Band: Waken Eyes
Spielzeit: 78:23 min
Stilrichtung: Progressive
Metal
Plattenfirma:
Ulterium Records
Veröffentlichung:
30.10.2015
Homepage:
www.wakeneyes.com
WAKEN EYES, das ist
das Projekt, oops, sorry, die Band des Gitarristen und Songschreibers
Tom Frelek der hier mit Unterstützung von Sänger Henrik Båth
(Darkwater), dem Symphony X Bassisten Mike Lepond und Schlagzeug
Tausendsassa Marco Minnemann (Steven Wilson, Joe Satriani, H-Blockx)
seine Vision eines zünftigen Prog Metal Albums vorlegt. Dass sich
die Musiker bei den Aufnahmen kein einziges mal zu Gesicht bekommen
zu haben scheinen ist ja heute nichts Ungewöhnliches mehr und gehört
ja fast schon zum guten Ton. Den amtlichen Sound des Albums hat sich
der gute Herr Frelek dann noch mit dem Industriestandard von Jens
Bogren's Fascination Street Studio gesichert. So weit, so, tja,
gewohnte Stangenware. Als musikalische Einflüsse nennt Frelek
zum einen klassische Komponisten wie Chopin, Mozart, Stravinsky aber
auch Filmmusikkomponisten wie Hans Zimmer, James Newton Howard, Danny
Elfman und als Gitarristen Joe Satriani, Paul Gilbert, Jimi Hendrix,
Stevie Ray Vaughan, Al Di Meola, Michael Romeo, John Petrucci and B.B
King – das volle Programm also.
Im Endeffekt gibt es auf “Exodus”
gut gespielten (was einen angesichts der Beteiligten Namen nicht
verwundern kann) sowie erstklassig klingenden (ja, auch da macht sich
das eingesetzte Geld bezahlt) Prog Metal. Was aber wie immer zählt
sind die Songs und da ist auf der Scheibe durchaus einiges an
Lichtblicken zu vermelden: Das Gitarrenspiel des Chefs ist wirklich
vom feinsten, seine Leads nie überzogen, die Riffs stets fett und
passgenau zwischen Heavy und Malodiös angesiedelt. Auch die feinen
Melodien die sich durch die 10 Tracks ziehen sind nicht von
schlechten Etern und machen Songs wie den ersten regulären,
bärenstarken Track “Aberration”, das abwechslungreiche
ansteckende “Palisades” oder den Melodic-Brocken “Back To Life”
zu durchaus ernstzunehmenden Ausrufezeichen im Progwald. Einziger wirklicher Halken an dem Ganzen ist allerdings die völlig überzogene
Spieldauer der Scheibe: wer wirklich glaubt knapp 80 Minuten mit
durchgehend hochklassiger und vor allem spannender Musik füllen zu
können ist entweder grössenwahnsinning, gnadenlos gut oder schlecht
beraten. “Exodus” ist mal wieder ein klassisches Beispiel warum
das ganze Geld, das die grossen Namen gekostet haben, vielleicht doch
besser in einen externen, kompetenten Produzenten investiert gewesen
wäre. So gut die zahlreichen Einfälle und Songideen auch sein mögen
– WAKEN EYES schaffen es nicht den Hörer über die gesamte
Spieldauer an die Lautsprecher zu fesseln. Die Songs hätte man
locker um einige Parts kürzen können um noch zwingendere
Arrangements zu bekommen und dass man nach einer Stunde Spielzeit (!)
den Hörer dann noch mit einem 18 Minuten Track völlig plättet ist
dann auch nicht die beste Idee. Auch wenn der abschliessende
Titeltrack ebenfalls mehr als gelungen ist, ist zu dem Zeitpunkt
schon lange die Luft raus und so mancher Hörer ausgestiegen.
So bleibt unterm Strich
ein durchwachsenes Resüme einer eigentlich im Ansatz gutklassigen
Scheibe. Wenn es Mastermind Tom Frelek beim nächsten Anlauf
gelingen sollte noch schneller und effektiver auf den Punkt zu
kommen, dann kann hier Grosses heranreifen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Cognition
02. Aberration
03. Deafening Thoughts
04. Back To Life
05. Palisades
06. Cornerstone Away
07. Still Life
08. Arise
09. Across The Horizon
10. Exodus
Mario
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen