Album: California Breed
Spielzeit: 53:45 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.californiabreed.com
Das Ende der BLACK COUNTRY COMMUNION kam plötzlich. Tastenheld Derek Sherinian hat sich seitdem mit anderen Größen wie Mike Portnoy zusammengetan und hat bei der Livescheibe von Zakk Wylde´s BLACK LABEL SOCIETY mitgewirkt, Wundergitarrist JOE BONAMASSA hat im letzten Jahr wahrscheinlich wieder 17 Soloalben fabriziert und Sänger und Bassist Glenn Hughes hat zusammen mit dem fast unbefleckten Gitarristen Andrew Watt CALIFORNIA BREED gegründet. Komplettiert von seinem Ex-Kollegen bei BLACK COUNTRY COMMUNION - Drummer Jason Bonham - ist diese britisch-amerikanische Zusammenrottung ein wahres Power-Trio. Das hat auch schon die Vorab-Single „Sweet Tea“ gezeigt (Video HIER).
Hughes selbst verspricht uns mit diesem Debüt etwas ganz spezielles. Und so ist es auch, denn mit mal so locker reinhören ist es bei dem Dutzend Songs nicht getan. Kam die Single noch mit einer ordentlichen Portion Eingängigkeit daher, ist der Einstieg in Form von „The Way“ ungleich sperriger. Hier von Retro-Rock zu sprechen, wäre zu einfach. Denn der Mix aus Grunge und alten Helden wie DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN und BLACK SABBATH wird aufgepeppt von der zeitgemäßen Produktion von Dave Cobb (z.b. RIVAL SONS), die in seinem Studio in Nashville entstanden ist. Der erst 23-jährige Watts ist natürlich mit all dem Grunge Zeugs aufgewachsen und das schlägt sich auch in seinem Spiel nieder. Dass er aber auch einen klassischen Touch hat, zeigt er spätestens beim zweiten Track, der schon erwähnten Single „Sweet Tea“, einem Highlight der Scheibe.
Weiterhin spektakulär bewegt man sich beim großartigen „Midnight Oil“ oder dem schleppendem „Chemical Rain“, welches einer der ersten Songs war, die für das Album geschrieben wurden. Wer eine Ballade mit viel Gefühl und Emotion hier nicht erwartet hätte, lässt sich am besten von „All Falls Down“ mitreißen. Wer es etwas flotter mag, ist bei „The Grey“ richtig und „Days They Come“ wartet mit einem rassigen Stoner Riff auf. Etwas straighter gerockt wird bei „Spit You Out“ und „Invisible“ wabert bedrohlich vor sich hin wie zäheflüssige Lava.
Niemand hat gesagt, es wird leicht. Das gilt für die Musik von CALIFORNIA BREED aber nur auf den ersten Blick. Hat man sich erst einmal in die Materie verkrochen, zeigen die Kompositionen ihre wahre Schönheit, die Energie und Leidenschaft ist auch schon anfangs zu hören. Mit viel Liebe zum Detail und viel Soul in den Adern rockt dieses Trio etwas abseits vom Kommerz und verbindet gekonnt die Neuzeit mit der viel zitierten Retrobewegung. Jungspund Watt fügt sich wunderbar ein und lässt so manches Mal verdiente Helden über die Klinge springen. Glenn Hughes singt sich die Seele aus dem Leib und liefert hier eine seiner ambitioniertesten Performances ab, das Drumming von Mr. Bonham ist ebenso voller Power und über jeden Zweifel erhaben. Natürlich muss man sich mit der Musik hier beschäftigen, aber die Halbwertzeit wird dafür umso länger sein. Sehr interessante Platte.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Way
02. Sweet Tea
03. Chemical Rain
04. Midnight Oil
05. All Falls Down
06. The Grey
07. Days They Come
08. Spit You Out
09. Strong
10. Invisible
11. Scars
12. Breathe
Stefan
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