Band: Alyson Avenue
Album: Changes
Spielzeit: 45:45 min
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 10.06.2011
Homepage: www.alysonavenue.se
„Frauen haben nichts im Rock-Biz zu suchen!“. Das ist die Meinung vieler männlicher Fans und Vertreter der harten Musik. Dass aber Damen wie LITA FORD - die zwar in der letzten Zeit nichts formidables mehr vorweisen kann - oder DORO PESCH nicht mehr aus dem Hartwurstzirkus wegzudenken sind und mit ihren Songs große Erfolge feiern konnten oder noch können zeigt, dass auch das „zarte Geschlecht“ etwas mitzureden hat in einer von Männern dominierten Musikrichtung. Gut, ich muss gestehen, dass mir dieser ganze Opern-Metal gehörig auf den Zeiger geht, aber warum nicht eine gute Hardrock-Platte mit Frau am Mikro genießen? Die Schweden ALYSON AVENUE gehören dabei zu meinen Faves, wobei mich der Weggang von Anette Olzon zu NIGHTWISH schon etwas getroffen hat, denn die beiden ersten Scheiben „Presence Of Mind“ und „Omega“ bzw. „Omega II“ (dort wurden „nur“ die Instrumente neu eingespielt) fand ich wirklich toll.
Nun haben ALYSON AVENUE seit 2009 eine neue Sängerin an Bord und sind somit ihrer Linie treu geblieben, mit Frontfrau weiterzumachen und nicht wie in den Anfängen eine „ganz normale“ Rockband zu sein und einen Mann ans Mikro zu stellen. Den Zuschlag für den Posten hat die bis dato gänzlich unbekannte Arabella Vitanc bekommen.
Beim Opener „Liar“ wird Frau Vitanc noch von ihrer Vorgängerin Anette Olzon als Backgroundsängerin verstärkt (wie auch bei 3 weitern Stücken). Ein guter Song, der aber etwas an die neue Wirkungsstätte von Miss Olzon erinnert, zumindest an ihre erste Single dort („Amaranth“). Dennoch ein guter Einstieg, denn „Liar“ bleibt einfach im Ohr hängen. Bei „Will I Make Love“ machen die Schweden aber dann in dem Fahrwasser weiter, das am Besten zu ihnen passt, denn dieses Duett mit Ex-JADED HEART Shouter Michael Bormann haut mich total weg – gefühlvoll und trotzdem heavy und megaeingängig. Der Titeltrack macht genau dort weiter und bietet abermals melodischen Hardrock, der an eine Mischung von alten EUROPE, TREAT und härteren HEART erinnert. „Amazing Days“ beginnt recht ruhig und mausert sich dann zu einem Megaohrwurm, der sich fest in den Gehirnwindungen festsetzt. „Don´t Know If Love Is Alive“ könnte auch von den Wilson-Schwestern stammen, denn das ist HEART pur. Mit „Fallen“ hat sich auch ein mittelmässiger Song eingeschlichen, was aber durch das starke „Into The Fire“ gleich wieder ausgemerzt wird. Auch die restlichen vier Nummern können gefallen und runden ein tolles Comeback-Album gekonnt ab.
„Changes“ bringt unterm Strich nur eine Neuerung mit sich: Anette Olzon ist nicht mehr da, wird aber von Arabella Vitanc sehr kompetent ersetzt, da wird musikalisch niemand etwas dran auszusetzen haben. Frau Vitanc hat eine sehr tolle Stimme, die perfekt zu ALYSON AVENUE passt. Sonst bleibt alles beim Alten, denn die Qualität der AA-Kompositionen war schon immer auf hohem Niveau angesiedelt. Ein Comeback nach Maß und ein Grund für alle Genrefans, in die Tasche zu greifen und ein paar Euronen Richtung Schweden zu schicken.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Liar
2.Will I Make Love
3.Changes
4.Amazing Days
5.Don´t Know If Love Is Alive
6.Fallen
7.Into The Fire
8.I Will Be Waiting
9.I´ll Cry For You
10.Somewhere
11.Always Keep In Loving You
Stefan
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