Album: L.A. Temptation
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 23.11.2012
Homepage: www.slama101.fr
Oh wow, Frédéric Slama ist ein echter Workaholic. Erst im Januar beehrte er uns mit einem neuen Album aus dem Hause AOR, dann folgten 2 remasterte Wiederveröffentlichungen von „L.A. Reflection“ und „Dreaming Of L.A.“, dann gab es ja noch das Projekt CHASING VIOLETS mit den beiden Fontaine Schwestern – und jetzt steht er schon wieder mit einem komplett neuen Longplayer von AOR in den Startlöchern. Aber hier liegt auch der Knackpunkt, denn 7 dieser 12 „neuen“ Nummern sind bereits auf dem CHASING VIOLETS-Album „Outside Heaven“ vertreten, und das ist echt ein gehöriger Minuspunkt.
Erstmals hat sich der umtriebige Franzose für das deutsche Label AOR Heaven entschieden und fährt bei diesem Debüt nicht nur eine spürbar härtere Schiene sondern abermals eine riesige Liste von bekannten Gastmusikern auf: neben den „üblichen Verdächtigen“ Tommy Denander, Rick Riso, Michael Landau, Bruce Gaitsch usw. wirken dieses Mal auch Paul Sabu, James Christian, Philip Bardowell, Jerry Hludzik, Chris Ousey, Paul Shortino oder Christian Tolle sowie Alessandro Del Veccio mit gesamter LIONVILLE Mannschaft mit. Außenstehende könnten meinen, es gibt eine dritte Auflage des Melodic Projektes VOICES OF ROCK zu bestaunen (worauf ich persönlich schon lange warte).
Schon „No Margin For Error“ mit Philip Bardowell am Mikro lässt aufhorchen, denn in Sachen Härte hat man ordentlich was draufgeschaufelt. Schön verzerrte Gitarren, sehr songdienlich eingesetzte Keyboards und eine knackige Produktion von Frédéric Slama höchstselbst überraschen mit Sicherheit jeden, der diese Band schon einmal gehört hat. „Above Suspicion“, von Göran Edman gesungen, ist etwas softer ausgerichtet, aber schon „From L.A. To Paris“ mit Chris Ousey oder „A Heartbeat Away“ mit James Christian knallen wieder gut rein. Nix mehr Westcoast, hier regiert Kollege Melodic Rock. Selbst bei einer Ballade wie „No One´s Gonna Hurt Me Anymore“ (Rick Riso) glaubt man nicht im Traum daran, die gleiche Kapelle zu hören wie noch bei den Re-Releases vor ein paar Wochen. Des Einen Freud ist des Anderen Leid, denn eingefleischte AOR Fans werden sicher einen Verrat wittern. Mir persönlich gefällt die neuerliche Richtungskorrektur schon, nur eine Nummer wie „Out On The Streets“ (Paul Sabu) hätte man besser weggelassen. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass die Kompositionen gegen Ende von „L.A. Temptation“ etwas nachlassen. Schade eigentlich, denn die Platte hat echt bärenstark begonnen.
Eine kleine Überraschung ist die mittlerweile 8. Studioscheibe trotzdem, denn einen derartigen Sprung in die Melodicrock-Richtung hätte wohl niemand erwartet. Die hochkarätigen Gäste tragen ihren Teil dazu bei, dass „L.A. Temptation“ ein absolut anderes Album aus AOR Stall geworden ist. Nur der Umstand, dass die gleichen Songs fast zeitgleich auf einem anderen Album verwurstet werden, stört doch ein wenig. Die besseren Versionen finden sich aber zweifelsohne auf „L.A. Temptation“.
WERTUNG:
Trackliste:
1.No Margin For Error
2.Above Suspicion
3.From L.A. To Paris
4.A Heartbeat Away
5.Silent Victory
6.No One´s Gonna Hurt Me Anymore
7.Second Chance At Love
8.Out On The Streets
9.Hold Back The Dawn
10.The Price To Pay
11.Outside Heaven
12.When Darkness Falls
Stefan
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