Freitag, 28. Januar 2011

KISS - Creatures Of The Night (Klassiker der Woche)

Band: Kiss
Album: Creatures Of The Night
Spielzeit: 39:00 min   
Plattenfirma: Casablanca Records
Veröffentlichung: 13.10.1982
Homepage: www.kissonline.com

Wir schreiben das Jahr 1982, seit KISS’ letztem großen Klassiker „Love Gun“ sind mittlerweile fünf Jahre ins Land gezogen. Seitdem hat sich die Musik von KISS, als auch die Band selbst,. sehr verändert. 1979 der erste größere Schock – die Jungs releasen „Dynasty“ und betreiben mit den beiden erfolgreichen Discoheulern „I was Made for lovin’ you“ und „Sure know something“ doch glatt musikalischen Ausverkauf – für viele Fans quasi ein Verrat an den guten, alten Hardrock vergangener Tage.

Ein Jahr später – „Unmasked“. Hier wird der Discotrend komplett auf die Spitze getrieben – das musikalische Bild auf dem Album wird von halbärschigen, drucklos produzierten Weichspülern a’la „Shandi“ und „She’s So European“ bestimmt – aber mit dem Unterschied dass der Longplayer auch an den Verkaufskassen durchfällt und erstmals seit langer Zeit nur eine Goldauszeichnung für die Band heraus springt.

1981 versuchen sich KISS mit (Music from) The Elder an etwas für sie vollkommen neuen: ein ambitioniertes, untypisches Konzeptalbum, produziert von „Destroyer“ – Mastermind Bob Ezrin. Im Studio völlig orientierungslos, verkommt das Album zum vielleicht größten Rohrkrepierer in der Bandgeschichte und spätestens ab diesem Zeitpunkt gibt kaum noch jemand einen Pfifferling auf KISS.

Zurück ins Jahr 1982:

Mr. Simmons und Mr. Stanley fassen sich ein Herz und gehen mit „Creatures of the Night“ endlich wieder back to the Roots. Ohne die beiden Gründungsmitglieder Peter Criss und Ace Frehley und mit den beiden Neuzugängen Eric Carr (Drums) und Vinnie Vincent (E-Gitarre) nehmen sie neun Songs auf die man durch die Bank weg nur als eines bezeichnen kann: GEIL!

Schon der Albumopener „Creatures of the Night“ knallt rein ohne Ende – keine Spur mehr von Disco, Keyboard und Tralala – das ist erstklassiger Hardrock an der Schwelle zum Metal. „Killer“ setzt mit seinem Klasse-Anfangsriff nochmal einen obendrauf, das Ding ist keinen Deut langsamer als davor die „Kreaturen der Nacht“. „Keep Me Comin’“ – das selbe Spiel, Riffing, Bridge, Chorus – perfekter Hardrockstoff.

Drei Songs später - „I Love It Loud“ – ich glaub den Song brauch ich hier niemanden mehr vorzustellen – den kennt man einfach. Klassiker hoch 10, hätte ohne Probleme auch jederzeit auf „Destroyer“ oder „Love Gun“ seinen Platz gefunden und auch dort zu den klaren Highlights gehört. Auf dem bis heute drölf mal gecoverten, nach vorne gehenden „War Machine“ gibts dann nochmal einen mit der Metalkeule und die Megaballade „I Still Love You“ ist live auch heute noch fester Bestandteil einer jeden KISS Setlist.

Fazit:
Hammergeile „Comeback-Scheibe“ und Gene Simmons ist Gott. Over and out


Lineup:

Gene Simmons : Vocals, Bass
Paul Stanley : Vocals, Gitarre
Eric Carr : Drums
Ace Frehley : Gitarre
Vinnie Vincent : Gitarre

Trackliste:

 1.Creatures Of The Night
 2. Killer
 3. Keep Me Comin’
 4. Rock And Roll Hell
 5. Danger
 6. I Love It Loud
 7. I Still Love You
 8. Wanna Be God
 9. Saints And Sinners
 10. War Machine

Marco



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Samstag, 22. Januar 2011

HARDLINE - Double Eclipse (Klassiker der Woche)

Band: Hardline
Album: Double Eclipse
Spielzeit: 57:01 min. (Japan-Pressung)
Veröffentlichungsjahr: 1992
Plattenfirma/Vertrieb: MCA
Stilrichtung: Melodic Rock

Der Erstling von HARDLINE ist für unsere neue Rubrik „Klassiker der Woche“ ein unbedingtes Muss, denn dieses Sahneteil ist der absolute Überflieger und für mich in den ewigen Top 10 ganz weit vorne angesiedelt und somit prädestiniert, um unsere neue Rubrik einzuweihen.

Die Band entstand aus den Überbleibseln von BRUNETTE, in der die Brüder Joey und Johnny Gioeli schon zuvor zusammen gespielt hatten. Der „Rest“ der Band bestand aus Neil Schon (JOURNEY, BAD ENGLISH) an der Sechssaitigen, Todd Jensen (auch von BAD ENGLISH kommend) am Bass und Dean Castronovo (ebenfalls Ex-JOURNEY) an den Drums. Eigentlich war es nur angedacht, dass Neil Schon das Album produzieren sollte, aber er fand soviel Gefallen daran, dass er kurzerhand in die Band einstieg und das Langeisen selbst einspielte.

Schon die Eingangshymne „Life´s A Bitch“ zeigt, aus welchem Holz dieses Mega-Werk geschnitzt ist. Schreiende Gitarren, unbändige Power und über alles erhabene Melodien prägen „Double Eclipse“ von Anfang bis Ende und jeder Song ist ein wahrer Knaller. Darauf folgen Hits wie „Dr. Love“, „Rhythm From A Red Car“, „Takin Me Down“, das nur auf der Japan-Version enthaltene „Love Leads The Way“ oder „Hot Cherie“, welches auch mal ab und zu bei MTV lief, aber die Zeit war dort schon abgelaufen für Bands wie HARDLINE und darum schaffte es das Video leider nicht in die Dauerrotation.

Das hätte HARDLINE sicher noch einige verkaufte Tonträger mehr bescheren können. Trotzdem war die Scheibe noch ein großer Erfolg, doch nach relativ kurzer Zeit mussten die Jungs erkennen, dass sich zu dieser Zeit für ihre Art von Musik keine Tür mehr öffnen ließ. Neil Schon verließ daraufhin die Band und das gab den Anstoß dazu, dass sich eine der hoffnungsvollsten Rockbands in Nichts auflöste.

Einige Jahre später nahm Frontmann Johnny Gioeli, der mittlerweile bei AXEL RUDI PELL in Lohn und Brot stand, die Fäden noch einmal in die Hand und veröffentlichte 2002 den lang ersehnten Nachfolger zu „Double Eclipse“. Das schlicht „II“ betitelte Album verkaufte sich bei den lechzenden Fans zwar relativ gut, konnte aber bei weitem nicht die Klasse des Debüts erreichen. 2003 gab es dann noch einen Live-Mitschnitt vom britischen Gods Festival  käuflich zu erwerben. Mit den beiden weiteren Alben „Leaving The End Open“ 2009 und „Danger Zone“ 2012 unternahm man noch ein paar Versuche, auch in musikalischer Hinsicht an die glorreichen Zeiten des Debüts anzuknüpfen, was bei „Danger Zone“ in kurzen Auszügen gelang. Aber „Double Eclipse“ ist ein Hammer vor dem Herrn und in seiner Kompaktheit wohl unerreichbar und somit nicht zu toppen.

Sollte ich einmal gefragt werden, welche CD ich mit auf eine einsame Insel nehmen möchte, könnte das eventuell „Double Eclipse“ von HARDLINE sein.

Stefan


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Dienstag, 4. Januar 2011

THE SCREAM - Let It Scream (Klassiker der Woche)

Band: The Scream
Album: Let It Scream
Spielzeit: 50:54 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Hollywood Records
Veröffentlichung: 1991
Homepage: www.johncorabimusic.com

Momentan ist John Corabi wieder im Gespräch. Sein Beitrag zum aktuellen Album von THE DEAD DAISIES (Rezi HIER) hat für einen Schub beim Bekanntheitsgrad des schon immer unterbewerteten Vokalisten gesorgt. Dabei hatte Corabi in der Vergangenheit schon einige Möglichkeiten, so richtig groß raus zu kommen. So ersetzte er 1992 den geschassten Vince Neil bei MÖTLEY CRÜE und nahm mit ihnen das selbstbetitelte Album auf, das 1994 erschien. Auch hier wurde die Leistung völlig falsch bewertet. Zwar legten die Skandalrocker ein betont modernes Werk vor, das Songwriting indes war so ausgefeilt und interessant wie nie zuvor. Das alles interessierte die Fans überhaupt nicht. Nicht nur, dass Mitte der Neunziger mit Rockmusik nicht sonderlich viel zu reißen war, Frontsirene Neil war nun mal Gründungsmitglied und Gallionsfigur der CRÜE. Anyway, nach nur diesem einen Album setzte man Corabi wieder vor die Tür und bandelte erneut mit dem blonden Showman Vince Neil an. Es lief also alles andere als gut für John Corabi. Für seinen Einstieg bei MÖTLEY CRÜE hatte er seine eigene Band THE SCREAM verlassen. Mit ihnen hat er ebenfalls nur eine Platte aufgenommen. „Let It Scream“ nennt sich das gute Stück. Das war 1991, also kurz vor seinem Weggang.

