Montag, 4. November 2013

DENDERA - The Killing Floor

Band: Dendera
Album: The Killing Floor
Spielzeit: 45:40 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalbox Recordings
Veröffentlichung: 06.05.2013
Homepage: www.dendera.co.uk

Heavy Metal Bands von der Insel werden ja gerne mal mit einem Vorschuss an Lorbeeren ausgestattet, die die Band dann nie und nimmer rechtfertigen können. Das Quintett DENDERA, das nach einer vielversprechenden EP aus dem Jahr 2011 („We Must Fight“) nun das erste vollständige Album vorlegt, wird ebenfalls entsprechend vollmundig angepriesen. Von klassischem Powermetal in modernem Gewand ist da die Rede und die typischen Helden werden natürlich genannt: Judas Priest, Iron Maiden, etc. Das ist zwar wenig originell, immerhin liegt das Label mit der Stilbeschreibung aber ziemlich genau richtig.

Insgesamt 8 Songs präsentieren uns die Haudegen und man kann, soviel vorab, sein Geld definitiv schlechter investieren. Die Produktion der Platte ist schön ausgewogen und ehrlich, setzt auf einen modernen Ansatz, unterschlägt aber den Bass etwas stark (zugunsten der allgegenwärtigen Gitarrenpower und der Drums) und wirkt recht trocken. Vor allem die sehr gute Gitarrenarbeit der Herren Main und Fuller kann mit Murray/Smith-artigen Riffs und –Leads überzeugen. Die großartigen Riffs von „For Vengeance“ und „Till We Fall“ könnte ich mir z.B. den ganzen Tag in Endlosschleife anhören. Das Songmaterial ist durchweg stark und zieht in der zweiten Hälfte des Albums nochmals etwas an. Das liegt vielleicht auch daran, dass bei Songs wie „Hatechild”, “ The Predator“ oder „Bridges Will Burn“ zahllose Parallelen zu Iron Maiden (nach der Reunion, Richtung „A Matter Of Life And Death“) aufblitzen. Einziger kleiner Wermutstropfen ist der Gesang: Fronter Ashley Edison scheint unschlüssig ob er klaren, hohen Powermetal-Gesang einsetzen oder gepresste, aggressivere Töne anschlagen soll und eiert damit manchmal wie ein leicht hysterischer Bruce Dickinson durch die eingängigen Refrains von richtig gelungenen Headbangern der Marke „My Mercy“. Beide Gesangsstile haben Ihren Reiz, in der Kombination geht mir das aber teilweise schon mächtig auf den Koffer (wie zB in dem Titeltrack „The Killing Floor“). Freunde von zeitgemäß produziertem klassischem Heavy Metal der NWOBHM Schule werden an DENDREA aber auf jeden Fall Ihre Freude haben.

Aufgrund des noch verbesserungswürdigen Gesangs fällt der Gesamteindruck zwar etwas durchwachsen aus, der durchweg vorhandene Insel-Spirit und die tollen Instrumentalleistungen reißen die Gesamtnote dann doch noch herum. Ich kann hier trotz der ein oder anderen noch offenen Baustelle unmöglich eine schlechte Note zücken, dafür sind die Songs und die Attitüde der Jungs einfach viel zu gut. 

WERTUNG: 





Trackliste:

01. For Vengeance
02. My Mercy
03. Senlac Hill
04. The Killing Floor
05. Hatechild
06. The Predator
07. Bridges Will Burn
08. Till We Fall

Mario

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