Band: Hardcore Superstar
Album: HCSS
Spielzeit: 44:34 min.
Stilrichtung: Hardrock, Street Metal
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.hardcoresuperstar.com
„Mit dem neuen Album HCSS schließt sich der Kreis“ - so die Aussage über die neue Platte der Schweden. Als Bassist Martin Sandvik eines Tages ein altes Demo von einem Fan in die Hand gedrückt bekam, wurde der Band schlagartig bewusst, dass sie zurück zu den Anfängen gehen mussten, um sich neu zu erfinden. Wer HARDCORE SUPERSTAR von Anfang an kennt und schätzt, hat es nicht immer leicht gehabt. Zu Beginn ihrer Karriere hatten Alben wie „Bad Sneakers And Pina Colada“ einen eher punkigen Einschlag und der Neuanfang 2005 mit dem selbstbetitelten Abräumer schien der einzige Ausweg. Doch schon ein Album später breiteten sich die Metal-Anteile im Sound der Schweden immer mehr aus, was im 2009er Brett „Beg For It“ gipfelte. 2010 folgte eine weitere Kurskorrektur zu Gunsten von mehr Melodie und Dreck unter den Rock´n Roll Fingernägeln, das superbe „Split Your Lip“ war geboren. Jetzt machen HARDCORE SUPERSTAR eine weitere Kehrtwendung und riskieren auf ihrer zehnten Studioplatte „HCSS“ eine Rückbesinnung auf die Anfänge der Band.
Das war schon weit vor dem Release zu spüren, denn sowohl die ersten Soundschnipsel sowie das früh in Umlauf gebrachte Cover Artwork ließen erahnen, dass es back to the roots gehen sollte. Punkig und roh auf der einen Seite, psychedelisch und ein bisschen wirr auf der anderen präsentieren sich HARDCORE SUPERSTAR anno 2015. Los geht’s aber mal fast wie immer, denn sowohl „Don´t Mean Shit“ als auch „Party Till I´m Gone“ sind der Stoff, an dem sich die Fans laben. Aber der Sound ist weder auf Metal getrimmt noch großartig aufgepumpt oder mit übermäßigem Bombast versehen. Wer die ersten drei Scheiben mochte, wird die beiden Songs lieben. Bei „The Cemetary“ werden erstmals ruhigere Töne angestimmt. Auch das stampfende „Off With Their Heads“ könnte ein Song aus den Anfangstagen sein.
Mit „Fly“ haben HARDCORE SUPERSTAR eine Komposition an Bord, die so wohl niemand von ihnen erwartet hätte. Psychedelische Stimmung auf fast acht Minuten, die sich erst in der zweiten Songhälfte in Richtung eines Rocksongs entwickelt. Auch das vertrackte „The Ocean“ wird wohl beim ersten Hören ein paar Fragezeichen aufwerfen. Nach mehrmaligem Genuss allerdings hat die Nummer Suchtcharakter. Genauso das mit pumpendem Beat ausgestattete „Touch The Sky“. „Growing Old“ ist dann ein Song, den man vielleicht hätte weglassen können. Mit „Glue“ trumpfen die Jungs noch einmal auf bevor „Messed Up For Sure“ schon das Ende des 10-Trackers eingeläutet wird. Ähnlich wie zwei Songs zuvor stellt sich nicht ganz die Euphorie ein, schlecht ist das Stück dann aber auch nicht. Aber auch kein Paukenschlag, wie es sich vielleicht erhofft hatte. Ein weiteres Indiz dafür, dass hier alles anders ist.
Für die neue Platte müssen die Fans ein bisschen über den Tellerrand schauen. Wer vor allem das 2005er Meisterwerk oder den 2010 Wonneproppen „Split Your Lip“ zu seinen Favouriten zählt, hat spätestens jetzt noch einmal die Gelegenheit, eine Reise in die Vergangenheit von HARDCORE SUPERSTAR zu machen, auch wenn „HCSS“ ihr neuestes Album ist. Eines ist sicher: mit diesen Jungs wird es nie langweilig, denn sie verweilen nicht lange im gleichen Fahrwasser sondern probieren immer wieder etwas Neues aus. Zum Leidwesen mancher Fans zwar, aber die können sich zumindest einer Sache sicher sein: Live sind HARDCORE SUPERSTAR eine Macht!
WERTUNG:
Trackliste:
1. Don´t Mean Shit
2. Party Till I´m Gone
3. The Cemetary
4. Off With Their Heads
5. Fly
6. The Ocean
7. Touch The Sky
8. Growing Old
9. Glue
10. Messed Up For Sure
Stefan
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