Gegründet wurden THE SCREAM 1989 unter dem Namen SAINTS OR SINNERS. John Corabi, der von ANGORA kam machte dabei gemeinsame Sache mit Ex-RACER-X Gitarrist Bruce Bouillet, Bassist Juan Alderete und Schlagzeuger Scott Travis, der schon nach kurzer Zeit zu JUDAS PRIEST wechselte. Nachfolger wurde Walt Woodward III. Für „Let It Scream“ verpflichtete man Produzent Eddie Kramer, der vorher schon für PRETTY MAIDS, ANTHRAX, FASTWAY oder KISS gearbeitet hatte. Die zwölf Songs boten eine wunderbare Mischung aus Hardrock, Blues und Country.

Als Single wurde das extrem melodiöse „I Believe In Me“ ausgekoppelt. Kein schlechter Schachzug, denn der Song ist wohl am kommerziellsten von allen. Aber auch das prägnante „Man On The Moon“, die wundervolle Ballade „Father, Mother, Son“ oder das soulige „Loves Got A Hold On Me“ haben höchsten Unterhaltungswert. Und „Outlaw“ ist eine Riffgranate, „Every Inch A Woman“ ein schlüpfriges Statement und „Never Loved Her Anyway“ eine akustische Nummer, die CINDERELLA zu „Heartbreak Station“-Zeiten gut zu Gesicht gestanden hätte.

THE SCREAM waren auf dem besten Wege, ihr Stück vom Kuchen abzubekommen. „Young & Dumb“, ein Song, den sie zum Soundtrack zu „Encino Man“ (dt. „Steinzeit Junior“) beisteuerten, war ein weiteres Standbein. Pikanterweise war für den Hauptsong ein gewisser Vince Neil zuständig. Er brachte seinen wohl größten Solo-Hit „You´re Invited, But Your Friend Can´t Come“ ebenfalls auf dieser Filmmusik unter. Aber es half alles nichts, Corabi war zu MÖTLEY CRÜE abgewandert und ein Versuch, mit dem neuen Sänger Billy Fogarty weiter zu machen, scheiterte. Zwar nahm man mit „Takin´ It To The Next Level“ ein zweites Album mit Fogarty am Mikrofon auf, veröffentlicht wurde es aber nie. Die Band trennte sich daraufhin. John Corabi wanderte danach von Band zu Band. Unter anderem sang er bei UNION, einem Projekt von KISS Gitarrist Bruce Kulick. Er war Teil der BRIDES OF DESTRUCTION mit MÖTLEY CRÜE Bassist Nikki Sixx und verdingte sich als Ersatzmann für Stephen Pearcy bei RATT. So richtig in Fahrt scheint seine Karriere aber erst jetzt mit dem neuen Silberling des Rock´n Roll Kollektivs THE DEAD DAISIES aufzunehmen. Ich wünsche John Corabi von ganzem Herzen, dass er endlich die Anerkennung bekommt, die er schon lange verdient hat. „Let It Scream“ ist ein kongeniales Werk, das sich nicht einmal vor „Mötley Crüe“ oder „Revolucion“ verstecken muss.

Trackliste:

1. Outlaw
2. I Believe In Me
3. Man On The Moon
4. Father, Mother, Son
5. Give It Up
6. Never Loved Her Anyway
7. Tell Me Why
8. Love´s Got A Hold On Me
9. I Don´t Care
10. Every Inch A Woman
11. You Are All I Need
12. Catch Me If You Can

Stefan


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BLUE TEARS - Blue Tears (Klassiker der Woche)

Band: Blue Tears
Album: Blue Tears
Spielzeit: 43:50 min.
Stilrichtung: AOR/Hardrock
Plattenfirma: MCA
Veröffentlichung: 07.07.1990

BLUE TEARS waren wohl die skandinavischsten Hardrocker aus den USA, die es je gegeben hat. Ihr gleichnamiges Debüt war ein Vorzeigealbum in Sachen AOR und melodischem Hardrock. Irgendwo zwischen DEF LEPPARD, BON JOVI zu „Slippery When Wet“-Zeiten und Scandi Rock hat die Band aus Tennessee ein Monument des Genres erschaffen.

Gegründet bereits 1983 von Frontmann Gregg Fulkerson mit erst 17 Jahren waren die ersten Stationen wie üblich Coverversionen und Gigs in rund um die Heimatstadt Henderson, Tennessee. Nachdem sie von MCA Records gesignt wurden, nahm man die Arbeiten zu diesem 10-Tracker in Angriff. Doch trotz guter Promotion wurde die Band als weitere Glammetalband verheizt, was dem Standard des  Vierers natürlich überhaupt nicht gerecht wurde. Neben Fulkerson (vocals, guitars) gehörten noch Bryan Hall (guitars), Michael Spears (bass) und Charlie Lauderdale (drums) zur Band.

Im Sommer 1990 war die Hardrock-Welt scheinbar noch in Ordnung und mit einem solchen Album im Gepäck hätte eigentlich nichts schief gehen können. Die Produktion von „Blue Tears“ ist zwar etwas schwach auf der Brust, andererseits aber auch mit einem einzigartigen Sound ausgestattet, der große Chöre, noch größere Melodien mit Gregg´s tollen Gesang perfekt verbunden hat.

Hymnen wie „Rockin´ With The Radio“, „Crush“, „Innocent Kiss“ oder „Racing With The Moon“ sucht man in dieser Dichte meist vergebens. Hier reiht sich ein Hit an den anderen und wird mit der Überballade „Blue Tears“ sowie weiteren Vertretern für die persönliche Kuschelrock-CD („Halfway To Heaven“ und „True Romance“) angereichert. Das mit Bläsereinsätzen veredelte „Kiss Me Goodbye“ ist ein Gute-Laune-Hit erster Güte und das rockige „Thunder In The Night“ rundet ein selten starkes Juwel ab.

Leider blieb es bei diesem einen Longplayer, denn der Kurt mit seinen Depressionen und den Karohemden schielte schon um die Ecke. Der Rest ist Geschichte. Mitte der 2000er wurden noch zwei CD´s mit Demoversionen nachgereicht sowie mit „The Innocent Ones“ ein weiteres neues Album über AOR Heaven veröffentlicht. Unter den Demos finden sich mit „Long Way Home“ „Summer Girl“ oder „Rock You To Heaven“ einige verborgenen Schätze, während das 2006er Comeback Album weitgehend hinter den Erwartungen zurück blieb und höchstens als gutklassig bezeichnet werden kann. Keine dieser CD´s kann auch nur annähernd gegen dieses geniale Debüt anstinken.

„Blue Tears“ gehört schon lange in meine ewige Bestenliste und es wurde höchste Zeit, dieses Ausnahmealbum mal wieder zu hören und Euch gleich einmal näher bringen zu können. Ein Must Have!

Trackliste:

1.Rockin´ With The Radio
2.Crush
3.Blue Tears
4.Take This Heart
5.Halfway To Heaven
6.Innocent Kiss
7.Racing With The Moon
8.Kiss Me Goodbye
9.True Romance
10.Thunder In The Night

Stefan

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MUD SLICK - Keep Crawlin In The Mud (Klassiker der Woche)

Band: Mud Slick
Album: Keep Crawlin In The Mud
Spielzeit: 45:12 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Blue Martin Records
Veröffentlichung: 1993

Für powervollen Heavyrock scheinen unsere Nachbarn in der Schweiz einen besonderen Schlüssel zu haben, denn es gibt wohl kaum Bands, die einen ähnlichen Stil spielen, jedoch nicht aus der Schweiz kommen. Leider gibt es nicht nur Big Player wie SHAKRA oder die frühen GOTTHARD sondern auch viele Beispiele, die leider in Vergessenheit geraten sind. Eine solche Band sind MUD SLICK, die 1993 mit ihrem Debüt „Keep Crawlin In The Mud“ ein unbändig geiles Album auf die Beine gestellt haben.

Und für klassischen Hardrock mit Metalanstrich war wohl der denkbar schlechteste Zeitpunkt, sogar die großen Bands überall auf der Welt mussten die Segel streichen, die Musiklandschaft hatte sich komplett geändert – zumindest was den Rockbereich anging. Für Bands wie GOTTHARD hat sich das Durchhalten gelohnt, sie begannen nur ein Jahr zuvor mit ihrem selbstbetitelten Debüt und legten ein Jahr später mit „Dial Hard“ eine ähnliche Granate vor. In ähnlichem Fahrwasser bewegen sich auch ihre Landsmänner MUD SLICK, ohne die bluesige Gitarrenarbeit von Leo Leoni zu kopieren. Hier gehen die Riffs eher in die Metal-Ecke. Der Drums klingen, als wären sie in einem Flugzeughangar aufgenommen worden. Unglaublich wuchtig ist aber auch der Gitarrensound und die Basslines auf „Keep Crawlin In The Mud“. Unterstrichen wird alles von einem äußerst dreckigen Gesang von Ronnie Fontana, der manchmal an Sammy Hagar erinnert, während Serge Christen (guitars), Dan Lee (bass) und Buddy Knox (drums) die Band komplettieren.

Aufgenommen wurde das Album in Los Angeles, wo Gitarrist Serge vorher 2 Jahre Gitarre studierte und für GOTTHARD einige Gitarrenspuren des Debüts einspielte. Eine Dreiviertel Stunde lang rocken uns die Jungs in die Hölle und wieder zurück, das alles verteilt auf 10 Songs.

