Freitag, 29. Juli 2016

RUINS OF ELYSIUM - Daphne

Band: Ruins of Elysium
Album: Daphne
Spielzeit: 45:12 min
Stilrichtung: Epic Symphonic Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 17.05.2016

RUINS OF ELYSIUM ist eine Band die dem Epic Symphonic Metalgenre frönt. Ihr kennt das Genre nicht? Na nehmt einen Soundtrack zu einem Fantasyfilm, packt männliche klassische Tenorgesang dazu und fertig ist der Sound der Band!
Anhänger des klassischen Heavy, Rocks oder Power Metals können dann hier jetzt getrost das Lesen einstellen, Symphonic Metalliebhaber sollten aber weiterlesen.
Die Band rund um Tenor und Frontmann Drake Chrisdensen brachte im ersten Jahr die Single „Lavender“ in Eigenregie auf den Markt und nun steht uns mit dem Konzeptalbum „Daphne“ das erste Fulllenght Album ins Haus.
Mit dem Titeltrack „Daphne“ startet der Diskus. Zarte Gitarren und Klavierklänge erwarten uns zu Beginn bevor die Nummer episch und brachial aus den Boxen tönt. Bis dem so ist, dauert es aber eine ganze Zeit, der Track hat ja schließlich über 10 Minuten! Der Gesang von Fronter Drake dürfte keine Überraschung mehr sein, ich hatte ja erwähnt das er Tenor und daher also eher klassisch angehaucht unterwegs ist. Aber keine Sorge er entwickelt auch genug Druck im weiteren Verlauf.
Obwohl als Opener mit der großen Spielzeit nicht gerade geeignet, verzeichnen wir hier direkt den ersten Anspieltipp!
Der nächste Song „The Greatest Jubilee“ geht eigentlich auch in Ordnung, auch wenn man hier nicht so eingängig wie beim Opener unterwegs ist.
Sehr ungewöhnlich klingt dann „No you're Not“ denn der Gesang von Drake scheint für so eine Midtemponummer nicht wirklich geeignet zu sein, denn gerade im Refrain klingt das Ganze nicht wirklich rund!
Das der Junge es aber besser kann das beweist er wieder bei der nächsten Nummer „Lavender“. Aber auch hier will auf Dauer der Funke nicht komplett überspringen.
Klassisch und auf italienisch gesungen kommt dann „Largo Al Factotum“ durch die Boxen, jeder Klassikfreund dürfte hier seine wahre Freude dran haben, Metaller nicht wirklich!
Mit dem anschließenden „Crusader“ haben wir dann aber endlich mal wieder einen Anspieltipp zu verzeichnen, hier stimmt die Mischung aus Metal, Klassik und epischen Anteilen wieder.
Der nachfolgende Epilog ist dann aber für den geneigten Hörer wieder kein Erlebnis. Fürs Gesamtkonzept vermutlich wichtig, als Einzeltrack funktioniert das Ganze nur bedingt!
Zum Abschluss haben wir dann den „alten“ Track „Prince“ im neuen Gewand der dann wieder überzeugen kann.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch auf jeden Fall “Daphne”, “Crusader” sowie “Prince” nennen.

Fazit :

Tja komplett vom Hocker gehauen hat mich das Debütalbum der Band RUINS OF ELYSIUM nicht. Dafür ist die Songqualität viel zu schwankend! Es kommt einem hier so vor als wüsste man auch noch nicht so recht wo hin mit sich und dem Stil, das Ganze kommt doch sehr konfus durch die Boxen.
Die Anspieltipps beweisen aber das die Band durchaus gute Songs schreiben kann, darauf sollte man aufbauen!
Diese Debüt hier ist aber definitiv nur etwas Genrefanatiker geworden!

WERTUNG:




Trackliste:

01. Daphne
02. The Greatest Jubilee
03. No you're Not
04. Lavender
05. Largo Al Factotum
06. Crusader
07. Epilogue: Meadows of Elysium
08. Prince (2016)

Julian

POWERWOLF - The Metal Mass Live

Band: Powerwolf
Album: The Metal Mass Live
Spielzeit: ?? min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 29.07.2016

