Album: Danger Danger
Spielzeit: 49:52 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hair Metal
Plattenfirma: CBS
Veröffentlichung: 27.06.1989
Homepage: www.dangerdanger.com
Wahre Klassiker haben eines überstanden: den „test of time“! Auch nach vielen Jahren oder Jahrzehnten gehören sie immer noch zu den Alben, die man immer wieder gerne in den Player schiebt und am besten an einem Stück komplett genießt. Und sie sind meist zu einer Zeit entstanden, in der Musik bzw. ein Longplayer noch eine besondere Bedeutung hatte. Wie hat TESLA´s Frank Hannon unlängst in einem Interview gesagt: „Musik ist zu einem Wegwerfprodukt verkommen. Einmal auf dem Smartphone gehört, gerät der Song ganz schnell in Vergessenheit“. Früher war das anders, man konnte stundenlang im Plattenladen stöbern, sich die neuesten Alben anhören und musste sich dann entscheiden, was man sich von der sauer verdienten und vor allem mickrigen Ausbildungsvergütung oder dem Taschengeld leisten konnte. Da blieb so manche Platte über Monate liegen und wurde erst später nachgekauft. Aber Musik hatte eine viel größere Bedeutung! „Manche Platten wurden zum Soundtrack eines kompletten Sommers“, so Hannon im gleichen Zuge.
Aber wir besprechen in der heutigen Folge unseres Klassikers der Woche keine Scheibe von TESLA – was auch mal überfällig wäre – sondern das Debüt von DANGER DANGER, das 1989 einschlug wie eine Bombe. Im Juni dieses Jahres veröffentlicht, also genau vor 25 Jahren, war das wohl der Soundtrack vieler für diesen Sommer. Mit Hits wie der Opener „Naughty Naughty“, dem lockeren „Under The Gun“, dem rockigen „Bang Bang“ oder dem wahrlich sonnigen „Rock America“ war das auch kein Wunder. Die Songs waren relativ einfach gestrickt, hatten aber genug Durchschlagkraft, um die breite Masse anzusprechen. Der Sound von Mike Stone, der für den Mix zuständig war und Produzent Lance Quinn war auf der einen Seite poppig aber auch so wunderbar unaufdringlich, ließ aber auch genug Platz für die vielstimmigen Chöre. Gitarrenfetischisten dürfte der Sound der Sechssaitigen allerdings etwas zu dünn sein. Dennoch stimmt die Mischung und die Platte kommt mit einem eigenständigen Sound daher, was im damals bereits herrschenden Überangebot an neuen Bands sicher ein großer Vorteil war.
In den Staaten kletterte „Danger Danger“ allerdings nur bis Platz 88 (allerdings die beste Platzierung für die Band), aber die Heavy Rotation von „Bang Bang“ und „Naughty Naughty“ auf MTV sorgte für anhaltende Euphorie bei den Fans. Tourneen mit ALICE COOPER, WARRANT, EXTREME und KISS spülten wohl den ein oder anderen Dollar mehr in die Bandkasse – oder sollen wir lieber sagen in die des Managers und der Plattenfirma?
Als die Band 1987 von Bruno Ravel (bass), Steve West (drums) und dem ersten Sänger Mike Pont gegründet wurde, hatte wohl niemand im Blick, dass sie auch heute noch aktiv sein würde. Logischerweise nicht ohne Besetzungswechsel, den ersten einschneidenden gab es schon bald mit der Verpflichtung von Sänger Ted Poley, der auch schon auf diesem Debüt zu hören war. Mike Pont nahm kurzerhand Gitarrist Al Pitrelli mit und gründete mit ihm die Band HOTSHOT. Weiter zur Besetzung für auf „Danger Danger“ gehörten Tony „Bruno“ Rey und Andy Timmons (beide guitars), die zwar für die Einspielung der Songs zuständig waren, aber nie gleichzeitig in der Band waren. Für die Keyboards zeichnet sich Kasey Smith verantwortlich.
Der 1991 erschienene Nachfolger „Screw It“ setzte den erfolgreichen Weg von DANGER DANGER fort, zumindest was das musikalische anbelangt. Mit etwas strafferem Sound bestückt schaffte es das Album allerdings nur noch auf Platz 123 der US-Charts, in Japan allerdings bis auf die 67. Mit Songs wie „Everybody Wants Some“, „Monkey Business“ oder „I Still Think About You“ war die Klasse ebenfalls sehr hoch. Eine richtig schlechte Scheibe mussten die Fans von den Amis sowieso nie hinnehmen, zwischen „Dawn“ 1995 und „Four The Hard Way“ 1998 dümpelte man allerdings in moderneren Gefilden, ehe das 2000 veröffentlichte „The Return Of The Great Gildersleeves“ wieder frischer klang. Vokalist Ted Poley nahm 1993 seinen Hut und machte Platz für Paul Laine. Das Album „Cockroach“ erschien sogar als Doppel-CD mit Aufnahmen beider Sänger. Für das 2009er Album „Revolve“ kehrte Poley wieder zurück zur Band und Rob Marcello übernahm den Posten des Axtschwingers.
Der Erstling von DANGER DANGER sprüht nur so vor jugendlicher Unbekümmertheit und traf den damaligen Zeitgeist perfekt. Wie so oft ist das Debüt das Meisterstück einer tollen Band, die auch heute noch zu überzeugen weiß. Höchste Zeit also, diesen Sommer die Zeit zurück zu drehen und mit „Danger Danger“ in Erinnerungen zu schwelgen!
Trackliste:
01. Naughty Naughty
02. Under The Gun
03. Saturday Nite
04. Don´t Walk Away
05. Bang Bang
06. Rock America
07. Boys Will Be Boys
08. One Step From Paradise
09. Feels Like Love
10. Turn It On
11. Live It Up
Stefan
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