Schon das eröffnende „Licence To Touch“ macht keine Gefangenen. Streng nach vorne marschierend groovt sich der Song ganz tief nicht nur in die Gehörgänge. „Girls Are On Fire“ ist ähnlich gestrickt und nicht weniger geil. Mit dem bedrohlich schleppenden „Manhunt“ folgt gleich noch einmal ein dickes Highlight. Und wer denkt, „Slow Down“ wäre eine Verschnaufpause, der irrt gewaltig. Hier ist abermals Power Hardrock vom Feinsten angesagt. Das Intro zu „Little Girl Don´t Talk Too Much“ hat wohl jeder schon mal von seiner Liebsten zu hören bekommen, wenn der Ausgang mal wieder zu lange gedauert hat und das Bier zu gut geschmeckt hat. Der Song ist erneut erste Sahne. „Inside Pressure“ nimmt das erste Mal Tempo aus der Achterbahnfahrt heraus. Die Schweizer können auch Balladen. „Money“ rüstet aber gleich wieder auf in Sachen Härte und wird flankiert von dem Doublebass Monster „Back On Track“ - HELLOWEEN lassen grüßen. Bei „Blood Justice“ ist man aber wieder in gewohnten Gewässern unterwegs. Kick Ass Rock´n Roll at its best, genau wie der letzte Song der Platte. Bei „Rain“ wird es etwas rock´n rolliger – ein schöner Abschluß!

Leider sind die Jungs dann dem grassierenden Wandel verfallen, denn ihre 1995 erschienene EP „Mud Slick“ ist geprägt von zeitgenössischem Rock – eine herbe Enttäuschung für alle Fans der ersten Stunde, die am besten mit dem Opener „It´s Scarin Me“ umschrieben werden kann. Die Gitarren sind zwar noch ähnlich heavy wie auf dem Debüt, aber insgesamt sind die Songs ziemlich modern angehaucht. Einzig die Powerballade „I Don´t Wanna Be Your Fool“ hatte die Klasse des alten Liedguts. Nach dem 1998er Album, das treffenderweise „Into The Nowhere“ getauft wurde, trennten sich die Wege der Band.

Wer auf die ersten beiden Scheiben von GOTTHARD steht, frühen SHAKRA nicht abgeneigt ist und eine Prise SINNER verträgt, für den ist „Keep Crawlin In The Mud“ ein Festmahl – und zwar von vorne bis hinten. 10 Powersongs lang geben MUD SLICK alles.

Trackliste:

1. Licence To Touch
2. Girls Are On Fire
3. Manhunt
4. Slow Down
5. Little Girl Don´t Talk Too Much
6. Insde Pressure
7. Money
8. Back On Track
9. Blood Justice
10. Rain

Stefan

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ANGRY ANDERSON - Blood From Stone (Klassiker der Woche)

Band: Angry Anderson
Album: Blood From Stone
Spielzeit: 48:46 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Mushroom
Veröffentlichung: 1990

Nachdem 1987 das endgültige – wenn auch vorübergehende – Aus für seine Band ROSE TATTOO nicht mehr aufzuhalten war, stürzte sich der nur 1,56 m große dafür aber schwerst tätowierte Sänger ANGRY ANDERSON in das Abenteuer Solokarriere. Bereits 1986, als er bereits vor den Scherben seiner einst so erfolgreichen Combo stand, stellte er seinen ersten Alleingang „Beats From A Single Drum“ fertig. Die darauf befindliche Single „Suddenly“ wurde in der Fernsehserie „Neighbours“ verwendet und auch so fuhr der einst so rebellische Rocker eine eindeutig softere Schiene, die fast schon als poppig zu bezeichnen wäre. Einzig die Coverversion von STEPPENWOLF´s „Born To Be Wild“ rockte amtlich.

Als er sich mit Mike Slamer (STREETS, CITY BOY etc.) zusammengetan hat, um weiter an seiner Solokarriere zu arbeiten, konzentrierte man sich zwar immer noch auf eine gewisse Politur im Sound, die Songs waren aber um einiges härter und vor allem besser. Das dürfte zum großen Teil Mike Slamer zuzuschreiben sein, der sich für weite Teile des Liedguts verantwortlich zeigt. Dennoch war es auch ANGRY´s Stimme, die aus diesem 10-Tracker ein ganz besonderes Album gemacht hat. Immer noch kommerzieller ausgerichtet als noch zu ROSE TATTOO Zeiten, aber nicht weniger fesselnd zeigt er eindrucksvoll, dass in ihm weit mehr steckt als bisher angenommen.

Der Opener „Bound For Glory“ ging derart durch die Decke, dass er in den australischen Single-Charts gar bis auf Platz 11 marschierte, aber auch der Rest des Albums war hochklassig. Nachdem diese Hymne alle Hörer positiv aufgeschreckt hat, legt der gute ANGRY mit „Wild Boys“ dementsprechend nach. Treibende Riffs, glattpolierter Sound und große Hooks sind hier an der Tagesordnung. „Heaven“ und „Stone Cold“ schlagen in die gleiche Kerbe, jeder Song ein Treffer. Eine kurze Verschnaufpause gönnt die schöne Semi-Ballade „Fire & Water“ - zumindest am Anfang. Aber auch „Born Survivor“, „Motorbike Song“ oder „Love From Ashes“ sind Stücke, bei denen sich jeder Hardrocker die Finger abschlecken würde, könnte er solch geile Nummern auf seinem eigenen Album unterbringen. Als nächstes folgt die zweite Version von STEPPENWOLF´s „Born To Be Wild“, welches ja auch schon auf dem Vorgänger „Beats From A Single Drum“ Verwendung fand. Hier ist allerdings die bessere Version vertreten, weil noch rotziger, noch frecher, noch großartiger in bester ANGRY ANDERSON Manier dargeboten. Ein echtes Highlight, auch wenn das Thema Coverversionen ein umstrittenes Thema ist. Das abschließende „Bad Days“ ist ein langsamer und dennoch rockiger Track, der schon fast in die AOR Richtung tendiert und einen perfekten Schlußpunkt setzt.

„Blood From Stone“ ist eine rundum gelungene Arbeit eines Mannes, der so viel mehr drauf hat, als um sich zu plärren. Neben seiner Karriere als Rocksänger, war er in Musicals vertreten, hat sich als Schauspieler versucht und ist nicht zuletzt für seine Wohltätigkeitsarbeit bekannt. Allerdings muss nochmals betont werden, dass auch ein großer Teil der Ehre Mr. Mike Slamer gebührt, der einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen hat, das Unternehmen „Blood From Stone“ so erstklassig umzusetzen. Ganz großes Kino!

Trackliste:

1. Bound For Glory
2. Wild Boys
3. Heaven
4. Stone Cold
5. Fire & Water
6. Born Survivor
7. Motorbike Song
8. Love From Ashes
9. Born To Be Wild
10. Bad Days

Stefan

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FAIR WARNING - The Box (Klassiker der Woche)

Band: Fair Warning
Album: The Box
Spielzeit: siehe unten
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: SPV Steamhammer
Veröffentlichung: 13.06.2014
Homepage: www.fair-warning.de

Das gabs noch nie: eine ganze Box als „Klassiker der Woche“. In Zukunft wollen wir Euch in dieser Rubrik nicht nur selbst ausgegrabene Scheiben präsentieren sondern auch aktuelle Re-Releases vorstellen.

Und da FAIR WARNING zu den besten deutschen Melodic Rock Bands gehören, möchten wir ihnen damit huldigen. Wenn auch die äußerst starken Alben wie das selbstbetitelte Debüt sowie „Rainmaker“ nicht in dieser Box enthalten sind (was sehr schade ist). Aber ab dem dritten Album „Go“ bis hin zum letzten Streich „Aura“ sind bis auf den aktuellen Longplayer „Sundancer“ (Rezi HIER) alle vier regulären Alben zwischen 1997 und 2006 vorhanden. Außerdem gibt es noch die 2000 erschienene Livescheibe „Live And More“, die als Bonus-CD noch ein Sammelsurium an Different Versions sowie 3 bis dato neuen Tracks enthielt.

So viel also zur trockenen Theorie. Zwar wurde an der Aufmachung etwas gespart, aber hier wird die Musik für sich sprechen. Alle fünf CD´s kommen in einer einfachen Papphülle und auch sonst gibt es keinerlei Extras wie Bonustracks. Schade…doch kommen wir erstmal zur Geschichte der Band:

FAIR WARNING entstanden aus der Asche von ZENO (mit Gitarrist und Namensgeber Zeno Roth), wo Ule W. Ritgen den Bass zupfte und den Überresten von V2, jener Band, in der Sänger Tommy Heart seine ersten professionellen Sporen verdiente. Zuvor war er ja bekanntermaßen zusammen mit Chris Lyne (SOUL DOCTOR, MOTHER ROAD) in einer Band namens HEARTLYNE (Rezi HIER). Das Line-Up wurde komplettiert von Helge Engelke (guitars), CC Behrens (drums) und Andy Malecek (guitars).

„The Box“ bietet einige Stunden tollsten Melodic Rock. Angefangen vom 1997er „Go!“, das die Band in Japan zu noch größeren Stars machte als die beiden vorangegangenen Meisterwerke. Kein Wunder, denn mit „Angels Of Heaven“, „Save Me“ oder „Follow Your Heart“ waren wohl mit die stärksten Songs ihrer Karriere vertreten. Und überhaupt konnte man in Sachen Sound ordentlich einen draufsetzen. War dieser auf dem Erstling noch etwas verwaschen und auf „Rainmaker“ ein bisschen drucklos, konnten die Hannoveraner dieses Mal eine Punktlandung verbuchen.