Die Jungs von POWERWOLF gehören mit SABATON, ALESTORM und WISDOM zu der neuen Garde der europäischen Power Metalbands der letzten Jahre! Nun haben erstgenannte für ihre Fans nach sechs Alben und den letzten hohen Chartpositionierungen ein besonders Package geschnürt. Das gute Stück nennt sich „The Metal Mass Live“ und existiert in mehreren Versionen. Unter anderem gibt es Komplettpaket welches nicht nur über die Live CD mit dem Konzert der Wolfsnächtetour 2015 aus Oberhausen enthält sondern auch zusätzlich über zwei Blue Rays bzw. DVDs verfügt.
Insgesamt findet ihr darauf drei Livekonzerte, den schon angesprochenen Oberhausen Gig, einen Mitschnitt vom Master of Rock und dem Summer Breeze Festival. Dazu gibt es noch alle Videos der Band und zwei interessante Dokumentationen die unter anderem den eigenwilligen Humor der Band zeigt.
Es gibt also ordentlich was für das Fanherz!
Die untere Trackliste ist übrigens vom Oberhausenkonzert, auf dem auch eine ganz tolle Stimmung herrscht. Natürlich ist das Konzi ausverkauft und die Menge frisst der Wolfsmeute rund um dem sympathischen Fronter Attila Dorn quasi aus der Hand. Egal ob neuere Songs angestimmt werden wie „Amen & Attack“ oder „Army of the Night“, oder ob älterer Stoff erklingt wie „Resurrection by Erection“, „Lupus Dei“, „Kreuzfeuer“ und „All we need is blood“ die Menge beweist Textsicherheit und feiert jeden Song tierisch ab.
Dazu haben wir den schon angesprochenen Attila der häufig das Wort an seine Jünger richtet und einfach ein toller Entertainer ist.
Habe ich schon das tolle, stimmige Bühnebild angesprochen? Nein, dann wird es aber langsam mal Zeit! Denn POWERWOLF zaubern in ihren Liveshows wirklich eine tolle Stimmung und Atmosphäre (inklusive Metalmesse), was sowohl an ihrem Erscheinungsbild, als auch am Bühnenbild und dem gesamten Konzept liegt.
Die schon angesprochenen Dokumentationen bieten einen tollen Abriss von den Anfängen der Band bis in die heutige Zeit wo jedes Bandmitglied zu Wort kommt und interessante wie auch lustige Anekdoten auf Lager hat. Hier kommt auch die Fannähe der Band besonders schön zu Geltung.
Kurzum POWERWOLF bieten hier einfach eine rundum Unterhaltung für ihre Metaljünger, die eine amtliche Metal Messe feiern können! Ob dies nun live auf einem Konzert ist, oder nun mit diesem wunderbaren Gesamtüberblick im Wohnzimmer.

Anspieltipps:

Erübrigen sich denke ich bei einer quasi Best Of!

Fazit :

POWERWOLF Anhänger müssen diese neue Veröffentlichung der Band auf jeden Fall ihr Eigen nennen! Egal ob sie nun schon auf einem Konzert der Jungs waren oder nicht, es lohnt sich hier alle Male da ja auch drei unterschiedliche Konzerte mit abwechslungsreichen Tracklisten enthalten sind. Dazu gibt es dann noch als Bonus die tollen Dokumentationen, die für sich auch absolut ihr Geld wert sind!
Für Neugierige die die Band noch nicht kennen oder Fan werden wollen ist das ganze Package sowieso geeignet! Also worauf wartet ihr noch, los auf zum Dealer eures Vertrauens und holt euch die Vollbedienung POWERWOLF!

WERTUNG: keine Bewertung

Trackliste:

01. Blessed & Possessed
02. Coleus Sanctus
03. Amen & Attack
04. Cardinal Sin
05. Army of the Night
06. Resurrection by Erection
07. Armata Strigoi
08. Dead Boys don't Cry
09. Let there be Night
10. Werewolves of Armenia
11. In the Name of God
12. We drink your Blood
13. Lupus Dei
14. Sanctified with Dynamite
15. Kreuzfeuer
16. All we need is blood

Julian

ENVINYA - The Harvester

Band: Envinya
Album: The Harvester
Spielzeit: 41:09 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: STF Records
Veröffentlichung: 15.07.2016
Homepage: www.envinya.de

Die Heavy/Melodic Metaller von ENVINYA haben uns lange nach ihrem Debütalbum „Inner Silence“ REZI auf ein neues Lebenszeichen warten lassen, nun steht aber das zweite Album „The Harvester“ in den Startlöchern mit einigen geänderten Vorzeichen.
Zum Einen gibt es eine neue Frontfrau, Mery Diaz Serrano ersetzt Natalie Pereira dos Santos, man ist auch nicht mehr bei Massacre Records sondern bei STF Records unter Vertrag und die musikalische Ausrichtung hat sich ein wenig verschoben, denn man wildert jetzt auch immer mal wieder in härteren Gefilden.
Einiges neu also im Hause ENVINYA, mal schauen wie sich das Ganze nun auswirkt. Mit dem Albumopener „Prelude“ können wir noch nicht so viel entdecken, da das gute Stück nur ein Intro ist. Als ersten richtigen Track folgt dann „Bewitched“. Und diese Nummer ist wirklich sehr speziell! Ein sehr abwechslungsreicher Aufbau und ein Chorus der irgendwie gar kein richtiger Chorus ist, aber trotzdem irgendwie hängen bleibt. Interessant damit könnte man diese ersten Song am Besten zusammenfassen.
Ach ja die neue Fronterin Mery hat eine schöne, vielseitige Stimme, die hier zwar noch nicht komplett glänzen kann, dafür ist die Nummer aber auch nicht gemacht, aber das kommt noch, versprochen!
Und dieses Versprechen kann ich dann direkt einlösen, denn das eher symphonische „Nightdweller“ ist bestens gelungen und hier kann auch Mery richtig zeigen was sie drauf hat.
Der Titeltrack „The Harvester“ ist dann wieder eher vom Schlage von „Bewitched“ wobei hier noch etwas songdienlicher zu Werke gegangen wird und auch die Growls, die schon auf dem ersten Album vertreten waren, sind hier wieder mit an Bord. Alles in Allem ein würdiger Titeltrack der uns hier entgegenschallt.
Richtig stark kommt auch das anschließende „Stormchaser“ aus den Boxen gekrochen, hört euch nur mal die schön oldschool klingenden Orgelklänge an, eine herrliche Nummer!
Nun kommen ein paar eher durchschnittlichere Songs und erst mit den beiden letzten Tracks „The Tower & The Frog“ und „Heads or Tails“ findet man auf den soliden Metalpfad wieder zurück. So ein bisschen geht dem Mädel und den Jungs also zum Ende hin die Luft aus.

