. See You On The Other Side (7:15)
Frank
STALA & SO - Play Another Round
Band: Stala & So
Album: Play Another Round
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: www.stalaso.com
Sie drehen also noch ne Runde, die Finnen...nach dem überraschend guten Debüt „It Is So“ hatte die Band um die Ex-LORDIs Sampsa Astala (ehemals Drums, jetzt am Gesang) alias STALA und Tieftöner Nick Gore keine ruhige Minute, denn zum einen hat man mit der EP „Gimme Five“ gleich nochmal nachgelegt und zum anderen war man 2012 mit VAIN auf Tour. Anschließend ging es an das zweite Album, das jetzt mit „Play Another Round“ vorliegt. Star Produzent Beau Hill hat dem Fünfer einen glatten Sound gebügelt und mit Escape Music hat man ein namhaftes Genre-Label im Rücken. Es sollte also laufen...
Wer die Jungs noch nicht kennt, der sollte sich vom Namen LORDI nicht täuschen lassen, denn STALA & SO machen Glamrock, der an die 70er angelehnt ist mit zuckersüßen Melodien – manchmal erinnert man auch an neuere Combos wie THE POODLES und Kollegen, ohne aber die „Härte“ zu erreichen.
Die Finnen starten ihre neuerliche Fahrt mit dem flotten Opener „Rock Until I´m Done“. Hier wird schnell gerockt und alles mit ziemlich billigen Keyboards untermalt. Der Refrain hat – wie schon vom Debüt bekannt – Ohrwurm-Qualitäten. Das sündige „Tokyo Delights“ klingt ein bisschen nach Schlager, und das ist im Verlauf des Longplayers mit das größte Manko. Und immer stören diese Keyboards, gemeinsam mit ziemlich platten Texten. Wollen wir nicht zu hart sein, denn es gibt genügend Combos, die ihre Geschichten in ähnlicher Art und Weise erzählen, aber in diesem Fall ist es mir echt extrem aufgefallen. Die erste Single „The Boys Are Having Fun“ schießt aber schon den Vogel ab. Ich vertrage echt viel Pop und Kaugummi-Melodien, aber hier geht mir alles zu weit. Gute Laune hin oder her.
„Never Again“ fängt sich glücklicherweise wieder, der fade Beigeschmack bleibt aber bestehen und irgendwie hat man das Gefühl auf die Repeat Taste gedrückt zu haben. Auch Songs wie „Alrite Tonite“ hat man schon gehört – wo anders und besser. Oh Mann, schön langsam dämmert mir, dass „Play Another Round“ eine echte Enttäuschung werden könnte. „All She Wrote“ oder „Rockstar“ sind weitere Beispiele dafür. „Pamela“ ist der Song, mit dem sich die Band beim European Song Contest beworben hatte und damit in die nationale Endausscheidung gekommen ist und die zweite Zugabe ist eine recht lahme Akustik-Version des OZZY OSBOURNE Hits „Shot In The Dark“.
„Play Another Round“ hört sich irgendwie nach Schnellschuß an. Manche Melodien gehen echt unter die Haut, aber die Songs ähneln sich zu sehr oder sind einfach so belanglos, dass es selbst einem Weichspüler wie mir ganz Angst und Bang wird. Was die Misere etwas retten kann ist, dass Frontmann STALA ein echt guter Sänger ist (auch live) und die komplette Band auf der Bühne erheblich mehr rockt. Leider konnten die Finnen diese Leichtigkeit und die Coolness so gar nicht ins Studio retten, denn ich bin mir sicher, dass einige der hier vertretenen Stücke live mit mehr Arschtritt erheblich besser kommen.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Rock Until I´m Done
2.Tokyo Delights
3.The Boys Are Having Fun
4.Never Again
5.Back Together
6.Alrite Tonite
7.Life Goes On
8.All Alone
9.All She Wrote
10.For Your Love
11.Rockstar
12.Pamela (Bonus Track)
13.Shot In The Dark (Bonus Track)
Stefan
Album: Play Another Round
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: www.stalaso.com
Sie drehen also noch ne Runde, die Finnen...nach dem überraschend guten Debüt „It Is So“ hatte die Band um die Ex-LORDIs Sampsa Astala (ehemals Drums, jetzt am Gesang) alias STALA und Tieftöner Nick Gore keine ruhige Minute, denn zum einen hat man mit der EP „Gimme Five“ gleich nochmal nachgelegt und zum anderen war man 2012 mit VAIN auf Tour. Anschließend ging es an das zweite Album, das jetzt mit „Play Another Round“ vorliegt. Star Produzent Beau Hill hat dem Fünfer einen glatten Sound gebügelt und mit Escape Music hat man ein namhaftes Genre-Label im Rücken. Es sollte also laufen...
Wer die Jungs noch nicht kennt, der sollte sich vom Namen LORDI nicht täuschen lassen, denn STALA & SO machen Glamrock, der an die 70er angelehnt ist mit zuckersüßen Melodien – manchmal erinnert man auch an neuere Combos wie THE POODLES und Kollegen, ohne aber die „Härte“ zu erreichen.
Die Finnen starten ihre neuerliche Fahrt mit dem flotten Opener „Rock Until I´m Done“. Hier wird schnell gerockt und alles mit ziemlich billigen Keyboards untermalt. Der Refrain hat – wie schon vom Debüt bekannt – Ohrwurm-Qualitäten. Das sündige „Tokyo Delights“ klingt ein bisschen nach Schlager, und das ist im Verlauf des Longplayers mit das größte Manko. Und immer stören diese Keyboards, gemeinsam mit ziemlich platten Texten. Wollen wir nicht zu hart sein, denn es gibt genügend Combos, die ihre Geschichten in ähnlicher Art und Weise erzählen, aber in diesem Fall ist es mir echt extrem aufgefallen. Die erste Single „The Boys Are Having Fun“ schießt aber schon den Vogel ab. Ich vertrage echt viel Pop und Kaugummi-Melodien, aber hier geht mir alles zu weit. Gute Laune hin oder her.
„Never Again“ fängt sich glücklicherweise wieder, der fade Beigeschmack bleibt aber bestehen und irgendwie hat man das Gefühl auf die Repeat Taste gedrückt zu haben. Auch Songs wie „Alrite Tonite“ hat man schon gehört – wo anders und besser. Oh Mann, schön langsam dämmert mir, dass „Play Another Round“ eine echte Enttäuschung werden könnte. „All She Wrote“ oder „Rockstar“ sind weitere Beispiele dafür. „Pamela“ ist der Song, mit dem sich die Band beim European Song Contest beworben hatte und damit in die nationale Endausscheidung gekommen ist und die zweite Zugabe ist eine recht lahme Akustik-Version des OZZY OSBOURNE Hits „Shot In The Dark“.
„Play Another Round“ hört sich irgendwie nach Schnellschuß an. Manche Melodien gehen echt unter die Haut, aber die Songs ähneln sich zu sehr oder sind einfach so belanglos, dass es selbst einem Weichspüler wie mir ganz Angst und Bang wird. Was die Misere etwas retten kann ist, dass Frontmann STALA ein echt guter Sänger ist (auch live) und die komplette Band auf der Bühne erheblich mehr rockt. Leider konnten die Finnen diese Leichtigkeit und die Coolness so gar nicht ins Studio retten, denn ich bin mir sicher, dass einige der hier vertretenen Stücke live mit mehr Arschtritt erheblich besser kommen.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Rock Until I´m Done
2.Tokyo Delights
3.The Boys Are Having Fun
4.Never Again
5.Back Together
6.Alrite Tonite
7.Life Goes On
8.All Alone
9.All She Wrote
10.For Your Love
11.Rockstar
12.Pamela (Bonus Track)
13.Shot In The Dark (Bonus Track)
Stefan
FREEDOM CALL - Ages Of Light (Best Of)
Band: Freedom Call
Album: Ages Of Light
Spielzeit: 98:71 min
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.freedom-call.net
Und wieder liegt bei mir ein Dino auf dem Tisch... Ein Dinosaurier mit einem Best Of-Album. Nach sage und schreibe 60 Konzerten sind FREEDOM CALL im Studio gewesen und haben aus ihren 7 Alben die Songs abgemischt, die ihnen am meisten am Herzen liegen. Seit 15 Jahren gibt es die Band bereits, deren Namen ich übrigens sehr sympathisch finde; es gab Höhen und Tiefen. Das Line-up von FREEDOM CALL sind Chris Bay (Gesang), Lars Rettkowitz (Gitarre), Ilker Ersin (Bass) und Ramy Ali (Schlagzeug). Für das „Ages Of Light“-Album haben sich ehemalige und aktuelle Mitglieder der Band im Studio zusammengesetzt, um ihren Fans einen Leckerbissen anzubieten, denn auch Dan Zimmermann, Klaus Sperling, Samy Saemann und Cede Dupont sind mit von der Partie gewesen. Übrigens wurde die Band im Frankenland, nämlich in Nürnberg, gegründet.
Ein interessantes Cover, mit seinen bunten Ornamenten und seiner Detailtreue wirkt es fast wie ein Mandala: Außen ist ein steingrauer mit Erdfarben abgesetzter Kreis mit Fresken darin, innen wird es farbenfroh. Ingesamt von Licht durchsetzt. Der Hintergrund auf dem Cover ist Braun.
„We Are The One“ wird den meisten bereits seit Jahren bekannt sein – es stammt nämlich von Debütalbum. Ein powervoller und gleichzeitig melodischer Song. Der zweite ist „Tears Falling“, der auch ganz in FREEDOM CALL-Manier ist. Raumgreifend. Würde die Hymne der Band fehlen, „Freedom Call“, wäre es natürlich ein Witz. Aber sie fehlt natürlich auch nicht. Im Gegenteil, die Songs, die auf dem Best Of-Album erschienen sind, sind laut Chris Bay die Songs, die bei Konzerten am Lautesten gefeiert werden. Das beliebte Stück „Metal Invasion“ ist gleich zweimal enthalten: Einmal als Live-Aufnahme. Die zweite Version ist ein Bonus-Track und hier wird Humor mit Lebenslust verbunden, denn diese ist im Folk-Stil. Macht es eigentlich Sinn, bei einer alteingesessenen und erfolgreichen Band jeden Song einzeln zu besprechen, der den Fans und Kennern der Band bereits bekannt ist? Nur begrenzt, meine ich. Daher lasst Euch sagen, dass ihr auch die Power-Melodic-Stücke „Warriors“, „Land Of Light“ und „Hunting High And Low“ finden werdet. „Mr. Evil“ ist ebenfalls ein Song, der zweimal enthalten ist – im Original und auf der Bonus-Anlage als gutgelaunte Reggae-Version. Bei „Perfect Day“ sind wieder die Fans „mit am Werk“, denn dieser ist live eingespielt und aufgenommen worden. Geschlossen wird mit „Back Into The Land Of Light“.
Und dann geht es an die Bonus-Tracks. Hier wurden an der Musik Interessierte mit einbezogen, die FREEDOM CALL ihre Anregungen geschickt haben, wobei nicht auf den Musikstil geachtet wurde, sondern einfach, ob das Feeling stimmt und man einen runden Song kreieren kann. Die CD läuft als „Masqueraded“, wir werden die Songs demaskieren... Zuerst erscheint „Rockin’ Radio“ bezeichnet als Killerbilly Version – und das stimmt haargenau! Total witzig und man fühlt sich in die Zeiten der Haartollen und Petticoats versetzt! „Metal Invasion“, den ich bereits erwähnte, erklingt im (Irish) Folk-Gewand. Auch eine herrliche Idee. Auch den dritten Song, „Mr. Evil“ sprach ich kurz an. Hier ist Reggae-Time angesagt und wer dabei kein Strand-Feeling bekommt, dem kann man nicht helfen. Rhythmisch und mit viel Sonne im Herzen. Eine Speed Ska-Version von „Hero On Video“ folgt auf dem Fuße. „Age Of The Phoenix“ ist als Swing-Stück maskiert. Gekonnt umgesetzt – ich wähne mich in einem Swing-Club mit Cocktail-Sesseln in rotem Samt und lauter gegelten Musikern auf der Bühne. Und mit einer sogenannten „Camp Fire Strumming Version“ von „Freedom Call“ endet auch diese schöne Scheibe.
“Ages Of Light” ist eine gelungene Mischung aus den Alben von FREEDOM CALL. Die Bonus-Tracks sind eine witzige Idee und machen Spaß!
Anspieltipps: Die treuen Fans kennen ihre Lieblingsstücke selbst. Aber ich lege Euch ans Herz: Hört Euch die Bonus-Tracks an!
Anspieltipps für alle anderen: „We Are The One“, “Freedom Call”, „Land Of Light“, “Hero On Video”
Fazit : Ein schönes Dankeschön für die Fans, die über all die Jahre treu zu FREEDOM CALL standen und eine gute Mischung für alle, die noch Fans werden möchten.
WERTUNG:
Trackliste:
CD 1 “Ages Of Light”
1. We Are One 04:57
2. Tears Falling 05:39
3. Freedom Call 05:33
4. Farewell 04:06
5. Metal Invasion (live) 07:10
6. Warriors 04:20
7. Land Of Light 03:54
8. Hunting High And Low 04:02
9. Mr. Evil 03:43
10. Far Away 03:19
11. Blackened Sun 04:39
12. Thunder God 03:31
13. Tears Of Babylon 03:38
14. A Perfect Day (live) 03:57
15. Hero On Video 03:42
16. Power & Glory 03:25
17. Rockstars 04:57
18. Back Into The Land Of Light 05:11
CD 2 “Masqueraded”
1. Rockin' Radio – Killerbilly Version 03:55
2. Metal Invasion - Metal Folk Version 04:13
3. Mr. Evil - Melodic Reggae Version 04:10
4. Hero on Video - Speed Ska Version 03:48
5. Age of the Phoenix - Power Swing Version 04:25
6. Freedom Call - Camp fire Strumming Version 03:37
Sandra
Album: Ages Of Light
Spielzeit: 98:71 min
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.freedom-call.net
Und wieder liegt bei mir ein Dino auf dem Tisch... Ein Dinosaurier mit einem Best Of-Album. Nach sage und schreibe 60 Konzerten sind FREEDOM CALL im Studio gewesen und haben aus ihren 7 Alben die Songs abgemischt, die ihnen am meisten am Herzen liegen. Seit 15 Jahren gibt es die Band bereits, deren Namen ich übrigens sehr sympathisch finde; es gab Höhen und Tiefen. Das Line-up von FREEDOM CALL sind Chris Bay (Gesang), Lars Rettkowitz (Gitarre), Ilker Ersin (Bass) und Ramy Ali (Schlagzeug). Für das „Ages Of Light“-Album haben sich ehemalige und aktuelle Mitglieder der Band im Studio zusammengesetzt, um ihren Fans einen Leckerbissen anzubieten, denn auch Dan Zimmermann, Klaus Sperling, Samy Saemann und Cede Dupont sind mit von der Partie gewesen. Übrigens wurde die Band im Frankenland, nämlich in Nürnberg, gegründet.
Ein interessantes Cover, mit seinen bunten Ornamenten und seiner Detailtreue wirkt es fast wie ein Mandala: Außen ist ein steingrauer mit Erdfarben abgesetzter Kreis mit Fresken darin, innen wird es farbenfroh. Ingesamt von Licht durchsetzt. Der Hintergrund auf dem Cover ist Braun.
„We Are The One“ wird den meisten bereits seit Jahren bekannt sein – es stammt nämlich von Debütalbum. Ein powervoller und gleichzeitig melodischer Song. Der zweite ist „Tears Falling“, der auch ganz in FREEDOM CALL-Manier ist. Raumgreifend. Würde die Hymne der Band fehlen, „Freedom Call“, wäre es natürlich ein Witz. Aber sie fehlt natürlich auch nicht. Im Gegenteil, die Songs, die auf dem Best Of-Album erschienen sind, sind laut Chris Bay die Songs, die bei Konzerten am Lautesten gefeiert werden. Das beliebte Stück „Metal Invasion“ ist gleich zweimal enthalten: Einmal als Live-Aufnahme. Die zweite Version ist ein Bonus-Track und hier wird Humor mit Lebenslust verbunden, denn diese ist im Folk-Stil. Macht es eigentlich Sinn, bei einer alteingesessenen und erfolgreichen Band jeden Song einzeln zu besprechen, der den Fans und Kennern der Band bereits bekannt ist? Nur begrenzt, meine ich. Daher lasst Euch sagen, dass ihr auch die Power-Melodic-Stücke „Warriors“, „Land Of Light“ und „Hunting High And Low“ finden werdet. „Mr. Evil“ ist ebenfalls ein Song, der zweimal enthalten ist – im Original und auf der Bonus-Anlage als gutgelaunte Reggae-Version. Bei „Perfect Day“ sind wieder die Fans „mit am Werk“, denn dieser ist live eingespielt und aufgenommen worden. Geschlossen wird mit „Back Into The Land Of Light“.
Und dann geht es an die Bonus-Tracks. Hier wurden an der Musik Interessierte mit einbezogen, die FREEDOM CALL ihre Anregungen geschickt haben, wobei nicht auf den Musikstil geachtet wurde, sondern einfach, ob das Feeling stimmt und man einen runden Song kreieren kann. Die CD läuft als „Masqueraded“, wir werden die Songs demaskieren... Zuerst erscheint „Rockin’ Radio“ bezeichnet als Killerbilly Version – und das stimmt haargenau! Total witzig und man fühlt sich in die Zeiten der Haartollen und Petticoats versetzt! „Metal Invasion“, den ich bereits erwähnte, erklingt im (Irish) Folk-Gewand. Auch eine herrliche Idee. Auch den dritten Song, „Mr. Evil“ sprach ich kurz an. Hier ist Reggae-Time angesagt und wer dabei kein Strand-Feeling bekommt, dem kann man nicht helfen. Rhythmisch und mit viel Sonne im Herzen. Eine Speed Ska-Version von „Hero On Video“ folgt auf dem Fuße. „Age Of The Phoenix“ ist als Swing-Stück maskiert. Gekonnt umgesetzt – ich wähne mich in einem Swing-Club mit Cocktail-Sesseln in rotem Samt und lauter gegelten Musikern auf der Bühne. Und mit einer sogenannten „Camp Fire Strumming Version“ von „Freedom Call“ endet auch diese schöne Scheibe.
“Ages Of Light” ist eine gelungene Mischung aus den Alben von FREEDOM CALL. Die Bonus-Tracks sind eine witzige Idee und machen Spaß!
Anspieltipps: Die treuen Fans kennen ihre Lieblingsstücke selbst. Aber ich lege Euch ans Herz: Hört Euch die Bonus-Tracks an!
Anspieltipps für alle anderen: „We Are The One“, “Freedom Call”, „Land Of Light“, “Hero On Video”
Fazit : Ein schönes Dankeschön für die Fans, die über all die Jahre treu zu FREEDOM CALL standen und eine gute Mischung für alle, die noch Fans werden möchten.
WERTUNG:
Trackliste:
CD 1 “Ages Of Light”
1. We Are One 04:57
2. Tears Falling 05:39
3. Freedom Call 05:33
4. Farewell 04:06
5. Metal Invasion (live) 07:10
6. Warriors 04:20
7. Land Of Light 03:54
8. Hunting High And Low 04:02
9. Mr. Evil 03:43
10. Far Away 03:19
11. Blackened Sun 04:39
12. Thunder God 03:31
13. Tears Of Babylon 03:38
14. A Perfect Day (live) 03:57
15. Hero On Video 03:42
16. Power & Glory 03:25
17. Rockstars 04:57
18. Back Into The Land Of Light 05:11
CD 2 “Masqueraded”
1. Rockin' Radio – Killerbilly Version 03:55
2. Metal Invasion - Metal Folk Version 04:13
3. Mr. Evil - Melodic Reggae Version 04:10
4. Hero on Video - Speed Ska Version 03:48
5. Age of the Phoenix - Power Swing Version 04:25
6. Freedom Call - Camp fire Strumming Version 03:37
Sandra
ASKA - Nine Tongues (Re-Release)
Band: Aska
Album: Nine Tongues (Re-Release)
Spielzeit: 52:07 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 03.05.2013
Homepage: www.askaband.net
Bereits seit 1990 ist die texanische Metal-Kapelle ASAKA um den zwischenzeitlichen Omen-Sänger George Call im Underground unterwegs und das Quartett hat es seitdem immerhin auf 5 Alben und 1 EP gebracht. Nachdem Pure Steel Records bereits vor drei Jahren die letzten beiden Scheiben „Avenger“ (2000) und „Absolute Power“ (2007) wiederveröffentlicht hat, wird nun Output Numero 4 aus dem Jahre 1997 auf CD und Vinyl nachgereicht.
Das Label spricht von einer Scheibe, die irgendwie anders als der Rest der Diskographie ist und in der Tat ist „Nine Tongues“ recht zerfahren geraten: So ist der Opener „The Stalker“ gleich mal ein fetter Metal Kracher der Geoff Tate-artigen Gesang mit Thrash Riffing verknüpft, gleich für gute Laune sorgt und dann in Form von „Leprosy“ von einem beinahe schon sleazigen Rocker abgelöst wird. Der Übergang ist zwar etwas krass, gelingt aber überrraschenderweise ganz gut. Und während in „Little Sister“ die rocknrolligen Aerosmith zu ihren 80er Comeback-Zeiten zitiert werden, geht‘s mit „Blood Of The Wolf“ dann gleich wieder Fäustereckend Richtung US-Metal. Mit diersem munteren Stilmischen geht es auch in der Folge weiter, wiobei besonders der Track „Killashandra“ positiv hängen bleibt. Auffällig sind vor allem die immer wieder eingeworfenen Thrashlastigen Riffs, die mal mehr, mal weniger gut mit der rockigen Attitüde der Jungs kollidieren. Mit allzu großer Ernsthaftigkeit bei den Texten darf man natürlich bei Songtiteln wie z.B. „Captain Crunch” und „Liquid Courage“ nicht rechnen, aber besonders der infantile Refrain von “Leprosy” hat es mir angetan – herrlich dämlich und doch ungemein effektiv.
Über die gesamte Distanz der Scheibe fällt auf, dass die Musiker ihr Handwerk ausgezeichnet beherrschen – woran es hier und da dann doch hapert, und was ASKA dann letztendlich den Anschluss an die obere Etage im US-Metal Markt verlieren lässt, ist die streckenweise doch recht belanglose Ausrichtung einiger Tracks und die ziemlich alberne Grundstimmung im Allgemeinen. Das wird besondere im „Hidden Track“ zum Abschluss des Albums deutlich, der minutenlanges, ziemlich pubertäres Proberaumgelaber beinhaltet und der Platte nicht gerade ein rühmliches Ende beschert.
„Nine Tongues” war vor 15 Jahren nicht der ganz grosse Kracher und die Platte ist auch in der Neuauflage keineswegs ein absoluter Pflichtkauf. Freunde von lockerem US-Metal der eher für die ausgelassene Party, denn fürs Hirn gedacht ist, können aber auf jeden Fall ein Ohr riskieren.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Stalker
02. Leprosy
03. Question
04. Little Sister
05. Blood Of The Wolf
06. Captain Crunch
07. Killashandra
08. Liquid Courage
09. Nightmare
10. The Dream
Mario
Album: Nine Tongues (Re-Release)
Spielzeit: 52:07 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 03.05.2013
Homepage: www.askaband.net
Bereits seit 1990 ist die texanische Metal-Kapelle ASAKA um den zwischenzeitlichen Omen-Sänger George Call im Underground unterwegs und das Quartett hat es seitdem immerhin auf 5 Alben und 1 EP gebracht. Nachdem Pure Steel Records bereits vor drei Jahren die letzten beiden Scheiben „Avenger“ (2000) und „Absolute Power“ (2007) wiederveröffentlicht hat, wird nun Output Numero 4 aus dem Jahre 1997 auf CD und Vinyl nachgereicht.
Das Label spricht von einer Scheibe, die irgendwie anders als der Rest der Diskographie ist und in der Tat ist „Nine Tongues“ recht zerfahren geraten: So ist der Opener „The Stalker“ gleich mal ein fetter Metal Kracher der Geoff Tate-artigen Gesang mit Thrash Riffing verknüpft, gleich für gute Laune sorgt und dann in Form von „Leprosy“ von einem beinahe schon sleazigen Rocker abgelöst wird. Der Übergang ist zwar etwas krass, gelingt aber überrraschenderweise ganz gut. Und während in „Little Sister“ die rocknrolligen Aerosmith zu ihren 80er Comeback-Zeiten zitiert werden, geht‘s mit „Blood Of The Wolf“ dann gleich wieder Fäustereckend Richtung US-Metal. Mit diersem munteren Stilmischen geht es auch in der Folge weiter, wiobei besonders der Track „Killashandra“ positiv hängen bleibt. Auffällig sind vor allem die immer wieder eingeworfenen Thrashlastigen Riffs, die mal mehr, mal weniger gut mit der rockigen Attitüde der Jungs kollidieren. Mit allzu großer Ernsthaftigkeit bei den Texten darf man natürlich bei Songtiteln wie z.B. „Captain Crunch” und „Liquid Courage“ nicht rechnen, aber besonders der infantile Refrain von “Leprosy” hat es mir angetan – herrlich dämlich und doch ungemein effektiv.
Über die gesamte Distanz der Scheibe fällt auf, dass die Musiker ihr Handwerk ausgezeichnet beherrschen – woran es hier und da dann doch hapert, und was ASKA dann letztendlich den Anschluss an die obere Etage im US-Metal Markt verlieren lässt, ist die streckenweise doch recht belanglose Ausrichtung einiger Tracks und die ziemlich alberne Grundstimmung im Allgemeinen. Das wird besondere im „Hidden Track“ zum Abschluss des Albums deutlich, der minutenlanges, ziemlich pubertäres Proberaumgelaber beinhaltet und der Platte nicht gerade ein rühmliches Ende beschert.
„Nine Tongues” war vor 15 Jahren nicht der ganz grosse Kracher und die Platte ist auch in der Neuauflage keineswegs ein absoluter Pflichtkauf. Freunde von lockerem US-Metal der eher für die ausgelassene Party, denn fürs Hirn gedacht ist, können aber auf jeden Fall ein Ohr riskieren.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Stalker
02. Leprosy
03. Question
04. Little Sister
05. Blood Of The Wolf
06. Captain Crunch
07. Killashandra
08. Liquid Courage
09. Nightmare
10. The Dream
Mario
Freitag, 26. April 2013
VICIOUS RUMORS - Electric Punishment
Band: Vicious Rumors
Album: Electric Punishment
Spielzeit: 49:19 Min
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Stil: US-Power Metal
Veröffentlichung: 28.02.2013
Homepage: www.viciousrumors.com
VICIOUS RUMORS gehören zu den Dienstältesten, durchgängig aktiven Bands der Metalszene und melden sich mit ihrem bereits elften Studioalbum "Electric Punishment" von einer acht monatigen Welttournee zurück.
Treu geblieben sind sich die Amis auch weiterhin. Fernab von irgendwelchen Trends spielen sie auch diesmal einen druckvollen Mix aus klassischem Heavy, Power und US Metal, der 2013 immer noch frisch und ehrlich rüberkommt. Allein dafür hätte die Band mehr Erfolg verdient, als sie während der langen Karriere und trotz Klassikern der Marke "Welcome to the Ball" und "Digital Dictator" eingeheimst hat.
Wie beim 2011er Vorgänger „Razorback Killers“ steht wieder Brian Allen hinter dem Mikro und liefert eine wirklich starke Leistung ab, egal ob bei höheren Passagen oder kraftvollen Shouts.
Eröffnet wird der Silberling schwungvoll mit "I am the gun". "Black X List" setzt sogar noch eine Schippe drauf. Doppelbass-Attacken, messerscharfe Riffs und starke Melodien, zwei powermetallische Banger allererster Güte. Beim Titeltrack wird's dann heavy und schleppend, der Song geht sofort ins Ohr und lädt ein die Matte kreisen zu lassen. Eine ganz starke Nummer, die zukünftig live einen festen Platz in der Setlist bekommen dürfte. "D Block" kracht dann schon fast thrashig aus den Boxen, eine wahre Freude. Wie VICIOUS RUMORS nach 33 Jahren noch so viel Energie und Spielfreude in ihre Songs packen können ist bewundernswert. Vielschichtig und abwechslungsreich präsentiert sich die Halb-Ballade "Escape (from hell)" während mit "Dime Store Prophet" der nächste Midtempo Groover aufwartet.
Dann folgen die beiden qualitativen Ausreißer. "Together we unite" ist der musikalische Dank an die Fans. Grundsätzlich eine schöne Geste, die man VICIOUS RUMORS auch abkauft. Allerdings passt die Mitsing-Hymne so überhaupt nicht auf "Electric Punishment" und wirkt etwas aufgesetzt. Die Ballade "Eternally" läuft ohne wirkliche Höhepunkt komplett an mir vorbei.
Glücklicherweise findet man mit der Uptempo-Nummer "Thirst for a kill" wieder zur Qualität der übrigen Songs zurück. Den Abschluss bildet das KISS Cover "Strange Ways". Der von Geoff Thorpe übernommene Gesang passt durch seine raue Note perfekt zum Song, ein gelungenes Cover.
Fazit:
Schnörkellos, traditionell und trotzdem kraftvoll und frisch. Ein wirklich starkes Album, das jeder Freund von amerikanisch geprägtem Power Metal auf jeden Fall antesten sollte.
Anspieltipps: Black X List / Escape (from hell) / Electric Punishment / D Block
WERTUNG:
Trackliste:
1. I Am The Gun
2 Black X List
3. Electric Punishment
4. D - Block
5. Escape (From Hell)
6. Dime Store Prophet
7. Together We Unite
8. Eternally
9. Thirst For A Kill
10. Strange Ways (KISS Cover)
Chris
Album: Electric Punishment
Spielzeit: 49:19 Min
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Stil: US-Power Metal
Veröffentlichung: 28.02.2013
Homepage: www.viciousrumors.com
VICIOUS RUMORS gehören zu den Dienstältesten, durchgängig aktiven Bands der Metalszene und melden sich mit ihrem bereits elften Studioalbum "Electric Punishment" von einer acht monatigen Welttournee zurück.
Treu geblieben sind sich die Amis auch weiterhin. Fernab von irgendwelchen Trends spielen sie auch diesmal einen druckvollen Mix aus klassischem Heavy, Power und US Metal, der 2013 immer noch frisch und ehrlich rüberkommt. Allein dafür hätte die Band mehr Erfolg verdient, als sie während der langen Karriere und trotz Klassikern der Marke "Welcome to the Ball" und "Digital Dictator" eingeheimst hat.
Wie beim 2011er Vorgänger „Razorback Killers“ steht wieder Brian Allen hinter dem Mikro und liefert eine wirklich starke Leistung ab, egal ob bei höheren Passagen oder kraftvollen Shouts.
Eröffnet wird der Silberling schwungvoll mit "I am the gun". "Black X List" setzt sogar noch eine Schippe drauf. Doppelbass-Attacken, messerscharfe Riffs und starke Melodien, zwei powermetallische Banger allererster Güte. Beim Titeltrack wird's dann heavy und schleppend, der Song geht sofort ins Ohr und lädt ein die Matte kreisen zu lassen. Eine ganz starke Nummer, die zukünftig live einen festen Platz in der Setlist bekommen dürfte. "D Block" kracht dann schon fast thrashig aus den Boxen, eine wahre Freude. Wie VICIOUS RUMORS nach 33 Jahren noch so viel Energie und Spielfreude in ihre Songs packen können ist bewundernswert. Vielschichtig und abwechslungsreich präsentiert sich die Halb-Ballade "Escape (from hell)" während mit "Dime Store Prophet" der nächste Midtempo Groover aufwartet.
Dann folgen die beiden qualitativen Ausreißer. "Together we unite" ist der musikalische Dank an die Fans. Grundsätzlich eine schöne Geste, die man VICIOUS RUMORS auch abkauft. Allerdings passt die Mitsing-Hymne so überhaupt nicht auf "Electric Punishment" und wirkt etwas aufgesetzt. Die Ballade "Eternally" läuft ohne wirkliche Höhepunkt komplett an mir vorbei.
Glücklicherweise findet man mit der Uptempo-Nummer "Thirst for a kill" wieder zur Qualität der übrigen Songs zurück. Den Abschluss bildet das KISS Cover "Strange Ways". Der von Geoff Thorpe übernommene Gesang passt durch seine raue Note perfekt zum Song, ein gelungenes Cover.
Fazit:
Schnörkellos, traditionell und trotzdem kraftvoll und frisch. Ein wirklich starkes Album, das jeder Freund von amerikanisch geprägtem Power Metal auf jeden Fall antesten sollte.
Anspieltipps: Black X List / Escape (from hell) / Electric Punishment / D Block
WERTUNG:
Trackliste:
1. I Am The Gun
2 Black X List
3. Electric Punishment
4. D - Block
5. Escape (From Hell)
6. Dime Store Prophet
7. Together We Unite
8. Eternally
9. Thirst For A Kill
10. Strange Ways (KISS Cover)
Chris
GEOFF TATE´S QUEENSRYCHE - Frequency Unknown
Band: (Geoff Tate’s) Queensryche
Album: Frequency Unknown
Spielzeit: 63:16 min
Plattenfirma: Deadline Music/Cleopatra
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.queensryche.com
Eines gleich vorweg: in dem unfassbar peinlichen Rosenkrieg zwischen dem geschassten Geoff Tate und seinen ehemaligen Bandkollegen kann es keinen Gewinner geben. Da hätten alle Beteiligten wohl viel früher die Klappe halten sollen. Nicht nur zwischen den verfeindeten Parteien sind die Gräben mittlerweile tief, sondern auch auf Seiten der Fans, die sich zu weiten Teilen unversöhnlich gegenüber stehen. Konzentrieren wir uns also direkt auf das Wesentliche: la musica. Nachdem mich Tate’s letztes Solo Album („Kings & Thieves“), gelinde gesagt, nicht wirklich vom Hocker gehauen hat, war ich doch äußerst gespannt was der Sänger mit der überlebensgroßen Stimme (und Ego) dem im Juni anstehenden neuen Album seiner Ex-Band entgegenstellen will.
Eingezimmert wurde „Frequency Unknown“ zu weiten Teilen von Tate’s derzeitiger Kernbesetzung: dem ehemaligen AC/DC-Drummer Simon Wright, Tate-Intimus Kelly Gray an der Gitarre, Bassist Rudy Sarzo und Keyboarder Randy Gane. Als Gastmusiker haben u.a. so große Namen wie Drummer Paul Bostaph sowie die Gitarristen Ty Tabor, K.K. Downing, Brad Gillis, Dave Meniketti und Chris Poland dem Geld nicht wiederstehen können und produziert wurde das Album mal wieder von QUEENSRYCHE Dauernull Jason Slater (der auch für Teile des vermurksten Mix der Scheibe verantwortlich ist).
Los geht’s mit der ersten Single „Cold“ und ja, der Song kann was. Das fette Riff, der energische Groove und der gelungene Refrain lassen die Laune steigen … das ist zwar kein echter Überflieger, aber doch ein ziemlich guter Start ins Album. Von da an geht’s aber leider mit atemberaubender Konsequenz Richtung Abstieg in die Kreisliga, denn es folgen mit „Dare“ und „Give It to You“ auf dem Fuße zwei Rohrkrepierer allererster Güte. Dass solch ein Müll unter dem QUEENSRYCHE Banner veröffentlicht wird, grenzt schon beinahe an Blasphemie. „Life Without You” ist dann nochmal ein nennenswerter Ausreißer nach oben, bleibt aber leider die Ausnahme, denn die restlichen Songs halten locker ein ähnlich niedriges Niveau wie die genannten beiden. Lediglich der nette Versuch „In the Hands of God” und der Schlußtrack “The Weight of the World”, die zumindest ansatzweise gute Ideen aufweisen, können mal für ein kurzes Aufhorchen sorgen, zerschellen aber ebenfalls grandios an dem massiven Mangel an griffigen Melodien. „Frequency Unknown“ ist zweifellos die sture Weiterführung von Tate‘s Vorstellung wie QUEENSRYCHE zu klingen haben (siehe „Dedicated To Chaos“ und „American Soldier“). Das Problem hierbei ist natürlich, dass nur die wenigsten (Fans und frühere Bandkollegen z.B.) diese Vision bisher geteilt haben. Und das wird sich mit „Frequency Unknown” wohl auch kaum ändern.
Soweit, so schwach. Aber war’s das wenigstens? Nein, mitnichten, das dicke Ende kommt erst noch. Bei den 4 Bonustracks handelt es sich um Neueinspielungen von QUEENSRYCHE Tracks aus der guten alten Zeit. Und hier hat Tate es geschafft sich gleich ein doppeltes Eigentor zu schießen: Vor allem das Album „Empire“ aus dem Jahr 1990 (hier mit gleich 3 Songs vertreten) gilt bei vielen noch heute als Referenzwerk in Sachen Klang und wird z.B. weiterhin gerne von Livesoundtechnikern benutzt um eine PA einzupegeln und abzustimmen. Dass die, mit beängstigender Lustlosigkeit eingespielten, 2013er Versionen („Empire“ ist ein peinlicher Witz!) gegen die klassische Big-Ass Produktion nicht im Geringsten anstinken können, dürfte klar sein. Gleichzeitig führen die 4 Songs aber ebenfalls schmerzlich vor Augen wie ganz und gar unterirdisch und austauschbar die Kompositionen auf „Frequency Unknown“ eigentlich sind. Traurig, traurig. Hier wird das Erbe einer ehemals großen Band mit Füßen getreten.
Heiligs Blechle, was für ein Desaster. Von dem erhofften Befreiungsschlag ist nicht viel übrig geblieben. Auf den unterdurchschnittlichen Sound (um den VÖ-Termin einhalten zu können, wurden gleich mehrere Personen mit dem Mix, bzw. Remix einzelner Songs betraut), den selten dämlichen Albumtitel oder das primitive Cover der Scheibe gehe ich jetzt mal besser erst gar nicht genauer ein, sonst heul‘ ich mir noch vor Verzweiflung in die Tastatur. Das Tate bereits jetzt schon öffentlich von einem nächsten Album redet, lässt mich leise frösteln … Da müssen Wilton und Co. sich aber ganz schön anstrengen um das hier noch zu unterbieten. Bei Tate’s QUEENSRYCHE Version handelt es sich ganz offensichtlich um einen Haufen arbeits- und perspektivloser Sessionmusiker, die ihren Stolz an der Studiotür abgegeben haben und wirklich nur zum bloßen Cash-in bei diesem Projekt mitgemacht haben. Wie würde Meister Yoda sagen? QUEENSRYCHE this is not.
