Band: Destroy She Said
Album: Down To Dirty
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 25.05.2013
Homepage: www.destroyshesaid.com.au
Dass man als auch als neue australische Band nach oben schaffen kann, haben AIRBOURNE eindruckvoll gezeigt. Lange sah es ja danach aus, als würden altehrwürdige Combos wie AC/DC, ROSE TATTOO und Co. rocken, bis sie auf der Bühne das zeitliche segnen, geeigneter Nachwuchs war zwar vorhanden, konnte aber die übergroßen Fußstapfen der Oldies nicht ausfüllen oder auch nur annähernd Erfolge außerhalb des fünften Kontinents feiern. Seit geraumer Zeit wollen es viele Landsleute wissen und stampfen eine AC/DC Gedächtnis-Kapelle nach der anderen aus dem Boden. Neben vielen wirklich guten Vertretern gibt es nachtürlich auch genügend Mittelmaß – eines haben aber die meisten dieser Bands gemeinsam: sie klingen oft zu gleich. Ganz anders ist das bei DESTROY SHE SAID, einer Band aus Melbourne.
DESTROY SHE SAID – alleine der Bandname klingt kompromisslos und wütend. Und so hört sich auch die Musik auf ihrem Debüt „Down To Dirty“ an. Nach den EP´s „Destroy She Said“ und „Music For Muscle Cars“ haben Simon McCullough (vocals), Dave Walker (guitar), Youngy (guitars), Scampers (bass) und Greg Aldridge (drums) die Essenz dieser beiden Releases zusammen mit ein paar zusätzlichen Stücken zu ihrem ersten Longplayer „Down To Dirty“ geformt. In ihrer Heimat wurde der Rundling bereits im Oktober letzten Jahres veröffentlicht, jetzt kümmert sich das französische Label Bad Reputation um die Bekannmachung in Europa.
Mit einem reinrassigen Stoner-Riff startet „Overrated“ in die Platte. Mit ihrer Mischung aus den bekannten Australischen Größen sowie schleppenden und düsteren Riffs a´la BLACK SABBATH und einigen Stoner-Anleihen mischen die Aussies ihre Karten ordentlich durch. Sänger Simon McCullough klingt dabei heruntergerissen wie Bon Scott – zumindest in weiten Teilen und sieht dabei aus wie ein junger Angry Anderson, was für eine Mischung. Der Fünfer agiert mit einer selten gehörten Energie, an einige Songs muss man sich aber erst gewöhnen, zumindest wenn man komplett nüchtern ist ;-)
„Game Over“ ist nicht, wie der Titel erahnen lassen möchte, das vorzeitige Ende dieses Debüts sondern eher ein Startschuß, denn hier klingen DSS noch ein Stück weit energischer und vor allem gefälliger als noch beim Opener. Ursprünglich beschloss der Song aber die zweite EP. Der metallische Anfang von „Squirter“ erinnert ein wenig eine härtere Version des Eingangsriffs von „Hells Bells“. Nach kurzer Zeit wälzt der Song abermals alles nieder, was ihm nicht wohlwollend gegenüber steht. Coole Nummer und gleichzeitig die erste Singleauskopplung. „No Church“ stellt eine komplett andere Seite von DSS dar, denn hier handelt es sich um einen Punksong, wie er eindringlicher nicht sein könnte. Eine willkommene Abwechslung, wie sie auch die alten ANTHRAX hätten fabrizieren können.
Aber bei „She Fanged It“ regieren wieder der schleppende Stonerbeat und die aggressiven Vocals. Bei „Hookers Don´t Kiss“ ist aber dann der Ofen aus. Auch nach vielen Durchläufen ist mir das Chaos hier echt zu groß. In Sachen Eingägigkeit kann kann keiner der folgenden Stücke mit dem Eingangsquartett mithalten, dennoch haben „Drivin´Machine“ oder „You Might Think I Love You“ ihre starken Momente.
Irgendwo zwischen Stoner-, Classic- und Riffrock haben DESTROY SHE SAID ihre Nische gefunden und ballern auf ihrem Langspiel-Debüt „Down To Dirty“ aus allen Rohren. Keine Zeit um durchzuschnaufen, außer beim herrlich fast schon doomigen „You Think I Love You“. Auch wenn das Liedgut in der zweiten Hälfte nicht mehr das Hitpotential der Ersten hat, gelingt den Australiern ein frisches und vor allem ganz anderes Album, das man ruhig mal antesten sollte.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Overrated
2.Game Over
3.Squirter
4.No Church
5.She Fanged It
6.Hookers Don´t Kiss
7.Fanta Pants
8.Drivin´ Machine
9.You Might Think I Love You
10.It´s Coming Out Now
Stefan
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