Montag, 7. April 2014

H.E.A.T. - Tearing Down The Walls

Band: H.E.A.T.
Album: Tearing Down The Walls
Spielzeit: 44:53 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, AOR
Plattenfirma: earMusic/Edel
Veröffentlichung: 11.04.2014
Homepage: www.heatsweden.com

Schon seit dem ersten Album der Schweden H.E.A.T. ist klar: diese Band ist etwas Besonderes. Die Band musste 2010 einen herben Rückschlag einstecken, als Sänger Kenny Leckremo nach nur 2 Alben seinen Ausstieg verkündete. Viele Fans witterten schon das Ende dieser viel versprechenden Newcomer. Auch der Einstieg von Eric Grönwall – seines Zeichens Gewinner von Swedish Idol, dem Pendant zu Deutschland sucht den Superstar – wurde anfangs sehr kritisch beäugt. Es stellte sich aber schnell heraus, dass Erik nicht nur ein großartiger Sänger sondern auch der perfekte Mann für diesen Posten ist. Dementsprechend war auch das dritte Album in der Diskographie von H.E.A.T. („Address The Nation“, Rezi HIER) ein Hit und noch einmal eine enorme Weiterentwicklung. Jetzt stehen die Schweden mit ihrem vierten Langspieler in den Startlöchern und so mancher Fan hat wohl schon seit längerem einen feuchten Schlüpper, wenn er an den 11. April denkt, denn an diesem Tag erscheint „Tearing Down The Walls“.

Die aktuelle Besetzung von H.E.A.T. sieht so aus: Erik Grönwall (vocals), Eric Rivers (guitar), Jona Tee (keyboards), Jimmy Jay (bass) und Crash (drums). Der zweite Gitarrist Dave Dalone nahm Mitte 2013 seinen Hut und seitdem ist die Band als Quintett unterwegs. Aufgenommen wurde wie schon beim Vorgänger zusammen mit Tobias Lindell im Bohus Studio und das erste Mal in der Geschichte von H.E.A.T. gibt es zum Titel auch den passenden Song auf der CD. Schon im Februar wurde vorab eine EP mit 4 Titeln veröffentlicht, die u.a. „A Shot At Redemption“ enthielt. Wer diese schon gehört hat, muss gestehen, dass sich die Schweden mit diesem Song selbst übertroffen und ohne übertreiben zu wollen einen künftigen Bandklassiker hingelegt haben. Die Nummer erinnert etwas an DARE und arbeitet mit übergroßen Melodien, der Begriff Ohrwurm ist fast zu klein dimensioniert (das Video dazu gibt es weiter unten). Aber die Platte beginnt mit „Point Of No Return“ samt einem gemächlichen Intro, das erst nach 70 Sekunden den eigentlichen Song starten lässt. Und das in unwiderstehlicher H.E.A.T.-Manier. Aber trotzdem ist etwas anders, klingt das Stück auf der einen Seite dramatisch, ja sogar ein wenig episch, andererseits werden aber doch die typischen Zutaten der letzten drei Alben verwendet. Gelungen ist der Einstieg auf jeden Fall. Danach folgt auch gleich der Hit „A Shot At Redemption“, den wir ja gerade schon angerissen haben. Mehr muss man dazu auch nicht mehr sagen.

“Inferno“ legt etwas an Tempo zu und ist ein lupenreiner Rocker, nicht ohne mit hervorragenden Hooks die Messlatte nach diesem erstklassigen Einstiegstrio in schwindeleregende Höhen zu legen. Da kühlt das Instrumental „The Wreckoning“ die Gemüter gleich etwas ab. Aber eigentlich ist es ja nur das Intro für den Titeltrack, der eine balladeske Richtung einschlägt. Und auch „Mannequin Show“ ist kein Song von der Stange, sondern skandinavischer AOR erster Güte. Große Melodien und ein hoher Wiedererkennungswert zeichnen alle bisher gehörten Songs aus. Da machen auch folgende Highlights wie das rockende „Emergency“, das extrem melodiöse „We Will Never Die“, das stampfende „Enemy In Me“ oder die schmachtende Ballade „All The Nights“ keine Ausnahmen. Überhaupt haben sich die Schweden nicht erlaubt, auch nur einen Song auf das Album zu nehmen, der auch nur annähernd als Füllmaterial bezeichnet werden könnte. Das kann sicher auch dem Umstand zu verdanken sein, dass sich jeder in der Band kreativ einbringt und eigene Songs schreibt.

Ich mag es gar nicht aussprechen, aber mit „Tearing Down The Walls“ konnten sich H.E.A.T. ein weiteres Mal steigern. Was ein ums andere Mal für nicht möglich gehalten wurde, ist wieder eingetreten und das aktuelle Album ist wieder mal das Beste in der Geschichte der Schweden. Die Scheibe bietet mehr Abwechslung, mehr Risiko, mit neuen Einflüssen auf die Schnauze zu fallen, ohne aber die Eckpfeiler umzureißen, die weiterhin fest im klassischen AOR zementiert sind. Leider habe ich schon beim Vorgänger die Höchstnote gezückt (man sollte es einfach nicht machen), so bleibt mir auch dieses Mal nichts anderes übrig, als wieder ne glatte 10 zu vergeben. Ein Meisterwerk!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Point Of No Return
02. A Shot At Redemption
03. Inferno
04. The Wreckoning (Instrumental)
05. Tearing Down The Walls
06. Mannequin Show
07. We Will Never Die
08. Emergency
09. All The Nights
10. Eye For An Eye
11. Enemy In Me
12. Laughing At Tomorrow

Stefan




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