Anspieltipps:

Dieses Mal gibt es hier von mir “Nightdweller”, “The Harvester”, “Stormchaser” und “Heads or Tails” für euch.

Fazit :

Auf jeden Fall sind ENVINYA mit ihrem neuen Album eins, anders! Man hat sich ganz klar im Vergleich zum Debütalbum in eine etwas modernere, abwechslungsreichere Schiene entwickelt. Vorbei sind die Tage wo eher noch ein paar Symphonic Elemente im Bandsound zu finden waren. Ich bin auf jeden Fall mit anderen Erwartungen an die Scheibe ran gegangen und auch nach mehrmaligen Hören gefällt mir das Debüt eindeutig besser.
Aber auch das ist wieder Geschmackssache und gut gemacht ist das Album definitiv! Es verdient auf jeden Fall Beachtung und den ein oder anderen Hördurchlauf bei Stil offene Metalohren.

WERTUNG:




Trackliste:

01. Prelude
02. Bewitched
03. Nightdweller
04. The Harvester
05. Stormchaser
06. Valiant
07. Outsider
08. Widespread Pandemy
09. Amphibian Life
10. The Tower & The Frog
11. Heads or Tails

Julian

Freitag, 22. Juli 2016

PSYCHOPRISM - Creation

Band: Psychoprism
Album: Creation
Spielzeit: 59:09 min
Stilrichtung: US Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 22.07.2016

Wir hatten lange keinen Newcomeralarm mehr hier bei Rock-Garage! Das ändert sich nun mit dem Debütalbum „Creation“ der US Metalband PSYCHOPRISM. Die Jungs bringen dieser Tage ihr Debütalbum über die Genrespezialisten Pure Steel Records heraus.
Geboten werden soll dem geneigten Hörer waschechter US Metal der späten 80iger Jahre der recht häufig an so Bands wie CRIMSON GLORY oder LORDSBANE erinnert.
Fans dieser Band und Spielart sollten nun also mal genau weiterlesen ob sie hier einen neuen Geheimtipp entdecken können.
Mit der atmosphärischen Einleitung „Alpha“ beginnt das Werk bevor uns schon der Titeltrack „Creation“ entgegen tönt. Und die Vorabinfos haben nicht gelogen, hier wird der US Metal wirklich sofort sichtbar, inklusive hohem Gesang der für das Genre so typisch ist und von den Fans geliebt wird. Ansonsten kommt der Song gut auf den Punkt und ist, typisch Titeltrack, direkt der erste Anspieltipp der Scheibe!
Das anschließende „Shockwaves“ braucht dann ein bisschen um in Fahrt zu kommen, tönt dann aber ganz ordentlich aus den Boxen ohne komplett zu überzeugen wie der tolle Vorgänger.
Nachdem dem in die gleiche Kerbe schlagenden „The Acclaimed“ geht dann bei „Chronos“, „Friendly Fire“ und vor allem „Against the Grain“ so richtig die Qualitätssonne auf! Alle Nummern fräsen sich direkt in die Gehirnwindungen und bleiben dort ohne Probleme lange haften!
Da kann das anschließende „The Wrecker“ nicht ganz mit halten, von einem schlechten Track können wir hier aber auch definitiv nicht sprechen.
Bliebe dann noch das abschließende „Stained Glass“ und hier mixen die Jungs den US Metal wieder so schön mit melodischen Anteilen das es eine wahre Freude ist zu zuhören.
Somit kommt ein tolles Debütalbum zu einem Ende, welches man vermutlich nicht auf der Rechnung hatte!

Anspieltipps:

Empfehlen kann ich euch hier auf jeden Fall “Creation”, “Chronos“, “Friendly Fire“, “Against the Grain“ sowie “Stained Glass”.

Fazit :

Mit ihrem Debütalbum “Creation” hinterlassen die Jungs von PSYCHOPRISM auf jeden Fall mal direkt eine ordentliche Duftmarke im US Metalgenre! Man klingt schön modern ohne die guten alten 80iger zu sehr aus den Augen zu verlieren, hat einige starke Tracks im Gepäck und auch gesanglich ist hier alles im grünen Bereich.
Somit kann man hier von einem gelungenen, starken Debütalbum sprechen, welches ich Genrekennern nur ans Herz legen kann!
Eine höhere Note spare ich mir fürs nächste Album auf, da ich mir sicher bin das die Band sich noch richtig schön steigern kann.