„Frequency Unknown“ sei all denen, die mit den QUEENSRYCHE Alben ab Q2K/Tribe am glücklichsten waren und „Kings & Thieves“ für ein starkes Stück Musik gehalten haben, uneingeschränkt ans Herz gelegt. Gemessen an den Verkaufszahlen und Kritikerreaktionen aus besagter Schaffensphase des einst über alle Zweifel erhabenen Sängers dürfte diese Zielgruppe aber in einem sehr überschaubaren Rahmen bleiben … Ich kann den Juni kaum erwarten.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Cold
02. Dare
03. Give It to You
04. Slave
05. In the Hands of God
06. Running Backwards
07. Life Without You
08. Everything
09. Fallen
10. The Weight of the World
11. I Don't Believe in Love (2013 Re-Recording)
12. Empire (2013 Re-Recording)
13. Jet City Woman (2013 Re-Recording)
14. Silent Lucidity (2013 Re-Recording)
Mario
Album: Frequency Unknown
Spielzeit: 63:16 min
Plattenfirma: Deadline Music/Cleopatra
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.queensryche.com
Eines gleich vorweg: in dem unfassbar peinlichen Rosenkrieg zwischen dem geschassten Geoff Tate und seinen ehemaligen Bandkollegen kann es keinen Gewinner geben. Da hätten alle Beteiligten wohl viel früher die Klappe halten sollen. Nicht nur zwischen den verfeindeten Parteien sind die Gräben mittlerweile tief, sondern auch auf Seiten der Fans, die sich zu weiten Teilen unversöhnlich gegenüber stehen. Konzentrieren wir uns also direkt auf das Wesentliche: la musica. Nachdem mich Tate’s letztes Solo Album („Kings & Thieves“), gelinde gesagt, nicht wirklich vom Hocker gehauen hat, war ich doch äußerst gespannt was der Sänger mit der überlebensgroßen Stimme (und Ego) dem im Juni anstehenden neuen Album seiner Ex-Band entgegenstellen will.
Eingezimmert wurde „Frequency Unknown“ zu weiten Teilen von Tate’s derzeitiger Kernbesetzung: dem ehemaligen AC/DC-Drummer Simon Wright, Tate-Intimus Kelly Gray an der Gitarre, Bassist Rudy Sarzo und Keyboarder Randy Gane. Als Gastmusiker haben u.a. so große Namen wie Drummer Paul Bostaph sowie die Gitarristen Ty Tabor, K.K. Downing, Brad Gillis, Dave Meniketti und Chris Poland dem Geld nicht wiederstehen können und produziert wurde das Album mal wieder von QUEENSRYCHE Dauernull Jason Slater (der auch für Teile des vermurksten Mix der Scheibe verantwortlich ist).
Los geht’s mit der ersten Single „Cold“ und ja, der Song kann was. Das fette Riff, der energische Groove und der gelungene Refrain lassen die Laune steigen … das ist zwar kein echter Überflieger, aber doch ein ziemlich guter Start ins Album. Von da an geht’s aber leider mit atemberaubender Konsequenz Richtung Abstieg in die Kreisliga, denn es folgen mit „Dare“ und „Give It to You“ auf dem Fuße zwei Rohrkrepierer allererster Güte. Dass solch ein Müll unter dem QUEENSRYCHE Banner veröffentlicht wird, grenzt schon beinahe an Blasphemie. „Life Without You” ist dann nochmal ein nennenswerter Ausreißer nach oben, bleibt aber leider die Ausnahme, denn die restlichen Songs halten locker ein ähnlich niedriges Niveau wie die genannten beiden. Lediglich der nette Versuch „In the Hands of God” und der Schlußtrack “The Weight of the World”, die zumindest ansatzweise gute Ideen aufweisen, können mal für ein kurzes Aufhorchen sorgen, zerschellen aber ebenfalls grandios an dem massiven Mangel an griffigen Melodien. „Frequency Unknown“ ist zweifellos die sture Weiterführung von Tate‘s Vorstellung wie QUEENSRYCHE zu klingen haben (siehe „Dedicated To Chaos“ und „American Soldier“). Das Problem hierbei ist natürlich, dass nur die wenigsten (Fans und frühere Bandkollegen z.B.) diese Vision bisher geteilt haben. Und das wird sich mit „Frequency Unknown” wohl auch kaum ändern.
Soweit, so schwach. Aber war’s das wenigstens? Nein, mitnichten, das dicke Ende kommt erst noch. Bei den 4 Bonustracks handelt es sich um Neueinspielungen von QUEENSRYCHE Tracks aus der guten alten Zeit. Und hier hat Tate es geschafft sich gleich ein doppeltes Eigentor zu schießen: Vor allem das Album „Empire“ aus dem Jahr 1990 (hier mit gleich 3 Songs vertreten) gilt bei vielen noch heute als Referenzwerk in Sachen Klang und wird z.B. weiterhin gerne von Livesoundtechnikern benutzt um eine PA einzupegeln und abzustimmen. Dass die, mit beängstigender Lustlosigkeit eingespielten, 2013er Versionen („Empire“ ist ein peinlicher Witz!) gegen die klassische Big-Ass Produktion nicht im Geringsten anstinken können, dürfte klar sein. Gleichzeitig führen die 4 Songs aber ebenfalls schmerzlich vor Augen wie ganz und gar unterirdisch und austauschbar die Kompositionen auf „Frequency Unknown“ eigentlich sind. Traurig, traurig. Hier wird das Erbe einer ehemals großen Band mit Füßen getreten.
Heiligs Blechle, was für ein Desaster. Von dem erhofften Befreiungsschlag ist nicht viel übrig geblieben. Auf den unterdurchschnittlichen Sound (um den VÖ-Termin einhalten zu können, wurden gleich mehrere Personen mit dem Mix, bzw. Remix einzelner Songs betraut), den selten dämlichen Albumtitel oder das primitive Cover der Scheibe gehe ich jetzt mal besser erst gar nicht genauer ein, sonst heul‘ ich mir noch vor Verzweiflung in die Tastatur. Das Tate bereits jetzt schon öffentlich von einem nächsten Album redet, lässt mich leise frösteln … Da müssen Wilton und Co. sich aber ganz schön anstrengen um das hier noch zu unterbieten. Bei Tate’s QUEENSRYCHE Version handelt es sich ganz offensichtlich um einen Haufen arbeits- und perspektivloser Sessionmusiker, die ihren Stolz an der Studiotür abgegeben haben und wirklich nur zum bloßen Cash-in bei diesem Projekt mitgemacht haben. Wie würde Meister Yoda sagen? QUEENSRYCHE this is not.
„Frequency Unknown“ sei all denen, die mit den QUEENSRYCHE Alben ab Q2K/Tribe am glücklichsten waren und „Kings & Thieves“ für ein starkes Stück Musik gehalten haben, uneingeschränkt ans Herz gelegt. Gemessen an den Verkaufszahlen und Kritikerreaktionen aus besagter Schaffensphase des einst über alle Zweifel erhabenen Sängers dürfte diese Zielgruppe aber in einem sehr überschaubaren Rahmen bleiben … Ich kann den Juni kaum erwarten.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Cold
02. Dare
03. Give It to You
04. Slave
05. In the Hands of God
06. Running Backwards
07. Life Without You
08. Everything
09. Fallen
10. The Weight of the World
11. I Don't Believe in Love (2013 Re-Recording)
12. Empire (2013 Re-Recording)
13. Jet City Woman (2013 Re-Recording)
14. Silent Lucidity (2013 Re-Recording)
Mario
ECLIPSE PROPHECY - Days Of Judgement
Band: Eclipse Prophecy
Album: Days of Judgement
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Maple Metal Records
Veröffentlichung: 01.02.2013
Homepage: www.facebook.com/eclipseprophecy
Es gibt so Bands, die ziehen einfach deine Aufmerksamkeit auf einen und man weiß im ersten Moment gar nicht warum? Bei dem Debütalbum „Days of Judgement“ der Kanadier ECLIPSE PROPHEY erging es mir so. Ich las die Labelinfo, sah das Plattencover und es war um mich geschehen! Die Jungs machen lupenreinen Power Metal, der an die alten BLIND GUARDIAN erinnert und der mich als alter Wächter Fan direkt angesprochen hat.
Die Truppe wurde 2003 in Montreal durch den Sänger und Gitarristen David Mc Gregor und Keyboarder Frederik Dufresne gegründet.
Man blickt schon auf ordentliche Liveerfahrung zurück, teilte man doch die Bühne schon mit so namhaften Bands wie EPICA, STRAOVARIUS, GAMMA RAY oder SABATON, aber auch mit kanadischen Bands wie KEMILON und KORPIUS.
Sänger David kam 2011 auch die Ehre zu Teil als Teil eines Charity Projektes Geld für Japan zu sammeln und von den schon angesprochenen BLIND GUARDIAN eingeladen zu werden um Teil der Neuinterpretation des „Bard's Song“ zu werden.
Die Band besteht aus den folgenden Mitgliedern David Mc Gregor (Gesang, Gitarre),
Martin Machado (Gitarre), Karlos Machado (Bass) und Landryx (Schlagzeug).
So genug gesülzt, ab geht es direkt mit dem ersten Track „Animus Ara“. Dieser ist nur ein japanisch angehauchtes Intro, welches uns auf die Platte einstimmen soll.
„Under Shadow's Veil“ ist dann die erste richtige Nummer die uns begegnet. Mit einem druckvollen Beginn zeigt man direkt wo die Reise hingeht und als Sänger David das erste Mal seine Stimme erschallen lässt, fühlt man sich als alter Power Metal Freak sauwohl. Schöne, kraftvolle Melodien paaren sich mit einem eingängigen Chorus, alles ist also an Ort und Stelle!
Auch das anschließende „Through the Storm“ legt gut los und wird mit ordentlichen Keyboards begleitet, die nicht störend sind, sondern die Nummer eher unterstützen. Glanzpunkt ist hier mal wieder der typische Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann. Auch bei dieser Nummer ist also alles im Lack.
„Circle of Torments“ welches den Mittelteil einleiten soll, ist eher mittelmäßig gehalten und schrammt komplett an mir vorbei, der Chorus tut zwar sein möglichstes, aber richtig überzeugen kann man mich hier nicht.
Besser macht man es dann wieder bei „A Dying World“ und speziell bei „Labyrinth of Sanity“ welches einen wilden Mix aus den oben angesprochenen Bands beinhaltet. Die Mischung ist hier aber richtig gut gelungen und auch die vielen Stilwechsel bekommen der Nummer sehr gut!
Im Anschluss gibt es den Titeltrack „Days of Judgement“ der direkt auf die Zwölf geht und einen so schnell nicht mehr loslässt.
Mit dem epischen „Legions of the Cross“ wird der letzte Abschnitt der Platte sehr stark eröffnet, über das schnelle „Legions“ geht es dann zum Abschlusstrack „The Shatterd Mirror“ wo man nochmal ordentlich auf die Pauke haut und uns recht ordentlich in die Stille des Plattenendes entlässt.
Anspieltipps:
Hier kann ich euch ganz klar dieses Mal “Under Shadow's Veil”, “Through the Storm”, “Days of Judgement“, „Legions of the Cross“ und „Shatterd Mirror“ ans Herz legen.
Fazit :
Power Metal Fans machen mit dem ersten Album der Kanadier von ECLIPSE PROPHECY nicht viel falsch. Man bekommt was man erwartet, kraftvolle Melodien und Riffs, eingängige Chöre und einen angenehm singenden Frontman. Für ein Debütalbum sind die Jungs was das Songwriting angeht auch schon recht weit, es fehlen einfach noch ein paar mehr kompaktere, eingängigere Songs die direkt auf den Punkt kommen. Ansonsten kann ich hier aber nicht viel meckern und empfehlen jeden Power Metal Fan dieses feine Debütalbum!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Animus Ara
02. Under Shadow's Veil
03. Through the Storm
04. Circle of Torments
05. A Dying World
06. Labyrinth of Sanity
07. Days of Judgement
08. Legions of the Cross
09. Inferno
10. The Shatterd Mirror
Julian
Album: Days of Judgement
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Maple Metal Records
Veröffentlichung: 01.02.2013
Homepage: www.facebook.com/eclipseprophecy
Es gibt so Bands, die ziehen einfach deine Aufmerksamkeit auf einen und man weiß im ersten Moment gar nicht warum? Bei dem Debütalbum „Days of Judgement“ der Kanadier ECLIPSE PROPHEY erging es mir so. Ich las die Labelinfo, sah das Plattencover und es war um mich geschehen! Die Jungs machen lupenreinen Power Metal, der an die alten BLIND GUARDIAN erinnert und der mich als alter Wächter Fan direkt angesprochen hat.
Die Truppe wurde 2003 in Montreal durch den Sänger und Gitarristen David Mc Gregor und Keyboarder Frederik Dufresne gegründet.
Man blickt schon auf ordentliche Liveerfahrung zurück, teilte man doch die Bühne schon mit so namhaften Bands wie EPICA, STRAOVARIUS, GAMMA RAY oder SABATON, aber auch mit kanadischen Bands wie KEMILON und KORPIUS.
Sänger David kam 2011 auch die Ehre zu Teil als Teil eines Charity Projektes Geld für Japan zu sammeln und von den schon angesprochenen BLIND GUARDIAN eingeladen zu werden um Teil der Neuinterpretation des „Bard's Song“ zu werden.
Die Band besteht aus den folgenden Mitgliedern David Mc Gregor (Gesang, Gitarre),
Martin Machado (Gitarre), Karlos Machado (Bass) und Landryx (Schlagzeug).
So genug gesülzt, ab geht es direkt mit dem ersten Track „Animus Ara“. Dieser ist nur ein japanisch angehauchtes Intro, welches uns auf die Platte einstimmen soll.
„Under Shadow's Veil“ ist dann die erste richtige Nummer die uns begegnet. Mit einem druckvollen Beginn zeigt man direkt wo die Reise hingeht und als Sänger David das erste Mal seine Stimme erschallen lässt, fühlt man sich als alter Power Metal Freak sauwohl. Schöne, kraftvolle Melodien paaren sich mit einem eingängigen Chorus, alles ist also an Ort und Stelle!
Auch das anschließende „Through the Storm“ legt gut los und wird mit ordentlichen Keyboards begleitet, die nicht störend sind, sondern die Nummer eher unterstützen. Glanzpunkt ist hier mal wieder der typische Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann. Auch bei dieser Nummer ist also alles im Lack.
„Circle of Torments“ welches den Mittelteil einleiten soll, ist eher mittelmäßig gehalten und schrammt komplett an mir vorbei, der Chorus tut zwar sein möglichstes, aber richtig überzeugen kann man mich hier nicht.
Besser macht man es dann wieder bei „A Dying World“ und speziell bei „Labyrinth of Sanity“ welches einen wilden Mix aus den oben angesprochenen Bands beinhaltet. Die Mischung ist hier aber richtig gut gelungen und auch die vielen Stilwechsel bekommen der Nummer sehr gut!
Im Anschluss gibt es den Titeltrack „Days of Judgement“ der direkt auf die Zwölf geht und einen so schnell nicht mehr loslässt.
Mit dem epischen „Legions of the Cross“ wird der letzte Abschnitt der Platte sehr stark eröffnet, über das schnelle „Legions“ geht es dann zum Abschlusstrack „The Shatterd Mirror“ wo man nochmal ordentlich auf die Pauke haut und uns recht ordentlich in die Stille des Plattenendes entlässt.
Anspieltipps:
Hier kann ich euch ganz klar dieses Mal “Under Shadow's Veil”, “Through the Storm”, “Days of Judgement“, „Legions of the Cross“ und „Shatterd Mirror“ ans Herz legen.
Fazit :
Power Metal Fans machen mit dem ersten Album der Kanadier von ECLIPSE PROPHECY nicht viel falsch. Man bekommt was man erwartet, kraftvolle Melodien und Riffs, eingängige Chöre und einen angenehm singenden Frontman. Für ein Debütalbum sind die Jungs was das Songwriting angeht auch schon recht weit, es fehlen einfach noch ein paar mehr kompaktere, eingängigere Songs die direkt auf den Punkt kommen. Ansonsten kann ich hier aber nicht viel meckern und empfehlen jeden Power Metal Fan dieses feine Debütalbum!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Animus Ara
02. Under Shadow's Veil
03. Through the Storm
04. Circle of Torments
05. A Dying World
06. Labyrinth of Sanity
07. Days of Judgement
08. Legions of the Cross
09. Inferno
10. The Shatterd Mirror
Julian
TRAIL OF TEARS - Oscillation
Band: Trail of Tears
Album: Oscillation
Spielzeit: 59:44 min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.trailoftears.no
Die Geschichte der norwegischen Gohtic Metal Urgesteine TRAIL OF TEARS geht bis ins Jahr 1997 zurück, dort wurde die Truppe nämlich von dem Sänger Ronny Thorsen gegründet. 1998 erschien dann auch schon das Debütalbum „Diclosure in Red“. Danach ging man fleißig auf Tour, wobei der damalige Auftritt auf dem Dynamo Open Air in Holland das I Tüpfelchen darstellte.
Ab dem Jahr 2000 stand man dann beim österreichischen Label Napalm Records unter Vertrag und veröffentlichte im schönen zwei bzw. drei Jahres Rhythmus ein Album nachdem nächsten, die Popularität der Band und die positiven Kritiken wuchsen, die Probleme in der Band aber leider auch.
So sah sich Gründer Ronny Thorsen leider 2006 auf einer Mexico Tour dazu gezwungen das gesamte Line Up auszutauschen.
2008 war das große Festival Jahr von TRAIL OF TEARS in dem man zum Beispiel beim Wave Gotik Treffen oder beim Metal Mania Festival auftrat.
Das neue mittlerweile siebte Album „Oscillation“ wird nun dieser Tage über Massacre Records das Licht der Welt erblicken und auf dem neuen Werk ist man nun mit folgender Mannschaft am Start. Ronny Thorsen himself, die zwischenzeitlich ausgestiegene und zurückgekehrte Stammsängerin Cathrine Paulsen, Björn Erik Naess an der Gitarre, Endre Moe bedient den Bass und Björn Dugstad Ronnow sitzt hinter den Kesseln.
So viele Infos, wenden wir uns nun schnellstens dem musikalischen zu, indem wir dem Opener „Waves of Existence“ lauschen. Mit kraftvollen Riffs und Drums beginnt der Song, bevor zum ersten Mal das Organ von Sänger Ronny erschallt. Der Gute röhrt sich wie gewohnt durch die Nummer und wenn Sängerin Cathrine zum ersten Mal die Stimme erhebt, weiß man das man in einem TRAIL OF TEARS Song steckt. So charakteristisch ist das Ganze! Auf jeden Fall ein sehr gelungener Opener.
Beim anschließenden „Scream out loud“ steht Sängerin Cathrine etwas mehr im Fokus und veredelt den Song mit ihrer Stimme. Die Nummer kann zwar nicht ganz mit dem bärenstarken Opener mithalten, ist aber trotzdem noch äußerst gelungen.
Über den epischen „Crimson Leads on the Trail of Tears“ welches einen Bombenchorus besitzt, gelangen wir zum Titeltrack „Oscillation“. Hier sind die Gesangsanteile zwischen Ronny und Catherine wieder gleichermaßen aufgeteilt und über allen thront wieder ein Bombenchorus. Ein absolut würdiger Titeltrack!
