Album: Esoteric Symbolism
Spielzeit: 78 :04 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Power Prog / Nightmare Records
Veröffentlichung: 15.04.2014
Homepage: www.teramaze.com.au
Die Australier TERAMAZE um den international sehr respektierten jungen Gitarristen Dean Wells haben mit Ihrem letzten, dritten Album „Anhedonia“ (2012) für ordentlich Wirbel im Prog-Underground gesorgt und nicht wenige waren gespannt wohin die Reise des Quartetts in Zukunft wohl gehen mag. Der neue Broken „Esoteric Symbolism“ liefert die Antworten und die sind alles andere als leicht verdaulich, dafür aber umso belohnender:
Mit Intros ist das ja immer so eine Sache – die meisten davon sind vernachlässigbarer Ballast. „All Seeing Eye“ ist allerdings einer der geilsten Opener die ich seit langer Zeit gehört habe. Der Track baut gekonnt die Spannung auf bevor ein tierisches Riff einsetzt und den instrumentale Track zu einem furiosen, frühen Highlight werden lässt, der Hunger auf mehr macht. Ein Hammertrack, den ich in Endlosschleife hören könnte! Was folgt ist gnadenloser Ritt durch originelle Gitarrenriffs, die immer ganz nah am Thrash sind, absolut beeindruckendes Drumming und einem Sänger der eine mehr als solide Vorstellung abliefert und ab und an gar an zwischen Chester B… (Linkin Park) erinnert. Auch wenn in den einzelnen Songs eine ganze Menge Abwechslung für eine nicht enden wollende Flut an Details sorgt, so sind die Songs an sich allesamt recht straight nach vorne angelegt. Es wird also hauptsächlich nach vorne geballert, wobei zahlreiche Wendungen das Abenteuer immer spannend halten: „In Vitro“ kann seine Fates Warning Wurzeln nicht verleugnen, der Mittelteil in „Parallels – Dual Reality“ ist ein spektakuläres Riffmassaker flankiert von packenden Gesangslinien und in „Spawn“ sowie dem nur auf der CD enthaltenen Track „The Divulgence Act“ gibt’s es eingängige Hooklines zu bestaunen. Mit Worten sind die insgesamt prall gefüllten 78 Minuten / 13 Tracks nur schwerlich zu beschreiben, das Album geht mehr als zusammenhängendes Gesamtkunstwerk über die Ziellinie denn als Sammlung von Hitsingles. Besondere Erwähnung verdient die Gitarrenarbeit auf „Esoteric Symbolism“, die man eigentlich nur mit monströs bezeichnen kann. Dean Wells, der das Album ganz nebenbei auch noch produziert und gemischt hat, feuert mit einem fabelhaften, punchigen Ton Riffs und Soli der Extraklasse ab („Bodies Of Betrayal“!). Dass er dabei nie in selbstverliebtes Genudel abdriftet sondern stets auf den Punkt kommt spricht für die Klasse dieses großartigen Musikers. Ganz großes Kino.
Nach all den Lobpreisungen aber noch 2 Haare in der Suppe, die den Zugang zu der Scheibe deutlich erschweren und nicht unerwähnt bleiben sollen: Als erstes wäre da die sehr heiß gemasterte Produktion zu nennen, die einfach zu schnell zu Ermüdungserscheinungen führt und den Hörer, trotz starker Songs, irgendwann das Interesse verlieren lässt. Zum anderen ist die ziemlich üppige Spieldauer von knapp 80 Minuten schon ganz schön happig, besonders wenn man in Betracht zieht was in den einzelnen Tracks so alles passiert. Ein wenig hat man den Eindruck TERAMAZE könnten das ein oder andere mal etwas schneller auf den Punkt kommen, denn manche Tracks wirken künstlich in die Länge gezogen („Line Of Symmetry“).
Junge Junge, was die Australier TERAMAZE auf Ihrem vierten Album „Esoteric Symbolism“ abliefern ist nicht von schlechten Eltern, verlangt dem Hörer aber auch Einiges ab. Wer aber Zeit und Geduld aufbringt und gewillt ist sich das Album zu erarbeiten, wird mit einem der spannendsten Prog/Metal Alben der letzten Zeit belohnt.
WERTUNG:
Trackliste:
01. All Seeing Eye
02. Line Of Symmetry
03. Transhumanist
04. Bodies Of Betrayal
05. Parallels – Dual Reality
06. Spawn
07. Punishment By Design
08. Dust Of Martyrs
09. The Divulgence Act
10. Esoteric Symbolism
11. vi. Order Out Of Chaos
12. vii: Darkest Days Of Symphony
13. viii. In Vitro
Mario
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