Band: Tokyo
Album: Fasten Seat Belts (Re-Release)
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 30.11.2011
Homepage: www.yesterrock.com
Nachdem wir ja schon vor kurzer Zeit das Debüt der Band TOKYO unter die Lupe genommen haben, folgt jetzt ihr zweiter Streich „Fasten Seat Belts“. Ursprünglich aus dem Jahre 1982, und bisher nur auf Vinyl erschienen, wird es also höchste Eisenbahn, um sich dieser Platte wieder einmal zu widmen. Wer die Band bisher nicht kannte: TOKYO waren eine deutsche Rockband, die mit 3 Sängern agierte und mit ihrem gleichnamigen Titel einen Discohit erster Güte hatte. Dieser war auf dem 1981er Debüt zu finden und nur ein Jahr später standen die Mannen um Robby Musenbichler und Klaus Luley mit „Fasten Seat Belts“ in den Startlöchern. Stilistisch hat sich gegenüber dem Debüt nicht viel getan, und das ist auch gut so. Höchstens die große Experimentierfreude des Erstlings ist nicht mehr so ausgeprägt. Macht aber nichts, denn das gibt dem Album mehr Homogenität.
„Keiko“ nennt sich der erste Song der Platte, ein toller Einstieg, wenngleich er auch nicht mit dem großen Hit des Debüts konkurrieren kann. Aber das muss auch gar nicht sein, denn auch „Keiko“ hat ein gewisses Etwas, das man so schwer beschreiben kann. Eigentlich hört er sich gar nicht wie ein Ohrwurm an, aber die Melodie bekommt man trotzdem nicht mehr raus. Die Ballade „Dreamer“ könnte auch auf einem AXE-Album oder dem sträflichst übersehenen TOPAS-Longplayer stehen – gefühlvoll und mit allem, was diese Ära ausgemacht hat. Weitere Stücke, die Ihr Euch unbedingt anhören solltet: „Feel Right“, „World Of Promises“ oder „Hearts Of Steel“ geben einen schönen Querschnitt des Albums wieder. Die abschleißenden vier Songs runden die Platte mit kleinen Abstrichen gut ab.
Kommen wir zum Bonusmaterial: erneut hat Herr Musenbichler tief in seiner Archivkiste gewühlt und hat uns satte 5 Bonussongs spendiert. Neben einer Neueinspielung von „Keiko“ gibt es noch 4 weitere bisher unveröffentlichte Demos. Dabei sind „Rainy Days“ und „Mama“ die für mich besten, aber das große Ohrenbluten wie bei einigen Bonüssen des Debüts bleibt hier aus – auch der Rest der Zugaben sind ganz ok. So umfasst „Fasten Seat Belts“ anno 2011 16 Songs, die eine Reise ins Universum der deutschen Rocker noch ausgedehnter erlaubt.
Fazit: Geboten wird abermals melodischer Pop-Rock im Fahrwasser von STINGRAY, TOTO, BOSTON und Co. Leider mussten sich die Jungs schon damals gefallen lassen, dass sie mit ihrer Siebziger-Ausrichtung etwas zu spät dran waren, denn die Neue-Deutsche-Welle stand vor der Tür und somit war TOKYO einfach 2-3 Jahre im Hintertreffen. Heute interessiert das aber niemanden mehr, denn wie das 1981er Debüt ist „Fasten Seat Belts“ ein Klassiker und gehört wie die beiden anderen TOKYO Scheiben in jede Plattensammlung, die etwas umfangreicher ist.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Keiko
2.Spell On You
3.Dreamer
4.Feel Right
5.World Of Promises
6.Dreaming Of You
7.Hearts Of Steel
8.Get It All Night Long
9.Bliss
10.Give Me Power
11.Lady
12.Keiko (New Version)
13.Rainy Days (Demo)
14.Who Will Stop The Rain (Demo)
15.Turn Off The Light (Demo)
16.Mama (Demo)
Stefan
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