Der Mittelteil kann mich mit „Path of Destruction“ und „Vultures guard my Shadow“ nicht überzeugen, da waren die vorherigen Songs einfach griffiger, melodischer und die Mischung aus Gothic und Melodic war viel besser.
Spätestens ab „Our Grave Philosophy“ ist man aber wieder auf einem besseren Weg und mit „Eradicate“ findet man dann doch einen recht gelungenen Abschluss, obwohl aufgrund des schwächeren Mittelteils ein etwas fader Beigeschmack bleibt!
Anspieltipps:
Auf jeden Fall muss ich euch hier den Opener “Waves of Existence”, “Crimson Leads on the Trail of Tears”, “Oscillation” und “Eradicate” nennen.
Fazit :
Ich bin ja kein ausgewiesener Gothic Experte. TRAIL OF TEARS sagten mir natürlich trotzdem etwas. Klar die Truppe hat ja auch schon, wie erwähnt, einige Alben auf den Buckel. Mit dem neuen Album sollte man auf jeden Fall wieder bei den Die Hard Fans punkten, aber ich denke auch neue Anhänger sollten sich hiermit gewinnen lassen.
Die erste Hälfte der Scheibe ist ganz klar im absoluten Topbereich, aber leider lässt man ab der Mitte die Zügel ein bisschen schleifen so das es nicht ganz zu einer Note im Burnerbereich reicht.
Das sollte aber Gothic Metal Fans nicht abschrecken, mit “Oscillation” bekommt die hungernde Meute genau das was sie erwartet!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Waves of Existence
02. Scream out loud
03. Crimson Leads on the Trail of Tears
04. Oscillation
05. Path of Destruction
06. Vultures guard my Shadow
07. The Dawning
08. Room 306
09. Our Grave Philosophy
10. Lost in Life
11. Eradicate
Julian
Album: Oscillation
Spielzeit: 59:44 min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.trailoftears.no
Die Geschichte der norwegischen Gohtic Metal Urgesteine TRAIL OF TEARS geht bis ins Jahr 1997 zurück, dort wurde die Truppe nämlich von dem Sänger Ronny Thorsen gegründet. 1998 erschien dann auch schon das Debütalbum „Diclosure in Red“. Danach ging man fleißig auf Tour, wobei der damalige Auftritt auf dem Dynamo Open Air in Holland das I Tüpfelchen darstellte.
Ab dem Jahr 2000 stand man dann beim österreichischen Label Napalm Records unter Vertrag und veröffentlichte im schönen zwei bzw. drei Jahres Rhythmus ein Album nachdem nächsten, die Popularität der Band und die positiven Kritiken wuchsen, die Probleme in der Band aber leider auch.
So sah sich Gründer Ronny Thorsen leider 2006 auf einer Mexico Tour dazu gezwungen das gesamte Line Up auszutauschen.
2008 war das große Festival Jahr von TRAIL OF TEARS in dem man zum Beispiel beim Wave Gotik Treffen oder beim Metal Mania Festival auftrat.
Das neue mittlerweile siebte Album „Oscillation“ wird nun dieser Tage über Massacre Records das Licht der Welt erblicken und auf dem neuen Werk ist man nun mit folgender Mannschaft am Start. Ronny Thorsen himself, die zwischenzeitlich ausgestiegene und zurückgekehrte Stammsängerin Cathrine Paulsen, Björn Erik Naess an der Gitarre, Endre Moe bedient den Bass und Björn Dugstad Ronnow sitzt hinter den Kesseln.
So viele Infos, wenden wir uns nun schnellstens dem musikalischen zu, indem wir dem Opener „Waves of Existence“ lauschen. Mit kraftvollen Riffs und Drums beginnt der Song, bevor zum ersten Mal das Organ von Sänger Ronny erschallt. Der Gute röhrt sich wie gewohnt durch die Nummer und wenn Sängerin Cathrine zum ersten Mal die Stimme erhebt, weiß man das man in einem TRAIL OF TEARS Song steckt. So charakteristisch ist das Ganze! Auf jeden Fall ein sehr gelungener Opener.
Beim anschließenden „Scream out loud“ steht Sängerin Cathrine etwas mehr im Fokus und veredelt den Song mit ihrer Stimme. Die Nummer kann zwar nicht ganz mit dem bärenstarken Opener mithalten, ist aber trotzdem noch äußerst gelungen.
Über den epischen „Crimson Leads on the Trail of Tears“ welches einen Bombenchorus besitzt, gelangen wir zum Titeltrack „Oscillation“. Hier sind die Gesangsanteile zwischen Ronny und Catherine wieder gleichermaßen aufgeteilt und über allen thront wieder ein Bombenchorus. Ein absolut würdiger Titeltrack!
Der Mittelteil kann mich mit „Path of Destruction“ und „Vultures guard my Shadow“ nicht überzeugen, da waren die vorherigen Songs einfach griffiger, melodischer und die Mischung aus Gothic und Melodic war viel besser.
Spätestens ab „Our Grave Philosophy“ ist man aber wieder auf einem besseren Weg und mit „Eradicate“ findet man dann doch einen recht gelungenen Abschluss, obwohl aufgrund des schwächeren Mittelteils ein etwas fader Beigeschmack bleibt!
Anspieltipps:
Auf jeden Fall muss ich euch hier den Opener “Waves of Existence”, “Crimson Leads on the Trail of Tears”, “Oscillation” und “Eradicate” nennen.
Fazit :
Ich bin ja kein ausgewiesener Gothic Experte. TRAIL OF TEARS sagten mir natürlich trotzdem etwas. Klar die Truppe hat ja auch schon, wie erwähnt, einige Alben auf den Buckel. Mit dem neuen Album sollte man auf jeden Fall wieder bei den Die Hard Fans punkten, aber ich denke auch neue Anhänger sollten sich hiermit gewinnen lassen.
Die erste Hälfte der Scheibe ist ganz klar im absoluten Topbereich, aber leider lässt man ab der Mitte die Zügel ein bisschen schleifen so das es nicht ganz zu einer Note im Burnerbereich reicht.
Das sollte aber Gothic Metal Fans nicht abschrecken, mit “Oscillation” bekommt die hungernde Meute genau das was sie erwartet!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Waves of Existence
02. Scream out loud
03. Crimson Leads on the Trail of Tears
04. Oscillation
05. Path of Destruction
06. Vultures guard my Shadow
07. The Dawning
08. Room 306
09. Our Grave Philosophy
10. Lost in Life
11. Eradicate
Julian
TEARS OF MARTYR - Tales
Band: Tears of Martyr
Album: Tales
Spielzeit: 41:22
Plattenfirma: Massacre Records
Stil: Symphonic/Gothic Metal
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.tearsofmartyr.com
"Was lange währt, wird endlich gut" - so sagt zumindest der Volksmund. Ob diese Aussage auch zu den Symphonic/Gothic Metallern von TEARS OF MARTYR passt, wird sich im Folgenden zeigen. Gegründet wurde die Band - um deren gerade mal zweites Album es heute geht - bereits 1996 auf den kanarischen Inseln. Mittlerweile sind TEARS OF MARTYR auf dem spanischen Festland (Madrid) beheimatet und bringen nach dem 2009er Debüt "Entrance" nun "Tales" auf den Markt.
„The Scent No. 13th" ist ein flotter, druckvoller Opener mit deutlichen Parallelen zu NIGHTWISH, EPICA oder XANDRIA. ” Sängerin Berenice Musa liefert eine ordentliche Leistung, auch wenn sie stimmlich nicht in Bereiche einer Tarja Turunen vordringen kann. Mit "Golem" folgt ein abwechslungsreicher, symphonischer Song bei dem die Growls von Gitarrist Miguel Ángel Marqués den Gegenpart zum Sopran von Berenice übernehmen. Leider bieten auch die männlichen Vocals nicht die Bandbreite wie etwa ähnliche Stücke von EPICA.
"Mermaid And The Loneliness" setzt dann das erste Ausrufezeichen, eine emotionale Ballade mit traurig düsterer Grundstimmung, bei der Berenice ihre Fähigkeiten voll ausreizt - ein sehr schöner Song. Bei "Vampires Of The Sunset Street" wird es dank orchestraler Untermalung bombastischer, auch der Wechsel zwischen Sopran und Growls überzeugt hier deutlich mehr. Diese beiden Songs verdeutlichen welches Potential in TEARS OF MARTYR schlummert!
Leider folgen mit "Lost Boys", "A Fallen Hero" und "Of A Raven Born" wieder eher durchschnittliche Symphonic/Gothic Metal Stücke von denen wenig hängen bleibt, dafür sind sie einfach zu austauschbar.
"Wolves And A Witch" hebt sich durch einige folkige Elemente nochmal positiv ab und setzt sich auch gleich in den Gehörgängen fest. "Ancient Pine Awaits" ist eine von akustischen Gitarren getragene Ballade, die etwas an Blind Guardian erinnert. Schade, dass die kurzen Einschübe spanischen Gitarrenspiels nicht stärker ausgebaut wurden, denn dann hätte man hier ein echtes Highlight des Albums setzen können. So bleibt aber immer noch ein guter Song.
Bei der Produktion gibt es nichts zu bemängeln, die einzelnen Instrumente heben sich sauber und klar voneinander ab, die Sopranstimme nimmt einen zentralen Platz ein, ohne die übrigen Musiker zu erdrücken.
Fazit:
Irgendwie hat man über weite Strecken von "Tales" das Gefühl vieles schon (zu oft?) gehört zu haben. Vor allem in den meisten Fällen mit viel mehr Bombast und Energie - und davon lebt diese Musikrichtung nun einmal. Genrefans werden trotzdem ihren Spaß mit "Tales" haben. Wer nur gelegentlich diese Art Musik auflegt, ist bei den genannten Szenegrößen besser aufgehoben.
Anspieltipps: " Mermaid And The Loneliness" / "Vampires Of The Sunset Street" / "Ancient Pine Awaits"
WERTUNG:
Trackliste:
1. The Scent No. 13th
2. Golem
3. Mermaid And Loneliness
4. Vampiress Of The Sunset Street
5. Ancient Pine Awaits
6. Lost Boys
7. Fallen Hero
8. Of A Raven Born
9. Wolves And A Witch
10. Ran Into The Forest
Chris
Album: Tales
Spielzeit: 41:22
Plattenfirma: Massacre Records
Stil: Symphonic/Gothic Metal
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.tearsofmartyr.com
"Was lange währt, wird endlich gut" - so sagt zumindest der Volksmund. Ob diese Aussage auch zu den Symphonic/Gothic Metallern von TEARS OF MARTYR passt, wird sich im Folgenden zeigen. Gegründet wurde die Band - um deren gerade mal zweites Album es heute geht - bereits 1996 auf den kanarischen Inseln. Mittlerweile sind TEARS OF MARTYR auf dem spanischen Festland (Madrid) beheimatet und bringen nach dem 2009er Debüt "Entrance" nun "Tales" auf den Markt.
„The Scent No. 13th" ist ein flotter, druckvoller Opener mit deutlichen Parallelen zu NIGHTWISH, EPICA oder XANDRIA. ” Sängerin Berenice Musa liefert eine ordentliche Leistung, auch wenn sie stimmlich nicht in Bereiche einer Tarja Turunen vordringen kann. Mit "Golem" folgt ein abwechslungsreicher, symphonischer Song bei dem die Growls von Gitarrist Miguel Ángel Marqués den Gegenpart zum Sopran von Berenice übernehmen. Leider bieten auch die männlichen Vocals nicht die Bandbreite wie etwa ähnliche Stücke von EPICA.
"Mermaid And The Loneliness" setzt dann das erste Ausrufezeichen, eine emotionale Ballade mit traurig düsterer Grundstimmung, bei der Berenice ihre Fähigkeiten voll ausreizt - ein sehr schöner Song. Bei "Vampires Of The Sunset Street" wird es dank orchestraler Untermalung bombastischer, auch der Wechsel zwischen Sopran und Growls überzeugt hier deutlich mehr. Diese beiden Songs verdeutlichen welches Potential in TEARS OF MARTYR schlummert!
Leider folgen mit "Lost Boys", "A Fallen Hero" und "Of A Raven Born" wieder eher durchschnittliche Symphonic/Gothic Metal Stücke von denen wenig hängen bleibt, dafür sind sie einfach zu austauschbar.
"Wolves And A Witch" hebt sich durch einige folkige Elemente nochmal positiv ab und setzt sich auch gleich in den Gehörgängen fest. "Ancient Pine Awaits" ist eine von akustischen Gitarren getragene Ballade, die etwas an Blind Guardian erinnert. Schade, dass die kurzen Einschübe spanischen Gitarrenspiels nicht stärker ausgebaut wurden, denn dann hätte man hier ein echtes Highlight des Albums setzen können. So bleibt aber immer noch ein guter Song.
Bei der Produktion gibt es nichts zu bemängeln, die einzelnen Instrumente heben sich sauber und klar voneinander ab, die Sopranstimme nimmt einen zentralen Platz ein, ohne die übrigen Musiker zu erdrücken.
Fazit:
Irgendwie hat man über weite Strecken von "Tales" das Gefühl vieles schon (zu oft?) gehört zu haben. Vor allem in den meisten Fällen mit viel mehr Bombast und Energie - und davon lebt diese Musikrichtung nun einmal. Genrefans werden trotzdem ihren Spaß mit "Tales" haben. Wer nur gelegentlich diese Art Musik auflegt, ist bei den genannten Szenegrößen besser aufgehoben.
Anspieltipps: " Mermaid And The Loneliness" / "Vampires Of The Sunset Street" / "Ancient Pine Awaits"
WERTUNG:
Trackliste:
1. The Scent No. 13th
2. Golem
3. Mermaid And Loneliness
4. Vampiress Of The Sunset Street
5. Ancient Pine Awaits
6. Lost Boys
7. Fallen Hero
8. Of A Raven Born
9. Wolves And A Witch
10. Ran Into The Forest
Chris
SAVIOR FROM ANGER - Age Of Decadence
Band: Savior from Anger
Album: Age of Decadence
Spielzeit: 42:53 min
Plattenfirma: My Graveyard Productions
Veröffentlichung: 31.01.2013
Homepage: www.marcoruggiero.com
Hinter der Band SAVIOR FROM ANGER steckt der Gitarrist und Sänger Marco Ruggiero, der einigen von uns durch sein mitwirken bei so Bands wie NAMELESS CRIME oder IN AEVUM AGERE bekannt sein sollte. Im Jahr 2007 gründete er die Power/Speed Metalband SAVIOR FROM ANGER dessen Debütalbum „Lost in the Darkness“ dann 2009 beim deutschen Label Rock IT Up Records erschien. Im selben Jahr war man auch fleißig auf Tour und spielte unter anderem mit so Größen wie VICIOUS RUMORS, SACRED STEEL oder SKYCLAD.
Mittlerweile ist Marco mit seiner Band bei dem italienischen Label My Graveyard Productions unter Vertrag und veröffentlicht mit Mithilfe des deutschen Pure Steel Records Label hierzulande nun das zweite Album „Age of Decadence“, welches erneut durch seine, in der Schnittmenge zwischen Power und Trash angesiedelten Tracks mit einem leichten Progressiven Touch auffällt.
Außer Marco selbst, der hier die Bass, Gitarren und Gesangsparts übernimmt, ist noch ein gewisser Michele Coppola für die Schlagzeugarbeit verantwortlich.
So viele Infos, lassen wir jetzt mal mit dem Opener „Deathburst“ die Musik sprechen. Hier erwarten uns direkt knackige Riffs und ein interessanter Grundrythmus, den man sofort mitgehen kann. Der Gesang von Fronter Marco bewegt sich im angenehmen Bereich und ist weit davon entfernt aufdringlich zu sein.
Da hier auch der Chorus absolut gelungen ist, haben wir es mit einem perfekten Opener zu tun, der definitiv Lust auf mehr macht!
Das anschließende „Hypocrite“ ist zwar spielerisch gut gemacht, kann sich aber nicht wirklich bei mir festsetzen.
Besser macht man es wieder beim anschließenden „Inside Scream“, welches sich ohne Probleme im den Gehörgängen festsetzt und qualitativ eine gute Überleitung zum sehr gelungenen „Living Nightmares“ darstellt, der wieder ganz in der Manier des Openers drauf los rockt und uns perfekt unterhält. So muss sich das anhören!
Danach kommt aber mit „To Fall“ und „Concatenation“ wieder etwas Schmalspurkost, die mich wieder nicht richtig vom Hocker hauen können.
Den Mittelteil könnte also nur noch „Bullet Hole Hunger“ retten, was der Nummer aber leider nicht ganz gelingt. Zwar stellt der Song eine Steigerung da, richtig überzeugen kann man mich aber auch hier nicht.
Wir sind im letzten Teil der Platte angelangt und hier präsentiert man uns die Ballade „Warrior Princess“ wo Marco gesanglich mal richtig aufs Gaspedal treten kann, sowie das anschließende recht epische „Face to Face“. Ich muss sagen diese langsamen Nummern gefallen mir recht gut und zeigen SAVIOR FROM ANGER mal von einer anderen Seite, die sich aber auch absolut sehen lassen kann.
Wäre da nicht dieser durchwachsene Mittelteil gewesen, wäre hier eigentlich alles im grünen Bereich, so bewegen wir uns hier aber eher nur auf einem durchschnittlichen Level.
Anspieltipps:
Den Opener “Deathburst, “Inside Scream”, ”Living Nightmares” und “Face to Face” kann ich euch hier auf jeden Fall nennen.
Fazit :
Bei dem Hören des neues Albums von SAVIOR FROM ANGER komme ich mir vor wie in einer Achterbahn! Auf und Ab geht die Qualität der Songs, mal fühle ich mich super unterhalten, mal könnte ich direkt die Skip Taste drücken.
So kann man natürlich in der heutigen Zeit der Veröffentlichungsflut keinen Blumentopf mehr gewinnen.
Sorry Jungs, aber Songwritermäßig muss hier einfach mehr kommen, so reicht es leider nur zu einem Platz im Mittelfeld!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Deathburst
02. Hypocrite
03. Inside Scream
04. Living Nightmares
05. To Fall
06. Concatenation
07. Bullet Hole Hunger
08. Warrior Princess
09. Face to Face
10. Bloodline
Julian
Album: Age of Decadence
Spielzeit: 42:53 min
Plattenfirma: My Graveyard Productions
Veröffentlichung: 31.01.2013
Homepage: www.marcoruggiero.com
Hinter der Band SAVIOR FROM ANGER steckt der Gitarrist und Sänger Marco Ruggiero, der einigen von uns durch sein mitwirken bei so Bands wie NAMELESS CRIME oder IN AEVUM AGERE bekannt sein sollte. Im Jahr 2007 gründete er die Power/Speed Metalband SAVIOR FROM ANGER dessen Debütalbum „Lost in the Darkness“ dann 2009 beim deutschen Label Rock IT Up Records erschien. Im selben Jahr war man auch fleißig auf Tour und spielte unter anderem mit so Größen wie VICIOUS RUMORS, SACRED STEEL oder SKYCLAD.
Mittlerweile ist Marco mit seiner Band bei dem italienischen Label My Graveyard Productions unter Vertrag und veröffentlicht mit Mithilfe des deutschen Pure Steel Records Label hierzulande nun das zweite Album „Age of Decadence“, welches erneut durch seine, in der Schnittmenge zwischen Power und Trash angesiedelten Tracks mit einem leichten Progressiven Touch auffällt.
