Album: Ten Miles Underwater
Spielzeit: 48:53 min.
Plattenfirma: Coroner Records
Veröffentlichung: 12.03.2013
Homepage: www.facebook.com/atlantischronicles
Man sieht ein Cover und hat eigentlich immer gleich eine gewisse Erwartungshaltung. Dann sieht liest man die Bandinfo und bekommt vermittelt, dass es sich bei jener Scheibe um Progressive Death Metal handelt. OK, denkt sich der Schreiber und befindet seinen Ersteindruck als passend.
Ein Konzeptalbum über einen Tiefseeforscher, der 1934 in einem Einmann-U-Boot auf eine Tiefe von 923m abtaucht und dort an die grenzen seiner körperlichen und seelischen Grenzen geführt wird, klingt spannend.
Voller Vorfreude bring ich mich also in die richtige Stimmung. Licht gedimmt, Kopfhörer auf und ab dafür. Und dann?
Erstmal die totale Ernüchterung. Statt dem erwarteten atmosphärischen Death Metal schlägt einem direkt die komplette Metalcore-Keule in die Fresse. Von Death Metal keine Spur...Nanu..hab ich mich da etwa verlesen? Oder bin ich zu alt für den Kram? Ich kehre in mich...Nee, wirklich nicht.
Aber mal ernsthaft, das hat mit Death Metal ungefähr so viel zu tun, wie Bohlen mit guter Musik. Was uns Atlantis Chronicles bieten ist progressiver Metalcore mit dezenten Mathcore-Elementen und vereinzelten modernen Death Metal Einflüssen, die (wenn überhaupt) in die Richtung neuerer IN FLAMES gehen.
Um jedoch fair zu bleiben und mal weg von der Erwartungshaltung/Realität zu kommen, muss ich eingestehen, dass ATLANTIS CHRONICLES richtig fitte Musiker sind, die jeder für sich Ihr Instrument wirklich beherrschen und in der Lage sind gute Songs zu schreiben.
Die Metalcore-Attacken werden immer wieder durch Samples und melodische Gitarrenparts aufgelockert, die für den nötigen Wiedererkennungswert sorgen. Die Produktion ist fett und sehr differenziert.
FAZIT: Geht man ohne Erwartungshaltung an die Scheibe heran, bekommt man ein gut produziertes, hervorragend gespieltes Stück progressiven Metalcore geboten, der stellenweise sogar recht atmosphärisch daher kommt. Allerdings sollte man sich nicht allzu sehr drauf versteifen auch wirklich Death Metal geboten zu bekommen, den findet man nämlich nur in Nuancen. Ich brauchte 3-4 Durchläufe um wirklich in die Mucke rein zu kommen. Mittlerweile gefällt mir das Album recht gut.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Enter The Bathysphere
02. ...And Embrace The Abyss
03. Echoes Of Silence
04. Thounsands Carybdea
05. Homocene
06. Ten Miles Underwater
07. L'ivresse Des Profondeurs
08. Architeuthis Dux
09. Tales Of Atlantis
10. Stomias Boa
11. Behold Kraken
12. William Beebe
Frank
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