Dienstag, 4. Januar 2011

DEADRINGER - Electrocution Of The Heart (Klassiker der Woche)

Band: Deadringer   
Album: Electrocution Of The Heart
Spielzeit: 39:05 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Grudge Records
Veröffentlichung: 1989

Nicht jede All-Star-Band konnte den Erfolg erzielen, der ihr eigentlich beschert sein sollte. In den späten 80ern konnten Kollaborationen wie BAD ENGLISH zwar durchaus Staub auwirbeln, eine Combo namens DEADRINGER musste dagegen sich mit dem Prädikat „Schuß in den Ofen“ begnügen. Das konnte keinesfalls an der Besetzung liegen, denn mit Sänger Charlie Huhn (NO MERCY, VICTORY u.v.m.), Gitarrist Jay Johnson (ARC ANGEL), Keyboarder Joe Bouchard (BLUE ÖYSTER CULT), Bassist Dennis Dunaway und Drummer Neal Smith (beide ALICE COOPER) hatte die Bezeichnung Supergroup schon seine Richtigkeit.

Auch die Songs auf dem einzigen Album “Electrocution Of The Heart” waren von einer Güte, bei der ein Erfolg eigentlich vorprogrammiert gewesen wäre. Dazu kam das außergewöhnliche Organ von Charlie Huhn, der diese Band direkt nach seinem Ausstieg bei VICTORY zusammengetrommelt hat.

Der erste Song ruft laut “Everybody Rock”. Und er ist eine Hymne. Tolles Riffing, schöne Arrangements und Melodien, die sofort ins Ohr gehen aber auch nach Jahrzehnten nicht langweilig werden. “When You´re in You´re In” ist da ungleich sperriger, entpuppt sich aber nach mehrmaligem Hören als erstklassig. Die Powerballade “Love Is A Killer” ist das genaue Gegenteil dazu. Der Song ist ein Ohrwurm sondersgleichen und wieder einmal wundert man sich, warum DEADRINGER seinerzeit nicht erfolgreicher waren. Und mit dem folgenden “Secret Eyes” – einer reinrassigen AOR Nummer – legen die Herrschaften noch mal gehörig nach. Zusammen mit “Everybody Rock” und “Love Is A Killer” bildet dieses Stück das magische Dreieck des Albums und zeugt ganz nebenbei von der Vielfältigkeit von DEADRINGER.

Aber auch das flotte “Summa Cum Loud”, das rockige “Unsung Heroes” oder das leidenschaftliche “Dangerous Love” sind Hammernummern. Wenngleich auch der Sound der Scheibe etwas kraftvoller hätte ausfallen dürfen. Aber er hat einen gewissen Charme und erspart einem das x-te Hochglanzprodukt, das zu Tode gemixt wurde.

Leider brach die Band schon kurze Zeit später auseinander und so bleibt “Electrocution Of The Heart” das einzige Tondokument einer vielversprechenden Konstellation. Charlie Huhn konzentrierte sich danach auf HUMBLE PIE, die von Drummer Jerry Shirley mit neuem Line-Up reaktiviert wurden und steht seit 2000 bei den Classic Rockern FOGHAT in Lohn und Brot. 2003 kehrte er für das Album “Instinct” noch einmal zu VICTORY zurück und hat u.a. auch an einem Album des ehemaligen BÖHSE ONKELZ Gitarristen Matt Roehr gearbeitet.

1989 wäre die perfekte Zeit gewesen, um mit einem All-Star Projekt wie DEADRINGER groß heraus zu kommen. Aber das Unternehmen wurde nicht von Erfolg gekrönt. So blieb “Electrocution Of The Heart” nicht nur ein einmaliges Vergnügen sondern ist schon seit Langem eine begehrte und teure Rarität. Das schreit doch nach einer Neuauflage, vielleicht ist es eines Tages so weit.

Trackliste:

01.    Everybody Rock
02.    When You´re In You´re In
03.    Love´s A Killer
04.    Secret Eyes
05.    Balls Out
06.    Summa Cum Loud
07.    Double Talk
08.    Dangerous Love
09.    Bring On The Night
10.    Unsung Heroes

Stefan

Hier findet Ihr weitere:
http://rock-garage-magazine.blogspot.de/p/klassiker-der-woche_22.html

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