Band: Heaven & Earth
Album: Dig
Plattenfirma: Quarto Valley Records
Veröffentlichung: 23.04.2013
Homepage: www.heavenandearthband.com
3 Alben in fast 20 Jahren ist nicht gerade viel. Wenn man aber bedenkt, was Stuart Smith so alles um die Ohren hat, erklärt sich das fast von alleine. Für das neue Album „Dig“ hat er sogar sein Engagement bei der momentanen Reinkarnation von THE SWEET beendet. War das Debüt „Heaven And Earth“ eher noch eine Soloangelegenheit des Briten mit einer wahren Armada an namhaften Gastmusikern wie z.B. Carmine Appice, Kelly Hansen, Glenn Hughes, Richie Sambora, Mike Terrana oder Joe Lynn Turner, gehören heute dennoch einige Mitstreiter von damals zum festen Line-Up von HEAVEN & EARTH. Chuck Wright (ALICE COOPER, GIUFFIRA, QUIET RIOT, TED NUGENT) am Bass und Richie Onori am Schlagzeug waren auch schon damals dabei und werden bereits seit 2000 komplettiert von Keyboarder Arlan Schierbaum und neuerdings von Sänger Joe Retta, der ebenfalls zur aktuellen Fassung von THE SWEET gehört.
Hier schließt sich also der Kreis, nur der Posten des Frontmannes wurde bei jeder Platte unterschiedlich vergeben. War auf dem Erstling noch Kelly Keeling (KING KOBRA), Kelly Hansen (FOREIGNER) und Joe Lynn Turner (RAINBOW) zusammen eingesungen, war auf dem 2001er Nachfolger „nur noch“ Keeling zu hören. Die 2004er EP „A Taste Of Heaven“ wurde mit Paul Shortino besetzt. Für den neuen Silberling hat man sich auch von Frontiers Records verabschiedet, denn „Dig“ erscheint beim US-Label Quatro Valley Records. Produziert wurde das Material von Dave Jenkins. Und natürlich dürfen auch dieses Mal musikalische Gäste wie Richie Sambora, Howard Leese oder David Paich nicht fehlen.
Kommen wir aber endlich zur Musik: „Dig“ ist ein äußerst klassiches Hardrock-Album geworden, das irgendwo zwischen Dinosauriern wie DEEP PURPLE, WHITESNAKE oder BAD COMPANY und in den majestätischen Momenten zu Combos wie HOUSE OF LORDS tendiert. Natürlich angereichert mit diversen Details, wie dem arabisch anmutenden Opener „Victorious“, der ursprünglich „Arabia“ hätte heißen sollen. Damit steigen HEAVEN & EARTH ziemlich beeindruckend in ihren dritten Longplayer ein. Nach einem ca. einminütigen Intro stampft der Song unaufhaltsam vor sich hin und präsentiert nicht nur die tolle Stimme von Joe Retta, der irgendwo zwischen David Coverdale und Steve Grimmett einzuordnen wäre, sondern auch die großartige Gitarrenarbeit von Mr. Smith. Nach gut sechs Minuten steht man da, die Futterluke weit geöffnet und absolut weggeblasen vom Opener „Victorious“. Das folgende „No Money, No Love“ wartet mit wimmernder Hammond auf und ist um einiges rockiger gestaltet. Das Stück ähnelt nicht unerheblich denen der britischen Rock-Institution DEEP PURPLE, aber sei es drum, es rockt! Mit „I Don´t Know What Love Is“ ist dann auch gleich eine Ballade dran, und die geht in Richtung HOUSE OF LORDS. Der eingängige Refrain macht daraus einen Gewinner. Flotter geht es schon bei „Man & Machine“ zu, hier wird gerockt und gerollt, was das Zeug hält. Mit etwas Voice-Box und wiederum drückender Hammondunterstützung bringen es HEAVEN & EARTH auf den Punkt. Mein Blick fällt auf das tolle Cover Artwork mit der übergroßen Gitarre, genau so tönen die Songs auf „Dig“. Groß und über alles erhaben zaubern die Jungs jedem Fan klassischen Hardrocks, der auch in den 1970ern wildert, ein breites Grinsen auf das Gesicht.
Wer bisher Gefallen an HEAVEN & EARTH gefunden hat, wird definitiv auch mit Stücken wie dem mächtigen „Waiting For The End Of The World“, dem ruppigen „Rock & Roll Does“, der Gute-Laune-Nummer „Good Times“ oder langsameren Tracks wie „House Of Blues“ sowie „Live As One“ etwas anfangen können.
„Dig“ ist das bisher ausgewogenste Werk aus der Schmiede von Smith & Co. Hier ist alles Hochglanz: der Sound, das Artwork und die Songs. Das tut dem Rock´n Roll aber keinen Abbruch – Kaufen!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Victorious
2.No Money, No Love
3.I Don´t Know What Love Is
4.Man & Machine
5.House Of Blues
6.Back In Anger
7.Waiting For The End Of The World
8.Sexual Insanity
9.Rock & Roll Does
10.A Day Like Today
11.Good Times
12.Live As One
Stefan
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