Band : Starsoup
Album : Bazaar Of Wonders
Spielzeit : 56:11 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma : Sublimity Records
Veröffentlichung : 01.11.2013
Homepage : www.facebook.com/Starsoup
STARSOUP ist das Projekt des russischen Sängers Alexey Markov (ex-Crime Of Passion), das über einen Zeitraum von über einem Jahr in Zusammenarbeit mit einer stattlichen Anzahl an Gastmusikern eingespielt wurde. Die Liste ist nicht nur lang, sondern auch aussschliesslich mit Namen russischer Musiker gespickt die hierzulande wohl nur die wenigsten Eingeweihten kennen dürften – daher erspare ich hier mal eine genauere Aufzählung. Positiv fällt allerdings gleich die musikalische Kompetenz der Musiker sowie das enorme Gespür für die genau richtigen Noten zum richtigen Zeitpunkt auf. Die Gitarrenarbeit verdient hier ein besonderes Lob, wird doch fernab von der üblichen Gniedelei ein ums andere Mal mit spannenden Soli ein Glanzpunkt gesetzt. Ungewöhnlich und daher zum genaueren Hinhören ermunternd ist ausserdem der starke Piano-Einsatz in vielen Tracks, Saxofon und Flöten hört man auf Prog-Metal Scheiben ebenfalls eher selten und das gelungene, aber ein wenig in die Irre führende Artwork, verdient ebenfalls Erwähnung.
Kreativer Kopf und Aushängeschild der Band ist naürlich Sänger Markov, der, neben Keyboarder Andrew Gryaznov (ebenfalls Crime Of Passion), einen Großteil der Songs verfasst hat. Der Junge macht auf „Bazaar Of Wonders“ so verdammt viel richtig, dass die auch hier vorhandenen typischen Makel einer Eigenproduktion (leicht pappiger Sound, der ein oder andere überflüssige Song) eigentlich nicht weiter ins Gewicht fallen. Vor allem in der wichtigsten Disziplin „Kompositionen“ zieht Markov so richtig vom Leder: Basierend auf mächtigen (Power)Metal Riffs gibts gelungene Hooklines im Dutzend („Angels“, „Ain’t No Superman“, „Past Bites“ oder „Perfect Loser“) die Freunden von älteren Dream Theater Alben und bestens gefallen dürften. Dem Gegenüber stehen mit „Try“ und „Cradle Of War” Songs die mit erhöhtem Balladenanteil und passgenau sitzenden Melodien den Nerv jedes Melodic-Fans treffen. Die im Promotext angegebene Referenz Dream Theater ist daher deutlich herauszuhören (siehe z.B. das sehr gelungene Instrumental „Bazaar“), Spuren von Metallica oder Disturbed kann ich aber beim besten Willen nirgends ausmachen – dafür haben STARSOUP einfach zu wenig reinen Metal in Ihrem Sound. Der Anteil an hochkarätigen Hooks, die nicht nur schnell im Ohr bleiben sondern sich auch nach mehrmaligem Hören nicht sofort abnutzen, ist erfreulich hoch und hält den Hörer lange bei der Stange (oder unterm Kopfhörer). Leider verzettelt sich Strippenzieher Markov im weiteren Verlauf des Albums in dem breit gefächterten Spektrum an Stilen, so dass „Bazaar Of Wonders“ seinem Titel grundsätzlich zwar gerecht wird, die zahlreichen Sprünge in der Dramaturgie lassen es aber etwas zerfahren wirken. Hätte man die halbgaren Schunkel-Füller „Rumors Of Better Life” und „Road To Sunset” weggelassen, wäre doch deutlich mehr Fluss in dem Ganzen geblieben.
Auch wenn es „Bazaar Of Wonders” an durchgehender Kohärenz mangelt und ein gestraffteres Songgerüst dem Werk noch besser zu Gesicht gestanden hätte, ist Alexey Markov und seiner STARSOUP Truppe ein erstaunlich erwachsenes Album gelungen, dass ich lange Zeit nicht aus dem Player bekommen habe. Ein empfehlenswertes Album das Appetit auf mehr macht.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Angels
02. Ain’t No Superman
03. Try
04. Cradle Of War
05. Rumors Of Better Life
06. Past Bites
07. The City And The Stars
08. Bazaar
09. Voices Of The Wind
10. Road To Sunset
11. Perfect Loser
12. Rain In The Desert
Mario
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