Mittwoch, 8. Januar 2014

CULLOODEN - Silent Scream

Band : Cullooden
Album : Silent Scream
Spielzeit : 57:54 min
Genre : Progressive / Melodic  Metal
Plattenfirma : Dead End Exit Records
Veröffentlichung : 10.01.2014
Homepage : www.cullooden.com

Progressiver Powermetal mit fetten AOR Melodien, Breitwand Chören und hohem Gesang gewürzt, das geht oft genug schief. Zahllose Bands haben sich bereits in quitschbunten Tralalasöngchen mit Möchtegern-Frickel Einlagen verheddert und dem Genre so manchen Fremdschäm Moment beschert. Und was machen die Schweden CULLOODEN aus dieser gewagten Mischung? Kann der erhöhte Anteil an Hooklines im 80er Melodic-Fahrwasser, gekreuzt mit modernem Metal und teils sogar harschen Shouts tatsächlich funktionieren? Scheisse, ja, das tut er auf „Silent Scream” über weite Strecken sogar vorzüglich. Zwar treffen nicht alle der 10 Tracks so geil ins Schwarze wie der packende Opener „Heaven Feels So Hollow“, das wie eine Kreuzung aus modernen Journey und harten Dream Theater daherkommende  „Endless Tears“ oder der Ohrenschmeichler „Drowning In Silence“.  Aber auch der Rest des Albums kann den Freund von kernigem, handwerklich ohne Fehl und Tadel vorgetragenen modernen Metal begeistern. “The Progress” ist z.B. eine ziemlich geniale Gratwanderung zwischen erwachsenem Melodic Rock und instrumentalen Kabiettstücken aus der klassischen Dream Theater Schule.

Besonderes Lob verdient, neben dem geschmackvollen Drumming, die geile Gitarrenarbeit die durchgehend oberklassig ausgefallen ist. Leadgitarrist Jonas Ekestubbe drückt unter anderem in dem mit turmhohen Hooks ausgestatteten „Take Hold Of Your Fear“ ein Sahnesolo der Extraklasse raus. Zentrum der Show ist aber ganz klar Sänger, Rhythmusgitarrist und Gründungsmitglied (neben Bassist Michael Södergren) Fredrik Joakimsson der mit einer ausdrucksstarken, klaren Stimme ausgestattet ist und das genau richtige Händchen für luftdicht zupackende Hooklines hat. Die drei genannten Musiker bilden den Kern von CULLOODEN und arbeiten bereits seit sage und schreibe 2005 an dem Material zu dieser Debüt-Scheibe. Die Drums und Keyboards wurden von Gastmusikern eingespielt, es wäre der Mannschaft aber zu wünschen, dass ein stabiles und zuverlässiges Lineup auch eine Zukunftsperspektive sichern würde, denn vielversprechendes Potential definitiv vorhanden. Gegen Ende des Albums (Tracks 8 bis 10) bleiben die großen Aha-Momente zwar aus, das schmälert den hervorragenden Eindruck, den vor allem die schmissige erste Hälfte der Scheibe hinterlässt, aber nur minimal.

Fans von unkitschigem AOR sowie melodischem Powermetal, die ohne Scheuklappen auch stilfremde Elemente geniessen wollen, sind bei CULLOODEN goldrichtig und sollten sich die oben genannten Hookperlen als Appetithäppchen gönnen. Das Jahr 2014 fängt verheissungsvoll an.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Heaven Feels So Hollow
02. Drowning In Silence
03. Endless Tears
04. Embrace Your Destiny
05. Our Only Desire
06. The Progress
07. Take Hold Of Your Fear
08. An Interesting Fact
09. Welcome To Wonderland
10. Star Of The Night

Mario

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