Nach einer weiteren umjubelten Tournee durch das Land der aufgehenden Sonne wurde „Live And More“ veröffentlicht. 1998 in Japan als reines Livealbum auf den Markt geworden, sah man auch in Europa, dass die Jungs um Ausnahmesänger Tommy Heart eine Veröffentlichung wert war. Hier packten die Labelverantwortlichen noch eine zweite CD mit drei neuen Songs sowie einigen „Different Versions“ dazu. Leider kam nicht ein einziger Song des Debüts zum Zuge – Nummern wie „Longing For Love“, „One Step Closer“ oder „Long Gone“ hätten es verdient gehabt. Der Grund dafür war, dass in Japan bereits schon zwei Live-Alben von FAIR WARNING erschienen sind. Und so bleibt „Live And More“ ein gut anzuhörendes Dokument, das allerdings nicht einmal die damals noch sehr übersichtliche Diskographie abdeckt.

Das 2000 veröffentlichte „Four“ glänzte abermals mit erstklassigen Songs wie „Heart On The Run“ oder „Time Will Tell“ und orientierte sich etwas mehr am Debüt.

Danach wurde es etwas ruhiger um die Band, erst 2006 erschien mit „Brother´s Keeper“ ein neuer Longplayer – und was für einer. Alleine „Generation Jedi“ war ein Hammer vor dem Herrn und zeigte den Mut der Band, auch neue, moderne Elemente in ihren Sound einzuflechten. Aber auch „Don´t Keep Me Waiting“ oder „Tell Me Lies“ hatten die Klasse, die man von FAIR WARNING gewohnt war und auch erwartete. Leider verlor man weiter hinten erstmals den Faden und packte nur mittelmäßiges Material auf die Platte.

Die letzte Silberscheibe in dieser Box ist das ursprünglich 2009 erschienene „Aura“. HIER könnt Ihr Euch ein etwas ausführlicheres Bild davon machen, wir haben das Album bereits zum VÖ besprochen.

Fassen wir doch einmal zusammen: wer die einzelnen Alben der Hannoveraner noch nicht im Schrank stehen hat, sollte dies schleunigst nachholen, zumal nicht nur die Musik herausragend ist, sondern es diese zugegebenermaßen sehr einfach gehaltene Box für einen unschlagbar günstigen Kurs von nicht mal 20 Euronen gibt. Und wer FAIR WARNING kennt, dem dürfte klar sein, dass es hier neben der Masse von fünf Alben auch die Klasse gibt, wie es sie wohl nur selten bei einer deutschen Band gegeben hat. Die Japaner haben das schon sehr schnell kapiert, in der Heimat lässt diese Erkenntnis leider immer noch auf sich warten. KAUFEN!

Trackliste:


"Go!" (Spielzeit: 58:13 min.)



01. Angels of heaven
02. Save me
03. All on your own
04. I'll be there
05. Man on the moon
06. Without you
07. Follow my heart
08. Rivers of love
09. Somewhere
10. Eyes of a stranger
11. Sailing home
12. The way you want it
13. The Love song


OHNE WERTUNG: "Live And More" (Spielzeit: 100:37 min.)

01. Angels of heaven
02. I'll be there
03. Man on the moon
04. Don't give up
05. Desert song
06. We used to be friends
07. Follow my heart
08. Intro Bach for more/Come on
09. Keyboard Solo/Save me
10. Guitar Solo/ Burning heart
11. Get a little closer
12. Stars and the moon
13. Like a rock
14. Meant to be
15. Out of the night


"Four" (Spielzeit: 59:07 min.)

01. Heart on the run
02. Through the fire
03. Break free
04. Forever
05. Tell me I' m wrong
06. Dream
07. I fight
08. Time will tell
09. Eyes of love
10. Find my way
11. Night falls
12. Wait
13. For the young


"Brother`s Keeper" (Spielzeit: 70:49 min.)



01. Don't keep me waiting
02. Generation Jedi
03. All of my love
04. Rainbow eyes
05. Push me on
06. Wasted time
07. The cry
08. The way
09. Once bitten, twice shy
10. Tell me lies
11. In the dark
12. All I wanna do


"Aura" (Spielzeit: 48:18 min.)



01. Fighting for your love
02. Here comes the heartache
03. Hey girl
04. Don't count on me
05. Falling
06. Walking on smiles
07. Walking on smiles
08. Someday
09. It takes more
10. As snow white found out
11. Station to station

Stefan


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IDLE TEARS - Idle Tears (Klassiker der Woche)

Band: Idle Tears
Album: Idle Tears (Re-Release)
Spielzeit: 41:01 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 12.09.2014
Homepage: www.yesterrock.com

Vergessene Juwelen gibt es wie Sand am Meer. Zumindest wenn man auf AOR und Melodic Rock aus den Achtzigern steht. Jedoch wurde auch vieles unnötig in den Himmel gelobt und mit horrenden Preisen aufgerufen. Sei es in Second Hand Shops, bei verschiedenen Mailordern oder einfach bei Ebay, oft führte nur der Umstand zu diesen Preisen, weil die Aufnahmen schlicht und ergreifend nicht mehr zu haben waren. So mancher Sammler wird ein Lied davon singen können. Mit dem gleichnamigen Album von IDLE TEARS dürfte das wenigstens im Falle dieser 1986 erschienenen Platte der Vergangenheit angehören. Das einzige Lebenszeichen von Liz Constantine (vocals), Dan Pritzker (guitars), David Resnik (guitars), Erik Scott (bass), Gregg Rich (keyboards) und Tom Crowley (Percussion) unter obigem Banner gibt es nämlich jetzt wieder ganz regulär zu erstehen.

Bonussongs gibt es wie üblich leider keine, dafür wurde die Scheibe natürlich remastered. Vielleicht erinnert sich noch jemand an Highlights wie „Oh No“ oder „Love In The Dark“?! Nicht? Dann mal der Reihe nach: mit „Fingers On The Pulse“ starten die Amis recht schräg. Ihre Nationalhymne „Star Spangled Banner“ mal anders muss quasi als Intro herhalten, bevor der eigentliche Song in typischer Manier a´la HEART oder PAT BENATAR los legt. Herrlich altmodischer AOR mit weiblichem Gesang.

Nach dem gutklassigen „Take Me Home“ gibt es mit „Oh No“ einen waschechten Diskothekenhit. Megastark! Das abgedrehte und kurze Instrumental „Hysterical Broads In Space“ stört ziemlich, denn „Paradise“ ist ein wunderbar relaxter und sonniger Song mit lockeren Percussions, da will dieses Instrumental so gar nicht passen. Die Halbballade „Love In The Dark“ ist ein weiteres Schmankerl, bevor es mit „F.B.I.“ ziemlich bieder wird. Das abschließende „Heroes Never Cry“ sollte aber versöhnlich wirken. Eine tolle Ballade.

Warum „Idle Tears“ eine einmalige Sache blieb, weiß nur der Wind. Mitte der Achtziger wuselten unzählige ähnlich gelagerte Bands durch die Szene, aufgrund seiner handvoll herausragender Nummern bleibt dieser Tonträger aber ein echter Klassiker, wenngleich man auch nicht über die komplette, ohnehin schon kurze, Spielzeit überzeugen konnte. Für Genrefans dennoch ein Muss.

Trackliste:

01. Fingers On The Pulse
02. Take Me Home
03. Oh No
04. Hysterical Broads In Space
05. Paradise
06. Until You´re Down
07. Love In The Dark
08. F.B.I.
09. Heroes Never Cry

Stefan

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CHRISSY STEELE - Magnet To Steele (Klassiker der Woche)

Band: Chrissy Steele
Album: Magnet To Steele
Spielzeit: 52:41 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Chrysalis
Veröffentlichung: 1991
Homepage: -

Das Leben schreibt nicht immer nur schöne Geschichten. Und so ist die des 1991 veröffentlichten Debüts der kanadischen Rockröhre CHRISSY STEELE eine eher tragische. Als sie 1989 bei den HEADPINS einsteigt und Sängerin Darby Mills ersetzt, ist eine eigene Solokarriere noch in weiter Ferne. Als HEADPINS-Gründer und Bandkopf Brian MacLeod allerdings Anfang der Neunziger seine Krebsdiagnose bekommt, ist an eine Weiterführung der HEADPINS nicht mehr zu denken. Ein bereits angefangenes, neues HEADPINS Album wird kurzerhand zum Soloprojekt von CHRISSY STEELE umfunktioniert, als klar ist, dass MacLeod nicht weitermachen kann und die HEADPINS auf Eis liegen.

Für „Magnet To Steele“ spielt MacLeod allerdings noch alle Gitarren- und Bassspuren ein. Auch für die Produktion und als Engineer zeichnet sich der Kanadier verantwortlich. Für die Keyboards ist Tim Feehan zuständig und am Drumhocker sitzt Pat Stewart. Und ein gewisser Mark Slaughter hat einige Background Vocals eingesungen. Die Songs stammen aus der Feder von Brian MacLeod, Tim Feehan, Jeff Paris, Mike Reno und Mutt Lange. Wenn das kein strammes Line-Up hinter den Kulissen ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Dementsprechend fällt auch das Songmaterial aus.

Egal, ob das AOR-lastige „Cry Myself To Sleep“, die Ballade „Love Don´t Last Forever” oder Dampframmen a ´la “Murder In The First Degree” oder “Love You Til It Hurts” – die Platte bietet wirklich feinsten Hardrock der Marke HEADPINS (klar oder?), LEE AARON oder harte HEART (Achtung: Wortspiel). Dazwischen lockern Nummern wie „Armed And Dangerous“ oder „Two Lips (Don´t Make A Kiss)“ enorm auf und zeigen, wie vielfältig ein Album sein kann, das dennoch wie aus einem Guss klingt.

Zwar geht CHRISSY STEELE mit Joe Wowk (guitars), Rick Fedyk (drums), Tony Vogt (bass) und Tim Webster (keyboards) zusammen mit JETHRO TULL auf Tournee, der Rückhalt seitens des Labels könnte dennoch größer sein. Nach einer weiteren Tour 1992 schließt sich das Kapitel CHRISSY STEELE schön langsam. Sämtliche weiteren Aktivitäten verlaufen im Sand, ein zweites Album gibt es nicht und so bleibt „Magnet To Steele“ nicht nur ein großartiges Vermächtnis sondern auch ein Gedenken an Brian MacLeod und seine Band HEADPINS.

Trackliste:

1. Love You Til It Hurts
2. Armed And Dangerous
3. Move Over
4. Love Don´t Last Forever
5. Try me
6. Two Bodies
7. Murder In The First Degree
8. Kin Of Hearts
9. Magnet To Steel
10. Two Lips (Don´t Make A Kiss)
11. Cry Myself To Sleep

Stefan


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Weihnachtsspecial

Band: Various Artists
Album: Christmas Special
Spielzeit: ? min.
Stilrichtung: Christmas Rock and Metal
Plattenfirma: Various
Veröffentlichung: -
Homepage: -

Schon in den vergangenen Jahren haben wir Euch zu stillen Zeit kurz vor Weihnachten in der Rubrik “Klassiker der Woche” mit genreverträglichen Highlights der leichten Unterhaltung genervt. Gut – 2014 hatten wir mit dem TRANS SIBERIAN ORCHESTRA nicht ganz so leichte Unterhaltung im Programm. Wer denkt, das wird dieses Jahr anders, der hat sich sauber getäuscht. Auf der Suche nach einem geeigneten Tonträger, der über die Feiertage als Hintergrundmusik herhalten könnte, sind wir aber nicht so ganz fündig geworden. Da gibt es durchaus schöne Platten von TWISTED SISTER oder Kompilationen wie „Monster Ballads X-Mas“ oder „We Wish You A Metal X-Mas And A Headbanging New Year“. So ganz glücklich waren wir mit der Zusammenstellung dann aber doch nicht. Und so kam es wie es kommen musste: eine „eigene“ Auflistung potentieller Weihnachtssongs musste her.

Nun ist es natürlich so, dass diese fünfzehn Songs unterschiedlichster Herkunft und Alters keineswegs den Anspruch erheben, eine essentielle Zusammenstellung des Genres zu sein. Spaß machen die Stücke aber allemal. Speziell, wenn man sich die Videos dazu reinzieht, die es für die meisten der aufgelisteten Songs gibt. Aus den bekannten Gründen posten wir hier keine Links oder binden wir die Videos gar hier ein, aber die Suchfunktion auf den üblichen Plattformen hat in der Regel doch einiges drauf.

Da hätten wir zum Beispiel einen Track, den wir an den Anfang dieser Liste gestellt haben: „Oh Come All Ya Faithful“ von TWISTED SISTER. Irgendwie klingt das Ding nach ihrem größten Hit „We´re Not Gonna Take It“ – und auch das Video ist vom Thema her gar nicht so weit davon entfernt. Oder „I Don´t Care (If It´s Christmas Night)“ vom Godfather des Heavy Metal – ROB HALFORD himself. Der hat ja wie die Kollegen von TWISTED SISTER mit “Winter Songs” anno 2009 gleich ein komplettes Album für die kalte Jahreszeit herausgebracht. Für die Poser haben wir Schmankerl wie DANGER DANGER´s „Naughty Naughty Christmas“ oder „Christmas With You“ von FIREHOUSE. Die Ladies und/oder Balladenfans kommen mit BON JOVI´s „I Wish Everyday Could Be Like Christmas“ oder „Christmas Time Again“ von LYNYRD SKYNYRD auf ihre Kosten und die beinharten Headbanger bekommen mit Songs von KING DIAMOND ihr Futter und sogar für die Punks gibt es eine "schöne" Version des Klassikers "Little Drummer Boy". Vergessen wir nicht den Evergreen „Jingle Bells“ des sagenumwobenen X-MAS PROJECTs.

Und auch so ist unser Christmas Special bunt durchgemischt: Proggies und Freunde klassischer Klänge werden die beiden Songs von SAVATAGE und TRANS SIBERIAN ORCHESTRA lieben und Traditionalisten „Mistress For Christmas“ von AC/DC oder die Hammerversion „White Christmas“ von uns Axl und seiner Kapelle.

Beste Voraussetzungen also, um zur stillen Zeit entweder die Eltern, Nachbarn oder Rentiere zu ärgern oder um einfach auch zur Weihnachszeit unserer geliebten Musik zu lauschen. In diesem Sinne: wir wünschen Euch ein schwermetallisches Weihnachten und ein nackenbrechend gutes neues Jahr!

Trackliste:

1. Twisted Sister – Oh Come All Ya Faithful
2. Halford – I Don´t Care (If It´s Christmas Night)
3. Guns´n Roses – White Christmas
4. Transsiberian Orchestra – Winter Palace
5. Savatage – Christmas Eve/Sarajevo 12-24
6. X-Mas Project – Jingle Bells
7. King Diamond – No Presents For Christmas
8. Bonfire – Because It´s Christmas Time
9. AC/DC – Mistress For Christmas
10. Bryan Adams – Christmas Time
11. Danger Danger – Naughty Naughty Christmas
12. Firehouse – Christmas With You
13. Bon Jovi – I Wish Everyday Could Be Like Christmas
14. Lynyrd Skynyrd – Christmas Time Again
15. Bad Religion - Little Drummer Boy

Stefan


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DARE – Out Of The Silence (Klassiker der Woche)

Band: Dare
Album: Out Of The Silence
Spielzeit: 49:50 min.
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: A&M Records
Veröffentlichung: 1988
Homepage: www.facebook.com/darebandofficial

 Es gibt Longplayer, die einen auch nach über 25 Jahren, begeistern und einfach zum Niederknien schön sind. Bei solchen Scheiben kann man wirklich davon sprechen, dass Sie den Test der Zeit bestanden haben. Das Debütalbum der britischen Combo DARE ist ohne Zweifel so ein zeitloses Musikdokument. Aber erstmal der Reihe nach!

Nach dem letzten THIN LIZZY Lebenszeichen "Thunder And Lightning" (1983) und dem folgenden Split der Band, war es lange ruhig um deren Keyboarder DARREN WHARTON. 1988 meldete er sich mit seiner Truppe DARE und dem Debütalbum "Out Of The Silence" eindrucksvoll in der Szene zurück, denn es schlug wie die sprichwörtliche Bombe ein. Die Kritiken waren damals schon sehr positiv bis überschwänglich und die Video Clips zu den Singles "Abandon" und "Nothing Is Stronger Than Love" gehörten zum Tagesprogramm von MTV. Deshalb ist es umso unverständlicher, dass DARE die Charts nicht im Sturm erobert haben.

Die Songs auf "Out Of The Silence" sind durch die Bank alle im AOR bzw im klassischen Keyboard geprägten Melodic Rock angesiedelt und wissen durch Gänsehaut erzeugende Melodien, grandiose Gitarren und fanfarenartigen Keyboards zu begeistern. Der flotte Opener "Abandon" und der folgende Track "Into The Fire" sind gute Beispiele dafür. Bei "Nothing Is Stronger Than Love" greift zum ersten Mal eine gewisse Melancholie, die in Stücken wie dem obergenialen "King Of Spades", der Hymne "The Raindance", der Ballade "Under The Sun" oder dem Mid Tempo Knaller "Return The Heart" durch die hinzunahme von keltischen Elementen und Klängen noch verstärkt wird. Man fühlt sich förmlich in die Highlands versetzt und ich bezeichne die Musik von DARE auch wegen DARRENS samtiger Stimme daher gerne als Gemälde für die Ohren. Das ist ganz großes Kino was die Truppe hier abgeliefert hat.

Drei Jahre später legten DARE mit "Blood From Stone" ihren zweiten Longplayer vor, der aber durch seine deutlich härtere und aggressivere Ausrichtung  in keinster Weise an "Out Of The Silence" anknüpfen kann. Sieben lange Jahre war dann Funkstille, bis sich DARE mit ihrem Comeback Langdreher "Calm Before The Storm" zurückmeldeten. Vom Original Line Up war jetzt nur noch Sänger DARREN WHARTON dabei. Das Album war aber eine faustdicke Überraschung, denn das Songmaterial war komplett sehr ruhig gehalten, konnte aber mit grandiosen Melodien und der wieder gefundenen Highland Melancholie punkten. Hier zeigte sich wiedermal, welch begnadeter Songschreiber der Sänger ist. Eins der vielen Highlights auf dem Album war die Coverversion des THIN LIZZY Klassikers "Still In Love With You". Die folgenden Veröffentlichungen "Belief" (2001) und "Beneath The Shining Water" (2004) setzten diesen Weg konsequent fort. Das bislang letzte reguläre Studioalbum war "Arc Of Dawn" aus dem Jahr 2009, wo DARE zwar etwas mehr Gitarren einsetzten, aber trotzdem nicht ihren eingeschlagenen Weg verließen. 2012 erschien zwar noch ein Album namens "Calm Before The Storm 2", welches aber nur eine neu eingespielte Version des 1998er Longplayers war.

