Band: Bai Bang
Album: All Around The World
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.baibang.se
Es ist schon komisch, dass jedes Mal, wenn ich eine Rezension zu einem neuen Album der Schweden BAI BANG schreibe, das Wetter für die Jahreszeit ziemlich unangemessen ist. Beim Vorgängeralbum „ Livin´ My Dream“ 2011 hatte es mitten im Juli gerade mal 12 Grad und jetzt will der Winter nicht ums verrecken gehen, dabei haben wir bald Ostern. OK, bis diese Rezension online ist, wird es ja hoffentlich ein bisschen besser sein. Die Schweden jammern ja auch nicht übers Wetter oder speziell über die Kälte, vielleicht bekommen die Jungs aber deswegen solch gut gelaunte Songs hin, weil sie abermals im Sunshine Explosion Studio aufgenommen haben.
Seit die Mannen um Sänger Diddi Kastenholt 2009 mit ihrem Comeback-Album „Are You Ready“ ihren zweiten Frühling einläuteten, haben sich die Gewichte zu Gunsten eingängigerer Melodien und mehr Bombast verschoben. In den Anfangstagen Ende der 80er war das noch etwas anders. Seit dem neuen Anlauf klappt es auch mit dem Release neuer Scheiben wie am Schnürchen. Nach „Are You Ready“ in 2009 folgte „Livin´My Dream“ 2011 und jüngst steht „All Around The World“ in den Startlöchern. Die aktuelle Besetzung besteht aus Diddi Kastenholt (vocals), Pelle Eliaz (guitar), Joacim Sandin (bass), Johnny Benson (drums) und Jens Lundgren (guitar), der allerdings momentan eine Auszeit nimmt und angeblich erst im Dezember wieder zur Band stößt. Also machen die Schweden in abgespeckter Version zu viert weiter, schade für Jens ist nur, dass er Highlights wie Auftritte beim diesjährigen Rocklahoma Festival in den USA verpasst und die Fans auf dem H.E.A.T. Festival im November werden auf Jens verzichten müssen.
Mit ihrem Mix aus THE POODLES, HEAT und WIG WAM gewinnen BAI BANG auch auf ihrem neuesten Langspieler keinen Innovationspreis. Aber von Anfang an merkt man, dass sie ihren Stil noch perfektioniert haben. „Everybody Everywhere“ startet ohne Umschweife mit dem zuckersüßen Chorus und macht unmissverständlich klar, wohin die Reise auf „All Around The World“ geht. Ganz und gar nicht um die ganze Welt sondern eher mitten in die 80er, als BON JOVI, DEF LEPPARD und Kollegen noch die breiten Massen begeisterten – und das zurecht. Mit einem wilden Riff startet „Gonna Make It“ wie eine Rakete, nur um im Refrain die bekannten Trademarks der Schweden ans Tageslicht zu bringen. Klar bewegen sich BAI BANG damit oft über die Kitschgrenze hinaus und klingen ziemlich „cheesy“ (danke für den Ausdruck Marco), aber dennoch ist das der perfekte Soundtrack für Sommer, Sonne und ein eiskaltes Bier. Aber dafür entertainen BAI BANG wie die viel zitierte Sau!
Das schleppende „Crazy“ und die geniale Bandhymne „Bai Bang“ (warum hat das so lange gedauert?) sind weitere Beweise dafür. Aber „Raise Your Hands“, „Summertime“ oder der Titelsong stehen dem in nichts nach. Entweder man kann sich mit dem Stil der Jungs anfreunden, oder man geht zum Lachen in den Keller und winkt von vorneherein ab.
„All Around The World“ ist ein bombastisch cooles Bubbelgum-Sleaze-Kick-Ass-Gute-Laune-Rock-N-Roll-Sommeralbum, das sogar meinen momentanen Winterkoller etwas eindämmen kann. Das Ding hier will mit auf die einsame Insel!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Everybody Everywhere
2.Gonna Make It
3.Crazy
4.Bai Bang
5.How About Now
6.Raise Your Hands
7.Summertime
8.Now You´re Gone
9.All Around The World
10.Get It On
Stefan
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