WERTUNG:




Trackliste:

01. Alpha
02. Creation
03. Shockwaves
04. The Acclaimed
05. Chronos
06. Friendly Fire
07. Against the Grain
08. Defiance
09. The Wrecker
10. Stained Glass

Julian

ASSIGNMENT - Closing the Circle

Band: Assignment
Album: Closing the Circle
Spielzeit: 61:17 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 22.07.2016

Auf ihrem letzten Album „Inside of Machine“ REZI waren die deutschen progressive Metaller von ASSIGNMENT noch mit mehreren Sängern unterwegs, die eine komplexe Konzeptgeschichte vertont haben.
Auf ihrem neuen Album „Closing the Circle“, welches dieser Tage erscheint, ist man „nur“ noch mit einem Sänger unterwegs, aber was für einen! Man hat sich Diego Valdez von der Band HELKER mit ins Boot geholt, der mit Sicherheit zu einen der aufstrebensten Metalsängern der letzten Zeit gehört.
Mit ihm zusammen hat man ein erneut sehr abwechslungsreiches Album im Gepäck, welches ganz dem Bandmotto getreu „Metal ohne Grenze“ die musikalische Weiterentwicklung der Band verfolgt.
Wie klingt das gute Stück denn nun, nun der Opener „Evolution“ bildet auf jeden Fall schon mal eine tolle Einleitung, der sehr atmosphärisch daherkommt und schnell klar werden lässt ASSIGNMENT sind zurück mit der gleichen kraftvollen Mucke wie schon auf dem letzten Album! Dies gilt natürlich insbesonders wenn man den neuen Sänger Diego nimmt, der Gute hat einfach ein geiles Organ welche ihn nicht ohne Grund immer in die vordersten Reihen der Ronnie James Dio Erben katapultiert!
Der Song selbst ist als Opener mit sechs Minuten vielleicht etwas zu lang, kann aber trotzdem komplett überzeugen.
Mit dem Titeltrack „Closing the Circle“ geht es direkt im Anschluss weiter, dieser ist etwas kompakter als der Opener, was der Eingängigkeit zu Gute kommt. Hier verbirgt sich dann auch der erste Anspieltipp.
Nach dem durchwachsenen „Presence of Death“ geht es bei „Genetic Slavery“ wieder qualitativ voll zur Sache! Vermutlich der bislang melodischste Track der Platte.
Der Mitteil wird dann repräsentiert durch die beiden krachenden „“Crimson Poison“ und „Chemical Healing“ wobei letzterer hier ganz klar als Gewinner hervor geht.
Bei „Variaxis“ gibt es ein tolles Duett mit einer mir unbekannten Sängerin welches toll in die Gesamtstruktur des Albums reinpasst und aus den letzten drei Songs, wovon die beiden letzten die 10 Minuten Marke knacken ist ganz klar das abschließende „Between Parallel Worlds“ der Gewinner!

Anspieltipps:

Hier solltet ihr euch auf jeden Fall “Closing the Circle”, “Genetic Slavery”, “Chemical Healing” sowie “Between Parallel Worlds” genauer anhören.

Fazit :

Ich könnte hier fast mein Fazit zur letzten Scheibe nochmal hervor kramen. Denn auch hier bin ich nach dem Hören erstmal etwas geplättet, so prasseln einen hier die Noten und Töne entgegen. Auf jeden Fall ist auch das neue Album nichts zum mal eben zwischendurch hören, hier wird anspruchsvoller Metal geboten der nun mit einem erstklassigen, ausdrucksstarken Einzelsänger noch mehr zu Geltung kommt!
Daher gibt es von mir auch eine klare Kaufempfehlung für die neugierig gewordenen unter euch!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Evolution
02. Closing the Circle
03. Presence of Death
04. Genetic Slavery
05. Crimson Poison
06. Chemical Healing
07. Variaxis
08. Taste for Sin
09. Entering the Universe
10. Between Parallel Worlds

Julian

VIVALDI METAL PROJECT - The Four Seasons

Band: Vivaldi Metal Project
Album: The Four Seasons
Spielzeit: 75:44 min
Stilrichtung: Neo Classic Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 22.07.2016