Mit "Out Of The Silence" haben DARE ohne Wenn und Aber ihr Meisterwerk abgeliefert, welches jeder AOR Anhänger haben sollte. Wer die Gruppe und ihr Debüt bislang nicht auf dem Schirm hatte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Im Jahr 2009 gab es eine Widerveröffentlichung auf CD, die bei dem in München ansässigen Label Yesterrock erschienen ist. Somit steht einer günstigen Anschaffung dieses Meilensteins eigentlich nichts mehr im Wege.
  
Tracklist:

01. Abandon
02. Into The Fire
03. Nothing Is Stronger Than Love
04. Runaway
05. Under The Sun
06. The Raindance
07. King Of Spades
08. Heartbreaker
09. Return The Heart
10. Don´t Let Go


Heiko 

GIANT - Last Of The Runaways (Klassiker der Woche)

Band: Giant
Album: Last Of The Runaways
Spielzeit: 55:00 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: A & M Records
Veröffentlichung: 1989
Homepage: www.gianttheband.com

Nashville/Tennessee ist seit jeher das Zentrum der Countrymusik. An jeder Ecke gibt es bedeutende Aufnahmetempel und bekannte Plattenfirmen des Genres und es wimmelt vor Musikern mit dicken Hüten auf dem Kopf, die hier ihr Glück suchen. Schon seit 1961 existiert dort die Country Music Hall Of Fame und auch so atmet diese Stadt den Spirit der Countrymusik – auch heute noch. Das war natürlich in den 80ern nicht anders, aber aus Nashville kommen auch Rockbands – und mit einer wollen wir uns heute beschäftigen. Deren Kopf war Dann Huff (vocals, guitars), der zusammen mit Alan Pasqua (keyboards), Mike Brignardello (bass) und seinem Bruder David Huff (drums) 1987 die Band GIANT gründete. Zuvor waren die Huff-Brüder Gründungsmitglieder der Christenrocker WHITE HEART. Dann verließ die Band nach nur zwei gemeinsamen Alben, David folgte ihm nach einem weiteren Longplayer 1985. Heute ist Dann Huff ein gefragter Produzent und Songschreiber in der Country-Szene. Er hat bereits einige Auszeichnungen eingeheimst und an Hits von CELINE DION, TAYLOR SWIFT, KENNY LOGGINS oder MICHAEL BOLTON gearbeitet.

In einer Zeit, in der MTV eines der wichtigsten Medien war, schafften es GIANT, gleich zwei Videos auf Heavy Rotation zu haben. Neben der Powerballade „I´ll See You In My Dreams“, die Alan Pasqua zusammen mit Mark Spiro verfasst hatte, lief auch noch das Video des Openers „I´m A Believer“ rauf und runter und kam so in die Wohnzimmer der Kids. Schon das Intro des Songs ist noch heute eine Offenbarung. Dann Huff hat sein ganzes Können auf Band gepackt und „I´m A Believer“ einen Anfang spendiert, der auf der einen Seite spektakulär aber dennoch songdienlich ist. Versehen mit einem voluminösen, kraftvollen Sound beginnt das eigentliche Stück nach gut einer Minute. Nach der etwas ruhigeren Strophe zünden GIANT einen wahrlich meisterlichen Refrain, der perfekt zur Stimmung passt. Welch großartiger Beginn eines Albums, das aber noch viel mehr zu bieten hat.

Den folgenden Song „Innocent Days“ zum Beispiel. Mit noch mehr Melodie im Gepäck ist er ein perfektes Beispiel für Rockmusik der späten 80er aus den USA. Ohrwurmmelodien und dicke Chöre lassen einen nicht mehr los. Ähnlich gelagert ist „I Can´t Get Close Enough“, wobei die gleich im Anschluss folgende Ballade „I´ll See You In My Dreams“ wohl der größte Hit der Amis ist. Zu Recht – hier passt einfach alles. Im weiteren Verlauf gibt es mit „Shake Me Up“, „The Big Pitch“ oder „It Takes Two“ erneut tolle Kost bevor mit „Hold Back The Night“ ein Juwel des melodischen Hardrocks dargeboten wird. Ich kann mich noch heute sehen, wie ich diesen Song bei einem Freund das erste Mal gehört habe. Erstklassiges Riffing und die lockere Atmosphäre machen daraus ein Highlight. Das gilt eigentlich für das komplette Album. GIANT haben mit „Last Of The Runaways“ einen Longplayer kreiert, der einen eigenen Stil verfolgt hat. Natürlich ist der 11-Tracker ein zutiefst amerikanisches Hardrockalbum, aber die Lockerheit im Sound sucht wohl noch heute ihresgleichen.

1992 legte die Band mit dem ebenfalls sehr guten „Time To Burn“ nach, bevor sich alles im Sande verlief. Der klassische Hardrock war wieder einmal für viele Jahre tot. Erst 2002 wagten die Huff-Brüder zusammen mit Mike Brignarello und dem schlicht „III“ betitelten Album eine Re-Union. Diese hielt leider nicht allzu lang, denn schon kurz darauf verließ Dann Huff erneut die Band. Das bis dato letzte Lebenszeichen „Promise Land“ wurde- bis auf ein paar Soli - ohne ihn verwirklicht.

1989 traf „Last Of The Runaways“ mitten ins Schwarze – und auch noch heute ist das Debüt von GIANT ein echter Zungenschnalzer, der es beim Schreiber dieser Zeilen schon gut und gerne auf einige hundert Durchläufe gebracht hat.

Trackliste:

01. I´m A Believer
02. Innocent Days
03. I Can´t Get Close Enough
04. I´ll See You In My Dreams
05. No Way Out
06. Shake Me Up
07. It Takes Two
08. Stranger To Me
09. Hold Back The Night
10. Love Welcome Home
11. The Big Pitch

Stefan

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MANOWAR - Kings Of Metal (Klassiker der Woche)

Band: Manowar
Album: Kings Of Metal
Spielzeit: 48:11 min.
Stilrichtung: Heavy Metal, True Metal
Plattenfirma: Atlantic Records
Veröffentlichung: 18.11.1988
Homepage: www.manowar.com

Es gibt nur wenige Bands, die so polarisieren wie die amerikanischen True Metaller MANOWAR. Allerdings nicht von Anfang an, denn in den Achtzigern gehörten die Alben von Eric Adams (vocals), Joey DeMaio (bass), Scott Columbus (drums) und Ross The Boss (guitars) in jede Metalsammlung. Angefangen vom erstklassigen Debüt „Battle Hymns“ (1982) - noch mit Donnie Hamzik am Schlagzeug, der seit 2008 wieder zum Line-Up gehört – über die beiden Nachfolger „Into Glory Ride“ (1983) und „Hail To England“ (1984) sowie das im gleichen Jahr erschienene „Sign Of The Hammer“ bis hin zu den beiden erfolgreichsten Platten „Fighting The World“ (1987) und „Kings Of Metal“ (1988) war das Gesamtwerk von MANOWAR Pflicht.

Die ungestüme Frühphase, in der der Sound noch nicht so auf Hochglanz poliert wurde und der Charakter der Aufnahmen seines Gleichen suchte, enthielt wohl die interessantesten Veröffentlichungen. Kommerziell allerdings gingen die Amis mit ihrem Hit „Carry On“ durch die Decke. Es war die Zeit von MTV und der Hair Metal Bewegung und auch MANOWAR sahen sich genötigt, den Sound glatter und polierter zu gestalten. Neben dem erwähnten Hit enthielt „Fighting The World“ mit „Defender“, „Blow Your Speakers“ oder dem Titeltrack aber noch genügend hochwertigen Edelstahl, um als Ganzes erfolgreich sein zu können.

Das wohl stimmigste Album erscheint ein Jahr später und wird kleinlaut auf den Namen „Kings Of Metal“ getauft. Die Platte präsentiert eine außergewöhnliche Band auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Mit Eric Adams hat man seit Anfang an einen herausragenden Vokalisten in den eigenen Reihen, der sein Organ über vier Oktaven beherrscht und ordentlich Pfeffer in der Stimme hat. Scott Columbus treibt die Maschine mit seinem kraftvollen Drumming an und Joey DeMaio ist nicht nur ein begeisterter Selbstdarsteller sondern auch ein respektabler Bassist. Ross The Boss hat die nötige Eleganz und Power auf der Sechssaitigen und schnürt das Ganze zu einem vor Kraft nur so strotzenden Paket.

Alleine der Opener „Wheels Of Fire“ bricht alle Geschwindigkeitsrekorde bisheriger MANOWAR Songs und glänzt mit einem einfachen aber hochmelodischen Chorus. Das folgende „Kings Of Metal“ ist – wie soll es anders sein – Selbstdarstellung pur und hat bezeichnende Zeilen wie „Other Bands Play – Manowar Kill!“ oder „We Don´t Attract Whimps – Cause We´re Too Loud“ im Text. Die Ballade „Heart Of Steel“ ist ein kleines Meisterwerk, das erst auch auf Deutsch und später in weiteren Sprachen veröffentlicht wird. Bei der Adaption von Rimsky-Korsakov´s „Hummelflug“ zeigt Joey DeMaio, dass er nicht nur ein schnelles Mundwerk hat sondern auch einen recht flotten Anschlag auf seinem Instrument. Das orchestrale „The Crown And The Ring (Lament Of The Kings)“ ist eine Heldenballade erster Güte und „Kingdom Come“ ein Kracher vor dem Herrn – wenngleich der Song auch ziemlich kommerziell gehalten ist. Das kriegsverherrlichende „Hail And Kill“ sorgte für einige Querelen, ist in musikalischer Hinsicht aber ein echtes Highlight. Nach der Erzählung „The Warriors Prayer“ nehmen MANOWAR noch einmal volle Fahrt auf und setzen mit „Blood Of The Kings“ einen knallenden Schlusspunkt.

