Band: A Cosmic Trail
Album: II: Mistral
Spielzeit: 46:18 min
Plattenfirma: PURE PROG RECORDS
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.acosmictrail.com
Bei rein instrumentaler Musik ist es wohl ein wenig wie mit zwischenmenschlichen Beziehungen: entweder es macht sofort klick oder man wird wohl nie so richtig warm mit der betreffenden Band. Denn die 2te Ebene, der Gesang, der einem oftmals recht belanglosen Stück Musik dann doch noch das gewisse Etwas verleiht, fehlt hier natürlich völlig. Die Kunst den Hörer mit Sounds, Riffs und der draus resultierenden Atmosphäre in den Bann zu schlagen hält seine ganz eigenen Fallstricke parat. In den letzten Jahren haben einige Post-Rock Bands die instrumentale Musik ein wenig weiter in das Bewusstsein der Rock und Metal Gemeinde gebracht und konnten damit teilweise recht eindrucksvolle Erfolge feiern (als Beispiel seien an dieser Stelle mal die großartigen LONG DISTANCE CALLING genannt).
Das einheimische Quartett A COSMIC TRAIL entwirft auf seiner zweiten Scheibe „II: Mistral“ (frei nach dem Motto ihrer Homepage) „Widescreen cinema for your ears...” – Breitwandsounds: meist recht straighte Riff-Monster, vermengt mit verspielten Elementen verschiedenster Couleur, wobei das Ergebnis aber rein gar nichts mit den bekannten Post-Rock Versatzstücken zu tun hat, denn die Basis des Sounds ist zumeist bodenständiger Rock und Metal. Und auch wenn das ganze über das Prog Label von Pure Steel erscheint, so ist die Band dennoch meilenweit von den üblichen typischen Skalengewittern oder Frickel Orgien anderer Prog-Bands entfernt. Die einzelnen Songs vermitteln ein äußerst kohärentes Gefühl, sind dabei aber allesamt unterschiedlich angelegt und haben ihr ganz eigenes Flair. Als Anspieltipps seien „Mistral I“ mit seinen monumentalen Rhythmen, „Thwart Progress“, in dem Powermetal-typisches Riffing auf entspannte Ambientsounds trifft und „A Ghostly Whisper” genannt. Letzteres zitiert ein wenig Opeth zu „Blackwater Park“ Zeiten (weniger durch bestimmte Riffs, den durch eine ähnliche Atmosphäre) und macht nochmals deutlich, dass A COSMIC TRAIL so gut wie gar nicht klauen, sondern sich höchstens inspirieren lassen – die Einflüsse der Band sind zwar hier und da herauszuhören, kopiert wird aber nie.
Der herrlich räumliche, organische Klang dürfte, neben dem geschmackvollen Artwork (das wirklich wie die Faust aufs Auge passt), auf der ebenfalls erhältlichen Vinyl-Version (ab Mai 2013 verfügbar) noch um einiges besser rüberkommen.
Auch wenn ich die vorliegende Platte bereits ziemlich beeindruckend finde, setze die Bewertung jetzt mal bewusst ein wenig niedriger an, denn da ist meiner Meinung nach immer noch Luft nach oben. Einige Arrangements laufen noch etwas ziellos ins Leere, die ein oder andere Gitarrenlinie verpufft leicht unspektakulär … Das alles ändert aber nichts daran, dass „II: Mistral“ eine richtig geile Scheibe geworden ist und für mich persönlich die perfekte Beschallung für nächtliche Autofahrten oder das abendliche Abschalten ist. Beide Daumen hoch!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Calm
02. Mistral I
03. Cromlech
04. In Ertia
05. Thwart Progress
06. A Ghostly Whisper
07. Mistral II
Mario
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