Mit dem VIVALDI METAL PROJECT hat der italienische Keyboader, Komponist und Produzent Mistheria (BRUCE DICKINSON, ROB ROCK, ARTLANTICA) ein ganz heißes Eisen im metallischen Feuer! Man nehme das klassische „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi und packe über 130 Metal und Klassikmusiker dazu um etwas ganze Neues daraus zu machen! 14 Songs beinhaltet das mir nun vorliegende Debütalbum „The Four Seasons“ welches, außer zwei Stücke, alles Songs von Meister Vivaldi himself sind, natürlich auf unser geliebte Mucke geändert und in die Neuzeit gebracht.
Da hat jemand also wirklich Großes vorgehabt und dafür benötigte er natürlich viel Unterstützung in musikalischer Sicht. Diese alle aufzuzählen würde den Rahmen dieser Besprechung sprechen, die wichtigsten und bekanntesten dürften aber mit Alberto Rigoni, Mark Boals (ROYAL HUNT), Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE), Edu Falaschi (ALMAH), Rob Rock (IMPELITTERI), Mike Lepond (SYMPHONY X), Dani Löble (HELLOWEEN), Mark Cross (FIREWIND), Victor Smolski (RAGE, ALMANAC) und Chris Caffery (SAVATAGE) schnell ausgemacht sein.
So, es gibt viel zu besprechen, packen wir es in Form des ersten Songs „Escape from Hell“ an. Dieser ist eine neue Komposition von Mastermind Mistheria selbst, der gute Vivaldi dürfte so etwas kraftvolles damals nicht auf dem Plan gehabt haben : ). Abwechslungsreich mit unterschiedlichen Sängern kommt die Nummer daher und begeistert direkt zu Beginn dann mal so richtig! Hier spürt man die lange Arbeit an dem Album mit jeder Note, alles wirkt wie aus einem Guss ohne langweilig zu werden, ein sehr überzeugender Beginn!
Beim folgenden „The Illusion of Eternity“ merkt dann auch jeder Nichtklassikkenner das man es hier mit einem Vivaldisong zu tun hat, zu charakteristisch ist die Melodie. Ein weiblicher Gesang trägt die Nummer sehr schön und auch ansonsten ist die Fusion zwischen Metal und Klassik hier perfekt gelungen.
Wenn auch musikalisch und künstlerisch wunderbar umgesetzt, rasen die nächsten Tracks „Vita“, „Euphoria“ und „Sun of God“ ziemlich an einem vorbei ohne großartig hängen zu bleiben. Wie gesagt, alles toll gemacht und umgesetzt, aber es zündet einfach nicht komplett!
Das Duett „Immortal Soul“ geht dann wieder in die richtige Richtung und bei „The Age of Dreams“ passt die Metal/Klassikmischung wieder perfekt.
Wir sind aber noch lange nicht am Ende, das Album hat ja schließlich noch einige Songs, aber auch im weiteren Verlauf haben sich der ein oder andere Durchhänger eingeschlichen! Vor allem weil wir hier auch ein paar instrumentale Nummer haben, die zwar handwerklich gut gemacht sind, als Einzelsong aber nicht wirklich glänzen können! Am Ehesten vom Gesamtbild her überzeugen kann noch das abschließende „Doomsday“, mit Growls!!!, alles andere ist vermutlich einfach zu speziell.

Anspieltipps:

Ganz klar hervorstechen tun hier “Escape from Hell”, “The Illusion of Eternity”, “The Age of Dreams” und “Doomsday”.

Fazit :

So, das vielleicht ambitionierteste und monumentalste Album der letzten Zeit ist zu Ende und was bleibt nun übrig? Tja ganz so einfach ist das nicht zu beantworten, denn das Album ist wirklich sehr speziell geworden und daher auch sehr anspruchsvoll. Man spürt auf jeden Fall jede Sekunde wie viel Arbeit und Zeit hier drin steckt.
Für Genrefreaks mit einem Hang zur Klassik die ein Album als Gesamtes sehen und nicht im vorbeigehen oder beim Joggen hören ist das VIVALDI METAL PROJECT mit Sicherheit eine Offenbarung, für alle anderen heißt es hier definitiv rein hören!
Die Scheibe polarisiert auf jeden Fall und daher verzichte ich hier auf eine Bewertung, einfach weil das Ganze zu speziell ist und für so unterschiedliche Geschmäcker geeignet ist!

WERTUNG: keine Bewertung

Trackliste:

01. Escape from Hell
02. The Illusion of Eternity
03. Vita
04. Euphoria
05. Sun of God
06. Immortal Soul
07. Thunderstorm
08. The Age of Dreams
09. Alchemy
10. Stige
11. The Meaning of Life
12. The Final Four
13. Grande Madre
14. Doomsday

Julian

Freitag, 15. Juli 2016

BLACKLANDS - Peaceful Shores

Band: Blacklands
Album: Peaceful Shores
Spielzeit: 77:54 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock / Progressive Rock
Plattenfirma: Blacklands Music
Veröffentlichung: 31.05.2016

Mit "Peaceful Shores" legen die Melodic Prog Rocker BLACKLANDS ihr zweites Album vor. Das Debüt, vom Frank damals überschwenglich abgefeiert, liegt nun 3 Jahre zurück und seitdem hat die Band nicht nur eine Menge neues Material geschrieben, sondern auch eine nicht unerhebliche personelle Umbesetzung vollzogen: am Mikro steht nun die "Neue" Tanja Magolei-Schüpper, die den Job quasi während der Produktion von "Peaceful Shores" von Ihrer Vorgängerin übernommen hat und das bereits so gut wie komplett fertige Album nochmals neu eingesungen hat. Keine leichte Aufgabe. Da ich das Debüt nicht kenne, gehe ich jetzt mal relativ unbedarft an die neue Scheibe heran, die dank eines zwar etwas kitschigen, aber doch stimmigen Artworks schonmal optisch was hermacht.

