Album: One Vice At A Time
Spielzeit: 36:36 min.
Veröffentlichungsjahr: 1982
Plattenfirma/Vertrieb: Arista/BMG Ariola
Stilrichtung: Hardrock
Riffbetonter Rock der Marke AC/DC, das ist das Steckenpferd der Schweizer Vorzeigerocker von KROKUS. Viele werden sie als pure Klone hinstellen, aber wer sich ein wenig mit der Musik der „Gewürgten“ beschäftigt, wird auch einige eigene Trademarks herausfinden. Der Bandname entstand zum einen daraus, dass natürlich in den Schweizer Alpen viele dieser Pflanzen blühen, zum anderen besteht der Name aus „Krok“ und „us“, was übersetzt soviel bedeutet wie würgt uns oder gewürgt.
Der Zickzack-Kurs in der Karriere der Eidgenossen ist nicht zuletzt auf die schier unzähligen Besetzungswechsel zurückzuführen. Schon aus aktuellem Anlaß, nämlich ihrem gegenwärtigen Hammeralbum „Dirty Dynamite“ (Rezi HIER) muss jetzt auch ein Feature in unserer Klassiker der Woche-Abteilung her. Zu den Zeiten, als „One Vice At A Time“ erschien, war aber der Stern der Gruppe aus Solothurn bereits hell erleuchtet und hoch oben am Rock´n Roll-Firmament.
Das Line-Up liest sich wie folgt: Marc Storace (v.), Fernando Von Arb (g.), Chris Von Rohr (b.), Freddy Steady (d.) und Mark Kohler (g.). Für die meisten ist das DIE Besetzung schlechthin. 1982 erscheint also eine Platte, die neben „Metal Rendezvous“, „Hardware“ oder „Headhunter“ - dem magischen KROKUS Kleeblatt - ganz oben auf dem KROKUS-Thron steht. Neun Songs haben sich darauf versammelt, und es ist nicht ein Füller dabei. „Long Stick Goes Boom“, „Bad Boys, Rag Dolls“, „American Women“ oder „Save Me“ sind auch heute noch im Live-Programm vertreten, was bei einem derartigen Backkatalog schon automatisch für die Qualität der Songs sprechen dürfte. Zudem war mit „I´m On The Run“ ein geiles Duett mit IRON MAIDEN Shouter Bruce Dickinson am Start. Das GUESS WHO-Cover „American Women“ ist bis heute auf zahlreichen Rock-Compilations zu sehen und zählt zu den bekanntesten Nummern von KROKUS. Übrigens haben die Eidgenossen auch auf „Hoodoo“ versucht, diesen Erfolg zu wiederholen indem sie die STEPPENWOLF-Nummer „Born To Be Wild“ gecovert haben, aber das ging doch etwas in die Hose während der neuerliche Griff in die Mottenkiste mit „Help“ von den BEATLES schon mehr hergegeben hat.
„One Vice At A Time“ zeichnet sich die hohe Hitdichte und die scheinbare Unbekümmertheit von 5 Rockern aus, die auch ein Stück vom Ruhm abhaben wollten. Und eines bin ich mir sicher: wären solch grandiose Stücke wie „Playin The Outlaw“ oder die o.g. unter dem AC/DC-Banner erschienen, würden heute regelmässig 50.000 tosende Fans in ausverkauften Stadien dazu abgehen. Aber KROKUS müssen leider etwas kleinere Brötchen backen, an der Qualität der Songs oder an ihrem musikalischen Können rüttelt dieser Umstand aber nicht. Und nach der Quasi-Reunion zum „Hoodoo“-Album und dem seitdem stetigen Qualitätslevel bin ich auch sehr zuversichtlich, was den nächsten Streich der „Gewürgten“ angeht.
Trackliste:
1.Long Stick Goes Boom
2.Bad Boys, Rag Dolls
3.Playin´The Outlaw
4.To The Top
5.Down The Drain
6.American Woman
7.I´m On The Run
8.Save Me
9.Rock´n Roll
Stefan
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