Außer Marco selbst, der hier die Bass, Gitarren und Gesangsparts übernimmt, ist noch ein gewisser Michele Coppola für die Schlagzeugarbeit verantwortlich.
So viele Infos, lassen wir jetzt mal mit dem Opener „Deathburst“ die Musik sprechen. Hier erwarten uns direkt knackige Riffs und ein interessanter Grundrythmus, den man sofort mitgehen kann. Der Gesang von Fronter Marco bewegt sich im angenehmen Bereich und ist weit davon entfernt aufdringlich zu sein.
Da hier auch der Chorus absolut gelungen ist, haben wir es mit einem perfekten Opener zu tun, der definitiv Lust auf mehr macht!
Das anschließende „Hypocrite“ ist zwar spielerisch gut gemacht, kann sich aber nicht wirklich bei mir festsetzen.
Besser macht man es wieder beim anschließenden „Inside Scream“, welches sich ohne Probleme im den Gehörgängen festsetzt und qualitativ eine gute Überleitung zum sehr gelungenen „Living Nightmares“ darstellt, der wieder ganz in der Manier des Openers drauf los rockt und uns perfekt unterhält. So muss sich das anhören!
Danach kommt aber mit „To Fall“ und „Concatenation“ wieder etwas Schmalspurkost, die mich wieder nicht richtig vom Hocker hauen können.
Den Mittelteil könnte also nur noch „Bullet Hole Hunger“ retten, was der Nummer aber leider nicht ganz gelingt. Zwar stellt der Song eine Steigerung da, richtig überzeugen kann man mich aber auch hier nicht.
Wir sind im letzten Teil der Platte angelangt und hier präsentiert man uns die Ballade „Warrior Princess“ wo Marco gesanglich mal richtig aufs Gaspedal treten kann, sowie das anschließende recht epische „Face to Face“. Ich muss sagen diese langsamen Nummern gefallen mir recht gut und zeigen SAVIOR FROM ANGER mal von einer anderen Seite, die sich aber auch absolut sehen lassen kann.
Wäre da nicht dieser durchwachsene Mittelteil gewesen, wäre hier eigentlich alles im grünen Bereich, so bewegen wir uns hier aber eher nur auf einem durchschnittlichen Level.
Anspieltipps:
Den Opener “Deathburst, “Inside Scream”, ”Living Nightmares” und “Face to Face” kann ich euch hier auf jeden Fall nennen.
Fazit :
Bei dem Hören des neues Albums von SAVIOR FROM ANGER komme ich mir vor wie in einer Achterbahn! Auf und Ab geht die Qualität der Songs, mal fühle ich mich super unterhalten, mal könnte ich direkt die Skip Taste drücken.
So kann man natürlich in der heutigen Zeit der Veröffentlichungsflut keinen Blumentopf mehr gewinnen.
Sorry Jungs, aber Songwritermäßig muss hier einfach mehr kommen, so reicht es leider nur zu einem Platz im Mittelfeld!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Deathburst
02. Hypocrite
03. Inside Scream
04. Living Nightmares
05. To Fall
06. Concatenation
07. Bullet Hole Hunger
08. Warrior Princess
09. Face to Face
10. Bloodline
Julian
Mittwoch, 24. April 2013
SKID ROW - United World Rebellion: Chapter One
Band: Skid Row
Album: United World Rebellion: Chapter One
Spielzeit: 20:30 min
Plattenfirma: Megaforce Records
Veröffentlichung: 16.04.2013 (Import)
Homepage: www.skidrow.com
Die Karriere von SKID ROW, Ende der Achtziger – und Anfang der Neunziger DAS Synonym für sleazigen Kickassrock der allerfeinsten Sorte, geriet spätestens seit dem Ausstieg von Gesangsgott Sebastian Bach im Jahr 1996 zu einer schier endlos anmutenden Abwärtsspirale.
Mit ihrem 1989 erschienenen selbstbetitelten Debüt und dem Nachfolger „Slave To The Grind“ (1991) eroberten die Jungs die Welt des Rock im Sturm. Mehrere Singlehits, ein Nummer 1 Album in den US-amerkanischen Billboard Charts und diverse Gold – und Platinauszeichnungen prasselten auf die Band ein; SKID ROW befanden sich sowohl künstlerisch, als auch kommerziell auf dem absoluten Zenit ihres Schaffens.
Als sie 1995 ihren dritten Longplayer „Subhuman Race“ veröffentlichten, befand sich die Rock – und Metalszene gerade auf dem Höhepunkt der damaligen allseits gehypten Grungewelle. Radiostationen, MTV und Plattenfirmen setzten komplett auf alternative Sounds und abermals beliebte und erfolgreiche Rockbands der Achtziger Jahre galten plötzlich quasi über Nacht als musikalische Auslaufmodelle.
Es kam wie es kommen musste – aus Angst davor nicht mehr relevant zu sein, integrierte die – inzwischen bereits zerstrittene - Combo fortan Elemente des Alternative Rock in ihrem Gesamtsound; inklusive heruntergestimmte Gitarren und depressiven, erzbeschissenen Rumgejaule, Trendreiterei Deluxe. Erfolgreich? Nope. Das Ding floppte weltweit grandios und nur ein Jahr später strich Frontmann Bach wegen unüberbrückbarer Differenzen entgültig die Segel und verließ die Band.
Vier Jahre später meldeten sich SKID ROW zurück, inklusive neuem Sänger. Zusammen mit Johnny Solinger spielten sie die Alben „Thickskin“ (2003) und „Revolutions Per Minute“ (2006) ein, die allerdings auf noch weniger Gegenliebe bei den alten Fans stießen sollten, als die letzte Langrille in Originalbesetzung. Vom Mittneunziger Alternative Sound blieb zwar auf den beiden Werken nicht mehr viel übrig, stattdessen aber setzte die Band vermehrt auf einen punkigeren Sound, der nicht selten in die für diese Zeit archetypischen Pop Punk – Muster verfiel.
Seit dem letzten Album sind inzwischen sieben lange Jahre ins Land gezogen und es gibt nicht wenige, die mit einem baldigen Ableben der einstigen Rockgiganten aus New Jersey gerechnet hätten. Umso überraschender, dass es jetzt mit „United World Rebellion - Chapter One“ ein neues musikalisches Lebenszeichen von SKID ROW gibt. Der 5-Tracker ist der Auftakt einer Reihe von EP’s , die in den nächsten 1 bis 1 ½ Jahren in ihrer Heimat unter ihrem neuen Label Megaforce veröffentlicht werden sollen.
Im Vorfeld wurde bereits darüber berichtet das der „neue“ Sound der Jungs wieder wesentlich Richtung „back to the Roots“ gehen soll und diese Behauptung ist jetzt auch mal gar nicht so verkehrt. Zum Auftakt hätten wir da beispielsweise „King Of The Demolition“, einen lupenreinen Rocker der in der Form vielleicht auch auf „Slave To The Grind“ seinen Platz gefunden hätte – oder zumindestens als recht gute B-Seite durch gegangen wäre – hat ein bisschen was von einer „Riot Act“ – Light Version. Auch der Gesang von Johnny Solinger orientiert sich überraschend stark an seinen Vorgänger Sebastian Bach, die Punkattitüde in der Stimme hat er hier komplett abgelegt.
Die nächste Nummer„Let’s Go“ reiht sich nahtlos in das „Zurück zu den Wurzeln“ - Konzept ein. Erneut wird hier schnell, agressiv und schnörkellos drauflos gerockt. Eines muss ich Ihnen lassen – das klingt tatsächlich mehr nach SKID ROW als alles was nach 1992 kam.
Zusätzlich gibt es mit „This Is Killing Me“ noch eine recht nette Ballade, die aber auf Dauer auch einen sehr belanglosen Eindruck hinterlässt. Kein Vergleich zu Überhits der Marke „Wasted Time“ oder „18 And Life“.
Zum Abschluss dann noch zwei weitere schnelle Tracks, aber weder „Get Up“ noch „Stitches“ hauen mich jetzt wirklich aus den Socken. Zumal mir die runtergestimmten Gitarren im erstgenannten Song dezent auf dem Sack gehen und mir die Arrangements sowie die Art des Gesangs ein bisschen zu gewollt „modern“ klingen.
Man darf gespannt sein, wie sich die nächsten EP’s der Band entwickeln werden. Vielleicht geschehen ja doch noch Zeichen und Wunder und sie nehmen nochmal einen Longplayer auf, der zumindestens das Prädikat „Gut“ verdient hat.
In Deutschland wird die EP am 24. Mai über UDR Music erscheinen und etliche Coverversionen als Bonustracks enthalten.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Kings Of Demolition
2. Let’s Go
3. This Is Killing Me
4. Get Up
5. Stitches
Marco
Album: United World Rebellion: Chapter One
Spielzeit: 20:30 min
Plattenfirma: Megaforce Records
Veröffentlichung: 16.04.2013 (Import)
Homepage: www.skidrow.com
Die Karriere von SKID ROW, Ende der Achtziger – und Anfang der Neunziger DAS Synonym für sleazigen Kickassrock der allerfeinsten Sorte, geriet spätestens seit dem Ausstieg von Gesangsgott Sebastian Bach im Jahr 1996 zu einer schier endlos anmutenden Abwärtsspirale.
Mit ihrem 1989 erschienenen selbstbetitelten Debüt und dem Nachfolger „Slave To The Grind“ (1991) eroberten die Jungs die Welt des Rock im Sturm. Mehrere Singlehits, ein Nummer 1 Album in den US-amerkanischen Billboard Charts und diverse Gold – und Platinauszeichnungen prasselten auf die Band ein; SKID ROW befanden sich sowohl künstlerisch, als auch kommerziell auf dem absoluten Zenit ihres Schaffens.
Als sie 1995 ihren dritten Longplayer „Subhuman Race“ veröffentlichten, befand sich die Rock – und Metalszene gerade auf dem Höhepunkt der damaligen allseits gehypten Grungewelle. Radiostationen, MTV und Plattenfirmen setzten komplett auf alternative Sounds und abermals beliebte und erfolgreiche Rockbands der Achtziger Jahre galten plötzlich quasi über Nacht als musikalische Auslaufmodelle.
Es kam wie es kommen musste – aus Angst davor nicht mehr relevant zu sein, integrierte die – inzwischen bereits zerstrittene - Combo fortan Elemente des Alternative Rock in ihrem Gesamtsound; inklusive heruntergestimmte Gitarren und depressiven, erzbeschissenen Rumgejaule, Trendreiterei Deluxe. Erfolgreich? Nope. Das Ding floppte weltweit grandios und nur ein Jahr später strich Frontmann Bach wegen unüberbrückbarer Differenzen entgültig die Segel und verließ die Band.
Vier Jahre später meldeten sich SKID ROW zurück, inklusive neuem Sänger. Zusammen mit Johnny Solinger spielten sie die Alben „Thickskin“ (2003) und „Revolutions Per Minute“ (2006) ein, die allerdings auf noch weniger Gegenliebe bei den alten Fans stießen sollten, als die letzte Langrille in Originalbesetzung. Vom Mittneunziger Alternative Sound blieb zwar auf den beiden Werken nicht mehr viel übrig, stattdessen aber setzte die Band vermehrt auf einen punkigeren Sound, der nicht selten in die für diese Zeit archetypischen Pop Punk – Muster verfiel.
Seit dem letzten Album sind inzwischen sieben lange Jahre ins Land gezogen und es gibt nicht wenige, die mit einem baldigen Ableben der einstigen Rockgiganten aus New Jersey gerechnet hätten. Umso überraschender, dass es jetzt mit „United World Rebellion - Chapter One“ ein neues musikalisches Lebenszeichen von SKID ROW gibt. Der 5-Tracker ist der Auftakt einer Reihe von EP’s , die in den nächsten 1 bis 1 ½ Jahren in ihrer Heimat unter ihrem neuen Label Megaforce veröffentlicht werden sollen.
Im Vorfeld wurde bereits darüber berichtet das der „neue“ Sound der Jungs wieder wesentlich Richtung „back to the Roots“ gehen soll und diese Behauptung ist jetzt auch mal gar nicht so verkehrt. Zum Auftakt hätten wir da beispielsweise „King Of The Demolition“, einen lupenreinen Rocker der in der Form vielleicht auch auf „Slave To The Grind“ seinen Platz gefunden hätte – oder zumindestens als recht gute B-Seite durch gegangen wäre – hat ein bisschen was von einer „Riot Act“ – Light Version. Auch der Gesang von Johnny Solinger orientiert sich überraschend stark an seinen Vorgänger Sebastian Bach, die Punkattitüde in der Stimme hat er hier komplett abgelegt.
Die nächste Nummer„Let’s Go“ reiht sich nahtlos in das „Zurück zu den Wurzeln“ - Konzept ein. Erneut wird hier schnell, agressiv und schnörkellos drauflos gerockt. Eines muss ich Ihnen lassen – das klingt tatsächlich mehr nach SKID ROW als alles was nach 1992 kam.
Zusätzlich gibt es mit „This Is Killing Me“ noch eine recht nette Ballade, die aber auf Dauer auch einen sehr belanglosen Eindruck hinterlässt. Kein Vergleich zu Überhits der Marke „Wasted Time“ oder „18 And Life“.
Zum Abschluss dann noch zwei weitere schnelle Tracks, aber weder „Get Up“ noch „Stitches“ hauen mich jetzt wirklich aus den Socken. Zumal mir die runtergestimmten Gitarren im erstgenannten Song dezent auf dem Sack gehen und mir die Arrangements sowie die Art des Gesangs ein bisschen zu gewollt „modern“ klingen.
Man darf gespannt sein, wie sich die nächsten EP’s der Band entwickeln werden. Vielleicht geschehen ja doch noch Zeichen und Wunder und sie nehmen nochmal einen Longplayer auf, der zumindestens das Prädikat „Gut“ verdient hat.
In Deutschland wird die EP am 24. Mai über UDR Music erscheinen und etliche Coverversionen als Bonustracks enthalten.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Kings Of Demolition
2. Let’s Go
3. This Is Killing Me
4. Get Up
5. Stitches
Marco
SODOM - Epitome Of Torture
Band: Sodom
Album: Epitome of Torture
Spielzeit: 40:54 min.
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.sodomized.info
Tja, was soll man groß zu SODOM schreiben. Seit 30 Jahren ist die Band neben Kreator, Destruction und Tankard eine Institution in der deutschen Thrash-Metal Szene.
Und auch auf dem neuen Album „Epitome of Torture“ wird den aufstrebenden Thronfolgern einmal mehr ein Lehrstück geboten wie Thrash Metal zu klingen hat.
Dabei gibt es bei Sodom, entgegen allen Unkenrufen, die Band würde seit 30 Jahren das gleiche Album aufnehmen, durchaus eine stetige Entwicklung zu beobachten,
Die größte Änderung dürfte der Wechsel an den Drums sein. Für den letztjährig ausgestiegenen Bobby Schottkowski sitzt jetzt Markus „Makka“ Freiwald an der Schießbude und der macht seinen Job sehr gut.
Los geht’s mit dem relativ melodischen „My Final Bullet“, einem Song der durchaus auch aus der Frühneunziger-Phase der Band stammen könnte. „S.O.D.O.M.“ geht da etwas kompromissloser zu Werke, ein typischer SODOM-Uptempo-Thrasher, der zur neuen Live-Hymne werden könnte. In die gleiche Kerbe schlägt auch der Titeltrack, bevor mit „Stigmatized“ einer der härtesten SODOM Songs auf dem Programm steht. Hier gibt’s dann auch unüberhörbare Einflüsse aus dem Death und Black Metal auf die Glocke. Mit „CANNIBAL“ und „Shoot Today Kill Tomorrow“ geht’s dann vergleichsweise melodisch weiter. Bevor mit „Invocating the Demons“ und „Katjuschka“ erneut zwei typische SODOM-Thrasher auf dem Programm stehen. Das Motörhead beeinflusste „Into the Skies of War“ bildet den Übergang zum Rausschmeisser „Tracing the Victim“, ein für SODOM Verhältnisse fast schon progressiver Track, der zudem sehr melodisch um die Ecke kommt.
Auffällig ist, das besonders Bernemann an der Klampfe von der aktuellen Ausrichtung profitiert und zeigen kann, was er wirklich draufhat. Insgesamt erinnert mich das neue Material ein wenig an „Tapping the Vein“, bzw. könnte „Epitome of Torture“ der Nachfolger von diesem sein.
Die Produktion ist herrlich trocken aber auch modern und kracht ordentlich im Gebälk.
Fazit: Zitat Marco: SODOM sind SODOM sind SODOM sind geil!
WERTUNG:
Trackliste:
1. My Final Bullet (4:47)
2. S.O.D.O.M. (3:52)
3. Epitome Of Torture (3:37)
4. Stigmatized (3:00)
5. CANNIBAL (4:25)
6. Shoot Today Kill Tomorrow (4:06)
7. Invokating The Demons (4:31)
8. Katjuschka (3:47)
9. Into The Skies Of War (3:56)
10. Tracing The Victim (4:53)
Frank
Album: Epitome of Torture
Spielzeit: 40:54 min.
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.sodomized.info
Tja, was soll man groß zu SODOM schreiben. Seit 30 Jahren ist die Band neben Kreator, Destruction und Tankard eine Institution in der deutschen Thrash-Metal Szene.
Und auch auf dem neuen Album „Epitome of Torture“ wird den aufstrebenden Thronfolgern einmal mehr ein Lehrstück geboten wie Thrash Metal zu klingen hat.
Dabei gibt es bei Sodom, entgegen allen Unkenrufen, die Band würde seit 30 Jahren das gleiche Album aufnehmen, durchaus eine stetige Entwicklung zu beobachten,
Die größte Änderung dürfte der Wechsel an den Drums sein. Für den letztjährig ausgestiegenen Bobby Schottkowski sitzt jetzt Markus „Makka“ Freiwald an der Schießbude und der macht seinen Job sehr gut.
Los geht’s mit dem relativ melodischen „My Final Bullet“, einem Song der durchaus auch aus der Frühneunziger-Phase der Band stammen könnte. „S.O.D.O.M.“ geht da etwas kompromissloser zu Werke, ein typischer SODOM-Uptempo-Thrasher, der zur neuen Live-Hymne werden könnte. In die gleiche Kerbe schlägt auch der Titeltrack, bevor mit „Stigmatized“ einer der härtesten SODOM Songs auf dem Programm steht. Hier gibt’s dann auch unüberhörbare Einflüsse aus dem Death und Black Metal auf die Glocke. Mit „CANNIBAL“ und „Shoot Today Kill Tomorrow“ geht’s dann vergleichsweise melodisch weiter. Bevor mit „Invocating the Demons“ und „Katjuschka“ erneut zwei typische SODOM-Thrasher auf dem Programm stehen. Das Motörhead beeinflusste „Into the Skies of War“ bildet den Übergang zum Rausschmeisser „Tracing the Victim“, ein für SODOM Verhältnisse fast schon progressiver Track, der zudem sehr melodisch um die Ecke kommt.
Auffällig ist, das besonders Bernemann an der Klampfe von der aktuellen Ausrichtung profitiert und zeigen kann, was er wirklich draufhat. Insgesamt erinnert mich das neue Material ein wenig an „Tapping the Vein“, bzw. könnte „Epitome of Torture“ der Nachfolger von diesem sein.
Die Produktion ist herrlich trocken aber auch modern und kracht ordentlich im Gebälk.