Haken haben es mit Ihrem letzten Meisterwerk nochmals deutlich gemacht: die melodischen 80er und frühen 90er sind wieder zurück - auch in Genres, bei denen man es nicht unbedingt erwarten würde. Allerorts werden die damals aktuellen Synthie Sounds und Arrangement-Tricks wiederbelebt und, mal mehr mal weniger gekonnt, in moderne Produktionen integriert. Bei BLACKLANDS scheint mir die Herangehensweise ein wenig anders gelagert zu sein, denn das Material auf "Peaceful Shores" klingt ein wenig wie aus der Zeit gefallen: Marillion-Gedächtnis Gitarrensoli, Genesis-Harmonien, Dream Theater Sounds und Riffing (zur Awake Phase) und ganz dezente moderne Anleihen reihen sich aneinander. Während der Opener "Still Bleeding" (mit Gast-Sänger Marcel Römer) ziemlich exakt nach Evanescene-Schema arrangiert ist und recht hart nach vorne rockt, wird mit den anschliessenden "Alone Again" und "The River" erstmal das Gas rausgenommen. Soweit allerdings, dass die Scheibe relativ früh die Puste auszugehen droht. Man merkt Sängerin Magolei-Schüpper in diesen ruhigen Momenten die Unsicherheit an, manche Passage kommt nicht ganz selbstbewusst rüber. Da die Kompositionen an sich auch nicht wirklich Herausragendes zu bieten haben, ist man froh wenn ab dem flotten, mit einem eingängigen Refrain ausgestatteten "Drown In Darkness" wieder mehr Energie in die Sache kommt. Aufhorchen lassen vor allem die Momente, in denen die Band dem Spielspass einfach mal freien Lauf lässt und nicht zu verkopft an die Sache heran geht: sowohl das Dream Theater beeinflusste "Distant Warning" mit seinem packenden Groove sowie der epische Track "Grand Circles" haben starke Momente – oft durch das tolle Gitarrenspiel von Michael Stockschläger veredelt. Das auf Kommerz gebürstete "Like Tears In Your Eyes" (mit den Gast Sängern Manos Fatsis und Christian Boche) kommt dagegen etwas hüftsteif um die Ecke und auch diesmal ist die Entscheidung einen über 16-minütigen Longtrack ans Ende der Scheibe zu setzen nicht die beste. Warum es relativ unbekannte Bands immer wieder für nötig halten die Kapazität einer CD bis aufs Äusserste auszureitzen, auch wenn es das Songmaterial eigentlich nicht hergibt, ist mir ein Rätsel. "Winter Skies" (mit Gast Sänger Markus Brand) ist ein abwechslungsreicher, starker Track, aber er verpufft am Ende eines viel zu langen Albums.

"Peaceful Shores" hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck: der weitestgehend gute Sound der Scheibe (von ein paar Ausrutschern mal abgesehen), die durchweg tolle Gitarrenarbeit und die atmosphärische Dichte der Scheibe sollten Fans von melodischem Prog Rock definitiv ansprechen. Da machen die Jungs und das Mädel so einiges richtig. Dem gegenüber steht die nicht immer zur Gänze überzeugende Gesangsarbeit und das zumeist biedere, mutlose Songwriting, das sich viel zu oft auf bewährte Konzepte beschränkt, die man leider schon oft besser gehört hat. Und eine Spielzeit von beinahe 80 Minuten ist einfach too much. Hätte die Band hier konsequent den Rotstift angesetzt, wäre unterm Strich mit Sicherheit ein kompakteres, effektiveres Werk entstanden. Handwerklich sowie kompositorisch sind BLACKLANDS zwar im Moment noch im Mittelfeld unterwegs. Mit dem Mut zur Selbstkritik ist da aber beim nächsten mal bestimmt noch mehr drin.

WERTUNG





Trackliste:

01. Still Bleeding
02. Alone Again
03. The River
04. Drown In Darkness
05. Ballad Of A Burning Witch
06. Distant Warning
07. Grand Circles
08. Peaceful Shores
09. T.I.M.E.
10. Like Tears In Your Eyes
11. Winter Skies


Mario

THE EMBODIED - Ravengod

Band: The Embodied
Album: Ravengod
Spielzeit: 49:00 min
Stilrichtung: Melodic Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Legend Records
Veröffentlichung: 15.07.2016

