Album: Balls Out
Plattenfirma: Universal/Import
Veröffentlichung: 04.11.2011
Homepage: www.steelpantherrocks.com
STEEL PANTHER mögen es gerne direkt – dabei nehmen sie schon mal Wörter in den Mund, die speziell die prüde Bevölkerung der USA nicht gerne hört (zumindest ein Teil davon). Und sie nehmen alles in den Mund, wovor der durchschnittliche Zensierer träumt (oder Alpträume bekommt). Da wundert es mich doch ein wenig, dass auch das neue Album der Amis nicht mit Piepsern oder Ausblendungen übersät ist. Dabei scheint es schon fast nebensächlich, sich darüber Gedanken zu machen, ob es die Jungs um Shouter Michael Starr nun ernst meinen mit ihrer Musik oder doch alles nur Parodie ist.
Fakt ist auf jeden Fall, dass STEEL PANTHER in der Lage sind, Songs zu schreiben, die in den Achtzigern Kult gewesen wären (sind sie das heute nicht auch?) und das alles noch so großspurig anzupreisen, dass selbst MÖTLEY CRÜE oder POISON zu glorreichen Zeiten ganz blass geworden wären. Und wer schon mal eine Show des Vierers z.B. in Las Vegas gesehen hat, weiß, mit welcher Hingabe und welchem Charisma die Hits der Hairspray-Ära gezockt werden. Dabei lassen es sich Vorbilder wie Vince Neil (MÖTLEY CRÜE), Sebastian Bach (Ex-SKID ROW) oder neue Helden wie Chad Kroeger (NICKELBACK) nicht nehmen, auf der Bühne ein wenig zu jammen.
Zurück aber aber zu „Balls Out“, dem zweiten Longplayer der Amis, die vorher unter METAL SHOP bzw. METAL SKOOL firmierten. Das Intro „In The Future“ ist eine tiefe Verneigung vor den Kollegen von MÖTLEY CRÜE, weil sehr angelehnt an deren „In The Beginning“ vom „Shout At The Devil“-Album. „Supersonic Sex Machine“ ist – wie schon beim Vorgänger – eine schnelle Eröffnungsnummer, wobei man die Klasse von „Death To All But Metal“ nicht ganz erreichen kann. Aber spätestens bei „Just Like Tiger Woods“ haben die Jungs ihren Biss wieder. Geile Nummer mit typisch provokantem Text. Gleich darauf folgt die erste U.S.-Single „17 Girls In A Row“, das sehr an die Dr.Feelgood-Zeit von MÖTLEY CRÜE erinnert. Ihr seht, die Band um Frontsirene Vince Neil ist ein großer Einfluss für STEEL PANTHER. „If You Really Really Love Me“ bringt den Humor der Amis wohl mit am deutlichsten zum Vorschein (der Song ist die erste Single in UK). „It Won´t Suck Itself“ enthält Gastbeiträge von Chad Kroeger und Nuno Bettencourt (EXTREME) und ist wohl einer der härtesten Songs auf „Balls Out“. Melodischer geht es da schon beim Rocker „Tomorrow Night“ und der Powerballade „Why Can´t You Trust Me“ zu, die das Faible der Jungs für POISON und BON JOVI ans Tageslicht bringt. Die Partynummer „That´s What Girls Are For“ ist zwar sehr einfach gestrickt, rockt aber gewaltig los. „Gold-Diggin Whore“, „I Like Drugs“, „Critter“ und „Let Me Cum In“ sind von gleicher Qualität. Abschließend haben die Jungs mit „Weenie Ride“ noch einen mit Piano untermalten Schmachtfetzen erster Güte am Start.
Um es einmal mit Gitarrist Satchel´s eigenen Worten zu beschreiben: unter den 15 für „Balls Out“ geschriebenen Songs befinden sich bestimmt 10 – 12 Nummer Eins Hits. Ganz schön bescheiden die Herrschaften. Sicher ist aber, dass die Amis es auch mit ihrem zweiten Album, das sie selbst als zweites Debüt bezeichnen, geschafft haben, ihre Fans zu begeistern. Die Klasse von „Feel The Steel“ können sie damit allerdings nicht erreichen. Trotzdem bleibt diese Ansammlung von Anzüglichkeiten eine äußerst unterhaltsame Angelegenheit.
WERTUNG:
Trackliste:
1.In The Future
2.Supersonic Sex Machine
3.Just Like Tiger Woods
4.17 Girls In A Row
5.If You Really Really Love Me
6.It Won´t Suck Itself
7.Tomorrow Night
8.Why Can´t You Trust Me
9.That´s What Girls Are For
10.Gold-Diggin Whore
11.I Like Drugs
12.Critter
13.Let Me Cum In
14.Weenie Ride
Stefan
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