Album: Capture The Dream – The Best of
Spielzeit: 71:22 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 1999
Homepage: www.stanbush.com
Eine Best Of als Klassiker der Woche? Ich höre schon die Aufschreie bei unseren Lesern – niveaulos werden die einen sagen, einfallslos die anderen. Aber was soll man machen, wenn ein Künstler derart viele hörenswerte Alben geschaffen hat, dass es praktisch unmöglich ist, einen echten Favouriten herauszupicken? Seht Ihr, da bietet sich doch eine Compilation an, auch wenn dort sicher nie genau die Trackliste zu finden sein wird, die man persönlich bevorzugen würde. Dennoch ist im Falle des amerikanischen Sängers und Songwriters STAN BUSH die erstmals 1999 erschienene Werkschau „Capture The Dream“ ein guter Ansatz, wenn man das Schaffen dieses Künstlers zusammenfassen möchte oder ihn erst neu entdeckt.
Erstmals trat STAN BUSH mit seiner Countryrockband BOULDER ins Rampenlicht. Mit von der Partie auch der spätere AXE-Sänger Bob Harris und Namen wie Marty Stinger oder Zeke Zirngiebel. Die drei letztgenannten zogen nach nur einem Album mit BOULDER, das den Bandnamen trug, weiter zu WARREN ZEVON, mit dem sie 1980 das Live-Album „Stand In The Fire“ aufnahmen. STAN BUSH indes zog es vor, in Zukunft als Solomusiker unterwegs zu sein. 1983 erschien sein selbstbetiteltes Debütalbum, wenig später schrieb und performte er viele Beiträge zu Filmen. Darunter sein wohl bekanntester Hit „(You´ve Got) The Touch“ aus dem 1986 erschienenen Blockbuster „Transformers: The Movie“. Desweiteren wurde seine Musik in Filmen wie „Kickboxer“, „Bloodsport“ - beide mit dem aufstrebenden Actionhelden Jean Claude Van Damme in der Hauptrolle – verwendet. Er schrieb Songs zusammen mit JOURNEY´s Jonathan Caine, Paul Stanley von KISS oder Jim Vallance (BRYAN ADAMS) und arbeitete mit den besten Produzenten (z.B. Georgio Moroder).
1987 erschien das zweite Album von STAN BUSH, allerdings unter dem Banner STAN BUSH AND BARRAGE. Dieser 10-Tracker kann getrost als Meisterwerk in der eigenen Disko genannt werden. Nicht nur wegen des Megahits „The Touch“. Die Platte ist randvoll mit hochmelodischen Ohrwürmern und traf den damaligen Zeitgeist zu hundert Prozent. Auch heute ist die Scheibe wohl die bekannteste, wenn es um STAN BUSH geht. Dennoch soll das restliche Schaffen dieses Ausnahmekünstlers nicht in Vergessenheit geraten, denn der gute Stan brachte etwas zu Stande, was nur wenigen Künstlern gelang. Bis zum heutigen Tage hat er nicht ein mäßiges geschweige denn schlechtes Album aufgenommen. Er hat auf Experimente verzichtet und einfach sein Ding durchgezogen.
Alben wie „Shine“ (2004) oder „In This Life“ (2007) sind leider in Vergessenheit geratene Perlen und gehören sicher mit zum Besten, was das Genre AOR im neuen Jahrtausend zu bieten hat. Aber auch das bis dato letzte Werk „The Ultimate“ von 2014 ist ein weiteres starkes Statement von einem absoluten Ausnahmetalent mit einer großartigen Stimme. Nicht zuletzt deswegen steht hier stellvertretend für all die tollen Momente der letzten 35 Jahre diese Kollektion mit 15 seiner stärksten Stücke (plus einem Bonustrack). Natürlich ist die Balladendichte relativ hoch, aber was wäre BON JOVI ohne seine Balladen? Bei STAN BUSH verhält es sich ähnlich.
Trackliste:
1. Straight To The Top
2. Can´t Hide Love
3. Every Beat Of My Heart
4. Never Ending Love
5. Hold Your Head Up High
6. Are You Over Me
7. Total Surrender
8. Until I Was Loved By You
9. Say A Little Prayer
10. I Was Wrong
11. You´ve Got The Touch
12. Never Surrender
13. Critical Mass/Ground Zero
14. Capture The Dream
15. The Child Within
16. The End of The Beginning (Bonus Track)
Stefan
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