Da der Schreiber dieser Zeilen seinerzeit die Vinylversion dieses Albums bis zum Umfallen gehört hat, hat er den CD-Bonustrack „Pleasure Slave“ bisher außen vor gelassen. Bis auf die Tatsache, dass die Nummer bis heute den gepflegten Ablauf dieser Ausnahmescheibe stört, ist zu diesem Stück frauenverachtenden Mist eigentlich nicht viel zu sagen. In musikalischer Sicht kann es überhaupt nicht mit dem Rest des Albums mithalten.

Nach „Kings Of Metal“ legte die Band erst mal eine vierjährige Schaffenspause ein, die in der Folgezeit als Maßstab für kommende Platten mindestens herangezogen wurde. Nach dem soliden „The Triumph Of Steel“ verzettelte man sich allerdings immer mehr im eigenen Image und konnte höchstens noch einzelne Songs mit dem Potential früherer Tage schreiben. Bestes Beispiel ist wahrscheinlich der späte Hit „Warriors Of The World United“. Danach beraubte man sich mit halbgaren Neueinspielungen („Battle Hymns MMXI“ oder „Kings Of Metal MMXIV“), immer länger werdenden Monologen bei den oft unterirdischen Konzerten und fehlender Kritikfähigkeit immer mehr der Beliebtheit bei den eigenen Fans. Heute ist das ehemalige Schlachtschiff des True Metal nur noch ein abgewracktes Ebenbild seiner selbst - „Kings Of Metal“ aber ist und bleibt ein Juwel des Heavy Metal.

Trackliste:

1. Wheels Of Fire
2. Kings Of Metal
3. Heart Of Steel
4. Sting Of The Bumblebee
5. The Crown And The Ring (Lament Of The Kings)
6. Kingdom Come
7. Pleasure Slave
8. Hail And Kill
9. The Warriors Prayer
10. Blood Of The Kings

Stefan


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SLEEZE BEEZ - Powertool (Klassiker der Woche)

Band: Sleeze Beez
Album: Powertool
Spielzeit: 43:48 min.
Veröffentlichungsjahr: 1992
Plattenfirma/Vertrieb: Atlantic Records/Warner
Stilrichtung: Hardrock, Sleaze

Denkt man an qualitativ hochwertigen Hardrock von unseren Nachbarn aus Holland, fällt spontan der Name VENGEANCE. Aber was war da noch? Recht viel mehr gab es nicht, oder doch? Ja klar, da gab es doch noch die SLEEZE BEEZ, die zu Hochzeiten des melodischen Hardrocks, also zwischen 1988 und 1991 (bzw. teilweise 1992) ja auch mit zwei Hochkarätern vertreten waren.

Das 1989 international erschienene „Screwed, Blued And Tattooed“ (das Album war ja eigentlich schon ´88 veröffentlicht worden) war ein Knaller vor dem Herrn. Jedoch möchte ich heute dem dritten Album der Band, also dem 1992er Nachfolger „Powertool“ huldigen. Nach langen Verzögerungen und endlosen Querelen zwischen Band und Plattenfirma erschien nach satten drei Jahren endlich das lang ersehnte Werk.

Und das poltert auch gleich richtig schön los, nach dem Intro „Appetizer“ folgt mit „Raise A Little Hell“ gleich einer der Hits dieser Langrille. Derer gibt es auf „Powertool“ aber noch mehr: „Watch That Video“ (mein Lieblingssong der Beez), „Bring Out The Rebel“ oder „Pray For A Mircacle“ bringen ordentlichen Schwung in die Bude und zeugen vom Gespür der Band für kraftvolle Songs mit wunderschönen Melodien.

Der Stil der Beez auf diesem Album könnte sehr gut als Mischung aus RATT und DEF LEPPARD umschrieben werden. Leider war damals für diese Art von Musik der Zug schon lange abgefahren, worauf sich die Wege von Band und Label trennten, da auch keinerlei Unterstützung seitens der Plattenfirma mehr kam.

So landete dieses tolle Scheibchen irgendwo im Nirvana (cooles Wortspiel, gelle?) und nicht da, wo es eigentlich hingehört, nämlich in die Hall Of Fame gleich neben die Vorgängerscheibe „Screwed, Blued & Tattooed“. Die anderen beiden Veröffentlichungen „Look Like Hell“ (Debüt) und „Insanity Beach“ kann man in dieser Hinsicht gerne vernachlässigen.

Stefan


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PAUL LAINE - Stick It In Your Ear (Klassiker der Woche)

Band: Paul Laine
Album: Stick It In Your Ears
Spielzeit: 65:11 min.
Veröffentlichungsjahr: 1990
Plattenfirma/Vertrieb: Long Island Records
Stilrichtung: Hardrock

Die Karriere des Kanadiers PAUL LAINE begann eigentlich damit, dass er im zarten Alter von 17 Jahren mit zwei Freunden eine Management-Firma gründete, um genug Geld zusammenzukratzen, eine CD aufnehmen zu können. Sein Demo gelangte über einige Ecken auch in die Hände des berühmten kanadischen Video-Jockeys Terry David Mulligan, woraufhin er einen Management-Deal mit Bruce Allen´s Talentschmiede (u.a. LOVERBOY, BRYAN ADAMS) ergatterte. Dieser schickte Paul kurzerhand ins Little Mountain Studio, wo er mit Starproduzent Bruce Fairbairn (BON JOVI, AEROSMITH, POISON u.v.a.) sein Debüt „Stick In Your Ears“ aufnahm.

Und das hat es faustdick hinter den Ohren. Mörderriffs paaren sich mit Hammermelodien, die sich sofort in den Schädel fräsen, dazu Paul´s einzigartige Stimme - das ist der Stoff, aus denen die Träume sind, wenn man auf melodischen, zutiefst amerikanischen Hardrock steht. Schließt die Augen, hört Euch dieses Meisterwerk an und Ihr seid mittendrin im sonnigen Kalifornien der 80er Jahre.

Megageniale Hits wie „We Are The Young“, „Dorianna“, „Is It Love“, „Break Down The Barricades“ oder „Heart Of America“, wie so oft in dieser Rubrik gilt: die ganze Scheibe strotzt nur so vor Hits. Schade nur, dass der große Erfolg ausblieb, PAUL LAINE hätte der nächste BON JOVI sein können. Auch die Hairspray-Ikonen von DANGER DANGER waren so von Paul´s Organ fasziniert, dass sie ihm 1993 anboten, in die Band einzusteigen. Natürlich hatte er es als Nachfolger von TED POLEY nicht gerade leicht, und von vielen Fans wurde er nicht ganz akzeptiert, aber trotzdem gab er auch dort eine gute Figur ab. Als Beispiel hält z.B. die CD „Cockroach“ ganz gut her, ein Projekt, bei dem beide Sänger, POLEY und LAINE, fast die identischen Songs einsangen, um allen Fans das zu geben, was SIE wollen. Nach insgesamt fünf Longplayer mit DANGER DANGER war die Konsequenz, dass man sich 2005 wieder von ihm trennte.

Zwischendurch veröffentlichte PAUL LAINE 1996 noch seinen zweiten Solostreich „Can´t Get Enough“, der auch gute Songs an Bord hatte, insgesamt aber etwas zu glattgebügelt und brav um die Ecke bog. „Stick It In Your Ears“ war einfach die Quintessenz aus allem, was den Charme dieser Zeit ausmachte.

Die hier vorliegende Wiederveröffentlichung von Long Island Records (R.I.P.) hat noch vier Bonustracks zu bieten, die sich gut in das Gefüge der CD einbringen.

Trackliste:

1.One Step Over The Line
2.We Are The Young
3.Dorianna
4.Is It Love
5.Heart Of America
6.Main Attraction
7.Doin´ Time
8.I´ll Be There
9.Break Down The Barricades
10.My Hometown
11.Only Your Heart
12.Keep On Running
13.After The Rain

Stefan


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LITA FORD - Lita (Klassiker der Woche)

Band: Lita Ford
Album: Lita
Spielzeit: 40:15 min
Stilrichtung: Hard Rock / Glam Metal
Plattenfirma: Rock Candy Records (Re-Release)
Veröffentlichung: /
Homepage: www.litafordonline.com

So, wie die nette LITA FORD sich anno 1988 für die Promo-Fotos zu Ihrer dritten Soloscheibe „Lita“ ablichten ließ, würde heute wohl keine Musikerin mit ernsthaften Ambitionen mehr freiwillig posieren: in gebückter Haltung, knapper Minirock, lasziver Blick … immerhin war Ihre Trademark Klampfe, die wunderbar aggressive B.C. Rich, noch zentral mit im Bild. Selbst ein ausgewiesener Sturkopf wie FORD musste damals wohl den einen oder anderen Kompromiss eingehen um kommerziell den Kopf über Wasser halten zu können.