Fazit: Zitat Marco: SODOM sind SODOM sind SODOM sind geil!
WERTUNG:
Trackliste:
1. My Final Bullet (4:47)
2. S.O.D.O.M. (3:52)
3. Epitome Of Torture (3:37)
4. Stigmatized (3:00)
5. CANNIBAL (4:25)
6. Shoot Today Kill Tomorrow (4:06)
7. Invokating The Demons (4:31)
8. Katjuschka (3:47)
9. Into The Skies Of War (3:56)
10. Tracing The Victim (4:53)
Frank
GLOOMBALL - The Distance
Band: Gloomball
Album: The Distance
Spielzeit: 52:06 min.
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.gloomball.com
Es war einmal...so beginnen die meisten Märchen. Ja, es war einmal, im Sommer 1991, als ich mit meinem Kumpel Gonzo in den Sommerferien in meinem Zimmer saß und MTV guckte. Auf diesem Sender lief früher tatsächlich mal Musik, heute kaum noch vorstellbar. An diesem Nachmittag lief auf jenem Sender die Europapremiere eines Videos von einer Band die bis dato kaum ein Mensch kannte. Die Rede ist von Nirvana's „Smells like Teen Spirit“. Wir saßen also da. Erwartungsfrei sahen wir uns das Video an. Als der Song vorbei war, saßen wir beide mit offenem Mund da und guckten uns nur an. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich zu meinem Kumpel sagte: „Die werden richtig groß“. Wie die Geschichte für Nirvana dann weiter ging brauch ich glaube ich nicht weiter zu erörtern.
Was das mit GLOOMBALL zu tun hat?
Im Prinzip erstmal gar nichts. Bis auf eine klitzekleine Kleinigkeit. Nach der erstmaligen Einfuhr von „The Distance“ habe ich die Aussage „Die werden mal richtig groß“ auch zu meinem Rock Garagen Kumpel Marco getätigt. Und es müsste mit dem Teufel dahergehen, wenn GLOOMBALL nicht auch demnächst wie eine Rakete durch die Decke gehen.
Doch wer ist GLOOMBALL? Nun, die Band kommt aus Mannheim, existiert seit 2010 und hat sich im groben dem Alternative Rock/Metal verschrieben. Gitarrist Björn Daigger (Ex-Majesty) beschreibt die Musik so: „Letztendlich reicht bei uns die Palette an Zutaten von Pop bis Death Metal. Außerdem gibt es klassische Orchesterparts ebenso wie ultratief gestimmte siebensaitige Gitarren. Stilistische Tabus existieren bei uns nicht.“
Das klingt wild, ist es aber in Wirklichkeit nicht.
Das Grundgerüst besteht, wie gesagt, aus Alternative Rock mit starkem Metalanteil. Es wird in der Tat allerdings eine Masse an Einflüssen verarbeitet. Hier ein paar Thrashriffs, dort ein wenig Pop und auch die angesprochenen Orchesterparts sind zugegen. Das ganze ist so homogen miteinander verwoben, dass es dem Nebenbeihörer aber kaum auffallen wird. Im Grunde genommen dürften speziell Fans von Bands wie ALTER BRIDGE, CREED, SHINEDOWN, SEVENDUST oder GODSMACK voll auf ihre Kosten kommen.
Songs wie das Opener Duo „Overcome“ und „Burning Gasoline“ oder die radiokompatiblen „The Distance“ und „Bitter Place“ gehen unmittelbar ins Kleinhirn und fressen sich dort unweigerlich fest.
Auch die Produktion ist international vollkommen konkurrenzfähig und braucht sich nicht hinter irgendeiner amerikanischen Band zu verstecken.
Mit „No Easy Way out“ gibt es zudem noch eine Coverversion des (in meinen Augen) unantastbaren 80er AOR-Heiligtums von Robert Tepper auf die Ohren. Die Umsetzung ist relativ nah am original, GLOOMBALL drücken dem Song trotzdem ihren eigenen Stempel auf, anders als die katastrophale Version, die Bullet for my Valentine unlängst auf die Menschheit losgelassen haben.
„The Distance“ macht Spaß, rockt wie Hölle, ist fantastisch produziert und genau der richtige Soundtrack für den nahenden Sommer.
Fazit: Freunde von Alternative Rock Klängen wie sie ALTER BRIDGE, SHINEDOWN, SEVENDUST und GODSMACK produzieren, greifen hier aber mal allerschleunigst zu. Scheuklappenfreie Metaller müssen wenigstens mal reinhören. Als direkter Vergleich fällt mir höchstens das Soloalbum vom Alter Bridge/Creed Gitarristen Mark TREMONTI ein, der eine ähnliche stilistische Bandbreite auffährt.
Diese Band wird groß, hört auf meine Worte ;)
WERTUNG:
Trackliste:
1. Overcome (4:02)
2. Burning Gasoline (4:45)
3. The Distance (5:04)
4. Blown Away And Gone (4:04)
5. More And More (4:50)
6. No Easy Way Out (4:25)
7. Bitter Place (4:42)
8. Long Time Gone (4:04)
9. We Do Belong (3:38)
10. Your Sorrow Inside Me (4:52)
11. Hands In Blood (4:04)
12. Living With My Tender Pain (3:36)
Frank
Album: The Distance
Spielzeit: 52:06 min.
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.gloomball.com
Es war einmal...so beginnen die meisten Märchen. Ja, es war einmal, im Sommer 1991, als ich mit meinem Kumpel Gonzo in den Sommerferien in meinem Zimmer saß und MTV guckte. Auf diesem Sender lief früher tatsächlich mal Musik, heute kaum noch vorstellbar. An diesem Nachmittag lief auf jenem Sender die Europapremiere eines Videos von einer Band die bis dato kaum ein Mensch kannte. Die Rede ist von Nirvana's „Smells like Teen Spirit“. Wir saßen also da. Erwartungsfrei sahen wir uns das Video an. Als der Song vorbei war, saßen wir beide mit offenem Mund da und guckten uns nur an. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich zu meinem Kumpel sagte: „Die werden richtig groß“. Wie die Geschichte für Nirvana dann weiter ging brauch ich glaube ich nicht weiter zu erörtern.
Was das mit GLOOMBALL zu tun hat?
Im Prinzip erstmal gar nichts. Bis auf eine klitzekleine Kleinigkeit. Nach der erstmaligen Einfuhr von „The Distance“ habe ich die Aussage „Die werden mal richtig groß“ auch zu meinem Rock Garagen Kumpel Marco getätigt. Und es müsste mit dem Teufel dahergehen, wenn GLOOMBALL nicht auch demnächst wie eine Rakete durch die Decke gehen.
Doch wer ist GLOOMBALL? Nun, die Band kommt aus Mannheim, existiert seit 2010 und hat sich im groben dem Alternative Rock/Metal verschrieben. Gitarrist Björn Daigger (Ex-Majesty) beschreibt die Musik so: „Letztendlich reicht bei uns die Palette an Zutaten von Pop bis Death Metal. Außerdem gibt es klassische Orchesterparts ebenso wie ultratief gestimmte siebensaitige Gitarren. Stilistische Tabus existieren bei uns nicht.“
Das klingt wild, ist es aber in Wirklichkeit nicht.
Das Grundgerüst besteht, wie gesagt, aus Alternative Rock mit starkem Metalanteil. Es wird in der Tat allerdings eine Masse an Einflüssen verarbeitet. Hier ein paar Thrashriffs, dort ein wenig Pop und auch die angesprochenen Orchesterparts sind zugegen. Das ganze ist so homogen miteinander verwoben, dass es dem Nebenbeihörer aber kaum auffallen wird. Im Grunde genommen dürften speziell Fans von Bands wie ALTER BRIDGE, CREED, SHINEDOWN, SEVENDUST oder GODSMACK voll auf ihre Kosten kommen.
Songs wie das Opener Duo „Overcome“ und „Burning Gasoline“ oder die radiokompatiblen „The Distance“ und „Bitter Place“ gehen unmittelbar ins Kleinhirn und fressen sich dort unweigerlich fest.
Auch die Produktion ist international vollkommen konkurrenzfähig und braucht sich nicht hinter irgendeiner amerikanischen Band zu verstecken.
Mit „No Easy Way out“ gibt es zudem noch eine Coverversion des (in meinen Augen) unantastbaren 80er AOR-Heiligtums von Robert Tepper auf die Ohren. Die Umsetzung ist relativ nah am original, GLOOMBALL drücken dem Song trotzdem ihren eigenen Stempel auf, anders als die katastrophale Version, die Bullet for my Valentine unlängst auf die Menschheit losgelassen haben.
„The Distance“ macht Spaß, rockt wie Hölle, ist fantastisch produziert und genau der richtige Soundtrack für den nahenden Sommer.
Fazit: Freunde von Alternative Rock Klängen wie sie ALTER BRIDGE, SHINEDOWN, SEVENDUST und GODSMACK produzieren, greifen hier aber mal allerschleunigst zu. Scheuklappenfreie Metaller müssen wenigstens mal reinhören. Als direkter Vergleich fällt mir höchstens das Soloalbum vom Alter Bridge/Creed Gitarristen Mark TREMONTI ein, der eine ähnliche stilistische Bandbreite auffährt.
Diese Band wird groß, hört auf meine Worte ;)
WERTUNG:
Trackliste:
1. Overcome (4:02)
2. Burning Gasoline (4:45)
3. The Distance (5:04)
4. Blown Away And Gone (4:04)
5. More And More (4:50)
6. No Easy Way Out (4:25)
7. Bitter Place (4:42)
8. Long Time Gone (4:04)
9. We Do Belong (3:38)
10. Your Sorrow Inside Me (4:52)
11. Hands In Blood (4:04)
12. Living With My Tender Pain (3:36)
Frank
HELL OR HIGHWATER - Begin Again
Band: Hell Or Highwater
Album: Begin Again
Spielzeit: 52:07 min
Plattenfirma: Pavement Entertainment
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.hellorhighwaterofficial.com
Orange County, ein Landstrich zwischen den meiner Meinung nach schönsten Städten der Welt: Los Angeles und San Diego. Dieser pittoreske Landesteil bringt regelmäßig gute Bands hervor. Eine davon ist HELL OR HIGHWATER. Der Gründer der Truppe, Brandon Saller (Gesang), hat sich bereits mit der Band Atreyu einen Namen gemacht. Die „restlichen“ Mitglieder sind Matt Pauling (Gitarre), Neal Tiemann (Gitarre), Joey Bradford (Bass) und Captain Carl (Schlagzeug). 2011 war die Grundsteinlegung der Band. Brandon Saller sagt, dass er im Leben eher eine schwierige Person wäre, hätte er keine Musik darin. In das Album seien eine Menge Herz und Seele gewandert.
Das Cover ist einfach und sieht nach Rock n’ Roll aus: Zwei „H’s“, geteilt durch einen Blitz, schwarzer Hintergrund und ein paar Stripes der US-Flagge zieren das Album. Alles sieht ein wenig verwaschen aus – bei Jeans würde man sagen „used look“.
Das Cover verspricht nicht zuviel, es wird mit Gitarre, Bass und Drums im Rock-Stil gestartet. („Gimme Love) Temperamentvoll steigt Saller ein. Der Song endet abrupt und man freut sich auf den nächsten. Übrigens ist „Gimme Love“ ein Stück darüber, wie hart es ist, eine Beziehung mit einem Musiker zu führen bzw. für einen Musiker und die Partnerin zu überzeugen, dass man es ehrlich meint. Der folgende – „Hail Mary“ - startet dann auch mit schönen Schlagzeugklängen. Der Bass klingt rhythmisch mit und Brandon Saller singt klar und im Takt, gut zu verstehen. Zum Ausklang ein interessanter Gitarrenton. Vom Text her erscheint mir das Stück sehr persönlich und nach einer erlebten Enttäuschung... Ein ruhiges und gleichzeitig nicht weniger rockiges Stück ist „Terrorized In the Night“. Hier kann man jedes einzelne Instrument fast „lehrbuchmäßig“ heraushören, der Gesang ist deutlich und am Schluss einige Bass-Riffs, wie ich es gern mag. Hier wird eine Nacht beschrieben, wie sie keiner erleben möchte – man hat den Eindruck, der arme Ruhe Suchende wird regelrecht von einem Lärm-Psycho gequält. Ein witziges Stück, wenn man nicht gerade selbst der- oder diejenige ist, welche/r nach Ruhe, Frieden und Schlaf sucht. Eine dieser „großes Kino“-Balladen ist mit „Tragedy“ geboren. Raumgreifend erklingt dieser Song und man ist zu Tränen gerührt. Zarter Gesang, sanfte Bass- und Gitarrenklänge, das Schlagzeug wird gestreichelt. Und zwischendurch wird dann der Schmerz und die Emotion herausgeschrieen und die Instrumente steigern sich – man möchte fast sagen „zu einem Inferno“, aber das wäre doch zuviel Clichée. Hier wird wohl einiges an schmerzlichen Verlusten verarbeitet. Schönes Gitarrenriff zum Schluss, das dann verklingt. Ruhig, aber durchaus rockend, sind „Find The Time To Breath, “Rocky Waters Edge” und “Go Alone” (Feat. M. Shadows). Wobei Letzteres mit einer Drum-Section beginnt, die an Glockengeläut erinnert. Ein interessantes Gitarren-Riff wurde bei „Crash & Burn“ eingespielt. Hier wütet Saller förmlich, sehr temperamentvoll; der Song scheint direkt aus dem Bauch zu kommen. Instrumental geht es bei „Come Alive“ unheimlich ab. Hier wird gedroschen und gedudelt. Ein wahrhaftiger kick-ass-Song. „Tragedy“, diese wunderbare Ballade, gibt es noch einmal als Remix. Einiges an Stilmix und Effekten ist darin enthalten. Ehrlich gesagt, mir gefällt die erste Version wesentlich besser... Der Grundsong ist natürlich noch enthalten, aber statt raumgreifender Instrumente hört man eher poppige Töne. Netter Ausklang mit „The Boxer“ und „Pretty Penny“. Diese beiden machen wirklich Lust, dass Album ein weiteres Mal einzulegen, obwohl ich jetzt nichts speziell bei den beiden hervorheben könnte – es sind eben schöne Songs. Die letzten drei Stücke sind übrigens Bonus-Songs.
Wer mit der Erwartungshaltung an diese Scheibe geht, eine Fortsetzung von Atreyu zu finden, wird enttäuscht werden. Wer aber offen und nur mit einer Erwartungshaltung, gute Musik zu hören, wird sicher nicht enttäuscht werden. Schön finde ich es immer, wenn ein Sänger nicht durch die Songs hindurchrast, sondern jeder Zuhörer, der des Englischen ein wenig mächtig ist, die Texte verstehen und während eines Gigs im Publikum stehen und singend mitfeiern kann.
Anspieltipps: „Gimme Love“, „Terrorized In The Night“, „Tragedy“
Fazit : Ein Album, dass starke Musik enthält.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Gimme Love 3:15
2. Hail Mary 4:02
3. Terrorized In The Night 3:30
4. Tragedy 4:32
5. Find The Time To Breathe 3:39
6. Rocky Waters Edge 4:16
7. Go Alone (Featuring M. Shadows) 3:35
8. When The Morning Comes 4:03
9. Crash And Burn 3:14
10. Come Alive 3:19
11. We All Wanna Go Home 3:56
12. Tragedy (Remix) 5:19
13. The Boxer 4:04
14. Pretty Penny 3:23
Sandra
Album: Begin Again
Spielzeit: 52:07 min
Plattenfirma: Pavement Entertainment
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.hellorhighwaterofficial.com
Orange County, ein Landstrich zwischen den meiner Meinung nach schönsten Städten der Welt: Los Angeles und San Diego. Dieser pittoreske Landesteil bringt regelmäßig gute Bands hervor. Eine davon ist HELL OR HIGHWATER. Der Gründer der Truppe, Brandon Saller (Gesang), hat sich bereits mit der Band Atreyu einen Namen gemacht. Die „restlichen“ Mitglieder sind Matt Pauling (Gitarre), Neal Tiemann (Gitarre), Joey Bradford (Bass) und Captain Carl (Schlagzeug). 2011 war die Grundsteinlegung der Band. Brandon Saller sagt, dass er im Leben eher eine schwierige Person wäre, hätte er keine Musik darin. In das Album seien eine Menge Herz und Seele gewandert.
Das Cover ist einfach und sieht nach Rock n’ Roll aus: Zwei „H’s“, geteilt durch einen Blitz, schwarzer Hintergrund und ein paar Stripes der US-Flagge zieren das Album. Alles sieht ein wenig verwaschen aus – bei Jeans würde man sagen „used look“.
Das Cover verspricht nicht zuviel, es wird mit Gitarre, Bass und Drums im Rock-Stil gestartet. („Gimme Love) Temperamentvoll steigt Saller ein. Der Song endet abrupt und man freut sich auf den nächsten. Übrigens ist „Gimme Love“ ein Stück darüber, wie hart es ist, eine Beziehung mit einem Musiker zu führen bzw. für einen Musiker und die Partnerin zu überzeugen, dass man es ehrlich meint. Der folgende – „Hail Mary“ - startet dann auch mit schönen Schlagzeugklängen. Der Bass klingt rhythmisch mit und Brandon Saller singt klar und im Takt, gut zu verstehen. Zum Ausklang ein interessanter Gitarrenton. Vom Text her erscheint mir das Stück sehr persönlich und nach einer erlebten Enttäuschung... Ein ruhiges und gleichzeitig nicht weniger rockiges Stück ist „Terrorized In the Night“. Hier kann man jedes einzelne Instrument fast „lehrbuchmäßig“ heraushören, der Gesang ist deutlich und am Schluss einige Bass-Riffs, wie ich es gern mag. Hier wird eine Nacht beschrieben, wie sie keiner erleben möchte – man hat den Eindruck, der arme Ruhe Suchende wird regelrecht von einem Lärm-Psycho gequält. Ein witziges Stück, wenn man nicht gerade selbst der- oder diejenige ist, welche/r nach Ruhe, Frieden und Schlaf sucht. Eine dieser „großes Kino“-Balladen ist mit „Tragedy“ geboren. Raumgreifend erklingt dieser Song und man ist zu Tränen gerührt. Zarter Gesang, sanfte Bass- und Gitarrenklänge, das Schlagzeug wird gestreichelt. Und zwischendurch wird dann der Schmerz und die Emotion herausgeschrieen und die Instrumente steigern sich – man möchte fast sagen „zu einem Inferno“, aber das wäre doch zuviel Clichée. Hier wird wohl einiges an schmerzlichen Verlusten verarbeitet. Schönes Gitarrenriff zum Schluss, das dann verklingt. Ruhig, aber durchaus rockend, sind „Find The Time To Breath, “Rocky Waters Edge” und “Go Alone” (Feat. M. Shadows). Wobei Letzteres mit einer Drum-Section beginnt, die an Glockengeläut erinnert. Ein interessantes Gitarren-Riff wurde bei „Crash & Burn“ eingespielt. Hier wütet Saller förmlich, sehr temperamentvoll; der Song scheint direkt aus dem Bauch zu kommen. Instrumental geht es bei „Come Alive“ unheimlich ab. Hier wird gedroschen und gedudelt. Ein wahrhaftiger kick-ass-Song. „Tragedy“, diese wunderbare Ballade, gibt es noch einmal als Remix. Einiges an Stilmix und Effekten ist darin enthalten. Ehrlich gesagt, mir gefällt die erste Version wesentlich besser... Der Grundsong ist natürlich noch enthalten, aber statt raumgreifender Instrumente hört man eher poppige Töne. Netter Ausklang mit „The Boxer“ und „Pretty Penny“. Diese beiden machen wirklich Lust, dass Album ein weiteres Mal einzulegen, obwohl ich jetzt nichts speziell bei den beiden hervorheben könnte – es sind eben schöne Songs. Die letzten drei Stücke sind übrigens Bonus-Songs.
Wer mit der Erwartungshaltung an diese Scheibe geht, eine Fortsetzung von Atreyu zu finden, wird enttäuscht werden. Wer aber offen und nur mit einer Erwartungshaltung, gute Musik zu hören, wird sicher nicht enttäuscht werden. Schön finde ich es immer, wenn ein Sänger nicht durch die Songs hindurchrast, sondern jeder Zuhörer, der des Englischen ein wenig mächtig ist, die Texte verstehen und während eines Gigs im Publikum stehen und singend mitfeiern kann.
Anspieltipps: „Gimme Love“, „Terrorized In The Night“, „Tragedy“
Fazit : Ein Album, dass starke Musik enthält.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Gimme Love 3:15
2. Hail Mary 4:02
3. Terrorized In The Night 3:30
4. Tragedy 4:32
5. Find The Time To Breathe 3:39
6. Rocky Waters Edge 4:16
7. Go Alone (Featuring M. Shadows) 3:35
8. When The Morning Comes 4:03
9. Crash And Burn 3:14
10. Come Alive 3:19
11. We All Wanna Go Home 3:56
12. Tragedy (Remix) 5:19
13. The Boxer 4:04
14. Pretty Penny 3:23
Sandra
DARK NEW DAY - Hail Mary
Band: Dark New Day
Album: Hail Mary
Spielzeit: 42:94 min
Plattenfirma: Pavement Entertainment
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.facebook.com/theDarkNewDay
Nun erscheint es endlich – das „verlorene“ Album von DARK NEW DAY! 2004 gegründet, hat die Band ihr Debüt herausgebracht (mit dem sie übrigens in den Rock Charts einen Coup landeten), danach ordentlich an Songs geschrieben – diese aber nie veröffentlicht, weil zuviel mit den Ursprungs-Bands der Mitglieder zu tun war. Nach einer jahrelangen Pause wurde dann anderes Material verwendet. Dieses lag Brett Hestla (Gesang), Clint Lowery (Gitarre), Corey Lowery (Bass), Will Hunt (Schlagzeug) und Troy McLawhorn (Gitarre) aber trotzdem noch sehr am Herzen und was im Inneren brodelt, muss irgendwann mal freigelassen werden. Hören wir einfach mal rein, welche Katze die Amerikaner (die aus allerlei Südstaaten stammen) da aus dem Sack gelassen haben.
Das Cover ist nett gestaltet – weißer Hintergrund und ein auffliegender Rabenvogel, der eine Gebetskette stiehlt. In Blutrot der Albentitel.
Hier ist Rock am Werke. Das wird gleich bei dem ersten Stück klar. Mit prägnanter Stimme und dazu starken Instrumenten wirkt das Stück wie ein „Passt-auf-hier-kommen-wir!“-Einstieg. Lustig ist natürlich, dass der erste Titel ausgerechnet „Goodbye“ heißt... „Vicious Thinking“ geht in Richtung Ballade, ist ein relativ ruhiges Lied. Hier hätte ich angenommen, dass man den Text herausgeifert. Würde aber zu Brett Hestlas Stimme auch nicht wirklich passen. Ebenso ist der Nachfolger „Simple“ gesanglich eher in ruhigeren und langsameren Bahnen anzusiedeln. Als Kontrast niedlich dudelnde Gitarrenriffs, ein Schlagzeug, dass heftig gespielt wird... In die gleiche Ecke wie diese beiden passt der Titelsong „Hail Mary“. Hier schreit Hestla teilweise ganz schön seine Emotion heraus, dazu vernehmlich spielt passend der Bass, wobei das Stück auch ein gewisses Maß an Düsternis zu bieten hat. Mehr Temperament als die Vorgänger hat „Saddest Song“. Das Schlagzeug hämmert gut los, die Gitarrenriffs sind rockiger einzuordnen, Hestla singt in härterer Manier. „Dear Addy“, „Someday“, „Fiend“ und „Outside“ sind ähnlich;hier steppt der Bär schon wieder mehr. Interessanter Takt bei Letzterem. Der Bass schreddert gut mit, die backing vocals unterstützen stark. Ein Stück zum Mittwippen des Füßchens – oder zum abrocken. Klingt auch herrlich aus mit einem Drum-Crash. Und auch zum Abschluss wird noch einmal alles gegeben – „Gimme The World“ ist ein Stück, dass ein kleines Sahnehäubchen ist.
Zum Teil kerniger Rock, zum Teil Mainstream-Pop-Rock-Ecke, bei dem man Popcorn knabbert und Cola trinkt. Der riesengroße Wurf ist die Scheibe meiner Meinung nach nicht, aber die Welt braucht auch solides Handwerk. Die Scheibe ist kurzweilig und oft hat man das Gefühl, dass einem bestimmte Songs vertraut sind – nicht abgekupfert, sondern eher wie eine „Familienähnlichkeit“. (Wie war es noch?! Alles war schon mal, alles kommt wieder?!)
Anspieltipps: „Goodbye“, „Hail Mary“, „Saddest Song“, „Gimme The World“
Fazit : Sicher ein Album, dass mit einigen Songs Chart-Erfolge haben kann. Mir persönlich etwas zuviel Mainstream; aber ein bodenständiges Album, solides Handwerk.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Goodbye 4:17
2. Anywhere 3:35
3. Vicious Thinking 3:30
4. Simple 3:41
5. Hail Mary 4:42
6. On My Way 3:40
7. Saddest Song 3:30
8. Dear Addy 3:39
9. Someday 3:38
10. Fiend 4:29
11. Outside 3:42
12. Give Me The World 3:11
Sandra
Album: Hail Mary
Spielzeit: 42:94 min
Plattenfirma: Pavement Entertainment
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.facebook.com/theDarkNewDay
Nun erscheint es endlich – das „verlorene“ Album von DARK NEW DAY! 2004 gegründet, hat die Band ihr Debüt herausgebracht (mit dem sie übrigens in den Rock Charts einen Coup landeten), danach ordentlich an Songs geschrieben – diese aber nie veröffentlicht, weil zuviel mit den Ursprungs-Bands der Mitglieder zu tun war. Nach einer jahrelangen Pause wurde dann anderes Material verwendet. Dieses lag Brett Hestla (Gesang), Clint Lowery (Gitarre), Corey Lowery (Bass), Will Hunt (Schlagzeug) und Troy McLawhorn (Gitarre) aber trotzdem noch sehr am Herzen und was im Inneren brodelt, muss irgendwann mal freigelassen werden. Hören wir einfach mal rein, welche Katze die Amerikaner (die aus allerlei Südstaaten stammen) da aus dem Sack gelassen haben.
Das Cover ist nett gestaltet – weißer Hintergrund und ein auffliegender Rabenvogel, der eine Gebetskette stiehlt. In Blutrot der Albentitel.
Hier ist Rock am Werke. Das wird gleich bei dem ersten Stück klar. Mit prägnanter Stimme und dazu starken Instrumenten wirkt das Stück wie ein „Passt-auf-hier-kommen-wir!“-Einstieg. Lustig ist natürlich, dass der erste Titel ausgerechnet „Goodbye“ heißt... „Vicious Thinking“ geht in Richtung Ballade, ist ein relativ ruhiges Lied. Hier hätte ich angenommen, dass man den Text herausgeifert. Würde aber zu Brett Hestlas Stimme auch nicht wirklich passen. Ebenso ist der Nachfolger „Simple“ gesanglich eher in ruhigeren und langsameren Bahnen anzusiedeln. Als Kontrast niedlich dudelnde Gitarrenriffs, ein Schlagzeug, dass heftig gespielt wird... In die gleiche Ecke wie diese beiden passt der Titelsong „Hail Mary“. Hier schreit Hestla teilweise ganz schön seine Emotion heraus, dazu vernehmlich spielt passend der Bass, wobei das Stück auch ein gewisses Maß an Düsternis zu bieten hat. Mehr Temperament als die Vorgänger hat „Saddest Song“. Das Schlagzeug hämmert gut los, die Gitarrenriffs sind rockiger einzuordnen, Hestla singt in härterer Manier. „Dear Addy“, „Someday“, „Fiend“ und „Outside“ sind ähnlich;hier steppt der Bär schon wieder mehr. Interessanter Takt bei Letzterem. Der Bass schreddert gut mit, die backing vocals unterstützen stark. Ein Stück zum Mittwippen des Füßchens – oder zum abrocken. Klingt auch herrlich aus mit einem Drum-Crash. Und auch zum Abschluss wird noch einmal alles gegeben – „Gimme The World“ ist ein Stück, dass ein kleines Sahnehäubchen ist.
Zum Teil kerniger Rock, zum Teil Mainstream-Pop-Rock-Ecke, bei dem man Popcorn knabbert und Cola trinkt. Der riesengroße Wurf ist die Scheibe meiner Meinung nach nicht, aber die Welt braucht auch solides Handwerk. Die Scheibe ist kurzweilig und oft hat man das Gefühl, dass einem bestimmte Songs vertraut sind – nicht abgekupfert, sondern eher wie eine „Familienähnlichkeit“. (Wie war es noch?! Alles war schon mal, alles kommt wieder?!)
Anspieltipps: „Goodbye“, „Hail Mary“, „Saddest Song“, „Gimme The World“
Fazit : Sicher ein Album, dass mit einigen Songs Chart-Erfolge haben kann. Mir persönlich etwas zuviel Mainstream; aber ein bodenständiges Album, solides Handwerk.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Goodbye 4:17
2. Anywhere 3:35
3. Vicious Thinking 3:30
4. Simple 3:41
5. Hail Mary 4:42
6. On My Way 3:40
7. Saddest Song 3:30
8. Dear Addy 3:39
9. Someday 3:38
10. Fiend 4:29
11. Outside 3:42
12. Give Me The World 3:11
Sandra
Montag, 22. April 2013
SANTA CRUZ - Screaming For Adrenaline
Band: Santa Cruz
Album: Screaming For Adrenaline
Spielzeit: 44:48 min.
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 26.04..2013
Homepage: www.santacruz.fi
Es ist wieder modern, unmodern zu sein. Und das treiben Bands wie SANTA CRUZ auf die Spitze. Allerdings muss man gestehen, dass sie dabei so authentisch rüberkommen, wie es selten der Fall ist. Und so sind die Finnen nicht nur eine weitere Retro-Band, die die glorreichen 80er aufleben lässt sondern auch das ganze Brimborium um die Musik wird penibel auf 1987 getrimmt. Angefangen vom Look des Vierers über die Homepage (sowas gab es natürlich damals noch nicht) bis hin zum Hochglanzsound ihres Debüts „Screaming For Adrenaline“. Wobei schon darauf geachtet wird, dass der Dreck unterwegs nicht verloren geht. Archie (vocals, guitar), Johnny (guitar), Middy (bass) und Taz (drums) sind also nicht vier weitere Kids, die einfach mal drauflos rocken, alles hat Hand und Fuß. Was die Homepage aber komplett verschweigt ist, dass es sich hier nicht um komplett neue Songs handelt, denn 2009 bzw. 2011 haben SANTA CRUZ schon 2 EP´s in Eigenregie herausgebracht. 5 dieser Songs wurden neu eingspielt und bilden das solide und schon erprobte Gerüst dieses Longplayers.
Eines steht schon mal fest: „Screaming For Adrenaline“ ist ein Grower. Die ersten ein bis zwei Durchläufe konnten mir ein anerkennendes Nicken entlocken, aber bei mehrmaligem Hören fesseln die 11 Songs wie es in der letzten Zeit selten der Fall war. Irgendwie erinnert mich das hier an den Erstling der Kollegen von CRASHDIET, die damals ähnlich furchtlos und trotzdem professionell zu Werke gingen und mit „Rest In Sleaze“ einen Genreklassiker der neuen Generation aufs Parkett gezaubert haben. Aber SANTA CRUZ klingen noch amerikanischer und sind alles andere als ein Abklatsch der Schweden.
Obwohl Archie´s Gesang schon ab und zu an einen gewissen Dave Lepard (Gott hab ihn seelig) erinnert, in hohen Passagen auch an Herrn Rose (die neuen Versionen umschiffen diese hohen Lagen aber weitestgehend). Schon die einleitende Basslinie des eröffnenden Titeltracks lässt Großes erhoffen. Danach wird ohne Rücksicht auf Verluste geholzt, zumindest für die Verhältnisse einer Hardrockband. Der Refrain ist der erste Beweis, wie sehr sich die Musik dieses Silberlings mit der Zeit steigert. Ein bisschen mehr auf Nummer sicher gehen die Jungs mit „Anthem For The Young´N´Restless“ - obwohl, der Song ist einfach nur catchy ohne in die Belanglosigkeit abzudriften. „Relentless Renegades“ ist die erste Single, zu der es auch ein Video gibt (HIER). Macht Euch selbst ein Bild, dann werdet Ihr sehen (und hören), dass man mit SANTA CRUZ zu rechnen hat.
Das gefällige „Sweet Sensation“ ist ein Midtemposong erster Güte während „Nothing Compares To You“ so eine Art Halbballade ist. Schön langsam fehlen mir echt die Worte, aber dennoch sollte erwähnt werden, dass „Let´s Get The Party Started“ ein unbedingtes Muss für Eure nächste Fete ist – sagt ja auch der Name schon. „Alive“ ist dann auch der einzige Song, der qualitativ nicht zu 100% ins Gesamtbild passt. Das bügelt aber „Lovin´ You (Is Just For Playing)“ prompt wieder aus. Das pumpende „Aiming High“ und die Gute-Laune-Nummer „Let Me (Lay My Love On You)“ beschließen ein außergewöhnliches Album.
Zur richtigen Zeit wären diese Jungs „The next big thing“ geworden. Heute erreichen sie mit ihrem Debüt „Screaming For Adrenaline“ zwar weitaus weniger Leute, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass SANTA CRUZ den Großteil ihrer Kollegen ganz locker in die Tasche stecken. Für den Satz „Das ist das Album des Jahres“ ist es noch etwas zu früh (2013 scheint wieder mal ein guter Jahrgang zu werden), aber sicher wird diese Scheibe ganz oben in meinem Jahresrückblick zu finden sein – und für die Höchstnote ist ja nie zu früh, oder?
WERTUNG:
Trackliste:
1.Screaming For Adrenaline
2.Anthem For The Young´N´Restless
3.Relentless Renegades
4.Sweet Sensation
5.Nothing Compares To You
6.High On You
7.Let´s Get The Party Started
8.Alive
9.Lovin´You (Is Just For Playing)
10.Aiming High
11.Let Me (Lay My Love On You)
Stefan
Album: Screaming For Adrenaline
Spielzeit: 44:48 min.
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 26.04..2013
Homepage: www.santacruz.fi
Es ist wieder modern, unmodern zu sein. Und das treiben Bands wie SANTA CRUZ auf die Spitze. Allerdings muss man gestehen, dass sie dabei so authentisch rüberkommen, wie es selten der Fall ist. Und so sind die Finnen nicht nur eine weitere Retro-Band, die die glorreichen 80er aufleben lässt sondern auch das ganze Brimborium um die Musik wird penibel auf 1987 getrimmt. Angefangen vom Look des Vierers über die Homepage (sowas gab es natürlich damals noch nicht) bis hin zum Hochglanzsound ihres Debüts „Screaming For Adrenaline“. Wobei schon darauf geachtet wird, dass der Dreck unterwegs nicht verloren geht. Archie (vocals, guitar), Johnny (guitar), Middy (bass) und Taz (drums) sind also nicht vier weitere Kids, die einfach mal drauflos rocken, alles hat Hand und Fuß. Was die Homepage aber komplett verschweigt ist, dass es sich hier nicht um komplett neue Songs handelt, denn 2009 bzw. 2011 haben SANTA CRUZ schon 2 EP´s in Eigenregie herausgebracht. 5 dieser Songs wurden neu eingspielt und bilden das solide und schon erprobte Gerüst dieses Longplayers.
Eines steht schon mal fest: „Screaming For Adrenaline“ ist ein Grower. Die ersten ein bis zwei Durchläufe konnten mir ein anerkennendes Nicken entlocken, aber bei mehrmaligem Hören fesseln die 11 Songs wie es in der letzten Zeit selten der Fall war. Irgendwie erinnert mich das hier an den Erstling der Kollegen von CRASHDIET, die damals ähnlich furchtlos und trotzdem professionell zu Werke gingen und mit „Rest In Sleaze“ einen Genreklassiker der neuen Generation aufs Parkett gezaubert haben. Aber SANTA CRUZ klingen noch amerikanischer und sind alles andere als ein Abklatsch der Schweden.
Obwohl Archie´s Gesang schon ab und zu an einen gewissen Dave Lepard (Gott hab ihn seelig) erinnert, in hohen Passagen auch an Herrn Rose (die neuen Versionen umschiffen diese hohen Lagen aber weitestgehend). Schon die einleitende Basslinie des eröffnenden Titeltracks lässt Großes erhoffen. Danach wird ohne Rücksicht auf Verluste geholzt, zumindest für die Verhältnisse einer Hardrockband. Der Refrain ist der erste Beweis, wie sehr sich die Musik dieses Silberlings mit der Zeit steigert. Ein bisschen mehr auf Nummer sicher gehen die Jungs mit „Anthem For The Young´N´Restless“ - obwohl, der Song ist einfach nur catchy ohne in die Belanglosigkeit abzudriften. „Relentless Renegades“ ist die erste Single, zu der es auch ein Video gibt (HIER). Macht Euch selbst ein Bild, dann werdet Ihr sehen (und hören), dass man mit SANTA CRUZ zu rechnen hat.
Das gefällige „Sweet Sensation“ ist ein Midtemposong erster Güte während „Nothing Compares To You“ so eine Art Halbballade ist. Schön langsam fehlen mir echt die Worte, aber dennoch sollte erwähnt werden, dass „Let´s Get The Party Started“ ein unbedingtes Muss für Eure nächste Fete ist – sagt ja auch der Name schon. „Alive“ ist dann auch der einzige Song, der qualitativ nicht zu 100% ins Gesamtbild passt. Das bügelt aber „Lovin´ You (Is Just For Playing)“ prompt wieder aus. Das pumpende „Aiming High“ und die Gute-Laune-Nummer „Let Me (Lay My Love On You)“ beschließen ein außergewöhnliches Album.
Zur richtigen Zeit wären diese Jungs „The next big thing“ geworden. Heute erreichen sie mit ihrem Debüt „Screaming For Adrenaline“ zwar weitaus weniger Leute, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass SANTA CRUZ den Großteil ihrer Kollegen ganz locker in die Tasche stecken. Für den Satz „Das ist das Album des Jahres“ ist es noch etwas zu früh (2013 scheint wieder mal ein guter Jahrgang zu werden), aber sicher wird diese Scheibe ganz oben in meinem Jahresrückblick zu finden sein – und für die Höchstnote ist ja nie zu früh, oder?
