Album: Shake Your Soul
Spielzeit: 42:37 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Atlantic Records
Veröffentlichung: 1990
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Ihr liebt ALICE COOPER? Ihr liebt sein 1989er Megawerk „Trash“ sowie das Folgealbum „Hey Stoopid“? Dann ist das hier vielleicht was für Euch. Denn der Sound des BATON ROUGE Debüts „Shake Your Soul“ hat nicht nur die gleiche Rezeptur sondern auch ähnliche Ansätze beim Songwriting. Für „Hey Stoopid“ griff der Golf-Maniac COOPER sogar auf die Dienste von Jack Ponti zurück, der sich für BATON ROUGE´s Erstling verantwortlich zeigt. Zuvor hatte Ponti schon als Songschreiber für BON JOVI, KEEL oder BONFIRE gearbeitet. Sie alle tragen die Handschrift des US-Amerikaners, der für BATON ROUGE seinen ersten nennenswerten externen Produktionsjob angeboten bekam. Aber die Band aus dem Provinzkaff Pearl River in Louisiana ist dank einer Reihe toller Musiker weitaus mehr als eine Ansammlung von Marionetten der Musikindustrie, die sie in der Folgezeit leider werden würden. Das hatten Lance Bulen (vocals), Kelly Keeling (guitars), Keith Harrison (bass) und Harold Knappenberger III (drums) 1986 bei ihrer Gründung absolut nicht auf dem Zettel.
Bevor sich der Verbund allerdings BATON ROUGE nannte, standen einige Umbenennungen auf dem Plan. Begann man als VOICES, benannte man sich schon kurze Zeit später in CHEETAH um, nur um kurze Zeit später unter MERIDIAN zu firmieren. Schlussendlich einigte man sich auf BATON ROUGE und zog 1987 nach Los Angeles um. Nach einigen Besetzungwechseln bekam man 1989 endlich den ersehnten Plattenvertrag, und das noch beim Major Atlantic Records. Für die Aufnahmen wechselte Kelly Keeling ans Mikrofon und Lance Bulen an die zweite Gitarre. Die übrigen Posten wurden von Corky McCellan (drums), Scott Bender (bass) und David Cremin (keyboards, guitars) besetzt. Zusammen mit seinem Sidekick Vic Pepe fabrizierte Jack Ponti nicht nur alle Songs mit sondern produzierte die Platte auch gleich noch.
1990 war die Zeit dann endlich reif für „Shake Your Soul“, das voll war von dicken Chören, unwiderstehlich poppigen Ohrwurmmelodien und einem nahezu perfekten Sound. Schon der Opener „Doctor“ glänzte mit raffiniertem Gitarrenspiel und der beschriebenen Hochglanzattitüde. Die folgende Single „Walks Like A Woman“ unterstrich den eingeschlagenen Weg und stieg sogar in die Top 40 ein. Songs wie „Big Trouble“, „Bad Time Comin´ Down“ oder „Baby So Cool“ schlugen in die gleiche Kerbe und hatten ebenfalls enormes Potential. Nach der Veröffentlichung drehte sich ein weiteres Mal das Besetzungskarusell: für Cremin kam der ehemalige KEEL Gitarrist Tony Palmucci. Das zweite Album „Lights Out on The Playground“ war ein Schnellschuss, der weder die Band noch die Fans zufriedenstellte. Der beste Song „Slave To The Rhythm“ war nur ein müder Abklatsch von „Walks Like A Woman“ und auch so klang die Platte wie ein Sammelsurium an Überbleibseln. Dass man gleich 13 Songs draufgepackt hatte, machte die Sache auch nicht besser.
Kelly Keeling war frustriert und verließ die Band in Richtung BLUE MURDER und so lösten sich BATON ROUGE auf. Erst 1997 sollte Keeling das Angebot erhalten, ein weiteres Album zu machen, der er mit einigen Studiomusikern umsetzte. Dazwischen machte er bei JOHN NORUM oder MSG Station. Auch nach dem dritten, zugegebenermaßen recht guten, Album „Baton Rouge“ war er fleißig bei Bands wie KING KOBRA, HEAVEN AND EARTH oder erneut MSG zu Gange. Zwischen 2005 und 2015 brachte er zudem drei Soloalben heraus. Angeblich sollten sich BATON ROUGE 2012 für kurze Zeit reformiert haben, ein hörbares Produkt hat es allerdings nie gegeben.
„Shake Your Soul“ ist das beste, was diese Band hervorgebracht hat – ein Album das den damaligen Zeitgeist widerspiegelt und nebenbei noch viel Spaß macht. Viele Bands würden sich auch heute noch die Finger lecken, wenn sie solche Songs und einen solchen Sound auf die Festplatte zaubern könnten.
Trackliste:
1. Doctor
2. Walks Like A Woman
3. Big Trouble
4. It´s About Time
5. Bad Time Comin´ Down
6. The Midge (Instrumental)
7. Baby´s So Cool
8. Young Hearts
9. Melenie
10. There Was A Time (The Storm)
11. Hot Blood Movin´
12. Spread Like Fire
Stefan
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