Die Schweden von THE EMBODIED kredenzen uns dieser Tage einen Nachschlag zu ihrem 2011 erschienenen, selbstbetitelten Debütalbum REZI. Das zweite Album trägt den Titel „Ravengod“ und soll eine Fortführung des damals eingeschlagenen, musikalischen Weges sein. Geboten wird nach wie vor ein wilder Mix aus vielen Metalgenres. Zu finden sind hier Einflüsse aus dem Power, Death, Heavy als auch Folk Metalbereich.
Schauen wir doch mal wie dieses beim Opener „Bleed“ klingt. Rockig und kraftvoll ballert man auf jeden Fall schon mal direkt zu Beginn los. Hier sind wir eher im Rockgenre daheim inklusive eines schmissigen Chorus und knackigen Gitarrenriffs. Kein absoluter Ohrburner aber ganz ok für den Beginn!
Das anschließende „Venegeance“ geht dann schon eine Spur druckvoller zur Sache und hat einen ziemlich modernen, aggressiveren Touch inklusive Screams und Growls. Der Chorus ist aber wieder schön schmissig von daher geht die Nummer auch absolut in Ordnung.
Die ersten richtigen Ohrbomben folgen dann nun mit dem melodisch und griffigen „Praetor Sorrow“, dem abwechslungsreichen Titeltrack „Ravengod“ und dem Genremix „The Exorcist“. Alles tip top gemacht, hier gehen beide Daumen direkt nach oben!
Das atmosphärische Zwischenstück „Land of the Midnight Sun“ kann dann leider nicht komplett überzeugen, ebenso ergeht es dann „Awaiting the End“.
Besser kommt dann wieder „I sufficate of Anger“ aus den Boxen bei dem man aber wieder ganz klar ein Faible für moderneren Metalstoff haben muss.
Im letzten Abschnitt der zwölf Songs starken Platte haben sich dann leider auch noch ein paar eher durchschnittliche Tracks eingeschlichen, am Ehesten überzeugen können da noch „Art of Hunting“ und „Battle of the Mind“.
Deswegen gehen wir abschließend mit einem gemischten Gefühl aus der Hörsession.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch dieses Mal “Praetor Sorrow”, “Ravengod” , “The Exorcist” und “Art of Hunting” nennen.

Fazit :

THE EMBODIED bieten auf ihrem neuen Album auf jeden Fall wieder einen interessanten Stilmix bei dem für fast jeden Fan etwas dabei sein sollte! Leider hat man dieses Mal aber auch den ein oder anderen eher durchschnittlichen Track zu viel mit an Bord, deswegen kann man nicht so durchgehend überzeugen wie auf dem Debüt!
Eine solide Leistung bleibt aber alle Male noch dabei hängen.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Bleed
02. Vengeance
03. Praetor Sorrow
04. Ravengod
05. The Exorcist
06. Land of the Midnight Sun
07. Awaiting the End
08. I sufficate of Anger
09. Art of Hunting
10. Battle of the Mind
11. Death by Fire
12. Vallfaerd till Asgaard

Julian

Montag, 11. Juli 2016

IN EXTREMO - Quid Pro Quo

Band: In Extremo
Album: Quid Pro Quo
Spielzeit: 42:46 min.
Stilrichtung: Folk Metal
Plattenfirma: Universal Music
Veröffentlichung: 24.06.2016
Homepage: www.inextremo.de

Drei Jahre sind seit dem letzten Studiowerk „Kunstraub“ (Rezi HIER) schon wieder ins Land gezogen. Doch die Mittelalter-Metaller IN EXTREMO waren zwischendurch alles andere als auf der faulen Haut gelegen. Nicht zuletzt wurde das 20-jährige Bestehen auf der Loreley im letzten Jahr gebührend gefeiert und sogar vom WDR für seine Reihe „Rockpalast“ aufgezeichnet. Drei rauschende Partynächte wie gemacht für die Ewigkeit. Zu diesem Ereignis gab es die eigens komponierte Single „Loreley“ und schon kurz darauf hat es die sieben Galgenvögel wieder in den Fingern gejuckt.

Mit dem jetzt erscheinenden Album „Quid Pro Quo“ machen IN EXTREMO das Dutzend voll. Geben und nehmen heißt die alte Redewendung frei übersetzt. Dass das in der heutigen Zeit nicht mehr oft praktiziert wird, stößt der Band sauer auf. Dementsprechend gibt es einige verbale Tiefschläge gegen die heutige Gesellschaft, die nur noch aus Egoisten und geld- und machtgeilen Säcken zu bestehen scheint. IN EXTREMO möchten nach wie vor nicht als politische Combo verstanden werden, aber laut eigener Aussage sind diese Themen heute so allgegenwärtig, dass sie hier einmal den Mund aufmachen mussten.

Bei aller Ernsthaftigkeit bleiben aber auch die typischen Lyrics des Septetts nicht außen vor. Schon der Eröffnungstrack „Störtebeker“ ist ein Beispiel dafür. Mit der Aufarbeitung dieser Legende schließen IN EXTREMO nahtlos an ihre Vergangenheit an. Der berüchtigte Seeräuber aus dem 14. Jahrhundert, der gerne auch mal als Robin Hood der Meere dargestellt wird, ist wie gemacht für diese Band. Aber nicht nur das, der Song ist ein Highlight in der langen Karriere des Berliner Kollektivs. Stramm vorwärts marschiert diese Heldenballade, die von einem feinen Ohrwurmrefrain gekrönt wird. Ihre Liebe zu Russland stellen IN EXTREMO gleich mit zwei Nummern heraus („Roter Stern“ und das russisch gesungene „Schwarzer Rabe“). Dazwischen streuen sie harte Rocksongs wie den Titeltrack oder das zusammen mit HEAVEN SHALL BURN initiierte „Flaschenteufel“ sowie mystische, mittelalterliche Stücke wie „Pikse Palve“ oder „Dacw Nghariad“.

