Band: Q5
Album: Steel The Light
Spielzeit: 37:03 min.
Stilrichtung: Heavy Metal, NWoBHM
Plattenfirma: Music For Nations
Veröffentlichung: 1985
Homepage: www.artistecard.com/q5
Totgesagte leben länger – das erfährt man speziell im Rockbusiness immer öfter. Unzählige Neuformierungen mehr oder minder erfolgreicher Kapellen „muss“ der Fan über sich ergehen lassen. Aber was ist, wenn sich eine Band reaktiviert, die man vielleicht bisher nicht oder nicht genug wahrgenommen hat? Tatsächlich kamen auch letztes Jahr die Gerüchte auf, dass die amerikanische Metalband Q5 einen neuen Deal mit Frontiers Records abgeschlossen haben – sogar eine offizielle Pressemitteilung gab es dazu. Mitte der Achtziger brachte der Fünfer aus Seattle zwei tolle Alben heraus, allen voran natürlich das 1985 veröffentlichte Debüt „Steel The Light“, dessen Titeltrack sich wohl auf ewig in die Gehirnwindungen festgebissen hat, wenn man ihn auch nur einmal gehört hat.
Die Geschichte von Q5 beginnt 1983 mit dem Zusammenschluss von Flyod Rose (guitars) und Jonathan Scott Palmerton (vocals, beide vormals THE CORE) sowie Rick Pierce (guitars), Evan Sheeley (bass) und Gary Thompson (drums), die allesamt von der ebenfalls in Seattle ansässigen Band TKO kamen. Als HEART-Manager Ken Kinnear auf die neue Band aufmerksam wurde, nahm er auch Q5 unter seine Fittiche. Für die Neuaufnahmen ihrer bereits vorhandenen Demos flog das Quartett nach Los Angeles, um in den Cherokee Studios ihr Debüt in Form zu bringen. Dieses wurde in den USA bereits 1984 über das kleine Indie-Label Albatross Records herausgebracht, ein Jahr später über Music For Nations und in Europa über Roadrunner Records.
Geboten wurde ein Mix aus alten IRON MAIDEN und Bands wie HEIR APPARENT oder ANGEL WITCH. Klassischer Achtziger Heavy Metal im damals zeitgenössischem Soundgewand. Der Opener „Missing In Action“ war ein Nackenbrecher erster Güte, bevor Q5 mit Stücken wie „Lonely Lady“ oder der herrlichen Ballade „Come And Gone“ eher in Hardrock bzw. AOR-Gefilde abbogen. Ebenfalls sehr hörenswert waren der an alte JUDAS PRIEST erinnernde Stampfer „Pull The Trigger“ oder das bedrohlich langsame „In The Night“. Allen voran aber war es das sechsminütige „Steel The Light“, was allen den Atem raubte. Ein wahrhaftiger Diskothekenhit – damals wie heute.
Nach einem zweiten Album brach die Band auseinander. 1999 wurde „Steel The Light“ zusammen mit dem Zweitwerk „When The Mirror Cracks“ von 1986 auf einer CD wiederveröffentlicht. Die beiden einzelnen Alben wurden 2010 erneut mit massig Bonustracks ausgestattet und neu aufgelegt. 2014 kam es erstmals zu einem Reunion-Gig auf dem Sweden Rock Festival und seither halten sich die Gerüchte um ein neues Album hartnäckig. Q5 war eine Band mit jeder Menge Potential, das sie sicher noch nicht komplett ausgereizt hatten. „Steel The Light“ aber ist wahrlich ein Klassiker der Achtziger, der auch heute noch so wuchtig und mitreißend daherkommt wie damals – und der titelgebende Song hätte eigentlich ein Megahit werden müssen.
Trackliste:
1. Missing In Action
2. Lonely Lady
3. Steel The Light
4. Pull The Trigger
5. Ain´t No Way To Treat A Lady
6. In The Light
7. Come And Gone
8. Rock On
9. Teenage Runaway
Stefan
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