Band: Astrakhan
Album: Retrospective
Spielzeit: 51:08 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 15.11.2013
Homepage: www.facebook.com/Astrakhan.band
Die Schwedischen Winter sind (so berichten es zumindest Einheimische denen die beschwerliche Flucht gelungen ist) lang, dunkel und vor allem eines: sehr langweilig. Was liegt da näher als in familiärer Runde eine Handvoll Songs zu schreiben, zumindest wenn man ansatzweise eine Ahnung hat wie es geht. Das haben sich wohl auch die Brüder Per (Bass) und Jörgen Schelander (Keyboards) gedacht als sie vor einigen Jahren das Grundgerüst des nun vorliegenden Debüt-Albums Ihrer Band ASTRAKHAN erdacht und komponiert haben. Nachdem man nach langwieriger Suche in Sänger Alex Lycke die richtige Stimme für das Material gefunden hatte, wurde mit tatkräftiger Unterstützung des Gitarristen Marcus Jidell (Evergrey, Royal Hunt), der auch den Mix und die Produktion übernommen hat, das nun vorliegende erste Lebenszeichen der Band in Form von „Retrospective“ eingespielt. Das Power Prog Label zeigt einmal mehr, dass man das richtige Händchen für talentierte neue Bands hat, die auf den ersten Blick auch mal nicht ins enge Label-Raster (progressiver Powermetal) passen.
Die Eckpfeiler des ASTRAKHAN Sounds sind der Neo-Prog alter Schule (Yes, ELP, Kansas) sowie der klassisch, zeitlose Hardrock (Led Zeppelin). Jidell liefert dabei nicht nur gelungene Sounds und Arrangement Kniffe, sondern hat die Songs in ein angenehm warmes, unaufgeregtes Klangbild gebettet. Der dezente Journey Unterton in „Higher Ground“ steht der Band ebenso gut wie die Opeth-Zitate in „Modern Original Sin“ oder der mit bombastischem Chor unterlegte Rocker „Propaganda“. ASTRAKHAN bedienen sich bei den Besten ohne zu offensichtlich zu zitieren, verpacken die verschiedenen Einflüsse in ein klassisches Prog-Klangbild und fahren damit über weite Strecken des Albums ganz gut. Harsche Metal-Töne sind nicht Bestandteil des ASTRAKHAN Klangkosmos, so dass selbst aggressivere Parts wie in dem herrlich wuchtigen „Extreme Media Makeover“ stets noch gediegen und elegant, anstatt schroff und hart rüberkommen. Das ganz große Aha-Erlebnis kommt zwar (noch) nicht auf und es fehlt noch der ein oder andere Übersong, dafür entschädigt aber das durchgehend tolle, abwechslungsreiche Songwriting und die grandiose Stimme von Sänger Alex Lycke.
Für ein Debüt-Album legen ASTRAKHAN gleich ordentlich vor. Die Zutaten stimmen und wurden fachmännisch aufbereitet und die wichtigen Elemente wie eine fesselnde Stimme, geschmackvolle Sounds und Songs sowie handwerkliches Können sind in Mengen vorhanden. Wenn es ASTRAKHAN nun gelingt noch das Songwriting etwas zu verfeinern, wird der geneigte Genre-Fan noch einiges von der Band erwarten können.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Under The Sun, Part 1
02. Shadow Of The Light
03. Propaganda
04. Higher Ground
05. Noname Lane
06. Extreme Media Makeover
07. Long Gone Generation
08. Modern Original Sin
09. State Of Mind
10. Under The Sun, Part 2
Mario
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