Album: Renatus
Spielzeit: 44:50 min.
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.dynazty.com
Schon der erste Anblick des Covers zu „Renatus“ hat mich stutzig gemacht! Erstens ist das Artwork so anders als sonst, der Albumtitel ist so gar nicht Hair Metal und die aus dem riesigen Ei a´la Alien herausragenden Arme tragen Aufschriften wie „Rebirth“, „Change“ oder „Resistance“. Zwischen 2009 und 2012 haben die Schweden DYNAZTY drei formidable Alben herausgebracht, die weitestgehend im Hair Metal Bereich angesiedelt waren. Und sie konnten bei jeder Platte noch einen drauf setzen. So war das bis dato finale Werk „Sultans Of Sin“ das reifste und in Teilen auch härteste. Eine Entwicklung zum Sound auf dem neuen Dreher „Renatus“ konnte allerdings niemand voraussehen. Denn bis auf den Bandnamen und die Besetzung mit Nils Molin (vocals), Love Magnusson (guitar), George Egg (drums) und Mike Lavér (guitar) - lediglich Bassist Joe Fox Applegren wurde durch Jonathan Olsson ersetzt - ist nichts mehr so wie es einmal war.
Mit dem neuen Label Spinefarm Records im Rücken frönen die Schweden jetzt teils brachialem Melodic/Power Metal der Marke FIREWIND, HAMMERFALL oder DREAM EVIL. Zusätzlich würzen die Herren ihren neuen Sound noch mit jeder Menge progressiven (Stakkatto-) Riffs und Spielereien. Aber trotzdem bleiben die neuen Songs immer melodiös und eingängig, nur eben anders. Die Röhre von Nils Molin wurde kurzerhand zum richtigen Instrument für diesen Sound umfunktioniert und der Sound ist glasklar und druckvoll. Aufgenommen wurde auch dieses Mal wieder in den Abyss Studios in Pärlby/Schweden. Neu an den Drehknöpfen war Jonas Kjellgren (SCAR SYMMETRY, RAUBTIER), produziert haben DYNAZTY die neue Platte selbst.
Dass sich die Jungs in eine komplett neue Richtung entwickelt haben, spürt man ab der ersten Sekunde des Openers „Cross The Line“. Denn hier dominieren Stakkatto-Riffs, schnelle Keyboard-Läufe und Double Bass Salven. Zumindest, wenn man die bisherige Musik der Band kannte ist man etwas vor den Kopf gestoßen. Wenn nicht, streicht diesen Satz und freut Euch auf kompetent umgesetzten Melodic/ Power Metal voller Spielfreude. Auch die erste geplante Single „Starlight“ haut in diese Kerbe. Tiefergestimmte Gitarren, leichte Prog-Elemente und ein Ohrwurm-Refrain machen daraus einen Power Metal Kracher. Dieses Rezept ist spätestens bei „Dawn Of Your Creation“ bekannt und lässt alte Fans vielleicht etwas entspannter lauschen (wenn sie nicht schon ausgeschaltet haben).
Auch im weiteren Verlauf gibt es gut gespielten Heavy Metal mit vielen Flitzefinger-Einlagen, der mal an DREAM EVIL („The Northern End“), mal an FIREWIND („Unholy Deterrent“) erinnert. Etwas Neues haben die Schweden in der Vergangenheit nicht gemacht, und zumindest das bleibt auch so: DYNAZTY stehen anno 2014 für anspruchsvollen Power Metal, der irgendwo zwischen Melodie und Härte ein gutes Gleichgewicht gefunden hat. Das Ei des Kolumbus ist „Renatus“ nicht, ein starkes Power Metal Album aber allemal!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Cross The Line
02. Starlight
03. Dawn Of Your Creation
04. The Northern End
05. Incarnation
06. Run Amok
07. Unholy Deterrent
08. Sunrise In Hell
09. Salvation
10. A Divine Comedy
Stefan
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