Mittwoch, 15. Mai 2013

SATAN TAKES A HOLIDAY - Why Do You Voodoo?

Band: Satan Takes A Holiday
Album: Who Do You Voodoo?
Spielzeit: 37:38 min
Plattenfirma: Rough Trade
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.satantakesaholiday.com

Ursprünglich hatten die Stockholmer, Inhaber eines Rock-Cafés nie vorgehabt, eine Band zu gründen. Trotzdem haben sich Fred Burman (Gesang, Gitarre), Johannes Lindsjöö (Bass) und Svante Nordström (Schlagzeug) auf dieses Abenteuer eingelassen und 2009 ihr Debütalbum veröffentlicht. Die Musik wurde beibehalten, das Café („Louie Louie“) ebenfalls. SATAN TAKES A HOLIDAY sehen ihre musikalischen Einflüsse in der Musik der 80er und 90er Jahre, mit der sie eben auch erwachsen geworden sind.

Die Artwork des Covers ist einfach gehalten: Schwarzer Hintergrund und bunte Buchstaben, die wie rausgesprengt aussehen.

Richtig rotziger Straßen-Punkrock, den ich erwartet habe, ist es nicht. Hier ist statt „das gewisse Ordinäre“ Sauberkeit angesagt, wie ein Löwe, dem man die Zähne gezogen hat. „Candy Mouth“, „Karma Babe“ und “Who Do You Voodoo” sind recht flotte Stücke, die auch Spaß an der Musik vermitteln. Es ist nur etwas zuwenig von der Zutat, die Punkrock ausmacht. Ordentlich auf die Kacke gehauen wird bei „Moth And Flames“. „I Wanna Hold Your Hand“ macht einen guten Eindruck und hat einen starken Sound. Allerdings versucht man den Song mit „Uuuhuuuhuuu“-Gesängen aufzuwerten, sie lenken aber doch eher vom eigentlichen Gesang und übertönen diesen stellenweise sogar. „Destroyer“ hat einen Schlagwort-Charakter. Hier wird eher gerufen als gesungen, was im Punkrock ja auch nicht unbedingt eine Fehlleistung ist. „Leave Me Alone“ ist eine Ballade, die klingt, als würde bei ihr durchgehend geweint. Eine interessante Idee und gut umgesetzt. Abschließend „A Bit Of Hell“, welches vom Sound her gut in eine 80er-Jahre-Disco passen würde und “Make It Rain”, welches wieder stimmlich ein wenig weinerlich klingt und in Richtung Ballade marschiert.

„Who Do You Voodoo“ klingt insgesamt ein wenig blechern wie in den 60er und 70er Jahren,nur war der Ur-Punk „dreckig“. Das Album würde wohl auf einer Party niemand quer durchs Zimmer kicken. Es ist solide Handwerksarbeit wie eine gute aufgebrühteTasse Kaffee.

Anspieltipps: “Candy Mouth”, “Moth And Flames”, “Leave Me Alone”

Fazit : Man sagt, „wenn Du nichts Nettes zu sagen hast, sag lieber nichts“, aber ich habe etwas Nettes zu sagen: Das Album ist solides Handwerk, es ist nett. Mir eben etwas zu nett. Meiner Meinung nach fehlt ein leicht kräftigerer Biss bei dem Album, es ist mir zu zahm. Wie eine Katze ohne Krallen, ein Löwe ohne Zähne, Bier ohne Schaum, Sekt ohne Prickeln, eine Kutte ohne Patches... Ich frage mich, wo beim Punk der Rock verloren ging. Trotzdem eine ordentliche Leistung, ein ehrliches Album.

WERTUNG: 





Trackliste:

1.1. Candy In Mouth 3:14
2. Karma Babe 2:56
3. Who Do You Voodoo 2:49
4. Her Pretty Head 2:56
5. Radio 2:22
6. Go Go Go 3:27
7. Moth and Flame 2:50
8. I Wanna Hold Your Hand 4:10
9. Destroyer 2:06
10. Leave Me Alone 4:54
11. A Bit Of Hell 3:15
12. Make It Rain 3:18

Sandra

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