Band: Diemonds
Album: Never Wanna Die
Spielzeit: 34:16 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 04.09.2015
Homepage: www.facebook.com/diemonds
Unlängst verfolgte ich bei Facebook eine Diskussion über Hair Metal. Dort wurde über die heutige Etikettierung eigentlich genrefremder Bands zum Zwecke der Vermarktung mit dem Schlagwort Hair Metal bzw. Sleaze Rock debattiert. Diese hitzige Auseinandersetzung noch im Kopf, flattert mir doch tatsächlich eine Promo auf den Schreibtisch, bei dem sich dieser „Umstand“ gleich ankreiden lässt.
Die beigelegte Label-Info beginnt so: „Bei den DIEMONDS verlaufen keine Blutbahnen – sonder der Stunset Strip! Und das obwohl der Fünfer aus Toronto, Kanada stammt.“ Hair Metal scheint wieder ein Verkaufsargument geworden zu sein. Alleine das ist erfreulich. Aber nur weil man gemeinsam mit STEEL PANTHER oder MICHAEL MONROE auf Tour war, heißt das nicht, dass sich der eigene Sound genau so einordnen lässt. Machen wir der Band aber mal keinen Vorwurf – die will einfach nur Musik machen. Und die ist – mit Verlaub – gar nicht mal so schlecht (leichte Untertreibung). Bereits der Vorgänger „The Bad Pack“ von 2012 (Rezi HIER) ließ aufhorchen. Was sofort positiv ins Auge fiel, war das liebevoll gestaltete Cover Artwork. Den Stil haben die DIEMONDS auch für ihr mittlerweile drittes Langspielalbum „Never Wanna Die“ beibehalten, wobei mir das letzte besser gefallen hat. So, genug gemeckert, kommen wir endlich zur Musik.
Und die lässt sich ganz einfach als moderner Punk bezeichnen – einer, der mit den beigemischten Hardrock-Elementen äußerst eingängig und melodisch daherkommt. Zumindest meistens. Ab und zu geben die Kanadier auch richtig Gas. Für ihr drittes Werk hat der Fünfer um Rockröhre Priya Panda abermals mit Eric Ratz (u.a. BILLY TALENT) zusammengearbeitet. Aber Label-technisch hat sich einiges getan, denn die Band hat bei Napalm Records Unterschlupf gefunden.
Mit ihrer unbändigen Power legen die Kanadier gleich mit dem Titeltrack los. Nach einigen Durchläufen entfacht er dann auch seine Schönheit. Ganz anders das melodiöse „Hell Is Full“: dieser einfach gehaltene Punk-Rocker glänzt mit Ohrwurm-Melodien und insgesamt schiebt der Song nicht so gnadenlos an wie es noch der Opener getan hat. Wem das gefallen hat, der wird sich bei „Over It“, „Ain´t That Kinda Girl“ und „Save Your Life“ erneut fündig. Wer es gerne kerniger hat, wird bei „Better Off Dead“ oder „Wild At Heart“ frohlocken.
Generell haben die Kanadier nichts von ihrer rohen Energie verloren. Aber man merkt schon, dass Album Nummer drei erwachsener und kopflastiger ausgefallen ist. Ab und zu schielt man doch auf Radioeinsätze. Dennoch: die DIEMONDS sind hungrig, auch auf Album Nummer drei. Und wo sie Live nichts anbrennen lassen, klingen sie mittlerweile auf Konserve etwas zu glatt. Stark ist „Never Wanna Die“ dennoch. Der Toronto-Fünfer ist und bleibt ein heißes Eisen im Female-fronted-Segment.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Never Wanna Die
2. Hell Is Full
3. Over It
4. Ain´t That Kinda Girl
5. Secret
6. Better Off Dead
7. Forever Untamed
8. Wild At Heart
9. Meet Your Maker
10. Save Your Life
Stefan
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