Band: James LaBrie
Album: Impermanent Resonance
Spielzeit: 49:52 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: INSIDE/OUT Music
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.jameslabrie.com
Wer hätte sich vor einigen Jahren noch träumen lassen, dass JAMES LABRIE mit dem in Kürze erscheinenden 12. Dream Theater Album seinen alten Nemesis und Bandgründer, Big Mike Portnoy himself, in Sachen DT Studioveröffentlichungen überholen würde …? Tja, so spielt das Leben. Auf seinem neuesten Solowerk setzt der Kanadier abermals auf die bewährten internationalen Mitstreiter, die auch seinem letzten, hervorragenden Album „Static Impulse“ (2010) den besonderen Feinschliff gegeben hatten: der langjährige Hauptsongwriter Matt Guillory zeichnet sich federführend für die Kompositionen verantwortlich und steuert die Keyboards bei, der Italiener Marco Sfogli ist für die Gitarren zuständig und der schwedische Drummer Peter Wildoer knüppelt sich gewohnt atemberaubend durchs Unterholz und ist ebenfalls für die (diesmal nur sporadisch eingesetzten) Grunts zuständig. Der Sound wurde ebenfalls wieder in die vielbeschäftigten Hände von Jens Bogren und Tony Lindgren gelegt, die der Scheibe Ihren typischen „Fascination Street Studios“ Breitwandsound verpasst haben. Der mag mittlerweile zwar etwas austauschbar klingen, passt zu dem Material auf „Impermanent Resonance“ aber wie die Faust aufs Auge.
Es ist schon einige Zeit her, dass ich eine Promo durchgehört habe und bei jedem Song auf den unausweichlichen Downer gewartet habe, der dann aber nie kommt. Bereits der Opener „Agony“ und das anschließende „Undertow“ kommen dermaßen schmissig und überzeugend daher, dass die Mundwinkel unweigerlich nach oben gehen. Die Hooklines sind nicht zu offensichtlich und sitzen wie ein Maßanzug, die Balance zwischen hartem Metal und melodischen Akzenten ist perfekt gelungen, über die musikalische Leistung brauchen wir eh keine Worte zu verlieren und auch vom Klang ist alles im grünen Bereich. Auffällig ist, dass die Kompositionen alle wie an der Perlenkette aufgeschnürt funktionieren und atmosphärisch perfekt zusammenpassen. Da klingt nichts nach Studioprojekt oder Puzzlestücken. Die Stilrichtung „Progressive Metal“ beschreibt die Musik, wie bereits bei dem Vorgängeralbum, nur unzureichend denn die Songs sind eher eine Mischung aus Schwedischem „Göteborg“ Metal, dargeboten von absoluten Könnern an den Instrumenten und garniert mit einer gezielten Ausrichtung auf mainstreamige Melodien (wie das an 30 Seconds to Mars erinnernde, grandiose „Back On The Ground“). Weitere Highlights sind der Ohrwurm „I Got You“ und das getragene „Say You’re Still Mine“. Neben den nicht ganz so starken Tracks wie „Lost In The Fire“ und „Letting Go“ ist der einzige, schwache Kritikpunkt das leicht überladene Soundbild in dem LaBrie manchmal etwas unterzugehen droht. Der Mix ist einfach unheimlich mächtig und dicht, so dass der Hörer aufmerksam folgen muss um alle versteckten Details zu entdecken. Aber es kann ja nicht schaden wenn die Musik auch mal etwas fordernd ist.
JAMES LABRIE ist es über die Jahre gelungen sich neben Dream Theater noch ein zweites, hochklassiges Standbein aufzubauen, das dank der exzellenten letzten Veröffentlichungen als zuverlässige Alternative zum Traumtheater durchgeht. Wer an „Static Impulse“ seine Freude hatte, wird auch mit dem nochmals gereiften „Impermanent Resonance“ glücklich werden. Das Album erscheint als CD, Limited Edition Digipack (mit 2 Bonus Tracks), auf Vinyl und als Digitaler Download.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Agony
02. Undertow
03. Slight Of Hand
04. Back On The Ground
05. I Got You
06. Holding On
07. Lost In The Fire
08. Letting Go
09. Destined To Burn
10. Say You're Still Mine
11. Amnesia
12. I Will Not Break
Mario
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