Band: F.K.Ü.
Album: 4: Rise Of The Mosh Mongers
Spielzeit: 43:17 min
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.moshoholics.com
F.K.Ü., in weiten Teilen der Welt auch unter Ihrem früheren Namen Freddy Krüger’s Underwear bekannt, haben sich dem Horror-(Mosh)Thrash verschrieben und legen mit „4: Rise Of The Mosh Mongers“ ihr, richtig geraten, 4. Langeisen vor. Da die Band bereits seit 1987 existiert, ist dies (trotz längerer kreativer Pausen) eine recht überschaubare Ausbeute. Aber weil die beteiligten Musiker nebenbei noch bei anderen Bands (u.a. Loch Vostok, Lost Souls, Darkane) tätig sind, scheint F.K.Ü. also eher ein Spaß/Nebenprojekt zu sein. Nach dem ersten Durchgang der Platte war ich ein wenig unschlüssig, denn obschon die Songs eigentlich durch die Bank weg ganz gut zündeten, fehlten mir doch einige, für mich persönlich bei Thrash ziemlich wichtige, Zutaten: Gitarrensoli? Völlige Fehlanzeige. Aggressiver Gesang und brutale Performance? Nicht wirklich. Schmutzige, dreckige Produktion? Eher sauber und modern-fett. Die Scheibe ist insgesamt ein wenig zahm und arg poliert geraten (trotz dem zotteligen und das Gegenteil suggerierenden Artwork) und klingt damit ein Stück weit wie der übliche Thrash „Mainstream“ wie er eigentlich tagtäglich veröffentlicht wird.
Während die Instrumentalfraktion ihre Arbeit solide, aber wenig spektakulär verrichtet, zeichnet sich Sänger Larry Lethal für den Großteil der meist gelungenen Refrains verantwortlich und kann mit seiner äußerst variablen Stimme den ansonsten recht austauschbaren Tracks seinen Stempel aufdrücken. Mal röhrt er James Hetfield typisch durchs Unterholz, mal gibt er Powermetal-mäßig Vollgas und hier und da werden auch mal King Diamond Gedächtnis Falsett-Töne eingestreut. Der Mann hat wirklich einiges auf dem Kasten und rettet Songs wie meine persönlichen Favoriten „Black Hole Hell“, „112 Ocean Avenue“ und „Terror Train“ vor der Belanglosigkeit.
Über den „Humor“ der Band muss man sich jetzt nicht streiten, mein Geschmack ist es jedenfalls nicht und Songtitel wie „Moshocalypse Now“, „Rise Of The Mosh Mongers“ oder „Anthem Of The Moshoholics“ zaubern mir nur Stirnrunzeln ins Gesicht. Aber das kann man auch gerne anders sehen. Was aber doch wirklich nervt sind die kurzen, eingeschobenen „The Überslasher“ Songfetzen, die den Fluss des Albums stören und auf die ich gerne verzichtet hätte. Auch ist die Spielzeit ein wenig zu lang geraten. So gut der Großteil der Songs auch sein mag, dem Hörer geht das permanente Hi-Speed Geballer über die Dauer von einer Dreiviertelstunde und aufgrund der genretypischen fehlenden Abwechslung doch ein wenig auf die Nerven.
Wer seinen Thrash eher perfekt und schmerzlos eingetütet, denn ungehobelt eingerotzt mag und auf Kitsch-Horror-Humor steht sollte sich Granaten wie die bereits genannten oder auch „Cannibal Detox“ auf keinen Fall entgehen lassen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Moshocalypse Now
02. Rise Of The Mosh Mongers
03. Black Hole Hell
04. Cannibal Detox
05. The Überslasher Pt. 1
06. Scream Bloody Mosher
07. Esox Lucius
08. The Überslasher Pt. 2
09. At The Mountains Of Madness
10. A Nightmare Made Thrash
11. 112 Ocean Avenue
12. The Überslasher Pt. 3
13. Marz Attacks
14. Terror Train
15. The Überslasher Pt. 4
16. They Feed The Dark
17. Anthem Of The Moshoholics
Mario
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