Dienstag, 4. Januar 2011

WARRIOR SOUL - Salutations From The Ghetto Nation (Klassiker der Woche)

Band: Warrior Soul
Album: Salutations From The Ghetto Nation
Spielzeit: 56:32 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: Geffen Records
Veröffentlichung: 1992
Homepage: www.kory-clarke.com

Kory Clarke ist ein verrückter Kerl. Seine Band WARRIOR SOUL entstand aus einer Wette heraus. Er nahm den Mund gegenüber einem örtlichen Promoter in New York nach einem Soloauftritt so voll und wettete, dass er in sechs Monaten die beste Rockband in der ganzen Stadt haben würde. Dass er aber nicht nur ein bisschen kirre ist sondern auch eine richtig gute, prägnante Stimme besitzt und ein begnadeter Songschreiber ist, brachte ihm nach einem dreiviertel Jahr einen Deal mit Geffen Records ein. Zwar konnte er die sechs Monate nicht halten, aber er hatte ein hochdotierten Deal bei einer seinerzeit wegweisenden Plattenfirma in der Tasche. Diese zwang ihn postwendend dazu, sich neue Mitmusiker zu suchen.

Und so bestand das Line-Up zu Zeiten des ersten Albums „Last Decade Dead Century“, das 1990 erschien aus Clarke (vocals), Paul Ferguson (drums, Ex-KILLING JOKE), Pete McClanahan (bass) und John Ricco (guitars). Mit dem apokalyptischen „Downtown“ gelang WARRIOR SOUL sogar ein erster kleiner Hit. Mit „Drugs, God And The New Republic“ folgte schon ein Jahr später ein zweiter Longplayer. Schlagzeuger Paul Ferguson war da schon nicht mehr mit dabei. Für ihn kam Mark Evans. Ein weiteres Jahr darauf entstand „Salutations From The Ghetto Nation“. Produziert wurde dieser dritte Streich von Clarke selbst.

Mit seinen gewohnt sozialkritischen Texten und so manchem Schuss vor den Bug von Politikern wie George Bush dekorierte er auch die Songs auf diesem dritten Album. Dieses beginnt mit „Love Destruction“ dermaßen explosiv und gleichzeitig genial, dass man sich die Augen reibt. Der Mix aus Hardrock und frühem Grunge zusammen mit Clarke´s aggressiver Stimme ergeben endlich ein homogenes Ganzes. „Love Destruction“ ist ein Hit! Zumindest sollte er das sein, wenn es auf dieser Welt gerecht zugehen würde. Ebenso düster und tonnenschwer walzt sich „Blown“ über seine Spielzeit. Mit leicht psychedelischen Melodien kommt „Shine Like It“ daher. Etwas später lassen WARRIOR SOUL mit „Punk And Belligerent“ einen harten Punkbrocken los und das folgende „Ass-Kickin´“ ist endlich mal ein Song, der seinem Namen auch gerecht wird. Das chillige „Golden Shore“ oder der abschließende Wutbrocken „Ghetto Nation“ setzen weitere Ausrufezeichen.

WARRIOR SOUL gelingt auf ihrem dritten Album „Salutations From The Ghetto Nation“ ein durchweg gelungenes Ganzes. Hier hat jeder Song seine Berechtigung und obwohl die Platte an der Marke einer kompletten Stunde kratzt, wird sie zu keinem Zeitpunkt beliebig oder gar langweilig. Zwischen 1993 und 1996 entstehen drei weitere Scheiben – mangels Erfolg stellt Mastermind Clarke sein Unterfangen aber ein. Erst 2009 erscheint mit „Destroy The War Machine“, das ursprünglich „Chinese Democracy“ heißen sollte, ein neues Studioalbum. 2012 folgt „Stiff Middle Finger“. Seitdem ist es wieder ruhig geworden um die Band des Rebellen, der mittlerweile in Berlin lebt. „Salutations From The Ghetto Nation“ hatte seinerzeit alles, was ein zeitgemäßes Album brauchte, um groß rauszukommen. Leider hat es nicht geklappt, die Gründe wird wohl niemand herausfinden, an den Songs lag es definitiv nicht, die sind eines Klassikers würdig.

Trackliste:

1. Love Destruction
2. Blown
3. Shine Like It
4. Dimension
5. Punk And Belligerent
6. Ass-Kickin´
7. The Party
8. Golden Shore
9. Trip Rider
10. I Love You
11. The Fallen
12. Ghetto Nation

Stefan


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