WERTUNG:
Trackliste:
1.Screaming For Adrenaline
2.Anthem For The Young´N´Restless
3.Relentless Renegades
4.Sweet Sensation
5.Nothing Compares To You
6.High On You
7.Let´s Get The Party Started
8.Alive
9.Lovin´You (Is Just For Playing)
10.Aiming High
11.Let Me (Lay My Love On You)
Stefan
BAI BANG - All Around The World
Band: Bai Bang
Album: All Around The World
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.baibang.se
Es ist schon komisch, dass jedes Mal, wenn ich eine Rezension zu einem neuen Album der Schweden BAI BANG schreibe, das Wetter für die Jahreszeit ziemlich unangemessen ist. Beim Vorgängeralbum „ Livin´ My Dream“ 2011 hatte es mitten im Juli gerade mal 12 Grad und jetzt will der Winter nicht ums verrecken gehen, dabei haben wir bald Ostern. OK, bis diese Rezension online ist, wird es ja hoffentlich ein bisschen besser sein. Die Schweden jammern ja auch nicht übers Wetter oder speziell über die Kälte, vielleicht bekommen die Jungs aber deswegen solch gut gelaunte Songs hin, weil sie abermals im Sunshine Explosion Studio aufgenommen haben.
Seit die Mannen um Sänger Diddi Kastenholt 2009 mit ihrem Comeback-Album „Are You Ready“ ihren zweiten Frühling einläuteten, haben sich die Gewichte zu Gunsten eingängigerer Melodien und mehr Bombast verschoben. In den Anfangstagen Ende der 80er war das noch etwas anders. Seit dem neuen Anlauf klappt es auch mit dem Release neuer Scheiben wie am Schnürchen. Nach „Are You Ready“ in 2009 folgte „Livin´My Dream“ 2011 und jüngst steht „All Around The World“ in den Startlöchern. Die aktuelle Besetzung besteht aus Diddi Kastenholt (vocals), Pelle Eliaz (guitar), Joacim Sandin (bass), Johnny Benson (drums) und Jens Lundgren (guitar), der allerdings momentan eine Auszeit nimmt und angeblich erst im Dezember wieder zur Band stößt. Also machen die Schweden in abgespeckter Version zu viert weiter, schade für Jens ist nur, dass er Highlights wie Auftritte beim diesjährigen Rocklahoma Festival in den USA verpasst und die Fans auf dem H.E.A.T. Festival im November werden auf Jens verzichten müssen.
Mit ihrem Mix aus THE POODLES, HEAT und WIG WAM gewinnen BAI BANG auch auf ihrem neuesten Langspieler keinen Innovationspreis. Aber von Anfang an merkt man, dass sie ihren Stil noch perfektioniert haben. „Everybody Everywhere“ startet ohne Umschweife mit dem zuckersüßen Chorus und macht unmissverständlich klar, wohin die Reise auf „All Around The World“ geht. Ganz und gar nicht um die ganze Welt sondern eher mitten in die 80er, als BON JOVI, DEF LEPPARD und Kollegen noch die breiten Massen begeisterten – und das zurecht. Mit einem wilden Riff startet „Gonna Make It“ wie eine Rakete, nur um im Refrain die bekannten Trademarks der Schweden ans Tageslicht zu bringen. Klar bewegen sich BAI BANG damit oft über die Kitschgrenze hinaus und klingen ziemlich „cheesy“ (danke für den Ausdruck Marco), aber dennoch ist das der perfekte Soundtrack für Sommer, Sonne und ein eiskaltes Bier. Aber dafür entertainen BAI BANG wie die viel zitierte Sau!
Das schleppende „Crazy“ und die geniale Bandhymne „Bai Bang“ (warum hat das so lange gedauert?) sind weitere Beweise dafür. Aber „Raise Your Hands“, „Summertime“ oder der Titelsong stehen dem in nichts nach. Entweder man kann sich mit dem Stil der Jungs anfreunden, oder man geht zum Lachen in den Keller und winkt von vorneherein ab.
„All Around The World“ ist ein bombastisch cooles Bubbelgum-Sleaze-Kick-Ass-Gute-Laune-Rock-N-Roll-Sommeralbum, das sogar meinen momentanen Winterkoller etwas eindämmen kann. Das Ding hier will mit auf die einsame Insel!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Everybody Everywhere
2.Gonna Make It
3.Crazy
4.Bai Bang
5.How About Now
6.Raise Your Hands
7.Summertime
8.Now You´re Gone
9.All Around The World
10.Get It On
Stefan
Album: All Around The World
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.baibang.se
Es ist schon komisch, dass jedes Mal, wenn ich eine Rezension zu einem neuen Album der Schweden BAI BANG schreibe, das Wetter für die Jahreszeit ziemlich unangemessen ist. Beim Vorgängeralbum „ Livin´ My Dream“ 2011 hatte es mitten im Juli gerade mal 12 Grad und jetzt will der Winter nicht ums verrecken gehen, dabei haben wir bald Ostern. OK, bis diese Rezension online ist, wird es ja hoffentlich ein bisschen besser sein. Die Schweden jammern ja auch nicht übers Wetter oder speziell über die Kälte, vielleicht bekommen die Jungs aber deswegen solch gut gelaunte Songs hin, weil sie abermals im Sunshine Explosion Studio aufgenommen haben.
Seit die Mannen um Sänger Diddi Kastenholt 2009 mit ihrem Comeback-Album „Are You Ready“ ihren zweiten Frühling einläuteten, haben sich die Gewichte zu Gunsten eingängigerer Melodien und mehr Bombast verschoben. In den Anfangstagen Ende der 80er war das noch etwas anders. Seit dem neuen Anlauf klappt es auch mit dem Release neuer Scheiben wie am Schnürchen. Nach „Are You Ready“ in 2009 folgte „Livin´My Dream“ 2011 und jüngst steht „All Around The World“ in den Startlöchern. Die aktuelle Besetzung besteht aus Diddi Kastenholt (vocals), Pelle Eliaz (guitar), Joacim Sandin (bass), Johnny Benson (drums) und Jens Lundgren (guitar), der allerdings momentan eine Auszeit nimmt und angeblich erst im Dezember wieder zur Band stößt. Also machen die Schweden in abgespeckter Version zu viert weiter, schade für Jens ist nur, dass er Highlights wie Auftritte beim diesjährigen Rocklahoma Festival in den USA verpasst und die Fans auf dem H.E.A.T. Festival im November werden auf Jens verzichten müssen.
Mit ihrem Mix aus THE POODLES, HEAT und WIG WAM gewinnen BAI BANG auch auf ihrem neuesten Langspieler keinen Innovationspreis. Aber von Anfang an merkt man, dass sie ihren Stil noch perfektioniert haben. „Everybody Everywhere“ startet ohne Umschweife mit dem zuckersüßen Chorus und macht unmissverständlich klar, wohin die Reise auf „All Around The World“ geht. Ganz und gar nicht um die ganze Welt sondern eher mitten in die 80er, als BON JOVI, DEF LEPPARD und Kollegen noch die breiten Massen begeisterten – und das zurecht. Mit einem wilden Riff startet „Gonna Make It“ wie eine Rakete, nur um im Refrain die bekannten Trademarks der Schweden ans Tageslicht zu bringen. Klar bewegen sich BAI BANG damit oft über die Kitschgrenze hinaus und klingen ziemlich „cheesy“ (danke für den Ausdruck Marco), aber dennoch ist das der perfekte Soundtrack für Sommer, Sonne und ein eiskaltes Bier. Aber dafür entertainen BAI BANG wie die viel zitierte Sau!
Das schleppende „Crazy“ und die geniale Bandhymne „Bai Bang“ (warum hat das so lange gedauert?) sind weitere Beweise dafür. Aber „Raise Your Hands“, „Summertime“ oder der Titelsong stehen dem in nichts nach. Entweder man kann sich mit dem Stil der Jungs anfreunden, oder man geht zum Lachen in den Keller und winkt von vorneherein ab.
„All Around The World“ ist ein bombastisch cooles Bubbelgum-Sleaze-Kick-Ass-Gute-Laune-Rock-N-Roll-Sommeralbum, das sogar meinen momentanen Winterkoller etwas eindämmen kann. Das Ding hier will mit auf die einsame Insel!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Everybody Everywhere
2.Gonna Make It
3.Crazy
4.Bai Bang
5.How About Now
6.Raise Your Hands
7.Summertime
8.Now You´re Gone
9.All Around The World
10.Get It On
Stefan
CATHEDRAL - The Last Spire
Band: Cathedral
Album: The Last Spire
Spielzeit: 57 min.
Plattenfirma: Rise Above Records
Veröffentlichung: 29.04.2013
Homepage: www.cathedralcoven.com
„Was soll man schreiben, wenn sich eine Band viel zu früh und sogar freiwillig den Gnadenschuss verpasst?“
Nach 23 Jahren verabschieden sich CATHEDRAL mit einem Doom-Geschoss erster Güte. Der geneigte Leser meines Blogs weiss, dass ich definitiv kein Fan dieser Metalrichtung bin. Aber ich weiss durchaus ein Stück gut und kreativ gemachter Musik schätzen, auch wenn ich sie meiner Anlage nicht allzu oft zumuten werde.
„The Last Spire“ ist eine saubere Abschlussarbeit einer Band, welche nach 23 Jahren die Bühne verlässt, wohl nicht endgültig, sondern nur in der gewohnten Zusammensetzung. Wer so lange im Geschäft ist, darf schon einmal die Stelle wechseln. Dass sich eine Band nicht einfach auflöst, sondern den Fans noch ein Abschiedsgeschenk macht – das hat Klasse.
Und das kann ich vom Album auch sagen. Das ist keine jener tumben Scheiben, bei denen man nach der zweiten Nummer nicht mehr weiss, ob man jetzt einen oder alle Tracks schon einmal gehört hat.
Was man mit Geduld hinter sich bringen muss, ist der erste Song „Entrance To Hell“. Der ist ziemlich crazy und nervig.
Ansonsten ist das Album aber abwechslungsreich, da finden sich akkustische Gitarrenklänge und freundlich-melodiöse Frauenstimmen ebenso wie brachiale Riffs und Breakdowns – „Pallbearer“. Gewisse Gitarrenläufe klingen, als wären sie einer Rockband abhanden gekommen – „Cathedral Of The Damned“ – um dann von Marimbaklängen kurz unterbrochen zu werden. Was nicht kommt ist die Durchsage über Sonderangebote, die man an dieser Stelle erwarten könnte.
Stille kommt nicht vor – auch wenn es den „Tower Of Silence“ gibt – ein Doom-Brett mit klarem Gesang, den man schon beinahe als poppig bezeichnen könnte – lasst den mal einige Takte schneller laufen und nehmt die Distortion raus, dann wisst ihr, was ich meine.
„The Last Spire“ zeugt von grossem musikalischem Können, einer Band mit viel Erfahrung und Jungs, die nicht zufällig so lange im Geschäft sind. Fans von CATHEDRAL werden dieses Album sowieso kaufen müssen, anderen Doom-Interessierten, die gerne abwechslungsreichen und intelligent gemachten Todes-Metall mögen, sei das Album ans Herz gelegt.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Entrance To Hell
02. Pallbearer
03. Cathedral Of The Damned
04. Tower Of Silence
05. Infestation Of Grey Death
06. An Observation
07. This Body, Thy Tomb
Lineup:
Lead Vocals – Lee Dorrian
Guitars - Garry Jennings
Bass - Scott Carlson
Drums – Brian Dixon
Hammond, Mellotron, Moog & Synths – David Moore
Guest Vocals on 'Cathedral Of The Damned' – Chris Reifert
Backing Vocals – Rosalie Cunningham
Danny
Album: The Last Spire
Spielzeit: 57 min.
Plattenfirma: Rise Above Records
Veröffentlichung: 29.04.2013
Homepage: www.cathedralcoven.com
„Was soll man schreiben, wenn sich eine Band viel zu früh und sogar freiwillig den Gnadenschuss verpasst?“
Nach 23 Jahren verabschieden sich CATHEDRAL mit einem Doom-Geschoss erster Güte. Der geneigte Leser meines Blogs weiss, dass ich definitiv kein Fan dieser Metalrichtung bin. Aber ich weiss durchaus ein Stück gut und kreativ gemachter Musik schätzen, auch wenn ich sie meiner Anlage nicht allzu oft zumuten werde.
„The Last Spire“ ist eine saubere Abschlussarbeit einer Band, welche nach 23 Jahren die Bühne verlässt, wohl nicht endgültig, sondern nur in der gewohnten Zusammensetzung. Wer so lange im Geschäft ist, darf schon einmal die Stelle wechseln. Dass sich eine Band nicht einfach auflöst, sondern den Fans noch ein Abschiedsgeschenk macht – das hat Klasse.
Und das kann ich vom Album auch sagen. Das ist keine jener tumben Scheiben, bei denen man nach der zweiten Nummer nicht mehr weiss, ob man jetzt einen oder alle Tracks schon einmal gehört hat.
Was man mit Geduld hinter sich bringen muss, ist der erste Song „Entrance To Hell“. Der ist ziemlich crazy und nervig.
Ansonsten ist das Album aber abwechslungsreich, da finden sich akkustische Gitarrenklänge und freundlich-melodiöse Frauenstimmen ebenso wie brachiale Riffs und Breakdowns – „Pallbearer“. Gewisse Gitarrenläufe klingen, als wären sie einer Rockband abhanden gekommen – „Cathedral Of The Damned“ – um dann von Marimbaklängen kurz unterbrochen zu werden. Was nicht kommt ist die Durchsage über Sonderangebote, die man an dieser Stelle erwarten könnte.
Stille kommt nicht vor – auch wenn es den „Tower Of Silence“ gibt – ein Doom-Brett mit klarem Gesang, den man schon beinahe als poppig bezeichnen könnte – lasst den mal einige Takte schneller laufen und nehmt die Distortion raus, dann wisst ihr, was ich meine.
„The Last Spire“ zeugt von grossem musikalischem Können, einer Band mit viel Erfahrung und Jungs, die nicht zufällig so lange im Geschäft sind. Fans von CATHEDRAL werden dieses Album sowieso kaufen müssen, anderen Doom-Interessierten, die gerne abwechslungsreichen und intelligent gemachten Todes-Metall mögen, sei das Album ans Herz gelegt.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Entrance To Hell
02. Pallbearer
03. Cathedral Of The Damned
04. Tower Of Silence
05. Infestation Of Grey Death
06. An Observation
07. This Body, Thy Tomb
Lineup:
Lead Vocals – Lee Dorrian
Guitars - Garry Jennings
Bass - Scott Carlson
Drums – Brian Dixon
Hammond, Mellotron, Moog & Synths – David Moore
Guest Vocals on 'Cathedral Of The Damned' – Chris Reifert
Backing Vocals – Rosalie Cunningham
Danny
DAVE EVANS & NITZINGER - Revenge
Album: Revenge
Spielzeit: 38 min.
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 25.04.2013
Homepage: www.daveevansrocks.com
www.nitzinger.com
Was macht einer der geilsten Texas-Blues-Rock-Gitarristen an der Seite eines Sängers, der auch heute noch damit wirbt, dass er der erste Sänger von AC/DC war? Entwicklungshilfe?
So richtig anders kann ich es mit nicht vorstellen, dass JOHN NITZINGER mit DAVE EVANS zusammen ein Album herausbringt. Es ist aber geschehen, „Revenge“ heisst das Produkt dieser Zusammenarbeit.
Ich habe nichts gegen DAVE EVANS, er ist ein durchaus guter Sänger, auf Augenhöhe von JOHN NITZINGER spielt er aber nicht.
Trotzdem ist hier ein mehr als solides Bluesmetal-Album entstanden, das sich wirklich hören lassen kann. Bluesmetal? –Bluesmetal!
Was mir gefällt, neben der hohen musikalischen Qualität, ist die Abwechslung auf dem Album. Brettharte Songs wechseln sich ab mit supercoolen Bluesnummern. NITZINGER’s einmaliges Gitarrenspiel setzt einmal mehr Massstäbe. Er ist neben GARY MOORE und STEVIE RAY VAUGHAN einer meiner Grossmeister der heulenden Gitarre. Wenige bringen eine Les Paul so zum Singen wie er.
„Control“ eröffnet die Scheibe, ein rockiger, mittelschneller Song wie wir sie von ZZ TOP in ihren besseren Zeiten kennen. „Revenge“, der Titelsong lässt EVANS Stimme viel Raum und schält seine Stärken gut heraus, ist ansonsten aber eher unspektakulär.
„Shifting Sand“ ist ein Track in der Tradition von AC/CD, eine treibende Hardrocknummer, Bass und Drums klar und ohne Schnörkel, Rhythmusgitarre mit einfachem Riffing, die Leadklampfe schneidet die Luft, wie es sich gehört und Evans zeigt, dass er ein Rocker geblieben ist. Die Art von Musik liegt ihm am meisten.
Mit „A Sharp Stick In The Eye“ marschiert ein Blues auf, der mittelschnell und mit mehrstimmigem Gesang brilliert. Genau die Nummer, um hinten im Konzertsaal an der Bar sein Bierchen zu trinken und dabei mit der Fussspitze zu wippen.
„Dead Cat Smile“ stampft etwas durchschnittlich daher und durch meine Wahrnehmung, ganz okay aber kein Burner.
Dafür hüpft mein altes Blueserherz bei „Where She Goes I Go“. Hier erhebt sich NITZINGER in jene Sphären des langsamen Blues mit wehklagenden Gitarren, die sonst in derselben Intensität nur GARY MOORE beherrschte. Und DAVE EVANS zeigt, das seine Stimme durchaus den Schmutz fabrizieren kann, ohne den der Blues nicht leben kann. Das ist mein Favorit, der Hammertrack dieses Albums.
Ebenfalls relativ slow bewegt sich „The Night We Drank The Stars“ übers Parkett, der Song hat mich aber auch nicht sonderlich berührt.
Jetzt aber kommt der „Metal-Blues“, diese coole Mischung aus Metaldistortion und Bluestempo. Der Track „Going Back To Texas“ drängt vorwärts und wird doch wie von unsichtbarer Hand zurückgehalten. Er vermittelt diese Gefühl, wenn du auf dem Heimweg bist, das eine oder andere Bierchen zuviel gebechert hast und eigentlich nur noch in die Kiste willst. Und dann zeiht sich das, weil deine Beine dir nur noch bedingt gehorchen…
„Stay Drunk“ erzählt im Rock’n’Roll- oder BoogieStil die Geschichte eines Typen, der erzählt, warum er lieber besoffen bleibt „That’s why I stay drunk all the times“.
Und was bleibt nach der unendlichen Sauferei? Nicht viel mehr als der Wunsch nach Ruhe, weil die Birne zu explodieren scheint. Nicht, dass ich das Gefühl kennen würde, aber so wie „Headache“ klingt muss es sich wohl anfühlen…
Ich habe nihct herausgefunden, an wem sich DAVE EVANS und JOHN NITZINGER rächen wollen, „Revenge“ ist aber ein sehr gutes Stück Metal, Rock und Blues in der in einer Mischung, die wir den guten alten „Texas-Blues“ nennen. Das Album darf man sich getrost in die Sammlung stellen, es lohnt sich!
WERTUNG:
Tracklist:
1. Control
2. Revenge
3. Shifting Sand
4. A Sharp Stick In The Eye
5. Dead Cat Smile
6. Where She Goes I Go
7. The Night We Drank The Stars
8. Going Back To Texas
9. Stay Drunk
10. Headache
Lineup:
Lead Vocals – Dave Evans
Guitars – John Nitzinger
Danny
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