Band: Inglorious
Album: Inglorious
Spielzeit: 50:47 min.
Stilrichtung: Classic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.02.2016
Homepage: www.inglorious.com
Die Zukunft des Rock steckt in dessen Vergangenheit. So zumindest sehen das viele Bands einer immer mehr aufkeimenden Classic- und Retrorockszene. Dass diese schon seit langem derart unübersichtlich groß geworden ist, macht es dem Fan und auch uns Schreiberlingen nicht gerade leicht. Aber Entdecker entdeckungswerter Bands werden mir sicher beipflichten, dass es sich immer wieder lohnt, einen neuen Versuch zu starten. Wollen wir das zusammen einmal am Beispiel der 2014 gegründeten Hardrocker INGLORIOUS aus Großbritannien versuchen. Frontiers Records sind bekannt und berüchtigt für unzählige Projektarbeiten bekannter Größen und eine damit einhergehende Übersättigung des Marktes. Aber im Falle der Herren Nathan James (vocals), Andreas Eriksson (guitars), Wil Taylor (guitars), Colin Parkinson (bass) und Phil Beaver (drums) solltet Ihr genauer hinhören. Denn hier haben wir eine echte Band am Start. Das Gespann James/Eriksson wird als 2016er Version der Toxic Twins Steven Tyler/Joe Perry verkauft, wollen wir doch einmal hören, was die Jungs so draufhaben.
Dieser Fünfer hat sich mit Al Pitrelli, Joel Hoekstra und Neil Fairclough namhafte Songwriter mit ins Boot geholt, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Davon mag man halten, was man will – fest steht auf jeden Fall, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Denn schon der Einstieg mit „Until I Die“ ist ein Knaller. Nach einer zirka einminütigen Hammond-Einleitung in bester John Lord-Manier startet der auf sechs Minuten anwachsende Opener furios. Mit einem schlängelnden Riff irgendwo zwischen WHITESNAKE, BLACK SABBATH und DEEP PURPLE zeigen sich sämtliche Beteiligten von ihrer Schokoladenseite. Der kraftvolle Gesangsvortrag von Nathan James ist allererste Sahne, nicht umsonst war er schon mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA oder ULI JON ROTH unterwegs. Wer jetzt bereits abwinkt ob der Vergleiche, die ich oben gebracht habe, kann sich wohl auch denken, dass LED ZEPPELIN oder AEROSMITH ihre übergroßen Fußstapfen im Bandsound der Briten hinterlassen haben.
Das ist alles andere als neu und vielleicht schon hunderte Male durchgekaut, aber INGLORIOUS wissen mit ihrer Musik zu überzeugen. Nach diesem breitbeinigen Einstand macht der Fünfer einen Riffausflug zu SAXON, deren Alben „Forever Free“ oder „Dogs Of War“ auch beim folgenden „High Flying Gypsy“ seinen Stempel aufgedrückt haben. Nicht ohne allerdings allen Stücken mächtige Hooklines und Refrains zu verpassen. Stark sind auch das entspannte „Holy Water“, der gewaltige Titeltrack oder das abschließende „Unaware“.
Nicht umsonst waren die Erwartungen an das Debüt von INGLORIOUS enorm hoch. Die Briten verneigen sich tief vor den ganz Großen des Genres und bieten auf ihrem Debüt aber eine großartige Version der einschlägigen Hitalben der Siebziger. Versucht haben das schon viele neue Bands, gelungen ist es nur den wenigsten. Deshalb solltet Ihr „Inglorious“ auf jeden Fall auf den Einkaufszettel schreiben, wenn Ihr auf Classic Rock steht.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Until I Die
2. Breakaway
3. High Flying Gypsy
4. Holy Water
5. Warning
6. Bleed For You
7. Girl Got A Gun
8. You´re Mine
9. Inglorious
10. Wake
11. Unaware
Stefan
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