Band: Kiske/Somerville
Album: City Of Heroes
Spielzeit: 57:32 min.
Stilrichtung: Melodic Rock/Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 17.04.2015
Homepage: www.facebook.com/kiskesomerville
Der Albumtitel „City Of Heroes“ zeigt schon, wohin die Reise auf dem zweiten gemeinsamen Album von Michael Kiske und Amanda Somerville geht. Überlebensgroße Melodien mit viel Pathos, angereichert mit einer Prise melodischen Heavy Metals, aber immer mit einer gewissen Plüschigkeit. Das hat auch schon auf ihrem Debüt im Jahre 2010 funktioniert, soll jetzt aber perfektioniert und mit noch mehr Ohrwurmmelodien ausgestattet sein. Der vorab ausgekoppelte Titeltrack spricht eine ganz klare Sprache. Für Fans hymnischen Hardrocks mit leichten Tendenzen zum Melodic Metal ist das ein Volltreffer. Dargeboten von zwei wirklich außergewöhnlichen Stimmen der Rockwelt.
Doch was kann das restliche Album? Wer sich einen Song wie „Walk On Water“ anhört, wird verblüfft sein. Mit welcher Anmut Michael Kiske sein Duett mit der amerikanischen Sängerin darbietet – das ist schon ganz großes Kino. Wer es etwas metallischer und flotter mag, wird sich für „Rising Up“ begeistern können und das dramatische „Salvation“ markiert den bisherigen epischen Höhepunkt. Wer derart locker und gleichermaßen stark in ein Album einsteigt, muss noch jede Menge ebenbürdiges Material in der Hinterhand haben. Und tatsächlich findet sich auf „City Of Heroes“ kein Ausfall. Allenfalls ein paar Songs, die nicht an die Klasse des Eingangsvierers heranreichen können. „Lights Out“ hat gefällige wenn auch einfache Melodien zu bieten und „Breaking Neptune“ glänzt mit tollen Riffs und guten Arrangements. Die Ballade „Ocean Of Tears“ bietet einen perfekten Zeitpunkt, um kurz inne zu halten und neue Kraft für die Nackenmuskulatur zu sammeln. Die braucht man bei „Open Your Eyes“ vielleicht, wenngleich das ein Song ist, der nicht die große Klasse des bisher gehörten halten kann. Wer bis zu diesem Punkt fasziniert war, wird auch die übrigen Stücke genießen.
„City Of Heroes“ bietet von allem etwas, die Scheibe ist breit gefächert und lässt praktisch keine Wünsche offen. Vom Nackenbrecher bis zur gefühlvollen Ballade wurde alles gut austariert, auch der Sound ist nicht zu verwaschen und hat den richtigen Bombastanteil, obwohl es viele Streicherarrangements und Keyboards gibt. Die Gesangsdarbietung von Michael Kiske und Amanda Somerville ist in allen Belangen herausragend. Neben den beiden Vokalakrobaten sollte aber nicht die übrige musikalische Fraktion vernachlässigt werden. Denn mit Magnus Karlsson hat man einen begnadeten Gitarristen und Songschreiber an Bord und über Mat Sinner muss man wohl keine Worte mehr verlieren. Eine große Überraschung ist auch Drum-Queen Veronika Lukesova, die einen mächtigen Bums aufs Parkett zaubert. Man mag zu solchen Projekten stehen wie man will. Dieses hier hat definitiv seine Berechtigung. „City Of Heroes“ ist eine tolle Platte mit herausragenden Musikern. So kann die deutsch/amerikanische Freundschaft gerne in eine dritte Runde gehen.
WERTUNG:
Trackliste:
1. City Of Heroes
2. Walk On Water
3. Rising Up
4. Salvation
5. Lights Out
6. Breaking Neptune
7. Ocean Of Tears
8. Open Your Eyes
9. Last Goodbye
10. After The Night Is Over
11. Run With A Dream
12. Right Now
Stefan
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