Band: Voodoo Circle
Album: Whisky Fingers
Spielzeit: 50:50 min
Stilrichtung: Classic Hard Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 27.11.2015
Homepage: www.voodoocircle.de
In schöner Regelmässigkeit hauen Alex
Beyrodt und seine Mitstreiter unter dem VOODOO CIRCLE Banner
qualitativ hochwertige Ersatzdrogen für die dahindarbende Whitesnake
Fangemeinde raus. Auch auf Abum No. 4 geht es mal wieder im Grossen
und Ganzen um eine unverholene Verbeugung vor der weissen Schlange
und auch diesmal stellen VOODO CIRCLE die letzten Outputs von
Coverdale und Co. locker in den Schatten. Man könnte beinahe meinen,
der gute Herr Beyrodt möchte seinen Frust darüber abbauen, dass
nicht er sondern Joel Hoekstra den vakanten Gitarristen-Posten nach
dem Abgang von Doug Aldrich angeboten bekam. Wenn man sich anhört
wie ungeniert nah er allerdings manchmal am Sound und Stil von John
Sykes klebt (das Solo im Opener „Trapped In Paradise“ ist schon
dreist) kann man auch verstehen warum Coverdale jemanden ausgesucht
hat, der zumindest versucht eine eigene Stimme ins Spiel zu bringen.
In bester John Sykes Manier rifft und soliert sich der saarländische
Saitenkünstler wieder durch eine Handvoll Songs, die irgendwo
zwischen der bluesigen Anfangsphase und dem 80er Metal (bis
einschliessliche dem "1987" Album) von Whitesnake
angesiedelt sind.
Der klasse Opener „Trapped In
Paradise“, der treibende Hard-Rocker „Straight Shooter“, das
mit fetter Orgel von Neuzugang Alessandro del Vecchio (Keyboards,
Gesang) veredelte „Heart Of Stone“ oder der tiefenentspannte
Blues „The Rhythm Of my Heart“ sind mal wieder Highlights aller
erster Güteklasse, angesichts einiger nur durchschnittlichen Songs
wie „5 O'Clock“ oder der hart am Kitsch angesiedelten Nummer „The
Day The Walls Came Down“ macht sich auf Album No. 4 aber langam
auch etwas Ernüchterung breit. So gut VOODO CIRCLE das Erbe von
Whitesnake auch verwalten, so sehr wünscht man sich mittlerweile
deutlicheren Mut zur Eigenständigkeit und einem individuellen Sound.
Vor allem Sänger David Readman, der auf „Whisky Fingers“ erneut
zeigt, dass er zu den absoluten Könnern seines Fachs gehört, ist
leider allzu oft aufs Kopieren von Oberschlange Coverdale fixiert und
ist in seinen Möglichkeiten etwas eingeschränkt.
Unterm Strich geben VOODO CIRCLE aber
auch mit „Whisky Fingers“, das die besten Zutaten der beiden
Vorgänger in sich vereint, mal wieder eine exquisite Visitenkarte
ab. Handwerklich über jeden Zweifel erhaben, schön erdig und fett
produziert und den grossen Vorbildern gerade was das Songwriting
angeht immer eine Nasenlänge voraus. Wem das bisherige Schaffen der
Band zugesagt hat kann auch hier wieder bedenkenlos zugreifen.
„Whisky Fingers“ ist Stagnation auf hohem Niveau.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Trapped In Paradise
02. Heartbreaking Woman
03. Watch And Wait (I Got My Eye On
You)
04. Medicine Man
05. The Day The Walls Came Down
06. Heart Of Stone
07. Straight Shooter
08. The Rhythm Of my Heart
09. Devil Takes Me Down
10. 5 O'Clock
11. Been Said And Done
Mario
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