Band: Next To None
Album: A Light In The Dark
Spielzeit: 65:41 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Inside/Out Records
Veröffentlichung: 29.06.2015
Homepage: www.nexttonone.net
NEXT TO NONE, das sind die US-Jungspunde Ryland Holland (Gitarre), Kris Rank (Bass), Thomas Cuce (Gesang und Keyboards) sowie Schagzeuger Max Portnoy. Dass die Truppe bei einem Label wie … (Moment. MOMENT!). Ja, gewiss doch, wir lesen das Ganze nochmal … ja, da steht tatsächlich Portnoy als Nachname des Drummers. Somit wäre einer der Überraschungsmomente von NEXT TO NONE schon mal aus den Füssen. Max ist tatsächlich der Sohn des Ex-Dream Theater und heute überall Drummers Mike Portnoy (der die vorliegende Scheibe der Band seines Sohnes auch natürlich gleich produziert hat). Dass die Sprösslinge von berühmten (Metal) Vätern in große Fußstapfen treten müssen und dieser Herausforderung nur selten gewachsen sind haben in den letzten Jahren Austin Dickinson (Rise To Remain) oder Lauren Harris schon zur Genüge bewiesen. Die Bubis von NEXT TO NONE waren zum Zeitpunkt der Aufnahmen dieses Debüt Albums allerdings erst zwischen 15 und 16 Jahren alt (!), was einem definitiv gewaltigen Respekt abverlangt. Allerdings sollte „A Light In The Dark“, das immerhin beim ausgewiesenen Prog Spezialisten Inside/Out Records erscheint, nicht nur aufgrund der interessanten Hintergrundgeschichte sondern auch durch die Musik überzeugen können.
Dass die Jungs (noch) nicht das traumwandlerische Niveau auf Ihren Instrumenten erreicht haben wie z.B. die Überväter Dream Theater macht erst mal nix, sondern erweist sich unterm Strich sogar als Vorteil: die Songs sind schön stringend komponiert, extravagante, selbstverliebte Solofrickeleien finden nicht statt – kurz, es zählt der Song und nicht die Technik (auch wenn es die ein oder andere rhythmisch verschachtelte Passage zu hören gibt). Los geht’s mit dem noch recht blassen Opener „ The Edge Of Sanity“ der mit schwerem Riffing, gezwungen wirkenden Metalcore und Gang-Shouts und einer behäbigen Melodieführung noch nicht so richtig aus dem Quark kommt. Etwas besser wird’s dann mit „You Are Not Me” und “Runaway“, die mit griffiogen Riffs und gekonnten Melodien zu überzeugen wissen. Wie eigentlich nicht anders zu erwarten klingen NEXT TO NONE immer wieder stark nach Dream Theater, allerdings zu deren heftigen (und teilweise verzichtbaren) Phase („Train Of Thought“, „Black Clouds & Silver Linings“). Wo Dream Theater bisweilen aber an die Grenzen Ihrer Glaubwürdigkeit gestoßen sind (Blastbeats und Grunz-Vocals in „A Nightmare To Remember“) kauft man NEXT TO NONE die harte Grundausrichtung gerne ab. Neben den hier und da doch recht holprigen Rhythmusverschiebungen (immerhin wurde hier offensichtlich nichts zu sehr im PC gerade gerückt) und den durchaus vorhandenen Defiziten beim Songwriting ist die einzige wirkliche Schwachstelle der Chose die Stimme von Thomas Cuce der einfach nicht das Format hat eine solche Platte zu tragen. In einer getragenen Ballade wie „A Lonely Walk“ macht er eine überzeugende Figur und kann seine Stärken ausspielen. Sobald das instrumentale Fundament allerdings fülliger, sprich metallischer wird, geht er relativ schnell sang- und klanglos unterunter. Auch fehlen noch die ganz großen Hooklines, die aus einem tendenziell guten Album ein starkes machen.
Auch dank der fetten Produktion von Papa Portnoy machen NEXT TO NONE eine recht ordentliche Figur – gegen „erwachsene“ Prog Metal Bands klingt das Alles allerdings noch reichlich unausgegoren. Ob es die Band auch ohne den nicht wegzudiskutierenden Promi-Bonus auf Dauer schaffen wird stht zwar in den Sternen. Zu wünschen wäre es den Jungs aber, denn die Basis ist vorhanden.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Edge Of Sanity
02. You Are Not Me
03. Runaway
04. A Lonely Walk
05. Control
06. Lost
07. Social Anxiety
08. Legacy
09. Blood On My Hands
Mario
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