Band: Lita Ford
Album: The Bitch Is Back…Live
Spielzeit: 58:57 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 25.10.2013
Homepage: www.litafordonline.com
Sie war der feuchte Traum von Millionen pubertierenden Metalfans und machte ganz nebenbei noch richtig geile Mucke. Wenn das mal keine gute Kombination war. Gut, das ist lange her und vielen waren die kommerziell erfolgreichsten Platten „Lita“ oder „Stiletto“ zu zahnlos produziert. Dass sie aber auch anders konnte und nicht unbedingt schlechtere Songs dabei ablieferte, zeigten Alben wie „Dangerous Curves“ oder „Dancing On The Edge“. Kollaborationen mit OZZY OSBOURNE, LEMMY von MOTÖRHEAD oder Nikki Sixx von MÖTLEY CRÜE zeugten von der großen Akzeptanz auch unter den männlichen Kollegen. Den großen Erfolgen als Solokünstlerin ging die Girlgroup THE RUNAWAYS voraus, wo sie zusammen mit JOAN JETT oder CHERIE CURRIE musizierte. 1979 lösten sich THE RUNAWAYS aus und neben JOAN JETT begann auch LITA FORD ihre Solokarriere. Die blonde Britin startete ab 1983 mit ihrem Debüt „Out For Blood“ und brachte bis zum ersten Karriereknick 1991 fünf respektable bis sehr erfolgreiche Alben heraus.
Ein neuer Versuch 1994 noch einmal nachzulegen, misslang mit dem Album „Black“, danach wurde es lange sehr still um die musikalischen Bemühungen und private Dinge wie die skandalträchtige Ehe mit NITRO-Sänger Jim Gillette wurden schon eher Gesprächsthema. Musikalisch gipfelte diese Gemeinschaft in einem sagenhaft schlechten Comebackalbum, das auf den Namen „Wicked Wonderland“ getauft wurde. 2011 trennte sich die Sängerin von Gillette und nahm 2012 ihr zweites Comeback „Living Like A Runaway“ auf. Hier präsentierte sich LITA FORD schon beträchtlich bodenständiger, straighter und trotzdem zeitgemäß – und von jeglicher Richtungsgebung befreit.
Von der anschließenden gleichnamigen Tour kommt jetzt ein Livemitschnitt aus dem Canyon Club in Agoura Hills (liegt im County Los Angeles) auf den Markt. 12 Songs befinden sich darauf, davon gibt es 5 vom letzten Album zu hören. Zum Glück verzichtete die blonde Sängerin komplett auf Beiträge von „Wicked Wonderland“.
Los geht es ausgerechnet mit einer Coverversion. „The Bitch Is Back“ vom vergangenen Longplayer wurde ursprünglich von ELTON JOHN verfasst und von Frau Ford in ein passendes Hardrock-Korsett gepackt. „Hungry“ vom 1990er Album „Stiletto“ gewährt den ersten Einblick in die Retrospektive. Danach folgen mit „Relentless“, „Living Like A Runaway“ und „Devil In My Head“ drei neue Songs am Stück. Im weiteren Verlauf lässt man es dann ordentlich krachen und serviert z.B. „Can´t Catch Me“ (mitverfasst von Lemmy Kilmister), „Out For Blood“ oder „Dancing On The Edge“ betagteres Material in aktuellem Soundgewand.
„Hate“ – ebenfalls ein neuer Song – klingt dafür bei weitem nicht modern wie auf der Konserve und so fügt sich das Stück ziemlich gut in das Live-Set. Abschließend gibt es mit der Ballade“ Close My Eyes Forever“ (ursprünglich ein Duett mit OZZY OSBOURNE) und dem Rocker „Kiss Me Deadly“ die zwei größten Hits der Blondine zu hören. Danach ist leider schon Schluß und es wirft sich die Frage auf, wo Songs wie „Shot Of Poison“, „Playin´With Fire“, „Black Widow“ oder „Dressed To Kill“ geblieben sind.
Schade, dass einige wichtigen Songs fehlen, dennoch bringt dieses Dutzend eine Spielzeit von knapp einer Stunde auf die Uhr. Leider wird es auch keine visuellen Datenträger sprich DVD, BluRay etc. geben, zumindest war darüber im Info nichts zu lesen. Noch ein Wort zum Line-Up: neben Lita Ford am Mikro und mit ihrer B.C. Rich Warlock um den Hals sind Mitch Perry (Ex-MSG, guitars), Bobby Rock (Ex-NELSON, Ex-VINNIE VINCENT INVASION, drums) und Marty O´Brien (bass) zu hören.
Ein großer Pluspunkt dieses Live-Dokuments ist, dass es seinem Namen alle Ehre macht, denn hier wurden die Eckpfeiler eines Livekonzertes erhalten, nicht lange nachgebessert und einfach die Clubatmosphäre super eingefangen – auch mal mit einem schrägen Ton etc. Sehr sympatisch!
„The Bitch Is Back…Live“ bietet kurzweiliges Live-Entertainment einer tollen Künstlerin. Nicht essentiell aber doch ziemlich gut!
WERTUNG: ohne Wertung
Trackliste:
01. The Bitch Is Back
02. Hungry
03. Relentless
04. Living Like A Runaway
05. Devil In My Head
06. Back To The Cave
07. Can´t Catch Me
08. Out For Blood
09. Dancing On The Edge
10. Hate
11. Close My Eyes Forever
12. Kiss Me Deadly
Stefan
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