Band: Angelica
Album: Thrive
Spielzeit: 50:06 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.11.2013
Homepage: www.frontiers.it
Die schwedische Sängerin ANGELICA RYLIN ist keine Unbekannte. Mit ihrer Band MURDER OF MY SWEET hat sie bereits zwei Alben herausgebracht. Ihr erstes Soloalbum „Thrive“ geht aber trotzdem in eine ganz andere Richtung. Denn zu ihren großen Vorbildern zählt die dunkelhaarige Schönheit Kolleginnen wie ROBIN BECK, die WILSON Schwestern (HEART) oder Leigh Matty (ROMEO´S DAUGHTER). Und genau in diese Schiene wollte ANGELICA zusammen mit Produzent und Bandkollege Daniel Flores (auch zuständig für Drums und Keyboards) nebst Bassist Johan Niemann und Gitarrist Per Bergquist. Allerdings stammen die Kompositionen nicht von ihr selbst. Bekannte Songschreiber wie Harry Hess, Robert Sall oder Anders Wigelius haben der Sängerin schöne AOR-Songs auf den Leib geschneidert.
Schon zu Beginn fällt mir gleich noch ein Vergleich ein, denn die Werke von Labelkollegin ISSA (Overseen) können ohne Weiteres als Pendant herhalten. Und nachdem dieser Stern nach einem formidablen Debüt, einem mehr als durchschnittlichen Nachfolger und einer halbgaren Tribut-Scheibe so schnell unterging, wie er zu leuchten begann, versucht man nun die MOMS-Sängerin in diese Ecke zu quetschen. Selbst das Coverartwork erinnert daran.
Das Interssante an „Thrive“ ist auch, dass es alle drei ISSA-Scheiben zusammenfasst. Trotz der bekannten Riege an Songwritern und Musikern gibt es sowohl Licht als auch Schatten auf diesem 12-Tracker. Der Sound ist komplett daran orientiert in die ISSA Schiene zu gleiten und kommt mal modern metallisch und mal modern rockig aus den Boxen. Hochglanz ist angesagt, hier fehlen Ecken und Kanten, wobei die Produktion an sich über alle Zweifel erhaben ist, mit Daniel Flores saß ja auch ein erfahrener Mann auf dem Regiesessel.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass mit „Breaking My Heart“ einer der stärksten Songs am Anfang steht. Die Stimme von ANGELICA ist schön anzuhören und die Melodien gehen sofort ins Ohr. Aber schon bei „I Am Strong“ gibt es erste Abnutzungserscheinungen. Leider gibt es im weiteren Verlauf höchsten zwei oder drei Stücke, die so richtig gut sind und erwähnenswert sind. Dazu gehört das wunderbar AOR-lastige „Nothing Else You Can Break“. Hier werden Erinnerungen an die „Brigade“-Scheibe von HEART wach.
Ansonsten verfliegen viele der Stücke sehr schnell und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. „Schön anzuhören“ ist auch das perfekte Prädikat für „Thrive“. Die Platte tut nicht weh, ist aber eher im Mittelfeld zu Hause. Auch die Stimme der Hauptdarstellerin ist oft nicht rockig genug, sie könnte durchaus auch poppigeres Material einsingen. Und so ist „Thrive“ ein eher zweischneidiges Schwert…
WERTUNG:
Trackliste:
01. Breaking My Heart
02. I Am Strong
03. To Your Rescue
04. Can´t Stop Love
05. Nothing Else You Can Break
06. Riding Out The Storm
07. Rain On My Parade
08. Losers In Paradise
09. You Will Never Win
10. This Kiss Is Just For You
11. I´m Not Waiting
12. Take Me To Your Heart
Stefan
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