Dieser Zusammenprall der Gegensätze setzt sich auch in der Musik der Scheibe fort, die bis heute das erfolgreichste Album in der langen Karriere der ehemaligen Runaways Gitarristin ist. Obschon „Lita“ unterm Strich ein stark glatt gebügeltes, auf Mainstream gebürstetes Album in bester 80er Manier war (Produktion: Mike Chapman, u.a. Pat Banatar, Tina Turner, Huey Lewis), so ließ LITA FORD keinen Zweifel daran, dass unter dem Glitter immer noch eine freche Rock Göre steckte, die sich selbst ganz klar im Metal zuhause fühlte – egal was Management und die Werbeabteilung zu vermitteln suchten. Der programmatische Opener „Back To The Cave“, der Mega-Hit „Kiss Me Deadly“ und natürlich das Duett mit Ozzy Osbourne in „Close My Eyes Forever“ sind die drei offensichtlichen Eckpfeiler einer Platte, die auch heute noch erstaunlich zeitlos klingt und wunderbar funktioniert. Daneben gab es mit dem aggressiven „Can’t Catch Me“ oder „Fatal Passion“ aber auch Tracks zu bestaunen in denen Frau FORD ordentlich vom Leder zieht und amtliche Soli aus Ihrem Instrument zaubert. Da standen einige der männlichen Kollegen im Vergleich wie harmlose, talentfreie Zwergpudel in der Gegend rum. LITA FORD war vor den Aufnahmen zu „Lita“ von Ozzy’s Frau und Managerin Sharon Osbourne unter Vertrag genommen worden. Ein Schachzug, der sich dank des immensen Erfolgs von „Close My Eyes Forever“ in Amerika für alle Beteiligten auszahlen sollte und FORD einen sicheren Platz auf unzähligen Metal (Balladen) Compilations sicherte. Ob „Lita“ als veritabler Klassiker in den Annalen der harten Rockmusik vermerkt ist sei mal dahingestellt. Als Paradebeispiel dafür, dass Frauen im Metal zu mehr im Stande sind als gut auszusehen und wie ein Tier ins Mikro zu grunzen taugt die Platte aber allemal und verdient schon deshalb, damals wie heute, Beachtung und Respekt.

Trackliste:

01. Back To The Cave
02. Can’t Catch Me
03. Blueberry
04. Kiss Me Deadly
05. Falling In And Out Of Love
06. Fatal Passion
07. Under The Gun
08. Broken Dreams
09. Close My Eyes Forever

Mario


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THE GOOD RATS - Tasty Seconds/Cover Of Night


Band: The Good Rats
Album: Tasty Seconds/Cover Of Night
Spielzeit: 47:49 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Now & Then/Frontiers Records
Veröffentlichung: 1997/2000
Homepage: www.goodrats.com

Es geschah sehr selten, dass wir in unseren Klassikern eine Band gefeatured haben, die eine derartig lange Geschichte vorzuweisen hatte. Denn zu der Zeit, als dieses Album das Licht der Welt erblickte, schrieb man bereits das Jahr 33 nach Gründung der GOOD RATS. Denn schon 1964 wurde die Band in Long Island im Bundestaat New York von Anthony „Peppi“ Marchello, Ted Haenlein, Frank Stapleton, Eric Crane und Denny Ryan, fünf Studenten der St. John's University, Queens, New York ins Leben gerufen. Zuerst war man unter dem Namen U-MEN unterwegs, bis man 1969 das erste, selbstbetitelte Album auf den Markt brachte und sich in THE GOOD RATS umbenannte.

Schon zu der Zeit drehte sich das Besetzungskarusell ordentlich. Auch für das 1974 erschienene Langspielalbum “Tasty”, dem bekanntesten und meistverkauften in der Bandgeschichte, gaben sich erneut andere Musiker die Klinke in die Hand. Neben Kapellmeister Peppi Marchello (vocals) war noch sein Bruder Mickey (
guitars), John „The Cat“ Gatto (guitars), Lenny Kotke (bass) und Joe Franco (drums, später TWISTED SISTER) auf der Plattenhülle verzeichnet. Nach weiteren Alben bis 1980 löste sich die Combo drei Jahre später erstmal auf.

Während der 80er Jahre bastelte Peppi Marchello zusammen mit seinem Sohn Gene (guitars) an dessen Karriere, was z.B. das wohlbekannte Album „Destiny“ nach sich zog, das 1989 unter dem MARCHELLO Banner veröffentlicht wurde. Vater und Sohn machten Mitte der 90er auch unter THE GOOD RATS weiter, zusammen mit Peppis zweitem Sohn Stefan (drums) entstanden so bis 2002 drei Longplayer. Als Bassist auf dem 1997 erstmalig erschienenen Dreher „Tasty Seconds“ ist Dean Giuffrida genant. Ebenso haben es sich Leute wie Bruce Kulick (KISS), John Miceli (MEAT LOAF) oder David Rosenthal (RAINBOW, WHITESNAKE, RED DAWN etc.) nicht nehmen lassen um bei diesen 12 Songs ihren Beitrag zu leisten.

Im Jahr 2000 wurde die Platte als „Cover Of Night“ über Frontiers Records mit neuem Artwork und geänderter Reihenfolge der Songs noch einmal aufgelegt. Hier ordnete man die Songs so an, dass die Hardrock-Freaks gleich von Anfang an die besten Genre-Songs auf die Ohren bekamen. Wer THE GOOD RATS aber noch von früher kennt, der weiß, wie gerne die Band in der Vergangenheit mit Soul, Blues und sogar Jazzelementen experimentiert hat.

Und auch auf „Tasty Seconds“ finden sich derartige „Ausreißer“. Aber mit „Cover Of Night“ startet die Platte äußerst genretauglich. Mit toller Gitarrenarbeit, treibendem Groove und Peppi´s wunderbar räudiger Simme schnalzen die Amerikaner einen Track hin, als wäre der musikalische Umbruch in den frühen 90ern nie dagewesen. Bei „Evil Little Boy“ werden Erinnerungen an die alten „Tasty“-Zeiten wach, allerdings nur zu Anfang, denn schon vor dem Refrain brüllen die Gitarren um die Wette. Der Klang des Albums ist zwar nicht herausragend und könnte etwas mehr Druck vertragen, aber das kompensieren die tollen Songs.


Auch das folgende „Major Minor Chords“ empfängt den Hörer mit fröhlichem Pfeifen und Zirkusatmosphäre. Der kurz gehaltene Refrain ist wieder purer Hardrock. Ein kräftiges Augenzwinkern können sich die Jungs nicht verkneifen. Mit eigenwilligen Songstrukturen wartet auch „Hotline“ auf. Stakkattoriffs und sperriger Songaufbau machen daraus keinen Senkrechtstarter beim erstmaligen Hören. Doch die gefühlvolle und melodiöse Powerballade entschädigt jeden Hardrockfan, der bisher nicht auf seine Kosten kam und nach dem starken Opener schon fast das Handtuch werfen wollte.

Weiter geht es mit „Snakebite“, einem weiteren Stück der Marke „gewöhnungsbedürftig“. Aber dafür punktet man im weiteren Verlauf mit schönen Rockern wie „Love On The Beach“ oder geilen Balladen wie „She´s Stayin´ Home Tonight“. Noch eine Schippe drauf packen THE GOOD RATS beim abschließenden Hammersong „Get It Right“, der mit Rosenthal´s Keyboards verfeinert wird. Und bei „Feelin´ Good Again“ geht einem wahrlich das Herz auf. Der einzige nervende Song auf „Tasty Seconds“ ist „Football Madness“.

Der Rest ist entweder beste Hardrock-Kost oder nach einigen Durchgängen willkommene Abwechslung zum Einheitsbrei anderer Zeitgenossen im Biz. Ein durch und durch starkes Lebenszeichen der Amis, wenngleich auch zu einem komplett verkehrten Zeitpunkt Ende der 90er. Dementsprechend schlecht waren auch die Verkaufszahlen, die mit der Neuauflage von Frontiers Records 2000 etwas retuschiert werden konnten. Hardrockfans werden vielleicht aufgrund der veränderten Tracklist diese Version bevorzugen. Die interessantere Anordnung findet sich allerdings auf dem Original – und das obwohl die gleichen Songs auf den beiden Scheiben zu finden sind.

Im Juli 2013 erschütterte die Todesmeldung von Peppi Marchello die Rockwelt. Ein ganz großer Musiker und Songschreiber ist von uns gegangen. Wie hat das Rolling Stone Magazin seinerzeit tituliert? “THE GOOD RATS
are the world´s most famous unknown Band“. Das spricht Bände und für Freunde klassischen Hardrocks hält „Tasty Seconds“ wohl die größte Portion des geliebten Stoffs in der Discographie der Band bereit. Ein vergessenes Juwel mit Ecken und Kanten.

Trackliste “Tasty Seconds”:

01. Cover Of Night
02. Evil Little Boy
03. Major Minor Chords
04. Crazy Wild And Angry
05. Hotline
06. Thunder Rocks My Soul
07. Snakebite
08. Love On The Beach
09. She´s Stayin´ Home Tonight
10. Football Madness
11. Feelin´ Good Again
12. Get It Right

Trackliste “Cover Of Night”:

01.   Cover Of Night
02.   Get It Right
03.   Thunder Rocks My Soul
04.   Feelin´ Good Again
05.   Love On The Beach
06.   Evil Little Boy
07.   Major Minor Chord
08.   Crazy, Wild And Angry
09.   She´s Stayin´ Home Tonight
10.   Hotline
11.   Snakebite
12.   Football Madness

Stefan