Album: KXM
Spielzeit: 57:26 min
Stilrichtung: Hardrock / Alternative Metal
Plattenfirma: Ear Music
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.facebook.com/KXMofficial
KXM, das sind Ray Luzier (Drums / Korn), Dug Pinnick (Bass, Gesang / King's X) und George Lynch (Gitarre / Lynch Mob) die sich auf einer Fete in Luzier’s Haus getroffen haben und dort spontan beschlossen sich frei von bindenden Verpflichtung zum lockeren Jammen zu treffen. 10 Tage später stand das erste Album in seinen Grundzügen fest und wird nun als neues großes Ding angepriesen. Supergroups sind ja mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme und werden gerne von Labels auf dem Papier entworfen und dann ins Studio gescheucht um den ein oder anderen schnellen Euro zu machen. Uns interessiert also weniger die offizielle Hintergrundgeschichte sondern wie diese doch recht ungewöhnliche bzw. mutige Konstellation funktioniert.
Während Dug Pinnick in seiner Karriere Stil-Grenzen oft und gerne missachtet hat, ist George Lynch bisher weniger durch große Experimentierfreudigkeit aufgefallen. Spannend ist also die Frage ob Lynch seine traditionellen Trademark Riffs auspackt oder die Chance nutzt um neue Wege zu gehen. Da 50% des Bandsounds (Gesang und Bass) aus der King's X Ecke kommen, klingt die Chose dann auch oftmals wie die Prog-Kauze aus Missouri. Pinnick’s charakteristischer Knurr-Bass und Luzier’s Drumming harmonieren prächtig, auch wenn der typische Korn Drum-Stil etwas gewöhnungsbedürftig in dieser im klassischen Riffrock verwurzelten Musik anmutet. Die Gitarrenarbeit von Lynch ist tatsächlich, zumindest für Dokken Fans, eine Überraschung. Sein so herrlich verschrobener eigener Stil ist ein wenig auf der Strecke geblieben – allerdings gibt er sich hörbar Mühe den Songs kreative Farbtupfer hinzuzufügen. Fans des Saitenakrobaten müssen sich wohl einfach an den geänderten Stil des Meisters gewöhnen (das ausgedehnte Solo in „I’ll Be Ok“ macht dafür einiges wieder wett). Insgesamt klingen die 3 Herren in toll ausgearbeiteten Rockern wie „Rescue Me“, „Faith Is A Room“ oder „Burn“ schon ganz schön souverän und eingespielt und der bereits 64 jährige Pinnick hat immer noch ein Händchen für eindringliche Texte („Sleep“) die er mit gereifter, gewohnt emotionaler Stimme auslebt.
Wenn 3 so eigenwillige Künstler aus eigenem Antrieb gemeinsame Sache machen, kann dabei eigentlich weder Mainstream noch Langeweile rauskommen. Die teils überschwänglichen Reaktionen im Netz kann ich zwar nicht ganz teilen. Das Debüt von KXM ist aber dennoch ein äußerst interessantes und kurzweiliges Album geworden. Man merkt der Scheibe noch ein wenig die Suche nach dem eigenen Stil an. Wenn dabei aber so starke Songs wie die oben genannten herauskommen, hört man Pinnick & Co. gerne bei der Selbstfindung zu.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Stars
02. Rescue Me
03. Gunfight
04. Never Stop
05. Faith Is A Room
06. I'll Be Ok
07. Sleep
08. Love
09. Burn
10. Do It Now
11. Human Friction
12. Tranquilize
Mario
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