Album: Revenge
Spielzeit: 38 min.
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 25.04.2013
Homepage: www.daveevansrocks.com
www.nitzinger.com
Was macht einer der geilsten Texas-Blues-Rock-Gitarristen an der Seite eines Sängers, der auch heute noch damit wirbt, dass er der erste Sänger von AC/DC war? Entwicklungshilfe?
So richtig anders kann ich es mit nicht vorstellen, dass JOHN NITZINGER mit DAVE EVANS zusammen ein Album herausbringt. Es ist aber geschehen, „Revenge“ heisst das Produkt dieser Zusammenarbeit.
Ich habe nichts gegen DAVE EVANS, er ist ein durchaus guter Sänger, auf Augenhöhe von JOHN NITZINGER spielt er aber nicht.
Trotzdem ist hier ein mehr als solides Bluesmetal-Album entstanden, das sich wirklich hören lassen kann. Bluesmetal? –Bluesmetal!
Was mir gefällt, neben der hohen musikalischen Qualität, ist die Abwechslung auf dem Album. Brettharte Songs wechseln sich ab mit supercoolen Bluesnummern. NITZINGER’s einmaliges Gitarrenspiel setzt einmal mehr Massstäbe. Er ist neben GARY MOORE und STEVIE RAY VAUGHAN einer meiner Grossmeister der heulenden Gitarre. Wenige bringen eine Les Paul so zum Singen wie er.
„Control“ eröffnet die Scheibe, ein rockiger, mittelschneller Song wie wir sie von ZZ TOP in ihren besseren Zeiten kennen. „Revenge“, der Titelsong lässt EVANS Stimme viel Raum und schält seine Stärken gut heraus, ist ansonsten aber eher unspektakulär.
„Shifting Sand“ ist ein Track in der Tradition von AC/CD, eine treibende Hardrocknummer, Bass und Drums klar und ohne Schnörkel, Rhythmusgitarre mit einfachem Riffing, die Leadklampfe schneidet die Luft, wie es sich gehört und Evans zeigt, dass er ein Rocker geblieben ist. Die Art von Musik liegt ihm am meisten.
Mit „A Sharp Stick In The Eye“ marschiert ein Blues auf, der mittelschnell und mit mehrstimmigem Gesang brilliert. Genau die Nummer, um hinten im Konzertsaal an der Bar sein Bierchen zu trinken und dabei mit der Fussspitze zu wippen.
„Dead Cat Smile“ stampft etwas durchschnittlich daher und durch meine Wahrnehmung, ganz okay aber kein Burner.
Dafür hüpft mein altes Blueserherz bei „Where She Goes I Go“. Hier erhebt sich NITZINGER in jene Sphären des langsamen Blues mit wehklagenden Gitarren, die sonst in derselben Intensität nur GARY MOORE beherrschte. Und DAVE EVANS zeigt, das seine Stimme durchaus den Schmutz fabrizieren kann, ohne den der Blues nicht leben kann. Das ist mein Favorit, der Hammertrack dieses Albums.
Ebenfalls relativ slow bewegt sich „The Night We Drank The Stars“ übers Parkett, der Song hat mich aber auch nicht sonderlich berührt.
Jetzt aber kommt der „Metal-Blues“, diese coole Mischung aus Metaldistortion und Bluestempo. Der Track „Going Back To Texas“ drängt vorwärts und wird doch wie von unsichtbarer Hand zurückgehalten. Er vermittelt diese Gefühl, wenn du auf dem Heimweg bist, das eine oder andere Bierchen zuviel gebechert hast und eigentlich nur noch in die Kiste willst. Und dann zeiht sich das, weil deine Beine dir nur noch bedingt gehorchen…
„Stay Drunk“ erzählt im Rock’n’Roll- oder BoogieStil die Geschichte eines Typen, der erzählt, warum er lieber besoffen bleibt „That’s why I stay drunk all the times“.
Und was bleibt nach der unendlichen Sauferei? Nicht viel mehr als der Wunsch nach Ruhe, weil die Birne zu explodieren scheint. Nicht, dass ich das Gefühl kennen würde, aber so wie „Headache“ klingt muss es sich wohl anfühlen…
Ich habe nihct herausgefunden, an wem sich DAVE EVANS und JOHN NITZINGER rächen wollen, „Revenge“ ist aber ein sehr gutes Stück Metal, Rock und Blues in der in einer Mischung, die wir den guten alten „Texas-Blues“ nennen. Das Album darf man sich getrost in die Sammlung stellen, es lohnt sich!
WERTUNG:
Tracklist:
1. Control
2. Revenge
3. Shifting Sand
4. A Sharp Stick In The Eye
5. Dead Cat Smile
6. Where She Goes I Go
7. The Night We Drank The Stars
8. Going Back To Texas
9. Stay Drunk
10. Headache
Lineup:
Lead Vocals – Dave Evans
Guitars – John Nitzinger
Danny
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen