Album: Electric Rattlebone
Spielzeit: 57:22 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Mercury/Polygram Records
Veröffentlichung: 1991
Homepage: www.deandavidson.com
Nachdem Jerod (Dizzy Dean) Davidson bei BRITNY FOX 1989 ausgestiegen war (die Klassiker-Rezi zu „Boys In Heat“ findet Ihr HIER), formte er mit BLACKEYED SUSAN eine weitere Band. Dieses Mal allerdings packte der Sänger aus Philadelphia eine ordentliche Schippe Blues und Country oben drauf, und das war genau der Grund warum er BRITNY FOX verlassen hatte. Er wollte genau diesen Sound machen. Einiges dazu beigetragen hat wohl auch CINDERELLA-Keyboarder Rick Criniti, der zusammen mit Erik Levy (bass), Tony Santoro (guitars) und Chris Branco (drums) das Line-Up bildete. Und so wilderte das Debüt „Electric Rattlebone“ in den Revieren von CINDERELLA, den QUIREBOYS und den frühen BLACK CROWES. Dean´s Gesang war gemäßigter als bei seiner alten Combo und der Sound war trocken und staubig. Trotzdem konnte dieses Debüt den Zeitgeist der frühen 90er nicht verleugnen.
Die Ballade „Ride With Me“ fand Verwendung im Hollywood Streifen „Harley Davidson And The Marlboro Man“, just als einer der Filmhelden (Mickey Rourke) mit seiner Harley in den Sonnenuntergang gedüst ist. Das war zwar das Ende des Films, aber natürlich wartet auch noch eine hübsche blonde Anhalterin am Straßenrand, die kein bestimmtes Ziel hat – und genau da bringt Mr. Rourke sie auch hin. Neben dem Beitrag von BLACKEYED SUSAN hat der Soundtrack – wie üblich zu dieser Zeit – auch noch weitere coole Kapellen wie die SCREAMING JETS oder die L.A. GUNS, Countryhelden wie WAYLON JENNINGS oder Künstler wie VANESSA WILLIAMS zu bieten, die in der Rolle der „Lulu Daniels“ auch im Film mitgewirkt hat. Der bekannteste Song ist aber wohl BON JOVI´s „Wanted Dead Or Alive“.
Natürlich bekamen BLACKEYED SUSAN mit diesem Feature einen ordentlichen Schub in Sachen Bekanntheit. Trotzdem bleib der große Erfolg aus, was allerdings nicht an den Songs auf „Electric Rattlebone“ liegen kann. Der Titeltrack ist allerdings ein Intro, das den Weg für das lässige „Satisfaction“ ebnet Hier regieren die oben genannten Bands gepaart mit wirklich gutem Songwriting. Das folgende „None Of It Matters“ ist etwas glatter produziert und besticht mit mehr Melodie und mehr Hardrock. Doch schon im nächsten Stück „Sympathy“ wähnt man sich schon wieder in einem Neuzeitwestern mit einem Saloon voller Langhaariger Burschen, die sich an der Theke einen ansaufen. Vor der Kneipe stehen die Stahlrösser und jeden Moment könnte ein Fremder durch die Schwingtür kommen, der nur auf Stress aus ist. Was ich damit sagen möchte ist, dass „Sympathy“ ein Highlight der Scheibe ist.
Danach folgt das schon zitierte „Ride With Me“, welches ganz nebenbei ein echter Konkurrent zu BON JOVI´s „Wanted Dead Or Alive“ ist. Klasse! Aber auch Nummern wie das kantige „Old Lady Snow“, das langsamere „Don´t Bring Me Down“ oder abermals mit Mundharmonika und Honky Tonk Piano verzierte „How Long“ sind stark. Ganz zu schweigen vom orientalisch anmutenden Instrumental „Indica“ samt dem folgenden Song „She´s So Fine“ oder der superben Ballade „Best Of Friends“.
Mit „Electric Rattlebone“ ist BLACKEYED SUSAN einfach ein tolles und zeitloses Werk gelungen, das die perfekte Mischung aus Hardrock, Blues und Country-Sehnsucht hergibt. Der große Erfolg stellte sich aber trotzdem nicht ein und so blieben die Demos für en zweites Album in den Schubladen der Label-Verantwortlichen liegen. Selbst in den Weiten des Internets ist „Just A Taste“ kaum zu finden und es wäre interessant, diese 10 Songs in seiner Sammlung zu haben.
Trackliste:
01. Electric Rattlebone
02. Satisfaction
03. None Of It Matters
04. Sympathy
05. Ride With Me
06. Old Lady Snow
07. Don´t Bring Me Down
08. Indica
09. She´s So Fine
10. How Long
11. Best Of Friends
12. Holiday
13. Heart Of The City
Stefan
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