Band: Controsigillo
Album: Controsigillo
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 01.2012
Homepage: www.facebook.com/controsigillocrew
Unsere Welt ist ein Durcheinander an Zwängen, Lügen, Hass, Eitelkeiten, Vorschriften, Heuchelei, Habgier und Egoismus. Zumindest, wenn man genauer hinsieht. Man könnte sie auch den 7 Todsünden gleichsetzen. Das Ganze bildlich umzusetzen ist der italiensichen Progressive-Thrashmetal Band CONTROSIGILLO beim Cover des gleichnamigen Debüt´s sehr gut gelungen. Die Combo besteht schon seit Ende 1999 und wurde von Sänger Henry Pulze und Gitarrist Simone Costadone aus der Taufe gehoben, die schon vorher zusammen an verschiedenen Projekten gearbeitet hatten. 2003 entstand ein 2-Track Demo, seitdem war es aber eher ruhig im Lager, erst im Januar 2012 wurde dieses erste Album veröffentlicht. Das Line-Up wird komplettiert durch Davide Manna (guitars), Giorgio Piga (bass) und Salvatore Mango (drums). Desweiteren werden noch Simone Cappato (bass), Loris Poletti (drums) und Matteo Gioacchini (effekte) als „Familienmitglieder“ geführt.
Die Enflüsse von CONTROSIGILLO sind vielfältig aber doch mit ein paar Vergleichen erklärt: stellt Euch vor, SEPULTURA und TESTAMENT vereinen sich und machen zutiefst progressive Musik mit cleanem Gesang. Und doch gibt es noch einiges mehr auf „Controsigillo“ zu entdecken, kontroverse Themen in vertrackte Songs verpackt z.B.
Nach einem Intro gibt es den ersten Song „Crop Circles“ auf die Ohren. Nach einigen Tempowechseln und verstöhrenden Passagen warten die Italiener mit einem eingängigen Refrain auf. Aber erst zum Schluß des Stücks. „Infected Oxygen“ startet wieder sehr rhythmisch, ändert ebenfalls Riffs und Geschwindigkeiten im Minutentakt und endet ebenfalls recht gefällig und melodisch. „Arabian Chaos“ stammt eigentlich vom 2003er Demo, wurde aber komplett neu aufgenommen. Der Song startet mit schnellem Thrash-Riffing a´al TESTAMENT, aber natürlich gibt es auch schleppendere Passagen mit harten Gitarreneinsätzen. Das mahnende „Chernobyl“ bietet das wohl konstanteste Songwriting ohne große Umschweife, und doch ist es unverkennbar progressiv. „Experiment 3.9.1.“ (ebenfalls vom Demo „Chaos 3.9.1.“) wurde auch neu interpretiert und stellt ein Highlight des Albums dar. „Voo-doo Samba“ startet mit Percussion um dann mit harten Gitarren eine komplette Wendung zu nehmen. Im Mittelteil wird es erneut sehr vertrackt. Der letzte reguläre Track „Lupin 3 e il cubo di Rubik“ ist in italienisch gesungen und ist eingangs akustisch gehalten während Enrico tiefe Töne anschlägt. Auch der weitere Verflauf ist sehr schleppend, schnelle Passagen sucht man hier vergebens. Für mich der schwächste Song. Als Bonus gibt es noch eine eindrucksvolle Live-Version von „Infected Oxygen“.
Für Progressive-Verhältnisse sind die Stücke relativ kurz, sie bewegen sich zwischen 4 ½ und 6 ½ Minuten, Abwechslung haben die Italiener aber in jeden der 8 Songs gesteckt. Für Mainstream-Rocker eher nichts, Progressive Anbeter werden aber ihre helle Freude an CONTROSIGILLO haben, auch wenn der Sound etwas scheppert. Schöne Grüsse aus dem Untergrund!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Intro
2.Crop Circles
3.Infected Oxygen
4.Arabian Chaos (2012 Remake)
5.Chernobyl
6.experiment 3.9.1. (2012 Remake)
7.Voo-doo Samba
8.Lupin 3 e il cubo di Rubik
9.Infected Oxygen (Live Bonus Track)
Stefan
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