Band: Crossrock
Album: Come On Baby
Spielzeit: 54:31 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: Lions Pride Music
Veröffentlichung: 28.09.2015
Homepage: www.facebook.com/crossrocktheband
Hardrock aus Brasilien wird wohl immer eine Randerscheinung bleiben. Sowohl in ihrem eigenen Land als auch in Europa konnten bisher nur wenige Metalbands überhaupt auf sich aufmerksam machen. Melodic- bzw. Hardrock war bis dato nicht darunter (zumindest fällt mir partout keine Band dazu ein). Aber der Untergrund brodelt natürlich auch in Brasilien und mit CROSSROCK hat das neue dänische Label Lions Pride Music einen gar nicht so uninteressanten Vertreter an Land gezogen. Die Informationen sind zwar spärlich (nicht einmal das genaue Gründungsjahr wird genannt), aber die vier Jungs aus dem Hexenkessel von Sao Paulo wollen ja auch mit ihrer Musik punkten. Rane Cross (vocals, guitars), Israel Nicoletti (alias Leary Rock - guitars), J.P. (drums) und Jr. Savio (alias Junior Lima - bass) schicken mit „Come On Baby“ ihren ersten Longplayer ins Rennen. Produziert wurden diese 13 Songs von der Band selbst und auch für das Mastering zeichnen sich CROSSROCK selbst verantwortlich.
Auch wenn es das Auftreten nicht auf den ersten Blick hergibt, scheinen CROSSROCK eine christliche Rockband zu sein. Schon die Nennung von WHITE CROSS oder GUARDIAN neben WINGER als Einflüsse lässt darauf schließen. Natürlich auch der Name CROSSROCK ist ein Indiz und die Tatsache, dass sich ihr ehemaliger Gitarrist Antidemon nannte. Das Cover Artwork lässt weniger Platz für derartige Spekulationen, zeigt aber auch, dass sie Platten wie das 2005er HARDCORE SUPERSTAR (Artwork) genauso kennen wie Scheiben der NEW YORK DOLLS oder PRETTY BOY FLOYD (Schriftzug des Albumtitels). Derartige Kollegen findet man im Sound der Südamerikaner allerdings nicht.
„Come On Baby“ ist reinrassiger Achtziger Hardrock, der gelegentlich in sanfteren Melodic Rock abdriftet. Mit kräftigen Chören und guten Melodien flutscht der Opener „Call You“ recht gut runter. Noch besser kommt das folgende „Tonight“. CROSSROCK machen dabei eine echt gute Figur, fairerweise muss man aber auch gestehen, dass die Brasilianer „nur“ die übliche Achtziger-Suppe aufwärmen. Es sei ihnen verziehen, damit sind sie absolut nicht alleine. Das zuckersüße „Any Road“ kann genauso als weitere Anspieltipp herhalten wie das an STRYPER angelehnte „So Live“. Wer Balladen vermisst, wird natürlich auch hier fündig: mit „When Love Goes Away“ und „Without Love“ folgen sogar zwei davon unmittelbar hintereinander und das abschließende „A Letter For You“ lässt am Ende noch einmal kuscheln. Wer noch etwas tiefer in die Platte eintauchen möchte, kann das mit dem positiven Rocker „Let´s Dance“ oder dem Titeltrack machen.
CROSSROCK stehen noch am Anfang ihrer Karriere. Das merkt man im Songwriting, zu wenig eigene Impulse, zu viel, was schon oft dagewesen ist. Aber irgendwie hat diese Band etwas, das mich 7 Punkte zücken lässt. Ist es der Exotenbonus? Sicher nicht, dazu bekommt man die Platte viel zu einfach (z.B. bei Music Buy Mail, dem Vertrieb des Labels). Kurz und knapp: wer auf gut gemachten Achtziger-Hardrock steht, kann „Come On Baby“ gut und gerne antesten. Nicht mehr, aber bestimmt auch nicht weniger!
WERTUNG:
Trackliste:
1. Call You
2. Tonight
3. It´s All I Need
4. Any Road
5. My Life
6. So Live
7. When Love Goes Away
8. Without Love
9. Let´s Dance
10. I Feel Your Could
11. Come On Baby
12. Never Give Up
13. A Letter For You
Stefan
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