Band: N.O.W.
Album: Bohemien Kingdom
Spielzeit: 49:00 min.
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 22.03.2013
Homepage: www.escape-music.com/
N.O.W., 2008 als Studioprojekt von Alec Mendonca, einem brasilianischen Bassisten gegründet, setzten von 2 Jahren in Form von Force of Nature ein erstes Duftzeichen. Mendonca kam seinerzeit nach einer knapp 15-jährigen Pause zurück ins Musikbusiness. 2012 stellte er sich eine komplett neue Band zusammen und produzierte erste Demos. Auf der Suche nach einem passenden Sänger wurde er schließlich in Philip Bardowell fündig. Dieser dürfte dem ein oder anderen durch seine Zusammenarbeit mit UNRULY CHILD, ACE FREHLEY oder PETER CRISS bekannt sein.
In dieser neuen Besetzung ging es dann ins Studio um den Nachfolger zu Force of Nature einzuspielen. Bohemian Kingdom erscheint am 22.3.2013 via Escape Records.
Mit „I’m Alive“ startet der Longplayer dann auch gleich recht verheißungsvoll. Ein relativ straighter Uptemporocker, der durchaus auch auf den letzten Veröffentlichungen von WORK OF ART oder LIONVILLE eine gute Figur gemacht hätte. Toll arrangierte Chöre, eine coole Hookline und die fantastische Gitarrenarbeit machen den Song zu einem ersten Highlight des Albums. Fazit: Ich freue mich auf mehr.
„I feel Divine“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Hier wird erstmals auch ein dezenter FOREIGNER und JOURNEY Einfluss deutlich. Beim folgenden „Don’t go now“ wird es erstmals ein wenig ruhiger. Eine gut einlaufende AOR-Nummer, auch fein arrangiert. Bis hier hin also alles im Lot. Und dennoch macht sich Skepsis breit. Ich kann nicht mal erklären, wieso das so ist. Vielleicht ist es meine Befürchtung, dass die Hitdichte nur schwer über das komplette Album zu halten ist.
Leider bestätigt sich meine Vorahnung bereits beim vierten Song „Strong enough“. Zwar handelt es sich auch hier wieder um eine gefällige AOR-Nummer, aber mehr auch nicht. Das Ding plätschert relativ belanglos vor sich hin und nervt mich persönlich zudem mit einem miesen Hammondorgel-Sound, welcher sich im Song „Mary-Ann“ allerdings noch penetranter in den Vordergrund pfuscht. Wieder ein Song, den eigentlich keiner braucht. Recht langweilig arrangiert und interpretiert.
Mist, 2 Nullnummern gleich in Reihe, hoffentlich wird das nochmal was.
Es folgt „Tonight is the Night“ und wer dachte, es geht nicht schlimmer, dem wird spätestens jetzt der Zahn gezogen. 80er Jahre Pop mit ganz viel Saxophon. Wie fast alles bisher gut arrangiert und hervorragend gespielt, aber irgendwie auch öde. Ein fast schon peinlicher Versuch ein Stück Westcoast AOR auf die Platte zu beamen.
Glücklicherweise folgt mit dem anschließenden Titeltrack noch mal ein kleineres Highlight der Platte, ein schöner AOR/Melodicrock Song. „Leons Going Soft“ geht mit den dezenten QUEEN-Einflüssen in der Gitarrenarbeit noch als OK durch. „Cassies Dream“ ist wiederum ein wenig zu cheesy ausgefallen, ähnlich wie der Abschlusssong „No One can Feel it’s over“, dem man allerdings noch zugute halten kann, dass die Musik dem Text entsprechend eher gesetzt daher kommt und somit das Gesamtbild stimmig ist.
Fazit: Zu einigen echten AOR/Melodic Rock Krachern gesellen sich leider zu viele durchschnittliche bis schlechte Songs. Handwerklich ist die ganze Chose durchaus ansprechend. Die Chöre sind durch die Bank hervorragend arrangiert und gesungen. Die Gitarrenarbeit weiß zu überzeugen, genau wie die Rhythmusarbeit. Der Leadgesang klingt leider ab und an etwas gelangweilt, was wohl auch an der Uninspiriertheit einiger Nummern liegen mag. Schade, da wäre weit mehr drin gewesen.
Anspieltipps: I’m Alive, I Feel Divine, Bohemian Kingdom
WERTUNG:
Trackliste:
01- i'm alive
02- i feel divine
03- don't go now
04- strong enough
05- mary-ann
06- tonight is the night
07- bohemian kingdom
08- leon's going soft
09- cassie's dream
10- no one can feel it's over
Frank
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