Zu guter Letzt haben IN EXTREMO mit „Sternhagelvoll“ aber auch noch das Partyvolk im Visier. Das wird definitiv ein neuer Hit im Liveprogramm der magischen Sieben. Ebenso vom Saufen handelt das melancholischere „Moonshiner“. Summa summarum haben IN EXTREMO eine abwechslungsreichere Platte am Start als noch vor drei Jahren. Der Anteil an offensichtlichen Hitsingles war seinerzeit allerdings etwas höher. Dennoch ist „Quid Pro Quo“ erneut ein bärenstarkes Lebenszeichen einer immer noch wandlungsfähigen Kapelle, die trotz ihrer zahlreichen Kollegen und Nachahmer mit am Meisten Charisma hat – auch gut 20 Jahre nach ihrer Gründung.

WERTUNG:





Trackliste:

1. Störtebeker
2. Roter Stern
3. Quid Pro Quo
4. Pikse Palve
5. Lieb Vaterland magst ruhig sein
6. Flaschenteufel
7. Dacw Nghariad
8. Moonshiner
9. Glück auf Erden
10. Schwarzer Rabe
11. Sternhagelvoll

Stefan

J.B.O. - 11

Band: J.B.O.
Album: 11
Spielzeit: 45:22 min.
Stilrichtung: Comedy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 08.07.2016
Homepage: www.jbo.de

Kaum haben die schwarz-rosa-goldenen Frohnaturen von J.B.O. die Jubiläumsaufführung ihres Erfolgsalbums „Explizite Lyrik“ hinter sich gebracht, steht auch schon ein neues Werk von den fränkischen Blödelbarden in den Läden. Simpel „11“ betitelt zeigt auch diese Platte einmal mehr, wie schnell die Zeit vergeht. 21 Jahre nach dem Überraschungserfolg von „Explizite Lyrik“ haben Hannes „G.Laber“ Holzmann und Vito C. samt Kollegen immer noch nicht die Nase voll vom blödeln – und immer wieder fallen ihnen Songs ein, die man wunderbar verhohnepipeln kann. Das hat in der Vergangenheit immer wieder gut geklappt – mal mehr und mal weniger. Einzelne Hits waren aber auf jeder der zehn bis dato veröffentlichten Scheibletten zu finden. Natürlich hatten nicht alle das Format eines „Bolle“ oder weiteren Hits wie „Ein Fest“ oder dem „Metl-Gstanzl“, funktioniert haben aber viele der bisherigen Versuche, etwas mehr Fröhlichkeit in die (Metal-)Welt zu bringen.

Dass das fränkische Quartett aber auch durchaus hörbares aus eigener Feder kreieren kann, zeigt nicht zuletzt ihr wahrscheinlich immer noch größter Coup „Ein guter Tag zum Sterben“ oder Songs wie  „Verteidiger des Blödsinns“. Davon gibt es auch dieses Mal wieder einen zu hören: „Wir lassen uns das Blödeln nicht verbieten“ lautet dieses Mal der Titel. Aber natürlich besteht der Hauptteil von „11“ wie immer aus Coverversionen und kurzen Hörspielen. So wird „Mädchen“ von LUCILECTRIC zu „Metaller“, „New York Groove“ von HELLO zu „Nürnberg Groove“ oder „Those Were The Days“ von MARY HOPKIN zu „Jetzt ist halt heut“. Aber noch eines lässt sich mit Gewissheit sagen: wie so oft haben J.B.O. einen Song an Bord, der eigentlich peinlich ist. Dieses Mal in Form von „Panzer Dance“, Ihr habt es erraten, das „Original“ stammt von DJ ÖTZI, es hieß „Burger Dance“ und das war wiederum eine Adaption eines Kinderliedes. Und noch einen Ballermann Hit haben sich die Franken zur Brust genommen: „Scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr“ von PETER WACKEL mutiert natürlich, wie soll es anders sein, zu „Wacken ist nur einmal im Jahr“. Diese Version dagegen dürfte nicht nur dieses Jahr und nicht nur auf dem weltgrößten Metalfestival zu hören sein. Hier haben die Jungs wieder einmal den Nerv perfekt getroffen und den kompletten Gegenpol zu „Panzer Dance“ geschaffen.

Fazit: „11“ bringt natürlich jede Menge Spaß mit. Aber wie so oft auf den späteren Platten der Jungs schwankt die Qualität und die Originalität doch gehörig. Aber man muss J.B.O. lassen, dass sie immer wieder geniale Einfälle haben, auch wenn sie dieses Mal gar nicht so weit hergeholt sind – siehe „Wacken“.

WERTUNG:





Trackliste:

1. Einzähler
2. Wir lassen uns das Blödeln nicht verbieten
3. Panzer Dance
4. Metaller
5. Ich hätt gern mehr
6. Autowerkstatt
7. Wacken ist nur einmal im Jahr
8. Verliebt
9. Jetzt ist halt heut
10. Marilyn Manson
11. Fünf Minuten
12. Har Har Har
13. Nürnberg Groove
14. Rapper
15. Söderla!
16. Alkoholprobe
17. M.F.N. For J.B.O.

Stefan