Band: Diamond Dogs
Album: Set Fire To It All
Spielzeit: 49:30 min
Plattenfirma: Legal Records
Veröffentlichung: 09.03.2012
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Leider war ich zu der Zeit, als die FACES mit Rod Stewart und Ron Wood angesagt waren, noch flüssig. Auch die frühen Werke der ROLLING STONES erlebte ich nicht mit, aber Bands wie DOGS D´AMOUR oder die QUIREBOYS sowie die sträflich unterbewertete, deutsche Version davon – SHANGHAI´D GUTS – waren schon immer etwas Besonderes für mich. Ihr zutiefst lässiger Rock´n Roll, die Mitgröhlsongs, die Pub-Atmosphäre und die jeweils versoffenen Stimmen der Frontmänner luden sofort zu einem Bier ein, und dabei bleib es meistens nicht. Aber lassen wir das.
Eine weitere Combo, die diesen Rock´n Roll verinnerlicht haben, sind die schwedischen DIAMOND DOGS. Das erste, was ich von den Vögeln zu Gehör bekam, war der Song „Weekend Monster“ von ihrer 2000er EP „Among The Non Believers“ - noch heute ein Hit und eine Ode an das (meist viel zu weit entfernte) Wochenende. Leider verlor ich über die Jahre den Überblick über das komplette Schaffen der Jungs, aber das kann ja nachgeholt werden. Jedenfalls hauen uns die DIAMOND DOGS zu ihrem 20-jährigen Bestehen ein neues Album um die Ohren, das auf den Namen „Set Fire To It All“ hört. Also gleich mal die Lauscher aufgesperrt:
Lieber Gott im Himmel, schon der Opener „On The Sunny Side Again“ tönt genau so, wie ich es mir in meinen (feuchtesten) Träumen gewünscht habe. Auch die Unterstützung von Spike von den QUIREBOYS ist ein Highlight. Das Piano rattert, die Gitarren rock´n rollen um die Wette und die Melodien lassen auf einen langen und heißen Sommer hoffen. Der Titeltrack schließt nahtlos an und lässt die Freudentränen kullern – einfach nur genial! „Mama Let The Mad Dog Run“ erinnert sehr an die BEATLES und zeigt eine andere Seite der Combo. „Scars And Ensembles“ ist ein flotter Boogie, die Gute-Laune-Garantie des Eröffnungsduos verfliegt aber langsam. Dafür kann aber „Lay Me Down On Solid Ground“ in diese Kerbe schlagen und somit schließen die Jungs wieder auf. Das vertrackte „Bad But Not Ruined“ erwartet vom Hörer schon einige Liter Hopfenkaltschale oder die Einnahme bewusstseinserweiternder Substanzen, denn einfach so kann die Nummer fast nicht gehört werden – aber schön verstörend. „Ball Of Lightning“ ist entgegen dem Titel eine Akustik-Nummer und nimmt enorm Fahr aus der Scheibe. Bei „The Inner Jukebox Blues“ wird man aber gleich wieder wach und zum „Sing Along“ animiert, yeah! Für „Sweethearts For Christmas“ ist es zwar etwas zu spät (oder zu früh – je nachdem, wie man es sieht), aber der Song ist klasse. Bei „Burn Me Down“ packen die Schweden wieder den Blues aus und „Nothing Can Change This Love“ lädt zum Schmusen ein. Die beiden abschließenden Stücke hätten für meinen Geschmack noch einmal volle Fahrt voraus gehen könenn, aber die DOGS geben uns mit „Stand By The Rhythm“ eine weitere ruhige Nummer und „In Each And Every Ballroom“ wird noch ein wenig gebluest – trotzdem eine sehr starke Nummer.
Fassen wir mal zusammen. Abwechslung ist auf „Set Fire To It All“ auf jeden Fall geboten. Zwischendurch sind die Ausflüge auch mal etwas abgehoben, aber summasummarum geben uns die Schweden das, was wir von ihnen erwarten: dreckigen Boogie-Woogie-Rock´n-Roll, der nach Alkoholkonsum schreit. Coole Platte von einer coolen Band – möchte ich gerne mal live erleben, so wie die QUIREBOYS einst in Ingolstadt vor gut 50 Nasen in sehr intimer Atmosphäre.
WERTUNG:
Trackliste:
1. On The Sunny Side Again
2. Set Fire To It All
3. Mama Let The Mad Dog Run
4. Scars And Emblems
5. Lay Me Down On Solid Ground
6. Bad But Not Ruined
7. Ball Of Lightning
8. The Inner Jukebox Blues
9. Sweethearts For Christmas
10. Burn One Down
11. Nothing Can Change This Love
12. Stand By The Rhythm
13. In Each And Every Ballroom
Stefan
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