Band: Circus Maximus
Album: Havok
Spielzeit: 54:27 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 18.03.2016
Homepage: www.circusmaximussite.com
"Havok" is CIRCUS MAXIMUS'
mittlerweile 4. Album und die Norweger befinden sich auch weiterhin
auf einer Reise zur eigenen Identität. Das bedeutet zwar einerseits,
dass jedes neue Album der Diskographie der Band weitere, oft auch
unerwartete, Facetten hinzufügt. Dass man es damit den bereits
erspielten Fans nicht immer leicht macht liegt natürlich auch auf
der Hand. Und so dürfte "Havok" ein wenig polarisieren,
trotz der Tatsache dass die Band vordergründig immer mehr in die
Richtung des massenkompatiblen Mainstreams schielt. Auch wenn das
Rhythmusgespann um Drummer Truls Haugen und Bassist Glen Møllen
sowie Gitarrist Mats Haugen mehr als kompetent aufspielt, so ist
doch Sänger Michael Eriksen Dreh- und Angelpunkt der Band, denn er
drückt mit seiner klaren, kraftvollen Stimme (die in Songs wie
"Highest Bitter" manchmal an Ari Koivunen von Amoral
erinnert) seinen unverwechselbaren Stempel auf.
Los geht's mit dem Opener "The
Weight", der zwar gelungene Gesangslinien präsentiert, mit
seinem weitestgehend durchgezogenen Stakkato-Beat aber mit der Zeit
ganz schön nerven kann. Besser wirds da schon mit dem verspielten
"Highest Bitter" und vor allem der Melodiegranate "Flames"
die die Band auf der Höhe der Zeit und in spielerischer und
kompositorischer Höchstform präsentieren. CIRCUS MAXIMUS scheinen
hin- und hergerissen zwischen den poppigen Verlockungen und dem eher
traditionellen Metal, was "Havok" zu einer etwas
unausgewogenen Angelegenheit werden lässt. Ein Song wie der
Titeltrack, der hartes Riffing, einen leichten Industrial-Einschlag
im Sinne von Marilyn Manson und beinahe schon Robbie Williams
typische Gesangslinien kombiniert steht beispielhaft für das
stylistische auf und ab, dass die Band hier unter einen Hut zu
bringen versucht. Unterm Strich überwiegen die Schönklänge auf
"Havok" aber deutlich, so dass Fans der etwas aggressiveren
Ausrichtung der Band das Nachsehen haben dürften. Neben den
angesprochenen starken Songs gibt es auf "Havok" aber
leider auch den ein oder anderen Füller wie das ruhige "Loved
Ones" oder der nichtssagende Track "Remember". Mit
dem Rausschmeisser "Chivalry" (und vor allem dem gelungenen Ende des Songs) gibt
es aber noch ein eindrucksvolles Ausrufezeichen zum Ausklang.
"Havok" ist beileibe kein
schlechtes Album geworden und sollte den scheuklappenfreien Fans der
Band definitiv Freude bereiten. Der erhoffte ganz grosse Wurf ist den
sympathischen Jungs aber damit auch noch nicht gelungen. Wer auf
handwerklich einwandfreien, perfekt produzierten und zu jederzeit
angenehm tönenden Prog-Metal steht, kommt hier voll auf seine
Kosten. Den zuletzt doch erg strauchelnden Genre-Königen Dream
Theater werden CIRCUS MAXIMUS aber das Wasser auch weiterhin
nicht abgraben können.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Weight
02. Highest Bitter
03. Havoc
04. Pages
05. Flames
06. Loved Ones
07. After The Fire
08. Remember
09. Chivalry
Mario
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